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Zwönitztaler Anzeiger : 29.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-190412296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19041229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19041229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-29
- Monat1904-12
- Jahr1904
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 29.12.1904
- Autor
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ZmSnihtaler Anzeiger Erscheint wöchentlich viermal (Dienstag, Donners tag, Sonnabend und Sonntag) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für I Mark 25 Pfg. frei ins Haus zu beziehen. Druck und Verlag: Buchdruckerei C. Bernhard Ott. Verantwortlich für die Redaktion: Karl Bernh. Ott, Zwönitz. Lokalblatt für Zwönitz, Niederzwönitz, ALihnhaide, Burgstädtel, Leukersdorf, Dittersdorf, Affalter, Streitwald, Dorfchemnitz, Grünhain usw. Anzeigen r Die fünfgespaltene Kleinzeile (Korpus) oder deren Naum io Pfg. Die gespaltene Zeile im amtl. Teile 40 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt nach Vereinbarung. Die Anzeigen werden einen Tag vor dem jedes maligen Erscheinen des Blattes bis mittags 12 Uhr erbeten. Expedition: Zwönitz, Kühnhaiderstraße 73 b. Telephon Nr. 23. Bekanntmachung. Die im Interesse der Sicherheit des Verkehrs auf den öffentlichen Straßen hiesiger Stadt getroffenen nachstehenden Bestimmungen werden hierdurch mit dem Hinzufügen in Er innerung gebracht, daß Zuwiderhandlungen dagegen nach 8 366 Ziffer 10 des Weichs- strkfgeseHvuchs bestraft werden. 1. Jeder Besitzer eines Grundstücks in der Stadt Zwönitz ist verpflichtet: a) bei eintretendem Schneefalle die Anßwege vom Schnee, bei eintretendem Kauwetter die Anßwege und Schnittgerinne von dem daraufgefrorenen Schnee und Kis zu reinigen und die Anßwege stets im wegsame» Zustande zu erhalten; alles dies gilt insbesondere auch von den Plattenfußwegen und Schnitlgerinnen in der Bahnhofsstraße, Annaberger Straße, Schützenstraße und am Marktplatze, k) die durch die Reinigung der Fußwege und Schnittgerinne aufgehäuften oder von den Dächern fallenden Schneemassen über die ganze Fahrbreite der Straßen bez. Gaffen auszubreiten, v) bei Glatteis die Fußwege mit Sand, Asche oder einem anderen, die Glätte be seitigenden Material zu bestreuen und solange es die Witterung bedingt, in diesem Zustande zu erhalten, ä) die sich an den Dachrinnen bildenden Eiszapfen so oft als nötig vorsichtig zu beseitigen. s) die Gerinne und Gossen, welche zur Abführung des Trans- und Wirtschasts- waffers dienen, frei und offen zu halten. 2. Ferner wird verboten: a) das Ablagern von den in den Gehöften sich ansammelnden Schnee- und Eismassen auf die Straßen, Gassen und Plätze der Stadt, d) das Aahren mit KinderslHkitten nnd das sogenannte Hinscheln, sowie das Schlittschuhlaufen auf den Straßen überall da, wo dadurch irgendwelche Belästigung oder Gefährdung von Personen heröeigeführt werden kann, jedenfalls aller auf den Außwegen und den abschüssigen Straßen, so ins besondere auf der Schühenstraße, dem Marktplätze und am sogenannten Mühlverge. Zwönitz, am 30. November 1904. Der Bürgermeister. Zeidler. Das Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 26. Stück vom Jahre 1904, ist hier eingegangen und liegt an Natsstelle 14 Tage lang zu jedermanns Einsicht aus. Dasselbe enthält: Nr. 100. Bekanntmachung, die Prüfungsordnung für Fachlehrer und Fachlehrerinnen im Zeichnen betr. Nr. 101. Landtagsabschied für die außerordentlicheStändeversammlungdesJahres 1904. Zwönitz, am 20. Dezember 1904. Der Stadtrat. Zeidler. K. Das Neichsgesetzblatt Nr. 52 vom Jahre 1904 ist hier eingegangen und liegt an Nats stelle 14 Tage lang zu jedermanns Einsicht aus. Dasselbe enthält: Verordnung, betreffend die Beaufsichtigung Mecklenburg-strelitzscher und lippischer privater Versicherungsunternehmungen. Bekanntmachung, betreffend die Anzeigepflicht für die Influenza sowie für die Gehirn- Nuckenmarkentzündung und die Gehirnentzündung der Pferde. Zwönitz, am 24. Dezember 1904. Der Stadtrat. Zeidler. K. 29. IZahrg. Donnerstag, den 29- Dezember ^904- L?r. ^66. Tagesordnung zu der Donnerstag, den 20. Dezember 1904, nachmittags 6 Uhr stattfindenden 19. öffentlichen Stadtgemeinderatssitzung. 1. Eingänge und Mitteilungen. 2. Mitteilung des Kirchkassen - Haushalt- planeS auf da« Jahr 1905. 3. Mitteilung de« Schulkassen-Haushalt- planes auf das Jahr 1905. 4. Beratung und Festsetzung des Haus- haltplanes der Stadtgemeinde auf das Jahr 1905. 5. Festsetzung der Gemeindeanlagentermine auf das Jahr 1905. Noch keinen sah ich fröhlich enden, Auf den mit immervollen Händen Die Götter ihre Gaben streun. Schiller, Ring des Polykrates. Oertliche» und Sächsische«. (Nachrichten und Anregungen aller Art sind uns sehr erwünscht.) Zwönitz, den 28. Dezember 1904. — Lokale Rundschau. Die zwölf Nächte, die mit dem heiligen Abend beginnen und mit dem Hohneujahrstage enden, gehören zu jenen SchiäsalSzeiten, die nach uraltem Volksglauben für die Zukunft des Menschen bestimmend sind. Die Träume, die man in diesen Nächten hat, sollen der Reihe nach für die kommenden zwölf Monate von besonderer Bedeutung sein, und bezüglich des Wetters gilt der alte Satz: „Wie sich das Wetter von Christtag bis heiligen Dreikönig erhält, so ist das ganze Jahr bestellt". Während der zwölften treiben auch Hexen, Dämonen und vor allem Frau Holle und der wilde Jäger ihr Unwesen, sodaß man die All tagsarbeit am besten ganz ruhen läßt. Der Drudenfuß, das Kreuz und Strohseile schützen das Vieh und die Wirtschaft, wozu im katho lischen Oberdeutschland der Vorsicht wegen auch noch eine Besprengung mit Weihwasser oder die Anwendung von Weihrauch kommt. Im Hinblicke auf letzteren Brauch spricht man von Rauch- und Rauhnächtcn. In Mecklenburg dürfen in dieser Zeil bestimmte Tiere nur durch einen außergewöhnlichen Namen bezeichnet werden z. B. der Fuchs durch Langschwanz, die Maus durch Bönlöper. Als besonders wichtig gelten die drei Heilignächte, Christ-, Neujahrs- und Dreikönigsabend. Ursprünglick hatten die zwölf Nächte garnichtS mit Spuck und Gespenstergeschichten zu tun, sondern sie waren lediglich eine Zett de« sorglosen Aus- ruhens, wie man denn auch die Sonne in solcher Ruhe dachte. Die bekannte Sagenge stalt de« getreuen Eckhart taucht in den zwölf Nächten auf, warnend, daß die Menschen den Göttern ja keinen Anlaß zum Zorn geben möchte. — Vom Feste. Nun sind sie wieder einmal vorüber die fröhlichen Tage de« Weih- nachtsfestes, die gleichsam ein kurzes Stilleben sind in unserem nie rastenden Erwerbsleben. Tage und Wochen vorher waren mit dem Zauber des herrlichen Christfestes angetan. Nur eines schien uns die Freude trüben zu wollen: Der Schnee stellte sich nicht ein. Da endlich, in der heiligen Nacht, besann sich Frau Holle eines anderen und brachte uns eine kleine Ueberraschung durch die verabreichte weiße Bescherung. Das hatte mit einem Male die rechte Weihnachtsstimmung gebracht. — Zum Fröhlichsein außer dem Hause bot sich während der Feiertage eine reichliche Gelegenheit. Im Hotel zum blauen Engel bereitete am ersten Feiertage der Frauenoerein nach althergebrachter Gewohnheit einer Anzahl Bedürftiger unter dem brennenden Weihnachtsbaum eine Chrtst- bescherung. Im Schützenhaus führte, wie all jährlich, abends der Turnverein vor gut be setztem Hause ein Theaterstück auf, diesmal den Rosenschen Schwank „Starke Mittel". Am gleichen Tage abends gab in Niederzwönitz im Gasthof zur Linde das Ntederzwönitzer Mustkchor unter Mitwirkung des Gesangvereins „Lieder kranz" vor dichtgedrängter Zuhörerschalt ein Konzert, bei dem Darbietungen der verschiedensten Art ausgetischt wurden. Streich- und Blasmusik kamen ebenso zur Geltung, wie Männerchor- und gemischtchöriger Gesang, und auch dem Humor ward genügend Raum gegeben. Das Publikum nahm die mit bestem Können vor getragenen Nummern mit viel Beifall aus. Und selbst nach all diesen Veranstaltungen leistete man sich noch weitere Zerstreuung und schlürfte den edlen Gerstensaft, plauderte bei einer Taffe Kaffee oder wagte ein Spielchen Skat, bis all diesem schönen Zeitvertreib durch die — Polizeistunde ein Ende bereitet wurde. — Am zweiten Feiertag widmete man sich wohl der Natur und machte nach dem leckeren Mittagsbraten seinen Spaziergang, und die tanzlustige Jugend zollte Terpsichoren reichlichen Tribut. Der 2. Tag nach Weihnachten, der ogenannte 3. Feiertag brachte gleichfalls noch Abwechselung. Im Schützenhaus gab der Ge- angverein „Lyra" zwei Aufführungen des Mosenschen Weihnachtsfestspieles, die eine am Nachmittag sür Kinder, die andere am Abend für Erwachsene. Die Darbietungen sanden vor einem dankbaren Publikum viel Beifall. — An demselben Tage hielt die Gesellschaft „Er- )olung" im Saale des Hotels zum blauen Engel das Weihnachtsvergnügen ab und be reitete den Besuchern einen köstlichen Abend. Das reiche Programm enthielt auSerwählte Nummern. Unsere beiden tüchtigen Musiker, die Herren Kantor Streicher und Organist Staub erfreuten die Zuhörer mit Erzeugnissen eines Rubinstein, Schubert, Chopin und Schumann, die ihnen lebhaft gespendeten Beifall eintrugen. Fräulein Frida Hentschel ang im Verein mit dem Knabenchor das Bartmußsche Wethnachtslied und erntete ver dienten Beifall. Herr Pfarrer Lüscher sang mit tiefer Empfindung die köstlichen Peter Corneliusschen Weihnacht-lieber: „Hirten wachen im Feld" und „Drei Könige wandern". Zu seinem Rechte kam auch der Humor, den Herr Lehrer Schubert auftischte. Ebenso erregte der allgemeine Gesang in erz- gebirgischer Mundart „V'c Weihnachten" von Meyer viel Freude. Diesem musikalischen Tei schloß sich dis Verlosung an, die manche Ukber- raschung brachte durch Gewinne und —Nieten. Das folgende Tänzchen endlich gab allen denen Gelegenheit zur Betätigung, welche diese vor her nicht gehabt hatten. — So dürsten die Festtage für jeden etwas gebracht haben. Nun mehr rufen die letzten Werktage des Jahre« wieder auf zur srischen Arbeit; denn es ist noch manches bis zum neuen Jahre zu erledigen. — Dorfchemnitz. Bei der am 27. Dezember stattgesundenen Wahl von drei ansässigen Gcmeinderatsmitgliedern machten 69 Wähler von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Es wurden gewählt für die Begüterten: Gutsbesitzer Karl Fischer mit 50 Stimmen, sür die Hausbesitzer: Strumpfsaktor Gustav Keller mit 55 Stimmen und Slrumpfsabrikant Ernst Werner mit 40 Stimmen. — Lößnitz. Ein höchst bedauerlicher Un glücksfall trug sich in der Nacht vom Donners tag zum Freitag auf der Lichtensteiner Chaussee zu. Der bei der hiesigen Firma Max Schubert, Likör- und Kognakfabrik, bedienstete 45 Jahre alte Geschirrführer Albin Lehm hatte, vermut lich beim Andrehen des Schleifzeuges, das Un glück, derart vom Wagen zu stürzen, daß er unter die Räder zu liegen kam. Nachdem das führerlose Geschirr an der Schuster'schen Restauration in Raum Halt gemacht, forschte man nach dem Kutscher, welchen man dann auch an der Unglücksstelle mit zerschmettertem Hinterkopf tot vorsand. Der Verunglückte, welchem das beste Zeugnis ausgestellt werden kann, hinterläßt Frau und 6 unerzogene Kinder. — Auerbach (Eczg.). In den Morgen stunden des ersten Feiertags durcheilte unseren Ort eine Schreckenskunde, die, so unglaublich sie erschien, leider auf voller Wahrheit beruhte. Bei der Rückkehr aus dem oberen Gasthose war der Strumpfwirker Bruno Otto Kunz in der Nähe seiner Wohnung durch einen Stich in die rechte Halsschlagader tödlich verletzt worden und kurz danach auf der Straße in folge der erhaltenen Verletzung gestorben. Der nach einer Stunde eintreffende Arzt konnte nur den Tod konstatieren. Die blutige Tat >at der im Nachbarhause wohnende, wegen Körperverletzung bereits vorbestrafte 48jährige Strumpfwirker Karl Friedrich Drummer ver übt, der mit dem Gelöteten, in dessen Be gleitung sich sein Bruder befand, im Gasthofe einen Wortwechsel gehabt haben soll; er hat ich sofort nach der Tat in seine Wohnung begeben, wo er bald danach verhaftet wurde. Bei seiner Wegsührung trug er ein gleich- giltiges Wesen zur Schau; gegen Mittag wurde er in« Stollberger Amtsgerichtagesängnis eingeliefert. Am Nachmittag erschien ein Vertreter der Königlichen Staatsanwaltschaft Chemnitz, um den Tatbestand aufzunehmen. Heute soll die Sektion des Getöteten erfolgen. Derselbe stand im 29. Lebensjahre, war verheiratet und Vater von zwei Kindern. — Auerbach (Erzg.). Ueber die blutige Tat, die in der Christnacht hier verübt worden ist, sei noch folgendes berichtet: Zu dem Ver brechen ist ein großes, scharsgeschliffenes Taschenmesser mit besonders langer und starker Klinge, wie es Fleischer zu führen pflegen, be nutzt worden. Drummer hat es stets bei sich getragen und vielfach gezeigt; es wurde ihm bei der Verhaftung abgenommen. Die Sektion, welche der Gertchtsassistenzarzt Or. moä. Hauffe aus Chemnitz im Beisein der Gerichtskommission in der Wohnstube des Getöteten am Montag mittag vorgenommen hat, ergab, daß Kunz an innerer Verblutung infolge Verletzung der Herzschlagader gestorben ist. Die Wunde war 13 Zentimeter tief und 4 Zentimeter breit; Lunge und Herz waren mit Blut gefüllt; der Tod ist kurz nach dem Uebersall, gegen 3/4 2 Uhr früh eingetreten. Der Täter, welcher vor der Sektion dem Getöteten und dem Hauptzeugen gegenübergestellt worden ist, hat behauptet, in Notwehr gehandelt zu haben; dem stehen jedoch die Aussagen der Zeugen, besonders des Bruders Kunz, gegenüber. Heute nachmittag ist der auf so schreckliche Weise jäh ums Leben gekommene Gatte und Vater unter ungewöhnlich starker Beteiligung von hier und auswärts beerdigt worden. — Werdau. Die hiesige Sparkasse er zielte für 1903 73000 Mk. Reingewinn. Nach dem Haushaltplan sür 1905 sind pro 1904 30000 Mk. Ueberschuß des Gaswerkes zu erwarten. Kür das 1. Merteljahr 1905 — Januar, AeVruar, Wär; — oder zunächst für den Monat Januar laden wir zum Abonnement auf den „ZMnitztalek AMer" ergebenst ein. Namentlich bitten wir die geehrten aus wärtigen Abonnenten, die Bestellungen möglichst sofort zu bewirken, da sonst auf ungestörte Fortlieferung bez. rechtzeitige Neulieferung des „Anzeigers" nicht gerechnet werden kann. Vierteljährlicher Bezugspreis: durch die Zeitungsträger: 1,25 Mk. frei ins Haus, „ „ Post: 1,30 „ . „ „ „ - Neu hinzutretcnde Abonnenten erhalten den Anzeiger auf Wunsch bis 1- Januar gratis. Di- Expedition des Anzeigers.
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