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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.06.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186006258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600625
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-06
- Tag1860-06-25
- Monat1860-06
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.06.1860
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P»ei« dicrteljShrlich 15 Ngr. Inserate werden bi« gespaltene Zeile oo« deren Raum mit 5 Pf, berechnet. Freiberger Anzeiger d^n bi« Nachmittag 5 Uhr sllr die nächst- — erscheinende Nummer angenommen. dl 1- O-S L^yL Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. GerichtSämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 145. Montag, den 25. Juni. 1860. Togesgeschichte. Freiberg, 23. Juni. Uebcr die Zusammenkunft deutscher Für sten in Baden liegt uns beute eine officiöse Mittheilung der „Karls ruher Zeitung" vor, die wir unsern Lesern vollständig mittheilen. Dieselbe ist aus Baden vom 19. Juni datirt und lautet: „Zu den bedeutungsvollsten Vorkommnissen der hier stattge- babten Zusammenkunft deutscher Fürsten gehört unzweifelhaft die am gestrigen Tage erfolgte Besprechung sämmtlicher hohen Käste des Großherzogs in dessen Schloß. Auf den Wunsch Sr. königl. Hoheit des Prinz>Regc»tcn von Preußen nämlich erschienen um 4 Uhr in einem von dem Großherzvg hierzu bereiteten Saale hiesi gen Schlosses die Könige von Sachsen, Bayern, Hannover, Würt temberg, der Großherzog von Sachsen-Weimar, die Herzoge von Sachsen-Koburg-Gotha und von Nassau in der einmüthigcn Absicht, vor ihrer Trennung sich in freundschaftlicher Weise zu besprechen. Als diese hohen Herren versammelt waren, erschien der Prinz-Re gent von Prcnßen, vom Großherzog empfangen und cingesührt, und erklärte sofort den Zweck seiner Aufforderung zu dieser Ver sammlung in einer länger» Rede, welche wir in folgenden allgemei nen Zügen mittheilen: Der Prinz-Regent sprach zunächst den hohen Anwesenden seinen lebhaften Dank aus, daß sic durch ihre Thcil- uahmc an der Zusammenkunft mit dem Kaiser der Franzosen der Absicht des Regenten, in welcher er dieser Zusammenkunft zuge- stimmt hatte, das Gewicht der Uebereinstimmung gegeben haben. ES sei der Beweis gegeben worden, wie einig Deutschlands Fürsten sind, wenn jemals dem gemeinsamen Vaterlandc Gefahr drohen sollte. Der Prinz-Regent wiederholte die Gründe, welche den Kai ser der Franzosen wünschen ließen, mit ihm zusammenzutrcffcn, um des Kaisers Willen, den Frieden zu erhalten, dadurch vor Europa zu beweisen und somit alle Besorgnisse über die französische Politik zu beseitigen. „Wir sind nunmehr Zeuge gewesen, sagte der Prinz, von den wiederholten nnd uns Allen übereinstimmend vorgctragencn friedlichen Versicherungen des Kaisers, und aus der freimüthigen offenen Antwort, welche dem Kaiser zu Theil geworden ist, wird derselbe die Ucberzcngung geschöpft haben, daß wir gern bereit sind, seinen Friedensversichcrungen Glauben zu schenken." Der Prinz wiederholte dann die Bedingungen, unter welchen er die Zusammen kunft annahm und die er dem Kaiser nicht verschwieg, d. i. die Integrität Deutschlands in keiner Weise in Frage gestellt zu sehen. Durch das Erscheinen des Kaisers auf Grundlage dieser Vorbe dingungen habe dieser Grundsatz eine Anerkennung erfahren, welche nicht verfehlen werde, nach allen Seiten hin Eindruck zu machen. Der Prinz hoffe aber auch damit wieder ein Zcugniß abgelegt zu baben, daß Preußens auswärtige Politik das Gesammtintcrcsse Deutschlands wohl im Auge hat. Auf seine letzte Thronrede sich berufend, sagte der Prinz, spreche er cs in diesem erlauchten Krcise gern noch einmal aus, daß cr cs nicht blos als die Aufgabe der deutschen, sondern als die Aufgabe der europäischen Politik Preu ßens erachte, den Tcrritorialbestand sowohl des Gcsammtvatcrlan- dcs, als der einzelnen Landesherren zu schützen. An dieser Auf gabe werde cr sich durch Nichts bcirren lassen, auch durch den Um stand nicht, daß die Entwickelung der inner» Politik, die er für Preußen als unerläßlich erkannt habe, sowie seine Auffassung mehrer Fragen der inncrn deutschen Politik von der Auffassung einiger sei ner hohen Bundesgenossen abwcichcn möge. Die Erfüllung jener nationalen Aufgabe, die Sorge für die Integrität und Erhaltung Deutschlands werde bei dem Prinz-Regenten immer obenan stehen. Uebcr die Loyalität seiner Bemühungen, die Kräfte des deutschen Volkes zu gedeihlicher Wirksamkeit zusammen zu fassen, könne kein Zweifel bestehen. Sie hätten niemals die Absicht, das völkerrecht liche Band, welches die deutschen Staaten umfaßt, zu erschüttern. Wiederholt habe er erklärt, daß eine Reform des Bundes nur unter? gewissenhafter Wahrung der Interessen Aller erstrebt werde, und die letzten Acte seiner Regierung würden keinen Zweifel gelassen, haben, daß cr den gegenwärtigen Augenblick für eine Reform dieser Art nicht für geeignet erachtet habe. Dagegen seien die Punkte bezeichnet worden, an welchen er sesthalten müsse. Wenn der Prinz auf dem betretenen Wege seiner innern, wie seiner deutschen Poli tik beharren müsse, so habe er doch keinen Grund, die Hoffnung aufzugcbcn, daß cr auf demselben mehr und mehr allen deutschen Regierungen begegnen werde. „Auch auf eine Verständigung Nach einer andern Richtung hin hoffe ich, sagte der Prinz — auf die Verständigung zwischen Preußen und Oesterreich. Ich erachte die selbe von der höchsten Wichtigkeit, und wenn in neuester Zeit eine Annäherung stattgcfnnden hat, so werde ich nicht verfehlen, den respcctivcn Eabineten Mittheilung von den Fortschritten auf diesen Bahn zu machen." Der Prinz-Regent schloß mit den Worten: „So möge denn unsere Vereinigung hier in Baden nicht nur dem Beweis der Einigkeit gegen das Ausland gegeben haben, sondern auch das Gefühl derselben innerhalb des gemeinsamen Vaterlandes beleben und nichts Lem Eindruck dieser Tage entgegentreten!" —- Diese patriotischen Aeußcrungen begrüßten die hohen Anwesendem mit freudigem Entgegenkommen und unterhielten sich noch längere Zeit im srcimüthigstcn Gespräche." Dresden, 22. Juni. Wie das „Dr. I." mittheilt, hat Se. königl. Hoheit Prinz Georg heute Mittag die Glückwünsche der Bogenschützcn der Residenz durch eine Deputation derselben anzu- nehmen und dabei zu genehmigen geruht, daß nach alter Sitte Prinzessin Marie königl. Hoheit bei der Schützencorporation als Mitglied eingetragen werde. — Gestern Abend gegen 9 Uhr brach in dem Hintern Flügel der Fclsenkcllcrbierbraucrei, und zwar in der ersten Etage, abermals Feuer aus (dicht neben der sogenannten Pechkammer), das allerdings sofort wieder gedämpft wurde, aber starken Verdacht boshafter Brandstifmng zurücklicß. Es haben infolge dessen auch bereits Verhaftungen stattgefunden, und cs dürfte die weitere Untersuchung wohl baldiges Licht hierüber verbleiten. Leipzig, 21. Juni. Das erst auf den 25. Juni festgesetzt gewesene, im hiesigen Schützenhause abzuhaltende Gcsangsfest zum Besten des Arndtdenkmals ist wegen des allgemeinen ExercirenS der Eommunalgarde an dem genannten Tage auf den 28. Juni verschoben worden. Die Rcdaction des in Leipzig erscheinenden General-Anzeiger macht unterm 21. Juni bekannt, daß schon wieder von der Staats anwaltschaft ein Preßproceß gegen den General-Anzeiger angestrengt worden und am 20. Juni bereits die Beschlagnahme der Nummer, worin sich der incriminirte Artikel befinde, zur Folge gehabt habe. Zwickau. Der Kirchen- und Schulrath Ritter vr. Döhner wird am 2. Juli d. I. sein övjährigcs Amtsjubiläum feiern. Rochlitz, 17. Juni. Heute Vormittag fand im Saale des „Sächs. Hofes" hier eine vorberathende Versammlung von Ver tretern der ^Städte Freiberg, Hainichen, Frankenberg, Mittweida, Rochlitz, Geithain, Frohburg, Borna, Pegau und Zeitz statt, um die Fortbildung des mit allgemeinen Interessen begrüßten und ge nannte Städte berührenden Eisenbahnprojccts zu bewerkstelligen. Infolge von hier aus ergangener Einladungen an sämmtliche be- theiligte Städte war die Versammlung sehr zahlreich besucht und wurde nach länger» lebhaften Debatten beantragt: 1) Daß das betreffende Project weiter verfolgt werde und daß die vorläufigen Nivellirungskosten von den genannten Städten gemeinsam getragen würden. 2) Ein Comitä zu bilden, und zwar in der Weise, daß jede der genannten Städte ein Mitglied zu demselben erwähle. Das Ergebniß der betreffenden Wahlen dem Vorsitzenden des-
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