Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.08.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000823028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900082302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000823
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900082302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-23
- Monat1900-08
- Jahr1900
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mittrvoch-Abendausgape für Dresden und Umgebung Lerugsgedüdr: AstrliwrMK 2 Mk. «o V« ! krvi die «»st - Mt. « Psg. Die .DreSenrrNackrickcen-erNj»«» Ii,lich M-rgen»; t>ic Brzieürr in Dresden und der nach!»» Umgedm,,. wo die tzulraauna durch eigen e Boten oder KommiMoimre criolgt. cryattc» das Blatt au Wochentage», die nicht aut Soim- odergeiertage folgen, m Met Tdeilauogadeu Abcud» mid Mor-end «ugefteüt. Kür Rückgabe eingeiaudter Schrüt- itückc leine Brrbiudlubteit. 8er»«vrecha»<chl»<i' ,»t I «r. 1t ». Qr. 20SS. Lelearamm-Adrette: L«chrt«,t»n rrodtbo». ^nreigen-Larif. Die Lnnatnne von Ankündigungen eriolat m derüauvtaetchüstSjtelte und den Nedenwmabmeilelteu 1« Dresden d>L Nachmittags s Udr Sonn und feiertags nur Mariennrage as von n blö> ,t Ut>r. Die I tvaltige Grnnü ,-ile tca. » Silben» ls «t». An tundiamigen aui oerPrivatteite -»eite > Lv Bia-, die Mvattiar ,<ze,Ie als .Eiugeiandt' oder ans Lertiede « PIg. ^in Runnnern nach Sonn und kreier- rage» I b«. Livoltine sirundzeiien so, « bez. «a and « Big. nach deionderein Tarif. AuÄvSrtiae Anitmgc nnr «egen BormisdeEaug. Belegblüttcr werden mit 10 Li,. berechnet. II. E». IVttl tt ffeinxrsMliluiilliiiix. IIr«S4tvn, I, keriispr. M». H<»r 1v»>LX-, Ulivlii- iwi in ! InrLüixödiix, >,« Nr. 231. Spiegel: Neueste Drahtberichte. Hafnachrichtcn, Abreise der China-Truppen, Bauausstellnng, der Spielzeit im König!. Schanspielhauie. Nikolaus Lenan reptcmberscste. Beginn Fernschreib- und Fernsprech-Berichte vom 22. August. Ter Krieg i„ EI,in«. Berlin. Dnrmstadt Heute Vormittag wurden bei Erdarbeiter, in der Lichtenbergjtraße mckreie Arbeiter verschüttet. Zwei wurden todt hcrvorgchoit. ein dritter wurde itubedeuteud verlebt. „ ^ „ ,. . ^ , Paris. Ten, „Petit Ionrna!" zufolge ist der Tcputirte ^ .er -.weite Admiral des KrenzergcschwaderS meldet! ^luieret. seiner-,eit Miig'.ied der Pariser Kommune. gestorben, and Takuvoml!'. ds. M.: starke Regcngunc haben den Vor- Ppm. Heute Vocmittag O'.tt Nbr begab sich Generalseld niarsch des Kgpitänlciitnants Pvhl anfgehaiten, so dag er erst am! »larschall Gras Waldersee mit den Disizieren seines GencralstabeS 16. von Maton vargegangcn ist. „AuS iinverburgter Onelle in j„ tlniforni mit Trauerflor um den Arm in zwei Hoswagen nach Die Wagen waren von Carabinieri ;n Pferde be- ist. AuS unverbürgter 17. Abends in Peking Tientsin höre ich. das; er am 17. Abends in Peking eingeirossen ist. — Gencralmajor v. Hoepfncr hat gemeldet, das; er am 17. ds. M. das 1. Bataillon und einige Reiter Vvrausgeichicki habe und am IR niit dem 2. Bataillon folgen wird., changPinn wird noch jetzt für bedroht angesehen und Truppen am Kaiserkanal. dem Pantheon. , . gleitet. Beim Ansgang ans dem Hotel wurde Gras Waldenee vom Pnblikni» lebhaft beglicht. Ter Feldmarichall legte im . ... -..., > Flamen des Keilers einen Lorbceikran; auf aas Grab König Hnm- zwar durch chinesische, »erts nieder. Pom Pantheon begab sich Graf Waldersee direkt in j daS König!. Palais, wo er alsbald vom Köng empfangen wurde. Pom. Ter „Agencia Stesani" wird anS Tat» vom 20. Angust I ' Aoiw Ter russische Oberst Prinz Engnliischefs ist hier ein gemeldet: Nach Depeschen ans japaniicher r..nelle vom 1,. August I getroffen und wird heute Nachmittag mit dem Generalfeldniarschgll ist der Kampf in Peking beendet. Tie Japaner sind in den Kaiser' Palast eingezogen. Tie fremden Gesandten nnd^die TetachcmeniS der Vrbimdcten befinden sich in der kaiserlichen Siadt. Tie chine fische» Prinzen und sichst »ist er hätten sich nach Sinangs» westlich von Peking zurückgezogen. — Tas italienische Kriegssthist „Pstani" hat eine Konipagnie gesundet. Aoko Haina. Ter japanische Pieekvnstil in 2 in der Näl>e von Genian berichtet, das: 1»i0o koreanisc ermächtigt, der in von der Perlobnng Soeng-Tiching angegnttcn und verbrannt hatten. oeng Tsebing he Ausrührer und die Häuser der Beamten zerstört . japanischen und koreanischen Beamten! ll„rer>ncl hätten sich nach Gcnsan zurückgezogen. Tokio. AuS Tschisii »vird gemeldet: Die javanischen Truppen besetzten den Kaiserpalast in Peking am 16. Angust. Etwa vier Tage vor der Besetzung von Peking sind die Kaiserin- Wittwe, der Kaiser und die Minister von Peking unlcr Eskorte von Tnng ku-siang-Trnvven abgereist. Ihr Zick soll, wie man vermuthet. Linangs» in Lllzcnsi sein. Weil in Peking große Wirren herrschen, wurde die Stadl in verschiedene Sektionen eingetbeilt nnd die eine .Halste der Tatarenstadt ans der Nordscite unter die Einsicht der iapanischen Truppen gestellt. Bon den betreffenden alliirten Truppen wurden verschiedene Komitees ernannt, welche die siiuhe in der Stadt ans Grafen Waldersee noch Neapel abrenen. ,H n a g. Das „Neuter'iche Bureau" ist anSlvärtigen Blattern verbreiteten Meldung der Königin Wilhelmina cntgegenzntretc». Rostuiv a T. .Hier herrsch! icit läiigcrer Zeit große Hitze und Dürre, die last täglich Ienersbränste verursacht. Konst a n ihn op cl. In on'Ige der Bvrgängc in Tpaghang beanstragtc der Sultan den Militärkommandanten non Bitlis, Ali Pascha, mit der Einleitung einer strengen Nntevnchnng. Die tissivn wird sich in den nächsten Tagen an I- «Meldungen als Schuldigen Pestrast und Stelle begeben Wenn sich die Ans l begründet Herausstellen sollten, sollen die werden. K o n st anti n o v e l. Tie gegen die .Herkünile ans Smyrna ungeordnete Mtündige Boobachtniig ist durch eine ärztliche Unter suchung ersetzt worden. Ka vita dt. Earrington nalmi den Buren Porräthe weg. Mekhuen hakte ein Gefecht mit dem f'ichtcnburg Kommando bei Otloskovp. Pretoria. Es ist offenbar de Wct'S Absicht, sich iiach Bnshvcldt zu wenden, und men bat Grund, ainnnelw.ien, daß aste Pmen einscbließlich deZ Botiiabchen Kommandos sich bei Bnihveldt j zu evneciitriren beabsichügei!. indem sie Machadvdorp nnd Hndeu- rccht erhalten sollen. Tie Komitees werden von Japan, Rußland, , . England. Amerika und Frankreich gefreut. Ter javanischen Ab- l p»rg ,obiie ernstlichen 'Widerstand räumen, lheiinng nt es gelungen, innerhalb des Katteivalastes die ge rangenen fremden Missionare und chinesischen Elnisten zu beneien. Tie Javaner verloren an Todte» und Perwnndeien 200 sisiiann. Ter Perlust des Feindes beziffert sich ans 600 Todte. Berlin. Po» den ans Urlaub befindlichen Staatssekretären wird der Staatssekretär des Ncichsschntzamtes Freiherr v. Thie!- niann als Erster in nngeräbr acht Tagen zurückkebren. woranr die Vorarheiien für den Neichshau-skaltsetak l!«0I energiich in Angriff genommen weiden. — Ter »enernannte Direktor der Kolonia!- abtheilung des Auswärtigen Amtes, Wirk!. Geh. stegationsrath Tr. Stübel. hat heute die. Dienstobliegenheiten seines Amtes über nommen und sich den Beamten der Koloniolabtheilung vorgcstellt. WilhelmShöhe. Ter Prin: von siIaleS traf heute gegen 1 Uhr auf der Station WilheImSl>ol>c ein. Auf dem Bohn- hoic hatte eine Ebrenkomvagnic des- 167. Regiments mit der Jahne Ausstellung genommen. Der Kaiicr erwartete den Prinzen von WakeS und begrüßte ihn sehr herzlich. Ter Kaiser schritt mit dem Prinzen van Wales die Front der Ehrenkomvagnie ab. nahm den Vorbeimarsch derselben ab nnd begab sich darauf mit dem Prinzen zn Wagen nach dem Schlasse, wo die Kaiserin den Prinzen begrüßte und Fritbstückstasel Itattsand. Wilhelms h ö b e. Ter Kaper Hörle gestern noch den Vor trag des Lhess des MilitärkabinetS General der Iusemterie v. Hahnke luid !>cnte die Vorträge deS Eliess des Eiviikabinets. Geh. RathZ v Hncanus, sowie des Ehess des «siencralstabes der siilmce, General der Kavallerie Graten v. Schlieffen. Sodann stattete der Kailcr dein kommaiidirenden Gencral des II. Armee karpS tsteneral v. Wittich einen Besuch ab Zu dieser Fahrt be nutzte der Kaiser ein vom Kliegsmiiiistennm zur Probe hierher gesandtes Automobil, das Hauvkinonn Rausch vom Train leitete. Hamburg. Karl Ferdinand Lacisz, Vorsitzender der See bcrusSgenossenichast und früherer Präses der Handeiskamnicr in Hamburg, ist heute, 17 Jahre alt, gestorben. Ocrtiicheö nnd crchsischeö. Dresden, 22. siingnst. Se. sisiiaiestät der K ö n i g trat heute Vormittag Bst Uhr, von Pillnitz lommcnd, in r resLen Albcrlstadl ein und begab sich »ach der Kaserne des Schützeuregnnenls, wo die Verabschiedung der nach Vstasien abgchciideti nich»sehen Truppen stattfand. Gegen halb II Uhr kehrte er nach Pillnitz zurück. —* Das Befinden Ihrer Majestät der K ö n r g i n . welche ans ärzilichen Rath nvck» bis Ende der Woche in Rehefeld zn ver bleiben gedenkt, ist ein verhältnikmäkig befriedigendes. Tie Ruhe deS Waldes, die erstochende und stäikeiwe Gebirgslnst haben die iebr angegriffenen Nerven der hohen Frau schön wesentlich gc- kräftigt. —Sc. Majestät der König tunlich den« var Knrzciu irr den Ruhestand getretene» Herrn Neichsbnnkdircttor Geh. RegiernnaS- rath Heller in Leipzig das Kointhiirkreu; 2. KlastedesAlbrechts- ordens. - Tic Ossizierc des Infanterie -Regiment -s si> r. 102 sZittan) veranstalten beule siloend aus dem Königi. Belvedere ein Tiner, das durch den Besuch Sr. König!. Hoheit des Prinzen Friedrich August ausgezeichnet werden dürfte. * Se. Ereellenz der Herr Staats nnd Finanzminister v. Watzdorf bat eine mehrwöchige Urlaubsreife angeireien. Tic zumeist ans steiwilligcn Mannschaften der Reserve ! und der h'andwehr gebildeten Kompagnien tz und ! des 6 ost- asiatischen I n s'a n terie-N eg imen ts vcriießcii heute Dresden, um sich zunächst zur Hebung mit dem neuen Gewehr nach Zcithain zn begeben. Von dort fahren sie am 2R W öR. nach Brcincrharen weiter und werden am tzl. Angust in Lee gepen. Heine Vormittag nahmen die Mannschaften in der gelbgrünen ^ Tlmnerstag^r. August 1900. UniRnn nnd dem mit blangrimem Tuch überzogenen Infanterie Heini auf dem Hofe der Schntzenkasernc Ausstellung, an, beiden Flanken stunden die dienstfreien Mannschaften des Schützen- Regiments. Zahlreiche Oinziere aller Waffengattungen, an ihrer Spitze Ihre König!. Hoheiten die Prinzen Friedrich August nnd Johann Georg, sowie der kommandirende Genera! Freiherr v. Hamen und die Generalleutnants Hingst nnd v . Rabe» Horst, n. A. auch der zur Zeit im Schützen Regiment dienstthuend" japanische Hnuptmaun Pamnnassi, fanden sich ans dem Platze ein. Nm 'stlO Nbr erschien Se. Mmestät der König in Begleitung des Flügrk-Adnitanteu Majors v. KoSpoth nnd begrüßte die So! daten mit einem: „Guten Morgen, Kameraden!", welcher Gruß von den Kompagnien mit: Zsstite» Mögen, Eure Majestät'" er widert wurde. Seine Majestät schritt mdanu die Fronten de: einzctnen Züge al>, den und jenen Mann mit einer srennalichei, Erkundigung anszeichnend. ob er Rc'ervisl oder Lnndwehrmann >ci, n. s. w. Hieraus begab sich Se. Majestät vor die Mitte der beiden Kompagnien nnd richtete an sie, jowert die Worte fest gehalten werden konnten, folgende A n spräche: »Es sind viele Jahre verpassen, wildem die sächsischen Trnppen zu ernsten Am galwn beritten wurden Jetzt gilt eS. das Ansehen und die Inter esien Tcnt'chlands in Ostasien zu wahren und bierrn einem über mächtigen Gegner geqenüberzntreten. Ich hasse und erwarte, daß Ihr. die Ihr ;nm ersten Mole in's Feld zieht. Euren Vorjahren in Tavscrkeit. Tiscivlin und Ertragung »chwerer Strapazen nacheiferu und, eingedenk di-s guten Ruics der sächsijchen Armee ruhmvoll wie Eure Vorfahren heimkehren werdet. Es ist möglich, daß Ihr nicht mehr in'S Jener kommt, aber Ich bin überzeugt, daß Ihr auch dann hinsichtlich Manneszucht imd Tüchtigkeit den übrigen Theilen des Deutschen Ostasiatischen EpveditionskorpS ebenbürtig sein nnd Eurem Paterlande Ehre mach?» werdet. ES war Mir eine große Freude und ein Bedürottß, Euch vor Eurem Weggange noch einmal sehen und Erich Meinen Segen mit auf den Weg geben zn können Gott der Allmächtige erkalte und beichnüc Euch »ad führe Euch zurück in die Heimath als gute Deutsche, als brave Angehörige der Deutschen Armee »nd des iächsöcherr Landes. Adieu Kameraaen " .Hieraus nahm oer Dienstälteste der beiden Komvagnieche'S, sgerr Hanytmann Wirth, von der 10. Kom pagnie des 1«»i. Infanterie-Regiments zu Leipzig, das Wort zn folgendem Dank: „Eure Majestät bitten wir, unseren alleruntcr- thniiigslen Dank huldvoM entgegenuehmen zu wollen für die eben a» unS geeichtz'ten AGchwdsmortz- und für die hohe Gnade, daß ivir Eure Majestät vor unserem Abgänge nach Ehino nochmals jenen dursten. Angesichts Eurer Maiestat versichern wir, jederzeit und allerorts den Ruhm nnd die Ehre der sächsische» Waisen Hochhalten zn wollen. Kameraden, in dieser Ab schiedsstunde geloben wir dies, indem Ihr mit mir nist Leine Majestät, unser Atlergnädigster Köllig «nd Herr. .Hnreah' Hunn-.h ' Hnnah'" Begeistert sielen die Mannschaften in die Hilmrhs ein und die Kapelle des Schützen-Regiments stiton jrte „Ten König wgne Gott". Hierauf begab sich Se. Mmeftäi rüstigen Schrittes nach dem vor der Kaserne stehenden Wagen, zog noch mehrere der Herren Ossiziere und Sc. König!. Hoheit den Piin;cu Friedrich Angnsl in längere Gespräche nnd führ unter. Ovationen der vor der Kaserne versammelten zahlreichen Menschen menge davon. Die Freiwilligen traten alsdann ad und begaben sich zur Erledigung letzter Geschäfte noch in die Stadt, überall von der Bewohnerschaft frcundlichst begrüßt. U nter den mit den beiden Koni - pagnien abstehenden Offiziere» befinden sich die Hauptlentc Wirtin und v .Knmbrachk, wwie n. A. die Leutnants v. Holl eben nnd v. Fmck. Nachdem die Mannschaften wieder nach der Schützenkaicnic zürück- aekehrr waren, mazschirten sie unter Vertritt der Kavelle des Schützenregiments nach dem Leipziger Bahnhöfe, nm mit einem I llvr 2" Min. abgehenden Sonderzuge zmiächst nach dem Zeit bainer Lager befördert zu werden. Am Leipziger Bahnhöfe an getoinmen, >oo sich eine vielhnnderttöpfigc Menge Schaiiinsiigeo nnd Tssiziere aller Waffengattungen eingefimdeu hatte», nahmen die Trnvpen znnächst au» dem Platze vor dem Bahnhof Ainstell nng Gegen l lllir begaben sie sich unter klingendem Spiele nach der bintcren Babnliossballe nnd bestiege» alsbald den dort für sie bereitste Pendel, Zug. Manch' herzliches AvschiedSwort wurde hier noch von Veiwandten Freunden und Bekannten gewechwlt. manch' inniger Händedruck anSgetanfcht. aber anch manche Tiiräne noch vergotte». Pünktlich zur bestimmten Zeit setzte sich der Zng Knnft „nd Wissenschaft. f* TaS König!. Schauspielhaus eiössnet die ncnc Spiel zeit Sonntag den 0. September. Wie seither finden an fünf Wochentagen Montag. Dienstag. Mittwoch, Freitag und Sonn abend) AvonncmentSvontellungen statt. Tie Aboiinemcntsbcding- ungcn sind durch ösfentlichen Anschlag bekannt gemacht und werden außerdem auf dem Bureau der König!. Hosthcatcr lSchösfergasie U>, 2. Etage) unentgeltlich abgegeben. 2! b o n n c m entS. bei denen die erste Abonnementsrate lfür 10 Vorstellungen) entrichtet werden muß, werden für die bisherigen 'Abonnenten von Sonnabend den 1. dis mit Donnerstag den 6. September an der Tageskasse des König!. Schauspielbauses zu den üblichen Kassenstunden entgegen genommen. Bei Emencrnng deS 'Abonnements wüsten die Billets der Spielzeit IrBll/tllM Vvrgezeigt werde». Von Freitag den 7. bis mit Sonntag den 9. September gelangen zu den üblichen Kassenstvnden die dann noch etwa verfügbaren Abvnncinentsbillets zur Ausgabe. 7* Der greise Dichter Herrin a»n Ling ist in München so schwer erkrankt. Laß das Schlimmste zu bcsnrchtcn ist. Rebenhügeln der schwäbischen Miiicnsitzc, jg, bis zu den Nr Wäldern 'Amerikas hat es ihn, den Rnhelown, geführt, um ihn schließlich in den Astilen zn Winnenthal nnd Tberdöbling die langersehnte Rast finden zu lassen, als die Scharten geistiger Um naehtung ihn nhon nindnuicltcn. Daß sich ci» Eiwas dieser steten Unrast, dieses einigen Nngenügcns auch in den Werten des Dichters widerspiegcll, die zn den gereisten Früchten seines Talentes gehören, mimen selbst Die zugestehen, die Lena» einen Ehrenplatz neben Goethe nnd Heine nm seiner lyrischen Bedeutung willen cinznräunien dafür gewesen lein, geneigt sind. TaS daß sich im Grunde mag auch die Uriache genommen sein Bestes um die Lösung Nikolaus Lena«. t1802-l850.> ... Bin ick» der Frcncdlina nicht, der Unbeliande, Der Umnenich obne Zwca und Null. Der wie ein Wasserstiirz non Fels zu Festen b rauste, Begierig wüthend nach dem Abgrund zu... Goethe, Faust I. Wenn das Wort des cngliichen Philosophen ZI, Recht be steht, daß nur der Dichter in den Reigen der Unsterblichen seiner Nation ausgenommen werden darf, dessen Werke fünfzig Jahre nach seinem Tode noch gelesen werden, so lau» Nikolaus Lenau heute, bei der Wiederkehr seines fünfzigste» Todestages, diese Ehre feierlich ziigejpri'cheii werden. Dieser posthume Ruhm mag den Verehrer» des Dichters, der wahrlich der „Flüchtling war. der Unbehanste. der Unmeusci» ohne Zweck und Nnh", wie eine reiche, schöne Vergeltung für sein schweres Erdendairm eochcinen. Welch' ei» Leben! Von den Putzten seines »ngarischen Hcimalh- landes zu der östcneichijchen Kaiserstadt, z» den burggekröntc» selbst zerstörte nnd daß er scheiterte in dem Ringen der höchsten Probleme des Men>chcngei»tes als die das Faust und Ton Inan Thema, diese zwei dichterischen Formeln des großen Lcbensmthsels, zu gellen haben. So war es kein Wunder, wenn es ihm nicht vergönnt war, sich »ist dem schwer erkäinpslen Ergebnis: spiiiozislischer Resignation zn begnügen, daß der freie Blensch über nichts weniger denken!? den Tod, da unser Wissen eben Wissen vom Leben und nicht Wissen vom Tode ist. Er glich liier seinem Freunde Iustinns Kerner, dem Theoiovhcn von WeinSberg: Beide bewegte die große Frage nach einer sicheren Kunde über icncS Land, ans deß' Bezirk kein Wanderer wieder kehrt, in gleichem Maße. Aber während sich bei deni weicher ge stimmten Schwaben daS l>»befriedigPest, in eine vage, thränen- rciche Sehnsucht anflösle. rüttelte Lciinn'S wilde Magyarennatnr in ohmnächligem Trotze an den Pforten des Jenseits, nm schließlich doch einein bejammernSwerthen Schicksal zu unterliegeil. Hatte Goethe in seiner saiistijcheil Weltdichtm'g das Ringen nach Er kenutniß deS Unendlichen und den realen, irdischen Gcnnßdrang in nicht zu nbcrtressciider Synthese, dmgestcllt. sv trennte Lenan beide Momente wieder und bchandeltc die zwei heterogenen Themen, ohne nur ciiicni künstlerisches Ausreisen der Idee nnd liarinonische Abrundung verleihen zn könne», ein Mangel, der sich des öfteren auch »chvn in der äußeren Form seiner Dichtungen zu crlenneu giebt. Die erste grvtze Problem Dichtung Lenan'S ist sein „Faust". TaS Werk besteht fast nur ans einer Reihe vanoraminh aneinander gefügter Stiinmnngshilder, die bald blvs episch schildernd, bald in dramatischeiii Dialog vmiiberziehcn. Sie lasse» uns trotz der zahl reichen lyrischen Einzelheiten von hoher ursprünglicher Schönheit und trotz vieler Gedanken, die für den Ernst eines lies angelegten Dentens vollgiltiges Zengniß ablcgen, nicht zu dem nngrtrübten oje miß eines reinen Kunstwerkes kommen. Fast das Gleiche gilt ^ von Lenan'S dramatischem Gedicht „D o n I » a n". das, obwohl 1 durchweg in dialvaisirler Form gehalten, gleichfalls die letzte Ans - snllnng vieler Lücken verminen läßt nnd so ein einheitliches Be» ! sländniß sehr erschwert. Die Idee der Dichtung hat Lenan nach ! der Ueberliest-rnng seines FrennöeS L. A. Frankl mit sollenden drastischen Warten erklärt „Mein Dem Juan darf lein Weibern ! ewig nachiagender, beißvlntiger Mennd sein. Es ist die Selmstich: in ihm. ein Üvest' zn finden, welches ilnn das inearnirte Weivtlylin ist nnd ihm alle Weiber der Erde, die er denn doch nicht ais Individnen besitzen kann, in der Eilten genießen macht. Weit e> dieses, taumelnd von der Einen zur 'Anderen, nicht findet, w er greift ihn endlich de» Ekel, nnd das ist der Teufel, der stin Volt." Nickst zn der Hoheit Goetbe'schcr Verklänmgsapotheow vennochle sieb der L Pater emvor zu schwingen, ivcder in dem eiiien, noch dein, anderen Drama: Faust ersticht sich selbst, Don Inan bietet sieh wehrlos dem Schwerte seines Rivalen Hier wie dart bedeutet der Schluß eine Banlrvtterklaning des Dichters an der Lömng seines j Problems nnd an wstiee Welt nnd Lebeiisanstnstniig. Mel»r Glück hatte Lenan mit seinen kleineren Dochtungen, die. abgesehen von dem ganz sin Haltest Hossmanii'schen Stil gehaltenen düsteren Rachtstncke der „Marionetten", in der wirksame» Mischung cpstcher nnd lvrischer Bromente fast durchweg ethische Befriedigung und künstlerischen Genuß gewähren. Das trifft vom Allein ans den schönen Romanzenkranz „Klara Hebert" zu und auf die tmckendcn KriegSbiidcr des „I vl» annes ZiSka": auch „'Anna" vermag trotz der grausigen Zaubcrseenc in der Möble durch den trefflich gegluckte» versöhnende» Schluß z» befriedigen ' — Vor Allem aber gilt Lenan in der deutschen Litteraturgeschichic als der Schöpfer der „A Ibigcnse r" und des „S a v v n a r o la'. von denen dicker jene an künstlerischen O.nalitäten erheblich übcrtrisil. ia der Sana von dem Geschick des Priors von San Marco wird dank der einheitlichen Siiliinmng nnd der abgeschlossenen harmonischen Kvmvvsitivn zn dem vollendetsten Werke unter Lenan'S größeren Dichtungen. Der Glanz des MrdiceerhoseS. dir Vcroerbtbeit 'Alezander Vorgia'S nnd seiner Siobe tontrasliren liier ans das> Bcdentendste imt der walnhast christlichen Sittenstrenge »nd dem Giauhensinnthe Savonarvla's und seines Freundes Tvmciiico. Zn den ergreifendsten nnd dichicritzh lchönsir» Partien dos E"oS'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite