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Zwönitztaler Anzeiger : 08.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191810080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19181008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19181008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-10
- Tag1918-10-08
- Monat1918-10
- Jahr1918
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 08.10.1918
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Jwönihtaler Anzeiger Erscheint wöchentlich viermal, am Dienstag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag.—Bezugspreis: Durch unsere Träger monatlich 90 Pfg. frei ins Kaus, durch die Post be zogen vierteljährl.M. 2.40. Druck ».Verlag: Buchdruckerei E. Bernhard Oll, Zwönitz. Inhaber u. veranlw. Schrisll.: Carl Bernh. Oll, Zwönitz. Geschäftsstelle: Zwönitz, Kühn- haiderstr. 738/74. Fernspr. Nr. 23. Postsch. 4814 Leipzig. Amts-A Blatt sür -as Königliche Amtsgericht un- -ie — städtischen Behörden zu Zwönitz --- Anzeigen: Die sechsgespallene (43 m m) Kleinzeile oder deren Raum 25 Psg.» bei Familienanz., Sammelanz.,labellar.Satz u. auswärt. Anz. 30Psg. dieZeile, die dreigespall. Zeile im Reklamel. 70 Psg., im amll. Teile 60Pfg. Mindeslpr. einer Anz. l M. Bei WiederholungenPreisermäß-nachDereinbar. Bei Konkursen, Klagen, Vergleich«, und ZielUberschreilung sälli jede aus Anzeigen gewährle Preisermätzigung weg. «lnzeij»er fiir Zwönitz, Mederzwönih, Kühnhaide, Lenkersdors, Dorfchemnitz, Giinsdors «nd andere Orlschastea im Zwönihlale Dienstag, den 8. Oktober 1S18. FNr. 154 43. Jahrg As «eile -eMt MitileilsllWtbst . Berlin, 3. Oktober. Die durch Vermittlung der schweizer Regierung an den Präsidenten Wilsen über mittelte Note hat folgenden Wortlaut: „Die deutsche Negierung ersucht den Präsidenteu der Bereinigten Staaten von Amerika, die Her stellung des Friedens in die Hand zu nehmen, alle kriegführenden Staaten von diesem Ersuchen in Kenntnis zu setzen und sie znr Entsendung von Bevollmächtigten zwecks Aufnahme der Vcrhand- lnngen einzuladen. Sie nimmt das von dem Präsidenten der Bereinigten Staaten von Amerika in der Kongrehbotschaft vom 8. Januar 1918 und in seinen späteren Kundgebungen, namentlich der Rede vom 27. September ausgestellte Programm als Grundlage für die Friedensverhandlungen an. Am weiteres Blutvcrgiehcn zu vermeiden, ersucht die deutsche Regierung, den sofortigen Ab schluß eines allgemeinen Waffenstillstandes z« Lande, zu Wasser und in der Luft hkrbcizu- führen. Mar, Prinz von Baden, Reichskanzler." Wie der Reichskanzler in seiner Rede bereits mige deutet hat, steht die Türkei im Begriff, einen gleichen Schritt zu tun. Wch -es Users an Heer uni» Marine. Berlin, 3. Oktober. S. M. der Kaiser hat nachstehenden Erlast an das deutsche Heer und die deut sche Marine gerichtet: An das deutsche Heer und die deutsche Marine. Seit Monaten stürmt der Feind nnter gewaltiger Kraftanstrengung fast ohne Kampfpansc gegen «uere Linien an. In wochcnlangem Ringen, vielfach ohne Ruhe, müßt ihr ansharren und dem an Zahl weit überlegenen Feinde die Stirn bieten.Darin liegt die Gröhe der Aufgabe, die euch gestellt ist «nd die ihr erfüllt. Truppen aller deutschen Stämme tun ihre Schuldigkeit und verteidigen auf fremdem Boden heldenhaft das Vaterland. Hart ist der Stand meiner Flotte, um sich deu vereinten feindlichen Seestreitkräftcn gegenüber zur Geltung zu bringen und in unermüdlicher Arbeit die Ar mee in ihrem schweren Kampfe zu unterstützen. Mit Stolz «nd Bewunderung sind die Augen der Heimat ans die Taten des Heeres nnd der Ma rine gerichtet. Ich sage euch meinen und des Vaterlandes Dank. Mitten in das schwerste Ringen fällt der Zusammenbruch der mazedonischen Front. Euere Front ist ungebrochen und wird es weiter bleiben. Ich habe mich im Einvernehmen mit unseren Verbündeten entschlossen, dem Feinde noch mals den Frieden anzubieten. Doch nur zu einem ehrenvollen Frieden werden wir die Hand rei chen, das schulden wir den Helden, die ihr Leben für das Vaterland gelassen haben, das schulden wir unseren Kindern. Ob die Waffen rnhen werden, steht noch dahin. Bis dahin dürfen wir nicht erlahmen; wir müs sen wie bisher alle Kraft daran setzen, unermüdlich dem Ansturm des Feindes standzuhalten. Die Stunde ist ernst. Aber wir fühlen uns, im Vertrauen auf unsere Kraft und Gottes gnädige Hilfe, stark genng, unsere geliebte Heimat zu verteidigen. Wilhelm l. k. Deutscher Reichstag. Berlin, 5. Oktober, Ain Tische des Bundesrates Reichs kanzler Prinz Mar von Baden, v. Payer, Dr. Solf, von Roedern, v. Stein, Dr. Friedberg, v. Eiscnhart-Rothc, v. Wriesberg, Rüdlin, v. Waldow, Scheidemann, Gröber, Erz berger, Bauer, Dr. Drews, Freiherr vom Stein, Schiffer, Dr. Hergt, Havenstein und zahlreiche Kommissare aller Bundesstaaten. Die Tribünen sind überfüllt. Das Haus ist gue be setzt. In der Hofloge wohnt Prinz Slugust Wilhelm den Verhandlungen bei. Präsident Fehrenbach eröffnet die Sitzung um i/il> Uhr, gedenkt des Ablebens des Abgeordneten Hirsch- Essen (Natl.) nnd teilt mit, dast die Abgeordneten v. Bonin und v. Vollmar (Soz.) ihre Mandate nicdergelegt haben. Er teilt weiter mit, dast er dem Generalfeldmarschall v. Hin denburg anläßlich des Todes des Feldmarschalls v. Eich horn, der einem fluchwürdigen Meuchelmord zum Opfer gefallen sei, die Teilnahme des Reichstages ausgesprochen habe. Anläßlich,'des Todes des türkischen Botschafters Hakki Pascha hat der Präsident der türkischen Regierung eben falls das 'Mitgefühl des Reichstages zum Ausdruck gebracht. Präsident Fehrenbach hält darauf folgende Ansprache: Seitdem loir am 13. Juli voneinander geschieden sind, haben sich Ereignisse zugetragen, die uns Sorge bereiten. Seit Wochen stürmen immer neue Scharen unsrer Feinde und ihrer Hilfsvölker gegen den von unserm tapferen Trup pen gebildeten Wall. Wir sind der festen Zuversicht, daß wie es den feindlichen Angriffen bisher nicht gelungen, diese Schutzwehr zu durchbrechen, dies auch in der Zukunft nicht Her Fall sein wird, dank dem Heldenmut der Söhne aus allen Gauen unsres Vaterlandes, denen der heiße Tank unsres Vaterlandes gilt. (Lebhafter Beifall.) .Im Osten haben die Heere nnser verbündeten Bulgaren und Türken schwere Niederlagen erlitten. Bulgaren ist aus dem Vier- bund ausgeschieden und hat mit unsern Gegnern einen Waffenstillstand geschlossen. Im Innern hat Graf Hertling die erbetene Entlassung aus dem Amte des Reichskanzlers erhalten, .Hoch soll cs seiner politischen Weisheit und seinem vaterländischen Sinn angerechnet werden, daß er die neuen Wege, die er selbst nicht mehr begehen konnte, anriet und ebnete. Vor uns steht eine neue Regierung, an ihrer Spitze als Kanzler Prinz Max von Baden. Von der neuen Reichsleitung erhoffen wir zuversichtlich, daß sic in steter enger Fühlungnahme mit dem Volk, nur auf das Wohl des Volkes bedacht, ihres hohen und schwierigen Amtes walten möge. (Lebhafter Beifall.) Eine neue Zeit ist im politischen Leben des deutschen Volkes angebrochen. Es ist selbverständlich, daß manche Kreise im Hinblick auf di« großen Taten der Vergangenheit diesem Neuen zweifelnd, ja sogar ablehnend gegenüberstehen. Wir er hoffen von' den Leistungen der neuen Zeit ein« versöhnende und klärende Wirkung. Ihre Geburtsstätte ist geheiligter Boden , das Schlachtfeld und der Schützengraben, die heimische Arbeitsstätte, wo jeder deutsche Mann, ohne Unter I schied alles Gut und Blut darangibt für des Vaterlandes Rettung. (Beifall.) Der Name des neuen Kanzlers hat einen guten Klang in der ganzen Welt. (Beifall.) Sein« freiheitliche Denkungsart, sein humaner Sinn, sein Ver trauen zur Menschheit, «das er auch in diesen Kriegs fahren nicht verlor, sind solide Grundlagen seiner künftigen Wirksamkeit. (Beifall.) Vielen im .Kriege schwer heimge suchten Verwundeten nnd Gefangenen ist er in warmer Teilnahme nahcgekpmmen nnd hat sich dadurch Dankbar keit nicht bloß im eigenen Polke, sondern auch bei den Feinden erworben. (Beifall.) Das wird seinen auf den Frieden und die Versöhnung der Völker gerichteten Be strebungen förderlich sein. (Beifall) Möge Gottes Segen auf dar Arbeit der neuen Regierung und des Reichstages rnhen. (Lebhafter Beifall.) Präsident Fehrenbach erteilt dem Reichskanzler das Wort. Reichskanzler Prinz Mar von Baden: Gemäß dem kaiserlichen Erlast vom 30. September hat das Deutsche Reich eine grundlegende Umgestaltung seiner Politischen Leitung erfahren. Als Nachfolger des um sein Vaterland aufs höchste verdienten Grafen Hertling bin ich von Seiner Majestät dem Kaiser an die Spitze der neu^n Regierung berufen worden. Es entspricht dem Wesen der nunmehr bei uns eingefübrteu Regierungsweise, dast ich dem Reichstage ohne Verzug vor der Oeffentlickkeit die Grundsätze darlegc, nach denen ich mein verantwortliches schweres Amt zu fuhren gedenke Diese Grundsätze sind, bevor ich mich zu einer Uebcrnahme der Kanzlergeschäfte entschloß, im Einvernehmen mit den verbündeten Re gierungen unv mit den Führern der Mehrheitsparteien dieses hohen Hauses ießgelegt worden Sie enthalten mit hin nicht nur mein eigenes politisches Glaubensbekennt nis, sondern auch des weit überwiegenden Teiles der deut schen PolkSvertortung. also der deutschen Nation, die den Reichstag auf Grund des allgemeinen gleichen und ge heimen Wahlrechts nach ihrem Wunsche zusammengesetzt bat. Nur die Tatsache, daß ich die Neberzeugung und den Willen der Mehrheit des Volkes hinter mir weiß, bat mir die Kraft gegeben, in der schweren und ernsten Zeit die wir miteinander ersehen die Leituua der Reichsgeschärte auf mich zu nehmen Die Schustern ssnes Einzelnen wärm zu schwach, nm allein dic ungeheure Verantwortung tragen zu können, die der Regierung in der Gegenwart zufällt. Nur wenn das Volk an der Bestimmung seiner Geschicke im weitesten Nmfauge tätigen Anteil nimmt, die Verant wortlichkeit s'ch also mit aut die Mehrhtüt seiner frei er wählten Politischen Führer erstreckt, tanu der leitende Staats mann seinen Anteil an rp,- Dienste des Volkes und Vaterlandes mit Zuversicht übernehmen Der Entschluß, dies zu tun, ist mir besonders dadurch erleichtert worden, daß in der neuen Regierung auch maß gebende Vertrauensmänner der Arbeiterschaft zu den höchsten Remtern im Reiche gelaunt sind Ich sehe darin die sichere Bürgschaft dafür daß die neue Regierung von dem festen Vertrauen der breiten Massen des Polkes getragen ist. ohne dessen ttberzeugungstrene Gefolgschaft ihr ganzes Handeln von vornherein zum Mißlingen verurteilt wäre. . Was ich heute hier ausspreche, sage ich also nicht nur in meinem Namen und in dem meiner amtlichen Mit arbeiter, sondern auch im Namen des deutschen Volkes. Das Programm der Mchrheitsparteien. auf die ich mich stütze, enthält zunächst e'N Bekennt nis zn der Antwort der früheren Reichsregierung auf die Note des Papstes vom 1. August 1917 und dic bedingungslose Zustimmung zn der Entschlie ssung des Reichstages vom '9. ^uli dess-lben Jah res. Es bekundet ferner die Bereitwilligkeit, sich einem allgemeinen Bunde der Völker auf Grund der Gleichberechtiauna aller also der Starken und Schwachen anzuschliefren Die Lösung der viel umstrittenen belgischen Fra-re sieht es in der völ ligen Wiederherstellung Belgiens insbesondere in der Unabhängigkeit nnd seines Gebietsumfanqes. Auch eine Verständigung über die Kntschädiaungs- frage soll angestrebt werden ' Die bisher geschlos senen Fricdensv-rträge will das Programm zn kei nem Hindernis für den allgemeinen Friedensschlub werden lassen Es strebt im besonderen an. ^>aß sich in den baltischen Ländern, in Litauen und Po len, alsbald aus breiter Grundlage Volksvertre tungen bilden. Das Zustandekommen der daru nö tigen Voraussetzungen wollen wir ohne Verzug durch die Einführung von Aivilverwaltungen för-
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