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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.05.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000512013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900051201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000512
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900051201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-05
- Tag1900-05-12
- Monat1900-05
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.05.1900
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VerugrgedUdr: vmAllLdrl«« , Mt. «V».: dt« »A , Rk. rs «ft,. Die.DnwnkrNachrichien' «<ch«Z»« '»«"« A-r^; di- ««itbrr ft, Drewrn und der „Lüfte» Umsetmna. wo dt, gutramn», durch eigene Boden oder ZkmnnWonare ertolgt. erdEn da« Blau an Wochentage», die nicht anl Sonn- oder Leie nage «olgen. t» uvei TdeUauügaden «beuds und Morgens tugefteüt. Olk Rückgabe etngelandter Schritt- Itü<t leine Berbindlichleit. yerntvrechantchluft: »«I I »r. U u. Lr. LOS«. Lelegramm-Abretle: »«chrtchtin Dr»»d,». UI1»u»1i»»t1«ii»- 4? I VlL»avr1»ii>pI»i»« ^ Internen "u-ck^Lu!? I ^ l.utldt»Uoll8 ° Segriilldel 185« LI kLpmr, u«6 Lelsrino owptieklt. Veroivea, OartonkssilLorn unä I^tsurLteuron am «Sv. osvsr ktsodsr, llresäkll, »n>««« 21. r Tekegr-Adresse: Nachrichten, Dresden. Sin»««'» ^7776/7-^ Itreackea lft» Oatnuo <tsr rjcaM VanLü«ItoIi«» MttelstsllSs-Mv! für OsLckLit» uoä V Vsr^nSgmax«- tksissnäs, ^ kamülsa unctDouristml. «z INäaalev I«nek»e. ^ «nt«» ttestaaraiit i dlar sedt« Lisrs. Srüaato» Vorillxttekste (Zu»Nt»tvo »u k»drikpr«t»«« in »ekw»rr «1er rotk Ournmi, auck io U»o5 uod »«ok Luwmirt. tVokLeveritäu/Lr u»,/ Qäetei-e' Kadatt. SvkISuvks Remksrdt I^eupolt, Dresden-/^., HV«Nlo«r,rr. ,« ^ele^koa^S^. unä Al««1v-AL»T»r»i> Z. lil. Kvmdiitr M 6 Mmklit 6 Ü «»lUsIeraot «v^a»«i«t I84S Sttroli- unä L'ilLliiLl1»I»rllL btvtst ktotn nur äss Asussk« uock Loste SU billlgston kreisen L. 6 ö kmes l notnsp vaiffonarklsueks m Vvrui ekv! U288 -Lllslal ll von Otto Li Mos W, L—s L - < II Oll« 1 Lnrsaef' Landtagsschluß. Hofnachrichten. Landtag. Bezirks-Ausschuß, Reiserouten nach dcn Nord- Muthmaßl. Witterung: l All» IVtrssri. seebädcrii. Gerichtsverhandlungen, Lotterie. Bestattungsfeier für Munkacsy. Kühl, heiter- I Sonnabend, 12. Mai 19V0. Schluß des Landtags. Die diesmalige Tagung der Stände war reich an Arbeit, aber vechLltnißmäßig arm an positiven Ergebnissen, da verschiedene wesentliche Gesetzentwürfe, welche die Negierung vorgelegt hatte, nicht zur verfassungsmäßigen Verabschiedung gebracht werden konnten. Erledigt worden sind die Entwürfe über die Errichtung eines Oberverwaltungsgerichts. über die Pensionsverhältnissc der berufsmäßigen Gemeindebeamten, über die Gehaltsverhältnisse der Bollsichullehrer betr. staatlichen Zuschuß zu den Alterszulagen an die Gemeinden, sowie der Entwurf eines Allgemeinen Baugeietzes für die sächsische Monarchie; daneben haben noch einige Vorlagen juristischen Charakters, die mit der Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches in Zusammenhang stehen, die Zustimmung beider Kammern gefunden. Hingegen sind die Gesetzentwürfe über die Gehaltsausrückung und den Wohnungsgeldzuschuß der Staats beamten, sowie über eine theilwcise Aendcmng der Gcrichts- organisation ganz aus der Strecke liegen gebliebe», während der Entwurf eines EnteignungsgesetzeS an zwei Zwiichendeputationen verwiesen worden ist. Deui gescheiterten Gesetzentwurf über die Acndcrung der Ge richtsorganisation wird von keiner Seite eine Thräne nachgeweint werden. Die Abgeordneten waren sich völlig einig darüber, daß die thatsächlich vorhandenen Mißstände durch einfache bauliche Er weiterungen wirksam zu bekämpfen seien, und haben auch einen in diesem Sinne gehaltenen Beschlußantrag angenommen. Genau dieselbe Einmüthigkcit herrschte darüber, daß der von der Re gierung vorgcschlagene Weg der anderweitigen Eintheilung der Gerichtsbezirke ganz und gar ungangbar sei wegen der damit ver bundenen erheblichen Schädigung der berechtigten Interessen der Gerichtsiiisassen. Ob die besondere Behandlung des Entwurfs eines Entcignungsgesehes lediglich als formeller geschäftsordnungs mäßiger Akt aufzufassen ist oder ob darin zugleich ein ge wisses Anzeichen für die Stimmung gegenüber dem Ent würfe selbst liegt, läßt sich im Augenblick nicht mit Sicherheit scststellen. So viel darf indessen als gewiß gelten, daß die bedingungslosen Befürworter des Entwurfes nicht das Nichtige treffen: vielmehr liegen ernste Bedenken, die auch an dieser Stelle gewürdigt worden sind, gegen manche Bestimmungen des Ent wurfs vor, und die höchsten rechtsstaatlicheu Rücksichten des Eigeu- chwnsschutzes erfordern, daß man über diese Bedenklichkeiten nicht hinweghuscht, sondern sie eindringlich prüft und ihnen nach Rechtbefinden einen gesetzgeberischen Ausdruck zu verleihen sucht. Schmerzliche Enttäuschung und lebhaftes Befremden hat die Ablehnung der Gehaltsaufrückung und des Wohnungsgeldzuschusses in Beamtenkreisen hervorgerufcn. Man wird nicht fehl gehen in der Annahme, daß es keinen einzigen ordnungsparteilicheil Politiker in ganz Sachsen giebt, der nicht von der Nothwendigkcit ins besondere des Wohnungsgeldzuschusses unter Ausschluß jedes Zweifels überzeugt wäre und den dringenden Wunsch hätte, diese Frage alsbald im Sinne der berechtigten Wünsche der Beamten gelöst zu sehen. Wenn trotzdem die Bereitstellung der erforder lichen Mittel in der lausenden Tagung noch nicht erfolgen konnte, so ist daran einzig und ausschließlich die finanzielle Zwangslage Schuld, in der sich die Regierung mitiammt den Ständen zur Zeit befindet. Wie die Dinge einmal liegen, hätte der Wohnungsgeldzuschuß sofort nur mittels eines allgemeinen Steuerzuschlags bewilligt werden können, und das wäre niit dem unerträglichen Uebelstande verbunden gewesen, daß der wesentliche Theil der finanziellen Mehrbelastung gerade die Schultern solcher Bolkskrcise gedrückt hätte, deren Einkommen vielfach noch hinter demjenigen der auf zubessernden Beamten zurückblcibt. Indessen aufgcschoben ist nicht aufgehoben. Die einmal erkannte Dringlichkeit der Reform wird sicher dazu führen, daß dem nächsten Landtage mit einer ent sprechenden Steuerreform, welche die nöthige Vermehrung der staatlichen Einkünfte bewirkt, auch eine abermalige Vorlage über den Wohnungsgeldzuschuß zugeht. Das Bewußtsein, daß die mittleren und unteren Beamten das Wohnungsgcld so nöthig brauchen wie das tägliche Brot, ist den Vertretern des sächsischen Volkes so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, daß die Beamten auch angesichts des diesmaligen Mißerfolges der Vorlage ihr Haupt ruhig betten können, weil sic gewiß sein dürfen, der nächste Landtag werde nicht auseinander gehen, ohne seine Pflicht gegen über dem Beamtenstandc erfüllt zu haben, dessen bewährte Tüch tigkeit und Zuverlässigkeit, nicht minder aber auch Bernssfreudig- lcit zu erhalte», für das Wohl des Staates und des Landes von ausschlaggebender Bedeutung ist. Die Verhandlungen über de» Staatshaushalt führten sowohl in der Ersten wie in der Zweiten Kaum,er zu der rückhaltlosen Bejahung der Vorfrage, daß der Staatssäckel einer Vermehrung der Zusiußgucllen dringend bedürftig sei. Nur über das Wie? der zu beschaffenden Mehrerträge trat eine prinzipielle Meinungs verschiedenheit zu Tage, indem die Erste Kammer mehr der Politik der Steuer,uschläge huldigte, während die Zweite Kanin,er sich auf den Standpunkt eines steuenesormalorischen Eingriffs stellte und der Regierung die Vorlegung entsprechender Gesetzentwürfe im nächsten Landtage cmviahl Merkwürdiger Weise schien die Negierung von der Aussas'iing beherrscht zu werden, daß sic mit der Einbringung der 1897 gescheiterten Step-ne'ornirntwNrft ihre einschalten: „Soll dem Verletzte» nicht die volle Rente bewilligt weiden, weil er in einem anderen als seinem bisherigen Berufe noch etwas erwerben könne, so sind Sachverständige aus den anderen betreffenden Berusszwcigen zu hören." Auch dieser Antrag wird abgclehiit, nachdem Staatssekretär Graf Posadowsky erwidert hat, ein Verletzter werde nicht selten noch in einer ganzen Reihe von Berufen Erwerbsfähigkeit besitzen, er werde vielleicht nicht mehr schwere Lasten tragen, oder nicht seine Arbeit mit den Fingen» . .. . . ^ machen können u. s. w., aber doch noch auf gar manche Weise fein tiative ,» der Frage vervsiichtet. Mit der Vermehrung der Staats- Brot verdienen können, und da iei es doch undurchiühlbar. aus einnahmen allein ist es übrigens nicht gethan, sondern es werden Schuldigkeit gethan habe und nun jeder Verantwortung ganz ent hoben sei. Demgegenüber wurde aber von Seiten der Stände mehrfach mit Recht betont, daß die Regierung in einer solchen finanziellen Lebensfrage des Landes sich nicht mit einem einmaligen fehlgeschlagenen Versuche begnügen und alles Weitere alsdann dem Landtage überlassen dürfe. Vielmehr sei die Regierung nach wie vor zur Ausübung ihrer verfassungsmäßigen gesetzgeberischen Jni- künftig zugleich die fortgesetzten Mahnungen des Landtags zur Sparsamkeit bei der Planung und Ausführung von Staatshoch bauten. die mit ihrer schrankenlosen Kostspieligkeit nachgerade der Staatsverwaltung über den Kops wachsen und die Mittel des Landes ganz zu erschöpfen drohen, ernstlich beherzigt werden müssen. Die Auseinandersetzungen, die sich in beiden Kammern an den reichsgesctzlichcn Entwurf eines Fleischbeschaugesetzes knüpften, be kundeten eine erfreuliche Einmüthigkeit sowohl der landwirthschaft- lichen Kreise unter sich wie der Landwirthe und Großindustriellen mit Bezug aus ihre wirthschastspolitische Interessengemeinschaft. Sachsen ist nicht blos das klassische Land des Triumphes der ord- nungspartcilichen Ideen in politischer Beziehung, sondern bei uns kommt auch der Gedanke, daß Landwlrthschaft und Industrie von einem einigenden Bande wirthschastlicher Solidarität umschlungen werden, fortwährend zur praktischen Bethätigung. Deshalb ist Sachsen den „Demokraten" jenseits der grün-weißen Grenzpfähle ein Dorn im Auge. Tie „Demokraten" und ihre Verbündeten in Preußen haben nämlich als alleriüngstc „hochpolitische" Offen barung herausgesimdeii. daß sich ein „innerpolfthcher Dreibund" zwischen Kaiserthum, Demokratie und „großindnstrieller Aristokratie" vorbereite: dieser „Dreibund" werde dann schließlich der best gehaßten Landwirthschaft vollends dcn Todesstoß versehen. Eines der führenden jüdisch-liberalen Blätter der Reichshauptiladt ist von dieser neuen Erleuchtung ganz entzückt, meint aber rcsignirt, der schöne „Dreibund" sei noch nicht unmittelbar lebenskräftig und zukunftssicher, weil der Geist unserer heutigen Gioßindnstrielle» für eine solche Kombination noch zu rückständig sei! Den Theil des Kompliments, der auf unsere sächsischen Großindustriellen ent fällt, dürfe» diese mit berechtigter Ansnedenheit einstreicheii. Ehe liniere sächsischen Großindustriellen sich durch „liberale" Winkelzüge für eine landwirthichaftseindliche Politik einsangen lassen, wird nach io viel Wasser die Elbe hinabfließen. daß inzwischen hoffent lich die gelammten Manchesterideen in's Meer hinausgespült sein werden ans Rimmerwiedcrkehr. Die Arbeitsüberbürdung der diesmaligen Tagung scheint unter den Abgeordneten hier und da eine leichte Mißstimmung erzeugt und dadurch dem Gerücht Vorschub geleistet zu haben, daß an den maßgebenden Stelle» eine alljährliche Einberufung des Landtags geplant werde. Zn Wirklichkeit ist jedoch eine solche Verfassungs änderung von keiner Seite ernstlich in Anregung gebracht worden und man darf wohl sagen, daß die Beibehaltung des durch eine lange Erfahrung erprobten bisherigen Zustandes dem allgemeinen Wunsch im Lande entspricht. Der Bismarck'iche Grundsatz des „(Zuista non movors", des Nichtrüttelns an bewährten Einricht ungen ohne zwingende Noth. gilt gleichmäßig für große wie für kleine Verhältnisse und diejenige Politik fährt immer am besten, die sich streng a» diese Richkichnur hält. Soniit bleibt nur zu wünschen, daß die fernere Entwickelung im Reiche und in Sachsen uns mit allen Ereignissen verschonen möge, die eine ausnahms weise frühere Einberufung des nächsten Landtags nöthig machen würden. Ans Wiedersehen also im Jahre des Heils 1901! Fernschreib- und Fernsprcch-Berichte vom I I. Mai. * München. Ter heute Abend über das Befinden des Königs Otto ansgeaebene Krankheitsbericht lautet: Das Befinden Sr. Majestät ist befriedigend und die Nahrungsaufnahme voll kommen genügend. Bei guter Witterung verweilten Se. Majestät mehrere Stunden sitzend im Garten. Schloß Fürstenried, 11. Mai 1900. aez. Zicmsen. Bauer. Angerer, Grashe». '"Wie n. Der Kaiser ist mit den Genclaladiutanten Grafen Paar und BolfraS heute Abend nach Budapest zu dreiwöchigem Aufenthalt abgcreist. Berlin. Reichstag. Die nachgcsuchte Genehmigung zur Einleitung einer Pttvatbcleidigiliigstlage gegen dcn Abg. Fifcher- Sachsen wird versagt. — Dann wird die Berathmig der Novelle für die Unfallversichccungsgesctze fortgesetzt mit dem sog. Mantelgeictz. 8 3 überträgt die Funktionen der bisherigen Unfallichiedsgenchte auf die zunächst in 8 103 des Jnvaliditäks- versichcrungsaesehes errichteten Schiedsgerichte. Abg. Molken- buhr (Sor.) empfiehlt einen Antrag seiner Parte, dahingehend, die Entscheidung von Streitigkeiten über die Nnfallentschädigllngs- fragc an beionderc Kammern der Gewecbegecichtc bez. an noch zu errichtende landwirthschastliche Schöffengerichte zu übertragen. Keine andere Institution habe so sehr das Vertrauen der Arbeiter gewonnen, als gerade die Gewerbegerichtc. Schon die Art, wie die Arbciterbcisitzcr für die JnvalidilatSichicdsgerichlc gewählt wür de». schließe eS a»s, daß diese sich jemals eine gleiche Vertrauens stellung bei der Arbeiterschaft erwerben würden, wie die Gewerbc- aerichte. — Nachdem Avg. v. Stumm <RpO und Direktor im Reichsumt des Innern Dr. v. Woedtkc gegen den Antrag ge sprochen, wird er abgelehiit. — 87 ordnet au, daß Beisitzer aus den betreffenden Betriebszweigen (also als Sachverständige) zu de» SchiedsgerichtSverhaiidlungei, zugezogen werden müssen, sofern es sich um Unfälle i» land- und svrstwirthschastlichcn oder >n Berg baubetrieben handelt. Ein sozialdemokratischer Antrag verlangt Ausdehnung dieser obligatorischen Hinzuziehung sachverständiger Beisitzer aus alle Streitsachen, gleichviel a„S welchen Berufs,weigen. Geh. Rath Caspar hält eine solche ZwanaSvorichrtst nicht für allenthalbri, durchführbar, da man nicht überall sachverständige Beisitzer in der Nähe habe. Ein Konipromikantrag Rosicke, Hitze und Richthofei, will einschalte». daß „im Uebrigen sonstige Bei sitzer" zuzmiehe» seien. Aba. Nösicke bemerkt, daß die Schiedsgerichte ledensalls nach Möglichkeit sich „ach Sachverstän digen aus den in Betracht kommende» Berufs,weinen oder doch aus verwandten Berufen umsehen würden. — Der Antrag Rosicke wich angenommen. Als 8 8» will ein sozialdemokratischer Antrag vernehmen daß die eichsversicherungsamtcs ein Kollegium von 5 Mitgliedern, anstatt 1. wie es in der Kommissions- Vorlage vvrgeschlagen worden sei. gewählt habe. Es iei letzteres nur geschehe», um eine dringende Entlastung des Reichsversicher ungsamtes herbeizusühren. Der Paragraph wird in der Fassung der Kommission angenommen. Ter 8 35a betreffend die Zusammen setzung der für besondere Fälle funktionircnden erweiterten Spruch kammern wird aus Antrag des Abg. Richlhosen in etwas veränderter Fassung angenommen. Darnach gehören u. A- zu den erweiterten Spruchkammern auch zwei Arbeitgeber und zwei Arbeitnehmer. K 20 berechtigt die Bcrufsgcnossenichaftcn Einrichtungen zu treuen 1. zur Versicherung der Betriebsunternehmer gegen Hastvsiicht. 2. zur Organisation des Arbeitsnachweises und 3. zur Errichtung von Rentenzuichuß und PeusiouSkasscu für die Mitglieder der Berussgenosseuschnste», die bei ihr beamteten und die bei ihr versicherten Personen, einschließlich deren Angehörigen. Ein Antrag Fischbcck will den ganzen Paragraphen streichen. Abg. Gamp sReichsp.) bcantmgt eine Detailvorschrist in Absatz 2. daß Haftvflichtaiuprüche bei der rcichsgeietzlichen Unfallversicher ung höchstens bis zu zwei Drittel durch Haftvstichtvelsicherung ge deckt werden dürfe», zu streichen. Gleichzeitig beantragt Redner, eine Versicherung gegen vorsätzlich herbeigestchrte Unfälle für un statthaft zu erklären. Abg. v. Richrhofen befürwortet eine» konservativen Antrag aus Streichung einer ferneren Detailvorschrist in Absatz 2. der zufolge landwirthschastliche Berussgenossenichattcn berechtigt sein sollen, eine Haftpflicht mit Beitrirtszwang für alle ihre Mitglieder emzurichteii. Dieselbe Streichung beantragt auch! der Abg. H o fm a u n-Tillenburg lnat.-lib ). der außerdem noch: durch einen besonderen Zusatz ausgesprochen wissen will, daß die Bernfsgcnosieuschasten auch in Bezug aus diese Einrichtungen der Aussicht des RcichsversicherungsamteS unterliegen. Abg. Fisch- beck legt lebhaft Verwahrung dagegen ein, daß der Staat noch solche Rebenaufgabe» der Berufsgenossenschaften fördere und die Privatberhätigung auf diesem iffebiete dadurch lahmlegen helfe. Am allerwenigsten dürfe der Staat seine Hand zu einer Zwangs- versicherung bieten, wie sie die Kommnsion in den zweiten Absatz des Paragraphen hineingebrachl habe. Staatssekretär Graf Posa- dowskv warnt ebenfalls davor und bittet dringend um Annahme des konservativen Antrags, alio um StreichuuZ der ZwaugsVefug- itiiie der landwirthichastlichen Berussgeiiouenichaiten. Abg. v. Waldow als Hauvtantragstellcr empfiehlt ebenfalls diese Streichung. Jedem Landwirth werde es überlassen bleiben, sich gegen Hastvsiicht zu versichern, wie und wo er wolle. Abg. Molkenbuhr (Soz.l will dcn Berussacnossenichasten weder das Recht zur Hastvsiichtversicherung noch zu Arbeitsnachweisen gewährt wissen und beansprucht entsprechende Streichung, event. sollen die zur Orgaiiiiatiou und Verwaltung der Arbeitsnachweise Herainu- ziehenden Arbeiter von den Versicherten nach dem Modus der Ge wcrbcgerichtswahlen gewäblt werden. Nach längerer Debatte wird der Antrag Hosmann-Tillcnburg in seinen beiden Thcilen an genommen. Ter Reff des Gesetzes wird unverändert angciiommen. worauf das Haus noch der von der Kommiffiou beantragten Reso lution zustimmt betreffend die Unfallversicherung der bei Rettung oder Bergung von Personen oder Sachen verunglückten Personen. — Morgen: Unfallversicherung für Land- und Foritwirthichaft. — Abg. Singer bringt »och zur Svrarbc, daß einer Blätlernachricht zufolge vorgestern eine Art Besprechung von Vertrauensmännern über die geschäftlichen Dispositionen staltgefunden haben soll und zwar unter Ausschluß bon Mitgliedern der Linken. Es heiße, es solle früheren Disvositione» entgegen demnächst das Fieilchbeschau- aesetz und die sog. lax Heinze aus die Tagesordnung ' kommen. Er frage dcn Vice-Präsidente». da der erste Präsident nicht an wesend. was er von den geschäftlichen Dispositionen wisse. Vice Präsident Schmidt-Elberfeld erklärt, von einer solchen Besprechung vom Vorstand oder von Vertrauensmännern nichts zu wissen Zunächst sollen die Unfallvcrsicherungsgesetze erledigt werden: die Flotlenvorlage werde jedenfalls in nächster Woche noch nicht zu, Verhandlung kommen können, und ob und welche Vorlage da etwa noch eingeschvbcn werden könnte, darüber habe er mit dem Prüft deuten nicht gesprochen. Berlin. Der Vundesrath hat die Resolution des Reichstags >um Reichshaushaltsetat von 1900 thrils den zuständigen Aus tchüsseu. 28. März die Frage der Bemessung des Gersten- und Hopfenzolles überhaupt nicht von laudwirlhichnsllicher Seite, sondern von Ver tretern des Mälzer- und Brauercigewerbes in die Debatte gezogen worden ist. Der Vertreter eines hervorragende» westdeutschen Mcilzfabiitantcu-Verbandcs habe die Bemerkung fallen lassen, die deutzche Malziabritation stehe durchaus auf dem Standpunkte, daß eine Erhöhung des Gcrstenzolles für sic nicht wünschensweith sei. Diese Bemerkung vcranlaßte unmittelbar einen bekannten Ver treter des bayerischen Braugewerbes dazu, sich im Interesse der Brauereien gegen eine Ethöhimg des Malzzolles auszuiprrchen. Dann erst kam ein Vertreter der Landwirthschaft zum Wort, der betonte, daß es verfrüht sein würde, heute schon eine definitive Stellung zu der Frage der Zollsätze einzuiichmen, daß aber, nach dem zu dieser Frage das Wort ergriffen sei, er sich veranlaßt sehe, seinen widersprechende» Standpunkt klarzulcgcu. Bei der Frage der Gestaltung des Hopfenzolles wurde die technische Bedeutung des Wortes Lupulin in die Debatte gezogen. Der dieicrhalb um Auskunft ersuchte Vertreter des Braugewerbes knüpfte an seine Äeußerung die Bemerkung, daß von landwirthschastlicher Seite eine Steigerung dcS Hopfeiizolles geplant sei und der Deutsche Braiierbund bereits hierzu Stellung genommen habe. Der Sach verständige begründete seine Bedenken gegen die geplante Echöhun deS HopscnzollcS und gab so einem Vertreter der Landwirthscho' Veranlassung, seine gegeiithciligeAcußemngkla,zulegen. — Bezug! der Verhandlung der Jlottenvorlage im Plenum des Reichstags stehen nach einen, vancimentanschrn Berichterstatter zwei Tkröm- '« u°, 2üou "inlStrpö-E 'jxas/i- ' x-n»p8ockg :;ueisML,le,zn AU- ZM/i'.'röI>k -VA — ..L'N N
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