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Zwönitztaler Anzeiger : 24.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188607244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18860724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18860724
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-07
- Tag1886-07-24
- Monat1886-07
- Jahr1886
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 24.07.1886
- Autor
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MniWler AiUim Loealblatt für Zwömtz, McderzwSnitz, Kühnhaide, Thalheim und Umgebung. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. II. Jahrgang. Redaction, Druck und Eizenthum von E. B. Ott in Zwönitz. tl Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für l Mark 20 Pfg. (incl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen des Blattes angenommen. 86 1886 Sonnabend, den 24. Juli. Hertsiche und Sächsische Angelegenheiten. — Aus dieStammactien und Prioritäts-Stammactien der Chemnitz-Aue-Adorfer Eiseubahn-Gesellschaft wird die IV. Rück zahlung von 12/g o/o Mark 5 für jede Stammactie, sowie --- Mark 10 für jede Prioritäts-Stammactie vom 19. Juli dieses Jahres an bei den Lassen der Dresdner Bank in Dresden und Deutschen Bank in Berlin geleistet. Die Actien-Jnhaber haben zu diesem Zwecke ihre Actien mit zwei gleichlautenden, mit Namensuuterschrift ver sehenen arithmetisch geordneten Verzeichnissen — auch nach Stamm- und Prioritäts-Stammactien gesondert — in den üblichen Geschäfts stunden obengenannten Zahlstellen, woselbst die nöthigen Formulare zur Verfügung gehalten werden, kostenfrei einzureichen. — Eine anch für Handels- rc. Kreise interessante Verfügung hat unlängst im Einverständniß mit dem Reichsschatzamt das Reichs postamt getroffen. Es soll nämlich im amtlichen Geschäftsverkehr der Post- und Telegraphenbehörden das Zeichen „M." als Abkürz ung für „Mark" von jetzt ab dem Markbetrage nachgesetzt und die Pfennige nicht mehr durch Dezimalstellen der Mark, sondern als Pfennige unter Hinzufügung des Zeichens „Pf." besonders ausge drückt werden. Also zum Beispiel: 22 M. 5 Pf. resp. 22 M. 50 Pf. und nicht mehr M. 22,05 resp. M. 22,50. — Heute Sonnabend kommen aus allen Theilen Mitteldeutsch lands Abgeordnete der Kreuzbrüdervereine in Dresden zusammen, um in zwei- bis dreitägiger Verhandlung den 4. deutschen Kreuz brudertag abzuhallen. Außer den 221 Abgeordneten der Vereine wird auch noch eine große Anzahl Bundesmitglieder erwartet, sodaß sich der Besuch aus 4—5000 Köpfe belaufen dürfte. Besonderes Interesse erregen in den betheiligten Kreisen die Anträge der Dresdner Kreuzbrüderschaft, welche dahin gehen, das lockere Band, welches augenblicklich noch die einzelnen Vereinigungen umschlingt, durch ein Grundgesetz und verschiedene andere Maßnahmen fester zu knüpfen. Der Bund umfaßt gegenwärtig 30,000 Mitglieder in Deutschland und brachte im letzten Geschäftsjahr über 60,000 Mark allein für Confirmandenbekleidungen und Weihnachtsbefcheerungen auf. — Die Sächsische Rentenversicherungs-Anstalt zu Dresden hat nach dem soeben auSgcgebenen 45. Rechenschaftsberichte (vergl. das heutige Inserat) über das 1885er Geschästsjahr wiederum sehr erfreuliche Fortschritte in ihrer gedeihlichen Weiterentwickelung gemacht. In der 45. Jahresgesellschast 1885 sind 1865 Personen mittelst Baareinzahlung von 495,780 Mark durch überhaupt 3426 Einlagen im Nennwerthe von 1,027,800 Mark versichert worden. Mit dieser Einlagezahl übertrifft die Jahresgesellschaft 1885 alle übrigen seit Errichtung der Anstalt im Jahre 1841 überhaupt ge bildeten und insgesammt noch bestehenden Jahresgesellschasten. Da die Mitglieder jeder Jahresgesellschast eine Erbgenossenschaft behufs Erlangung hoher Renten im höheren Lebensalter bilden, so ist eine so zahlreiche Betheiligung als ein sehr günstiger Umstand anzusehen und es erscheint deshalb die Betheiliqung an der jetzt in der Bildung begriffenen 1886er Jahresgesellschast, an welcher schon bis Ende Mai gegen den entsprechenden vorjährigen Zeitraum eine abermalige Zu nahme der Betheiligung um 25"/p der Einlagen gemeldet wird, sehr empfehlenswerth. — Chemnitz, 19. Juli. Vorsicht bei dem Genüsse von Kirschen kann den Kindern, zum Theil wohl auch den Erwachsenen, nicht oft genug empfohlen werden. In unserem Vororte Gablenz ist heute früh ein neunjähriges Mädchen unter entsetzlichen Qualen gestorben, weil es beim Genießen von Kirschen eine größere Anzahl von Kernen mit verschluckt hatte. Alle Hilfe war vergeblich gewesen. Die Eltern, welche bereits ein größeres Kind verloren haben, sind über diesen Fall ganz trostlos. — Glauchau, 19. Juli. Heute Vormittag turnte in einem Gehösl der WaifenhanSstraße der 11jährige Sohn des Feuermannö W. an einer daselbst angebrachte», zum Wäschetrocknen bestimmten Stange, glitt dabei ab und fiel herunter. Dabei spießte er sich an einem hinter der Stange angebrachten Staketenzaun derartig aus, daß er durch einige hinzukommende Bewohner der Nachbarhäuser nur mit Mühe aus seiner schmerzhaften Lage befreit werden konnte. Der Knabe hatte am Gesäß und Rücken nicht unbedeutende Ver letzungen erlitten und wurde ohnmächtig in die Wohnung seiner Eltern gebracht. — Werdau, 20. Juli. Heute früh 0^8 Uhr ereignete sich in einem hiesigen Färbereietablissement ein recht bedauerlicher Unglücks- fall. Der Färbereiarbeiter Schwarz, welcher mit Färben von Baum wolle beschäftigt war, fiel in den mit kochenden, Wasser gefüllten Farbkessel und verbrühte sich den Körper bis unter die Arme. Der Bedauernswerthe wurde sofort dem hiesigem Krankenhause zur Pflege übergeben. — Elsterberg, 16. Juli. Ungefähr 26 hiesige Kinder liegen theils an Diphtheritis, theils an Scharlachsieber krank darnieder. In Folge dessen haben einige Schulclassen bis auf Weiteres ge schlossen werden müssen. Gestern sind 5 Todesfälle angemeldet worden. — Gera, 21. Juli. 10. mitteldeutsches Buüdesschießen. Vom Secretär Feuchter aus Chemnitz und dem Schießausschuß zu Gera sind nun sämmtliche Schüsse genau berechnet und nach dieser Berech nung wurden die darauf entfallenden Gewinne vertheilt. Es würde zu weit führen, wenn wir die Empfänger von Festmünzen, Löffeln, Uhren und Geldprämien namhaft machen wollten, deshalb feien nur mehrere Ehrengaben, welche von dem Bundesvorstände unter Zu ziehung von Sachverständigen taxirt und gleichmäßig auf die beiden Festscheiben „Heimath" und „Deutschland", und zwar zunächst auf die erstere, vertheilt wurden und deren Gewinner angeführt. Zuvor noch die Bemerkung, daß die zehn ersten Preise für jede der genann ten Scheiben am Schluffe des Festes ausgegeben wurden und bereits bekannt gegeben sind. Standfestscheibe „Heimath". 1 Etui mit 50 Mark vom Freihandschützenverein in Chemnitz, Anton Säuberlich in Zwickau; I Remontoiruhr von der Schützengesellschast in Chemnitz, A. W. Ebert in Schneeberg; 40 Mark, und zwar 30 Mark von der Schützengesellschast in Zwickau und 10 M. aus den Bundesbeiträgen, H. Schramm in Leipzig; 1 Meinkühler mit Einsatz vom Freihand- schützcnverein in Zwickau, Gottstein in Großenhain; 1 feuersicherer Documentenkasten von Anton Kern in Gera, Adolf Gerasch in Schnee berg; 1 Becher vom Schützenbataillon in Crimmitschau, E. Eisenschmidt in Greiz; 10 M. von 2 Schützen aus Wildenfels, W. v. Pittler in Leipzig. Wochenschau. Deutsches Reich. An der Spitze der Wochenbegebenheiten stand diesmal die Begegnung des Kaisers Wilhelm auf dessen Weiter reise von Mainau nach Gastein mit dem Prinz-Regenten Luitpold und den übrigen Mitgliedern des bayerischen Königshauses. Wenn sonst derartige Begrüßungen zwischen hervorragenden fürstlichen Per sönlichkeiten mehr den Charakter einer reinen Höflichkeitserweisung tragen und dem zwischen den Fürsteuhöfen üblichen Ceremoniell ent sprechen, so ist es mit der Zusammenkunft auf dem Münchener Csntral- bahnhofe denn doch etwas anderes gewesen. Die politische Bedeutung des wenngleich nur flüchtigen Zusammenseins des Reichsoberhauptes mit dem Herrscher des zweitgrößten deutschen Bundesstaates erhellt schon im Hinblick auf die außergewöhnlichen Ereignisse, deren Schau platz Bayern in jüngster Zeit gewesen ist und bedarf deshalb wohl kaum eines besonderen Commentares. Es genügt, darauf hinzuweisen, wie die überaus herzliche Art und Weise, in welcher Kaiser Wilhelm mit seinem fürstlichen Freunde, dem Prinz-Regenten Luitpold, sowie den übrigen, fast vollzählig aus dem Münchener Bahnhöfe versammelt gewesenen Mitgliedern des bayerischen Königshauses verkehrte, in klarster Weise die zwischen den Hösen von Berlin und München be stehenden freundschaftlichen Beziehungen documentirte und hieraus ergiebt sich von selbst der Schluß auch auf die politische Seite dieser Beziehungen. In den Berliner leitenden Kreisen zeigt man sich von dem warmen, ja begeisterten Empfange, der dem Kaiser auf der ganzen Reise durch Bayern bereitet worden ist, aus's Höchste befriedigt und von Kaiser Wilhelm selbst erzählt man, daß er sich dem preußischen Gesandten in München, Grafen von Werthern, gegenüber bezüglich des glänzenden Empfanges, den ihm die Stadt Augsburg bereitet und die anläßlich seines kurzen Aufenthaltes in München getroffenen Arrangements in gerührten Worten dankend und anerkennend aus gesprochen habe.
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