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Der Grenzbote : 03.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190508034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050803
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-03
- Monat1905-08
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 03.08.1905
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Der Grrnzbole Ägeblatt M AzM und Postboten angenommen. s Der Grenzbote eru . täglich I mit Ausnahme deS den Son». 4> Feiertagen t sagenden Tages und kostet vierteha.,. >ch, voraus- ! bezahlbar, I Mk. 2v Pfg. Bestellungen werden j kn der Geschäftsstelle, von den Austrägern des ' Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten für Mors und das obere Vogtland Inserate von hier und aus dem Verbreitung?- bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr sür den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Weyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hierzu Sonntags die illuftr. Gratisbeilage „Der Aeitspiegel". Fernsprecher Nr. 14. 178. Donnerstag, de« 3. August 1SOSHayrg 7i) politische Rundschau. Berlin, 1. Ang. Die „Nat -Ztg." schreibt: Die heute in Pariser Blättern vorliegenden Aus streuungen, wonach oer deutsche Botschafter in Madrid, Herr von Radowitz, entgegen den Wün schen Frankreichs die spanische Hauptstadt als Ort der marvkkan uchen Konferenz vo-rgeschla- gen haben soll oder überhaupt die spanische Regierung zu einer Haltung zu bestimmen suche, die mit der deutsch-französischen Verständigung nicht im Einklang stehe, sind durchaus grundlos. Diese Ausstreuungen widersprechen eben so den tatsächlichen Verhältnissen, wie die anderen in den letzten Tagen in auswärtigen Blättern ge gen das Verhalten der deutschen Diplomatie er hobenen Vorwürfe. Es ist schwer zu ver-> stehen, weshalb in einer Frage, in der beide Regierungen, die deutsche und die französische, bestrebt sind- alle Meinungsverschiedenheiten durch ein freundschaftliches Einvernehmen aus zugleichen, gerade Pariser Blätter, insbesondere solche, denen Beziehungen zur französischen Re gierung zugeschrieben werden, immer wieder mit falschen Behauptungen über angebliche Schritte der deutschen Regierung auftreten. Was die viel erwähnten wirtschaftlichen Konzessionen in Marokko betrifft, so hat nur die hinsichtlich gewisser Hafenbauten im Hafen bon Tanger eine tatsächliche Grundlage. Diese Angelegenheit wurde indessen bereits vor dem deutsch-franzö sischen Abkommen in freier Konkurrenz von meh reren Staaten betrieben. Niemals figurierte diese Angelegenheit unter den Forderungen der deutschen Politik, wie sie denn auch! eines jeden politischen Charakters entbehrt. Seit der deutsch- französischen Verständigung hat man sich deut scherseits, um die Empfindlichkeiten Frankreichs zu schonen, von dem Betreiben anderer wirt schaftlicher Zugeständnisse in Marokko absicht lich fern gehalten. Das Gerücht, daß der Prä sident der Vereinigten Staaten von Amerika, Roosevelt, zwischen Frankreich und Deutschland interveniert habe, um eine akute Krisis zu be schwören, ist schon deshalb falsch, weil es in den bezüglichen Verhandlungen überhaupt keine Krisis gegeben habe, geschweige denn eine akute. — Welches Unheil den Arbeitern durch die neuen Handelsverträge droht, kann man an eini gen Auslassungen sächsischer Industrieller ermes sen, die in der „Frankfurter Zeitung" Ver öffentlichung fanden. Danach soll in jenen Krei sen die Ueberzeugung vorherrschend sein, daß mit dem Inkrafttreten dieser neuen Verträge umfangreiche Arbeiterentlassungen stattfinden, große Kapitalien verloren gehen und zahlreiche Betriebe zugrunde gerichret werden. Auch das .Handwerk werde in Mitleidenschaft gezogen, so daß der sächsischen Industrie eine Krise bevor stehe, wie nie zuvor. Ter einzige Ausweg wäre der, Filialen im Auslände zu errichten oder überhaupt auszuwandern. Wem dazu keine Ka pitalien zur Verfügung stehen, dem werde es sehr schlecht ergehen. Tie Wirkung der Mißhan- delsverträge, wie sie sehr zutreffend genannt Werden, würde namentlich die sächsische Papier industrie schwer zu spüren bekommen. Eine Fabrik für Luxuspapierwaren will krach der Schweiz oder nach Frankreich übersiedeln, eine für geprägte Papierwaren will sich in Oester reich an kaufen; dasselbe wallen auch mehrere andere tun, um das dortige große Absatzgebiet nicht zu verlieren. Die graphische Kunstindustrie, welche in Leipzig, Dresden, Bautzen, Wurzen« und Leitelshain zu Harne ist, wird in ihrer Existenz schwer getroffen und erwägt eifrig Ver legungen in das AusLand, namentlich nach Oesterreich>-Ungarn. Tie Handelskammer in Plauen sagt in ihrem Jahresberichte, die neuen Handelsverträge bedeuten unzweifelhaft e ne er hebliche Erschwerung der Lage der Industrie. Bei der starken Belastung der Arbeiterbevöl kerung durch die Verteuerung der Lebensmittel könne keine Erleichterung für den Export ein treten. Vielmehr würde ein verschärfter Kon kurrenzkampf auf dem inländischen Markte Platz greifen, der jedenfalls zu einer Verpflanzung der deutschen Industrie in das Ausland führen wird. Das sind geradezu furchtbare Aussichten für die deutsche Arbeiterschaft, die durch solche Anschläge auf ihre Lebenshaltung gewiß nicht zum Abschwenken in -das rechts liegende Lager kommt. — Tie Schutztruppc in Deutsch-Südwestafrika sieht sich vor eine neue, schwere Aufgabe gestellt. Allen beim Oberkommando eingegangcnen Nach richten zufolge ist es den Hottentotten unter Führung Hendrik Witbois gelungen, von der englischen Grenze her in kleinen Abteilungen zwischen den deutschen Beobachtungspvsten und Etappenstationen nach Westen durchzukommen und sich wieder in ihren alten Sitzen im Fels gebirge westlich von Gibeon einzunisten. Es gibt nun einen erneuten allgemeinen Angriff auf die ses schwer zugängliche Gebiet, um den gefähr lichen Feind endlich unschädlich zu machen. In zwischen haben im äüßersten Süden, am Orange fluß, einige erfolgreiche Gefechte mit den wei chenden Scharen des Häuptlings Cornelius statt- gcfunden. — Wie aus Kiel gemeldet wird, erhielt die Schlachtflotte Befehl, am 10. ds. M. nach Kiel zurückzukehren und dort für die Herbstübungen auszurüsten. — In Stockholm wird aus Anlaß des Besuches des Zweiten deutschen Geschwa ders, das morgen in den Stockholmer Schären eintrifft, eine Reihe von Festlichkeiten stath- finden. Am ersten Tage gibt der deutsche Ge sandte ein Fest für die Offiziere des Geschwaders und sonstige Eingeladene. Für den 3. d. M. ist das große Fest des Königs Oskar angesetzt, das auf der Schloßterrasse vor sich gehen wird. Am 4. August gibt ow Stadt Stockholm ein Fest in dem bekannten Konzen lotal und Restaurant Hasselbacken im Tiergarten, woran sich an den folgenden Tagen festliche Veranstaltungen des Marineministers Palander und der schwedischen Marineoffiziere schließen. Tie Schlachtschiffe und der Aviso des unter den: Befehl des Großadmi rals von Köster stehenden Geschwaders werfen im äußern Schärengebiet, im sogenannten Träl- hafvet, Anker. Tiefes sonst nur den schwedischen Kriegsschiffen Vorbehalten«: Gewässer wiro auf Grund der von König Oskar erteilten Erlaub nis dem deutschen Geschwader geöffnet. Elf Torpedoboote des Geschwaders laufen mit Er laubnis des Königs in den Stockholmer Hafen ein. Tas unter Befehl des Konter-Admirals Schmidt .stehende Geschwader geht statt nach Norrköping, wie zuerst beabsichtigt, nach Söder- tälje, einige Meilen südwestlich von Stockholnr, wo es sich vom —6. d. M. aufhält. Ein drittes Geschwader trifft am 3. d. Mts. in dem Kriegs hafen Karlskrona ein. Hier gibt der komman dierende Admiral Hjulhammer am folgenden Tage ein Mittagsmahl für den Geschwaderchef und die Fahrzeugschefs. Am Abend veranstal tet die Marine-Offiziergejellschoft ein Beisam mensein mit den deutschen Kameraden. Wien, 1. August. Nach einem brieflichen Bericht des „N. W. T." aus Konstantinopel sind bis jetzt nicht weniger als 3000 Personen aus Anlaß des Bombcnattentats auf den Sultan verhaftet worden, darunter Leute aller mög lichen Nationalitäten und Konfessionen. Ter Sultan hatte dem Polizeiminifter bis zum letz ten Freitag abend Zeit gegeben, den Attentäter auf die Spur zu kommen. Ta dieser aber keine Erfolge erzielte, beauftragte der Sultan mit der Hauptuntersuchung den Staatssekretär im i Ackerbauministcrium Neds chib Pa sch a-Me lhume. : Bei der angesehenen österreichischen Kommis sions-Firma Runzler, die man beschuldigt hatte, Material für Dynamit-Erzeugung eingeführt zu haben, wurde unter Konsular-Assistenz eine Haussuchung vorgenommen. Tie Firma erhob bei der Botschaft Beschwerde. Petersburg, 1. August. Ain Hellen Tage wurde in Riga, im Zentrum der Stadt, der Kas sierer der Juta-Manufaktur, Roß, der in einer Troschke zur Bank fuhr und bedeutende Geld summen bei sich führte, überfallen und in der Troschke ermordet und beraubt. — Seit vor gestern stehen die Eisenbahnwerkstätten in Ufa in Flammen. Die Feuerwehr ist nicht, imstande, das Feuer zu lokalisieren. Ter entstandene Schaden ist enorm. Man vermutet, daß die Werkstätten von den streikenden Arbeitern ange zündet wurden. — Bei einer Uebung einer russischen Mincn- kompagnie unweit Helnngfors lief ein Boot auf eine Unterseemine und wurde zerstört; sieben Personen verloren das Leben. New York, 1. August. Das Mitglied der japanischen Friedenskommisfion Sato betonte in einer Unterredung, Deutschland habe im Laufe des russisch-japanischen Krieges, stets kor rekte Neutralität beobachtet. (vertliches und Sächsisches. — Zur Frage der Pilzvergiftung, die durch die in den letzten Tagen gerade in Sachsen mehr fach vorgekommenen Vergiftungsfälle wieder ak tuell geworden ist, wird von ärztlicher Seite ge schrieben: Es gibt für den echten eßbaren Stein pilz ein ganz charakteristisches Merkmal, das allen Varietäten und Arten gemeinsam ist und bei keinem giftigen, sonst noch so ähnlichen Pilz vorkvmmt, das aber sonderbarerweise wenig be kannt ist. Dieses Markmal ist das weißliche Netz, das den Stiel des Pilzes unterhalb des Ansatzes an den Hut bedeckt. Es besteht aus einer gitterartigen Zeichnung und ist selbst an alten Exemplaren noch deutlich. Ter giftige Vetter des Steinpilzes, der ihm ähnlich ist und zu den Vergiftungen Anlaß gibt, hat ein aus rötlichen, nicht weißlichen Streifen bestehendes Netz ain Stiel, wie auch der Stiel weiter unten mit einer rötlichen Haut überzogen ist. Wer «ich einmal die Mühe gibt, sich diesen Unterschied bei ei nem unzweifelhaft echten Steinpilz und bei ei nem ihm ähnlichen Giftpilz anzusehen, wird giftige Pilze nie mehr für echte Steinpilze an sehen. — Wem gehören die überhängenden Früchte? Da wir vor der Obsternte stehen, erscheint es nicht unangebracht, auf die rechtliche Seite des Eigentums überhängender Früchte aufmerksam zu machen. Ein Baum gehört immer nur dem jenigen, auf dessen Grund und Boden er steht. Wächst er genau auf der Grenze zweier Nach barn, so teilt sich auch das Recht an dem Baume. Hängen nur Zweige aus dem Nachbargarten über, so kann der Nichteigentümer das Ab schneiden dieser Zweige verlangen oder selbst vornehmen, aber die Zwerge gehören dem Eigen tümer. Anders «st es mit den Wurzeln des Baumes. Diese kann der Nichteigentümer ab hauen und für sich behalten. Die in den Nach bargärten überhängenden Früchte gehören stets dem Baymbesitzer. Dieser muß aber, will er die Früchte abnehmen, erst die Erlaubnis des Nachbarn zum Betreten des' Grundstückes haben. Abgefallene Früchte gehören demjenigen, auf dessen Grund und Boden sie liegen. Bad Elster, 1. Ang. Am Montag Nach mittag fanden auf dein Badeplatze während des Konzertes einige Gesangsvorträge des Manner gesangvereins „Sängerkreis" aus Leipzig-Reud nitz statt. Die Vorträge, welche gut zur Auffüh rung kämen, wurden mit großem Beifall aus-
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