»84« >o. »8. srsMMS Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verleger Heinrich und Walther. Ein nnterhattenbes Wochenblatt ^r de« Bürger und La«dma«n. Dies«, Wochenblatt kostet nebst dem Beiblatt« „D«r Dampfwaaeu" M Rar. »der 10 gTr. »ierteliLhrUch. Alle Postämter und Buchhandlungen nehmen Bestellungen darauf an. Vierteljährlich wird tune Lithographie bei ges eben. Etwaige Beiträge werden unter der Adresse:'lAn die Expedition der s. Dorfz. m Dresden" erbeten. Inserate, welche in dem Beiblatte die weiteste BerlMttmg finden, erbitten wir unter gleicher Adresse oder durch die Buchhandlung von Fr. Fleischer in Leipzig. JnsertionSgebühren 1 Ngr. für die Serle oder deren Rau». Politische Äettsrhan. Großbritannien. Die vor acht Tagen ausgesprochene Befürchtung, daß die in Irland Henschende HungerSnoth zur Störung der öffent lichen Ordnung führen möchte, hat sich nur zu bald bestätigt. In den Städten Carrick, Clon mel und Tipperary (sämmtlich in der Grafschaft Tipperary- haben sehr ernste und bedenkliche Auf tritte stattgefunden. DaS Volk lehnte sich auf und erbrach alle Mehl-und Lebensmittelmagazine; die Polizei wurde in die Flucht geschlagen, und nur der bewaffneten Macht gelang es, die Ruhe wieder herzustellen. In Tipperary wurden Ka nonen in den Straßen aufgefahren, doch wurde überall Blutvergießen vermieden, da die comman- direnden Offiziere, selbst Augenzeugen der schau derhaften Noth, von strengeren Maßregeln abstan den. Man kann sich einen Begriff von der Ver zweiflung der armen Menschen machen, wenn man hört, daß sie den Soldaten, welche, weil erstere da- geraubte, vom Militair escortirte Mehl nicht wieder bergeben wollten, auf die Hungrigen an schlugen, antworteten: „Todtschießen lassen und verhungern müssen ist all Eins!" Der Offizier ließ nicht feuern, sondern die Unglücklichen mit dem erbeuteten Mehl abziehen. In mehren Orten kann man selbst für sein gutes Geld nicht aus reichende Lebensmittel erhalten, und zu dieser gräß lichen Noth gesellt sich nicht selten Arbeitslosigkeit, so daß eine Abänderung dieses beklagenswerthen Zustande- so bald nicht zu hoffen steht. Die englischen Minister haben, gut gewirth- schaftet, denn der Abschluß deS am 5. April be endigten Finanzjahres ergiebt einen Ueberschuß von 2,380,599 Pf» St., wozu freilich die ehrliche^ Chinesen ziemlich ein Drittthnl; durch ihre KriegS- cvntribution beigetragen haben.^ Dieses überaus günstige Resultat, welche- trotz der vor, einem ung von Zöllen (im Bettage von ziemlich 2^ Mil lion Pf. St.) erzielt wurde, kann nur dazu bei tragen, den neuerlichen finanziellen Reformvor- schlägen des Ministeriums den Sieg zu sichern. Die Engländer haben ihren Sieg über die Sikhs eben nicht zu billig erkauft. Die ostin dische Armee hat wahrend dieses Feldzugs an Tod ten 70 Offiziere und 1313 Mann, an Verwunde ten 244 Offiziere und 4M) Mann verloren; von Letzteren sind noch viele erlegen. Unter den ge bliebenen Offizieren sind 3 Generalmajor-, 5 Ober sten und Oberstleutnants, 5 Major- und 27 Haupt leute und Rittmeister. Spanien. So lange die Königin Christine am Madrider Hofe sich befindet und ihrer könig lichen Tochter mit Rath beisteht, so lange scheint für die Verbesserung der spanischen Zustände wenig Aussicht vorhanden zu sein. Da- neue Ministe ¬ rium ist, kaum zusammengetreten, «scha» nahe daran gewesen, sich wieder auszulösen, doch ist ein gänz licher Bruch bi- jetzt vermieden worden; man zweifelt jedoch nicht daran, daß die Königin - Mutter an diesen neuen Zerwürfnissen schuld sei; denn wer nicht, wie Narvaez, in ihr Horn bläst, findet keine Gnade vor ihren Augen. — Der Auf stand in Galicien hatte bereits eine ziemliche Aus dehnung genommen, und eS war sogar ein Regi ment sammt seinen Offizieren zu den Aufrührern übergegangen; doch schildern die amtlichen Nach richten die Bewegung als fast gänzlich unterdrückt. Frankreich. DaS Verbrechen Lecomte'S bildet noch immer das Tagesgespräch, doch hat sich die Angabe deS Journal des Debats, als sei das Attentat gegen den König die Folge eine- weitverzweigten Planes (Nr. 17), in keiner Weise bestätigt, so nahe auch der Gedanke bei der öfteren Wiederkehr dieser schändlichen Mordversuche liegen mag. i Ludwig Philipp empfängt von allen Seiten ihre unzweideutigsten Beweise der regsten Theil- ahre von Sir Robert Peel beanttagtm Aush^ schon m den ersten Tagen gingen über Achter Zahrg. H. Duartal.