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Sächsische Volkszeitung : 08.07.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190607086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19060708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19060708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-07
- Tag1906-07-08
- Monat1906-07
- Jahr1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.07.1906
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tagen Früh gölte» nachm, um 2 Uhr, tag» früh 7 Uhr cmi und Pretigr. atevrn Feie,tcsskn Wochentags früh ) 8, nachm. 2 Uhr. -sie ist um i/.7 Uhr S Uhr Hochamt mst um 8, nachm, r. »ienst um S Uhr >m 6 Uhr. S Uhr Lmt und «n Wochentage» sonn- und Fest« nentalem Segen, egen. Bor und hte. An Wochen- Uhr hl. Mess« »in. Vesper; an ist um 9, Nach« Hesse um 6 Uhr. :sdienst um ^3 Uhr deutsche !agen hl. Messen zen FrühgotteS« Uhr, an Sonn« >t. ssen um 7 und iiotteSdienst um se um Vr7 Uhr. um 9, nachm. ,st um VzO urch rm 8 Uhr. >m 8 Uhr und ienst um 6 und abenden 8 Uhr. t um ß, nachu». ihnieste 7 Uhr, ir. Andacht um testen. h jeden dritten zur hl. Beichte, tag im Monat iste um 8 Uhr. um >/r7, um r Wochentagen ühmesie, 9 Uhr Segen. — An 6. V-8 Uhr nachm. 2 Uhr um 7 n. 9 Uhr. eiten Sonntag r Gelegenheit um 9, nachm. Wie ein Anne im re Maid, H Minne :edanerin : Schnee, Tuch gen llein ein Wie Ihr chwaben- liirnberg h daraus en ihrer ordhrim licht von rspiel ist heiteren lden an- >. sollen! einmal komme neigung nein!" an der linnung Nr. 15S. Sonntag, de« 8. Juli LVVS. S. Jahrgang. SWsthe DolksMng a,rddll,-lgrr crgedian I. wrdrdelt. «ecdt,. freldrist 0«bdt!»gigrr c-gedisn i.Wsd»den. «ecdt ».treidelt. werden dte Sgrlpa». PetttieUr »der deren »tau« mtl 18» ReName m 8« » dte Zette, der««»., d. «teder-. bedeut.Nadat» B»e»d»»ir«r«, üeedattt»« «nd , 48 — »t.rnwr> ck>n Pr. Ehrliche Waffen! In dem „Neuen Sächsischen Kirchenblatt" war vor längerer Zeit einmal der gute Vorsatz zu lesen, im konfessio- nellen Kampfe möge man sich keiner vergifteten Waffen be- dienen, sondern nur mit ehrlichen Waffen kämpfen. Wir haben diesen Satz mit Genugtuung begrüßt und uns gewissen haft an diese Bedingung gehalten, so oft wir genötigt lvaren, die katholische Kirche gegen Angriffe von protestantischer Seite und den Christusglauben gegen den Ansturm des Un glaubens oder der liberalen Protestantischen Richtung zu verteidigen. Leider hat das „Neue Sächsische Kirchenblatt" nicht immer so einwandlos operiert, wenn es seine Waffen gegen die katholische Kirche richtete, obwohl es als kirchliches Blatt nrit dem guten Beispiel vorausgehen sollte. Tenn wenn das am grünen Holze schon geschieht, wie kann man der Laienpresse verübeln, daß sie sich vielfach aus Unwissenheit oder direkt aus Haß einer unehrlichen Kampfesweise be dient? Eben liegt wieder ein solcher Fall vor uns, in dem das „Neue Sächsische Kirchenblatt" seinem ausgesprochenen Grundsätze untreu wurde. In seiner letzten Nummer am 1. Juli schreibt es: „Das. Bennojubiläum ist ohne allzuviel Aufsehen ab- gegaugen, wenn man von dem üblichen Schimpfen im Dresdener Zeutrumsblatt absieht. Das ist aber nachgerade ebenso selbstverständlich wie das andere, daß die „Sächsische Volkszeitung" fast nie an die ehrliche Berichtigung falscher Nachricksten denkt, die sie verbreitet und die auf die evange lische Welt ein schlimmes Licht werfen. Sic rechnet ja Wohl damit, daß es ermüdend ist, sie in jedem einzelnen Falle durch das Preßgesetz zur Aufnahme einer Berichtigung zu zwingen." Diese Behauptungen über die „Sächsische Volkszeitung" werden von jenen Protestanten, die unser Blatt höchstens einmal zu Gesicht bekommen haben, im übrigen aber über den Inhalt und die Schreibweise desselben von anderer Seite tendenziös „aufgeklärt" wurden, als vollkommen be gründet angesehen. Die katholische Presse im allgemeinen gilt ja in den Augen des irregeführten Protestanten als der Sammelpunkt der Univahrheit und Verhetzung. Wir er innern hier an den Ausspruch, welcheu Herr Primarius Schweißer auf dem Familienabeud des Evangelischen Bun des am 6. November 1902 in Zittau sprach: „Ein neues ka tholisches Blatt ist in Dresden gegründet Vörden, welches in einer Weise gegen uns kämpft, daß allemal auf einen Trop fen Wahrheit ein Eimer Lüge kommt." (Zittauer Nachr. vom 11. November 1902). Auf unsere sofortige Aufforde rung hin, den Beweis für diese Worte erbringen zu wollen, suchten die „Zittaner Nachr." am 17. Dezember, also einen vollen Monat später, den Redner aus seiner kritischen Lage zu befreien, indem sie sich der ungenauen Berichterstattun j selbst anklagten, da der Herrn Primarius nicht von der „Sächsischen Volkszeitung", sondern „im allgemeinen von der Kampfesart der ultramontanen Presse gegen die Evan gelischen gesprochen haben sollte! In einer Rede können die Worte gewendet werden, bis sie Passen; dem „N. Sächs. Kirchenbl." dürfte höchstens der Setzer als rettender Engel unter die Arme greifen. Wir lassen solche schwere Anwürfe gegen unser Blatt nicht auf uns sitzen. Das „N. Sächs. Kirchenbl." hat der „Sächs. Volks- zeitg." vorgeworfen, daß sie „fast nie an die ehrliche Be richtigung falscher Nachrichten denkt, die sie verbreitet und die auf die evauaelische Welt ein schlimmes L'cht werfen". Für diese Behauptung hat das Blatt keinen Beweis ange führt. Wir fordern ihn! Es kann uns nicht gleichgültig sein, daß die Prediger, die das „N. Sächs. Kirchenbl." lesen, von der katholischen Zeitung die falsche Meinung bekommen, sie stehe in Bezug auf journalistische Ebrlickke't auf der Stufe der Schriften des Evangelischen Bundes, zum Beispiel der „Deutsch-evangelischen Korrespondenz" und der „Wart burg". Wir fordern die Aufzählung jener Fälle, in welchen die „Sächsische Volkszeitung" falsche Nachrichten über Vorgänge in der „evangelischen Welt" gegen besseres Wissen nicht berichtigt hat! Wenn das „Neue Säch- fische Kirchenblatt" meint, es sei ermüdend, unsere Zei tung in jedem einzelnen Falle durch das Preßgesetz zur Auf nahme einer Berichtigung zu zwingen", so ersuchen wir ge fälligst, die vielen Berichtigungen aufzuzählen, welche die zwei vom Evangelischen Bunde zur Ucberwachuug der „Sächs. Volkszeitg." bestellten Prediger veranlaßt haben, so daß sie „ermüdet" von der >-ielen Arbeit uns nicht mehr weiter mit dem 8 il zur Berichtigung zwingen wollen. Das „N. Sächs. Kirchenbl." führe einen einzigen Fall an der an Schwere jenem des Mitherausgebers des „Hausvater" in Leipzig, Herrn Pastor Dr. Gaudert, gleicht! Im Heft 4 und 5 brachte dieser Herr einen Artikel über das „Glaubensbekenntnis Friedrich August II." In Nr. 69 der „Sächs. Dolkseitg." vom 25. März wurde auf Grund unwiderleglicher innerer und äußerer Gründe nach- gewiescn, daß das Fluchformular vom ersten bis zum letzten Buchstaben erfunden und eine schlecht gelungene Fälschung ist. Der Verfasser des Aufsatzes ging auf sämtliche Beweise ein, die Herr Dr. Gandert zitiert hatte, und widerlegte sie mit einer Gründlichkeit, die nichts zu wünschen übrig ließ. Die aus dem Fluchformular gegen die katholische Kirche ge- bildeten schweren Anwürfe und Verleumdunacn fielen in sich selbst zusammen. Als Verleumdung stellte sich dabe»- hergnS, die kathol. Kirche lehre, die Befehle des Papstes seien göttlich und höher zu achten, als die Gebote des lebendigen Gottes; die heilige Jungfrau Maria sei höher zu achten als Christus der Sohn Gottes selbst; die Eltern, Erzieher, Pastoren usw. müssen verfluäst werden, weil sie ihn (Fried rich August) den „verfluchten Ketzerkelch" dargereicht, ja er müsse sich selbst verfluchen, weil er daraus getrunken habe usw. Die Abhandlung führte eine Anzahl protestantischer Schriftstellcn an, welche das Glaubensbekenntnis als Fäl schung bezeichnen; unter diesen befand sich sogar die „Flug- schrift des Evangelischen Bundes" (Nr. 106—107, IX. Reihe, 10—15, Leipzig, 1895), worin klipp und klar erklärt wird, daß das „Glaubensbekenntnis für Konvertiten nie im Gebrauch gewesen und nicht von den Jesuiten verfaßt, son dern allein Anscheine nach von dem genannten Lani (einem ungarischen protestantischen Geistlichen im Jahre 1676. D. N.) fabriziert worden sei". So urteilt wörtlich der Evangelische Bund. Der Schluß der Abhandlung lvaiidte sich an den Verfasser der beiden Artikel im „Hausvater", Herrn Pastor Dr. Gaudert, mit folgenden Worten: „Im übrigen erwarten wir von seiner Ehrlichkeit, daß er im nächsten „Hausvater" bekennt, das von ihm veröffent lichte Glaubensbekenntnis ist eine Fälschung und er ein Opfer derselben." — Die Nummer der „Sächs. Volkszeitg." mit der Entgegnung wurde dem Herrn Dr. Gandert über sandt. Nun ist bereits das April-, Mai- und Juniheft des „Hausvater" erschienen, aber Herr Dr. Gandert schweigt sich gänzlich aus. Er hat bisher noch nicht die Sprache wic- dergcfundeu. Wir bedauern das sehr lebhaft, weil das auf die Ehrlichkeit des Verfassers kein gutes Licht wirft. Das „Neue Sächsische Kirchenblatt" weise der „Säch sischen Volkszeitung" eine Auskueiferei vor der Wahr heit nach, jener Zeitung, von der es mit großem Munde behauptet, daß sie nie an die „ehrliche Berichtigung falscher Nachrichten denkt"! An die Adresse des Herrn Dr. Gandert richten wir bei dieser Gelegenheit nochmals die Aufforderung, der Wahrheit die Ehre zu geben. Wir werden diesen Artikel dem Herrn in einem eingeschriebenen Briefe zugehen lassen und nochmals die Nummer 69, in welcher unsere Widerlegung enthalten ist, falls er sie — verlegt haben sollte. t Das „N. Sächs. Kirchenbl." fügt an den oben angefiihr- en gehässigen Angriff gegen die ..Sackst. Volksze'tg." die Worte: „Welches für die „Sächs. Volkszeitg." der Höhe punkt des Festes war, bezeugt sie unwillkürlich dadurch, daß von allen Festberichten nur diese Zeilen in fettem Drucke er schienen: „Sie haben in Ihrem Sachsenlande ein vorzüa- liches Blatt, die „Sächsische Volkszeitung", welches ich Ihnen uachdrücklichst empfehlen und ans Herz legen kann . So sagte der preußische Landgerichtsrat und Landtagsabgeord nete Tourucau . . ." Wir führen diese Zeilen au, um hin- zuweiscn, daß wir nicht gesonnen sind, die „Sächs. Volks zeitg." in ihrer Ehrlichkeit anzweifclu zu lassen, da wir jederzeit aus journalistischen Anstand gehalten haben. — Nun hat das „N. Sächs. Kirchenbl." und — Herr Pastor Dr. Gandert das Wort! Beamtenwünsche. In den letzten Wochen hielten eine Anzahl von Be amtenorganisationen der Einzelstaaten und des Reiches ihre Generalversammlungen ab; weitere stehen bevor. Man hat also leicht Gelegenheit, die Wünsche des Beamtcnkörpcrs zu erfahren; daß diese eine Berücksichtigung verdienen, ist selbst verständlich. Nur ein zufriedener Veamtenstand kann die hohen Leistungen verrichten, welche die Staatsmaschine heute au den Einzelnen stellt; die Zahl der Beamten mit ihren Angehörigen wächst immer mehr und macht schon einen großen Bruchteil unseres gesamten Volkes aus. Das Zen trum hat den Wünschen der Bcamteuwelt stets Rechnung ge tragen; freilich konnte cs nicht für alle Wünsche eintreten, weil man sich auch hier einfach nach der Decke strecken mußte. Der erste Wunsch der Beamtenwelt geht nach einer Auf besserung des Gehalts, er ist sehr leicht erklärlich. Wir stehen in einer Steigerung der Preise fast aller Lebens- und Ge- nußmittel; der Wert des Geldes sinkt; mit 100 Mark komm: man heute nicht mehr so weit wie vor 10 bis 15 Jahren. Der Arbeiter erhält höhere Löhne. Die Statistik weist nach, daß es gewaltig aufwärts gegangen ist. Da ruft auch der Beamte nach Aufbesserung, wer kann ihm,dal verargen? Noch kein Mensch ist in Deutschland reich geworden, weil er sich dem Beamtenberuf widmete; in den freien Berufen nur erspart man Geld. Viele Beamte müssen von ihrem Ver mögen oder dem der Frau einfach zusetzcn. Es wäre ganz interessant, einmal eine Statistik zu erhalten, wie viele Be- amte ganz unverschuldet in Notlage geraten sind. Wer eine zahlreiche Familie hat, der kommt als Beamter oft in Schul- den, er weiß nicht wie. So wird niemand die Unzulänglich- keit der Bcamtengehältcr in den mittleren und unteren Dienstgraden bestreiten wollen. Freilich verkennen wir auch nicht, daß einer solchen allgemeinen Beamtenaufbefscruug sehr erhebliche Schwierigkeiten im Wege stehen, eben weil es sich um viele Köpfe handelt, ist auch viel Geld erforder lich. Dann kommen sehr große Schwierigkeiten in der inne ren Ausgestaltung der Beamtengehälter zur Sprache. Jede neue Kategorie vergleicht sich mit der anderen, findet, daß sic zu schlecht bezahlt ist und will nun wie diese gestellt werden. Gibt ein Parlament einem solchen Wunsch nach, so weist immer die Regierung darauf hin, daß dann auch andere Ka tegorien berücksichtigt werden müssen usw. Es ist deshalb fast ein Ding der Unmöglichkeit, einzelne Beamtengruppe,r hcrauszugreifen; nur bei einer allgemeinen Aufbesserung kann ein Ausgleich erfolgen; wann eine solche eintritt, wissen wir nickst, aber höchst notlvendig ist sie. Entschieden besser stehen die Aussichten bezüglich Er höhung des Wohnungsgeldzuschusses. Dieser Gehaltsteil hat, wie sein Name sagt, gar nicht den Zweck, die Aufwen dung für die gesamte Wohnung zu decken, er soll nur ein Zu schuß sein. Das einfachste wäre es, man hätte gar keinen Wohnnngsgeldzuschnß, sondern würde diesen ganz allge- mein und einheitlich zum Gehalte schlagen. Wer in der Stadt lebt, muß freilich mehr für Wohnung ausgeben, als der Beamte auf dem Lande, aber er erspart wieder manches an der Ausbildung der Kinder, hat bessre Gelegenheit, diele billig ausbilden zu lassen. Für den Beamten gleichen sich Vor- und Nachteile des Stadt- und Landlebens im allgemei nen aus. Wenn man nun einfach den Wohnungsgeldzu- schuß zum Gehalte legen würde, dann hört auch alles Jagen und Neimen nach einer höheren Ortsklasse auf. Wir glau ben aber kaum, daß eine solche tiefgreifende Reform Aus sicht aus Verwirklichung hat. Im Jahre 1908 muß nun eine neue Klasseneinteilung der Orte vorgenommen werden; das Zentrum hat schon wiederholt im Reichstage erklären lassen, daß hierbei auch das Wohnungsgeld für die mittle ren Beamten erhöht werden müsse, daß ferner eure Reihe von Städten in höhere Ortsklassen zu versetzen seien. Tie Beamten tun deshalb gut, alle Wünsche auf Einstellung in eine höhere Ortsklasse an die Finanzministerien der Einzel- staaten und an das Neichsschatzamt gelangen zu lassen, damit sie hier berücksichtigt werden können. Als direkter dringender Wunsch ist eine bessere Für sorge für die Witwen und Waisen der Beamten zu nennen. Es gibt gewiß viel Elend auf dieser Erde, aber eins der größten Elendsbilder findet sich in der Regel in der Beam- tensamilie, der der Vater weggcrissen wurde; da kehrt die Not an allen Ecken und Enden ein. Was der Witwe Wit- wenpension gezahlt wird, ist in der Regel zu viel zum Ster ben, zu wenig zum Leben. Hier erfordert schon das Gebot der Sozialpolitik eine baldige Linderung! Noch eine Reihe anderer Wünsche rväre zu besprechen. Vielfach ist eine ganz neue Gestaltung des Beamtenreichs anzustreben, aber es soll für heute bei diesen drei bleiben. Gewiß kosten solche Reformen Geld, vielleicht auch viel Geld. Aber die heutige Finanzlage im Reiche ist eine günstige, 200 Millionen Mark neue Stenern werden aufgebracht. Da balten wir es für gut, einen Teil dieser Mehreinnahmen für kulturelle Zwecke festzulegen, ehe die Weltpolitik wieder alles verschlingt und diese Gefahr ist nickst gering. Das Zentrum bat sich stets der Beamten angenommen und wird auch im kommenden Herbste in dieser Richtung tätig sein, um seinen alten Ruf als Volkspartei — auch der Beamte ist ein Teil des Volkes — zu tvahren und hier Praktische Sozialpolitik zu treiben. Potttische Rundschau. Dresden, den 7. Juli 1966. — Die „Nordd. Allg. Ztg." tritt in eingehender Dar- legung den Nachrichten des «Berl. Tagebl." und der »Freist Ztg." über die Verwendung dcS LicbcsgabrufondS für Südwcstafrika entgegen. Unter anderem wird festge stellt, daß die zur Stiftung von Liebesgaben, für die im Schutzgebiet befindlichen Truppen bestimmten Gelder oder Naturalien ausnahmslos auch hierfür zur Verwendung ge langt sind. Ueber jede Spende ist im Kolonialblalt öffentlich quittiert. Rechnungslegung ist vorhanden und jederzeit einzusehen. Die Angaben der „Freist Zig." über die Buchführung über die südafrikanischen Fonds sind un wahr. Was die Remunerationen für Beamten betrifft, so sind die Zuwendungen, welche die Beamten aus dem süd afrikanischen Fonds erhielten, vom Oberkommandiercnden der Schutztrnppo verfügt worden. — Aus der Kslonialabteilung. Der bisherige Fiuauz- referent der Abteilung, Wirklicker Geheimer Legationsrat Dr. Seitz, geht als Gouverneur nach Kamerun. Nach den „Münch. N. N." sind jetzt 4 Untersuchungen im Gange: Das Ermittlungsverfahren gegen die pflichtvergessenen Be amten, die unter Bruch der Amtsverschwiegenheit geheime Akten an die Oeffentlichkeit gebracht haben. Das vom Gouverneur von Puttkamer gegen sich beantragte Diszi plinarverfahren, das vor der zuständigen DiLziplinarkammer geführt wird. Dte gerichtliche Klage gegen den Anzeiger im Oberland wegen eines mit ist! gezeichneten Artikels. Von anderer Seite wird noch gemeldet, daß auch wegen der Verwendung des Liebesgabenfonds amtliche Erhe bungen eingeleitet worden seien. Gegen die Verwaltung diese» Fonds durch das Oberkommando äußert auch die durchaus kolonialfreundliche „Rhein.-Wests. Ztg." starke Bedenken. Die Frage nach der Verwendung der Liebes- gaben sei durch die Erklärung der „Nordd. Allg. Ztg." nicht nur nicht erledigt worden, sondern der offiziöse Be scheid werde die Vorwürfe erst recht laut werden lassen. Wie die „Freist Ztg" bemerkt, haben die zu den Kolonial- festen bei Kroll abkommandierten Offiziere sich die Gelder für die Theaterbillets aus der Kasse für Südwestafrika nicht „gepumpt", sondern sind ausdrücklich durch eine Ordre angewiesen worden, das Eintrittsgeld bei der Verwaltung de» sogenannten WörmannSfonds zu liquidieren. Die ^ - -> . -x ' - ' -> ^
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