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Sächsische Dorfzeitung : 28.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188802283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18880228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18880228
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-28
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 28.02.1888
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MW» 5Ü. Jahrgang Dienstag, den 28. Ieöruar 1888 Die Verlag-»Expedition. - ! , Str^r. FeuiUeton säumten. tott«0- war S Up e up Hrrr uns Uhr de- eine ver- «dieaß: ach»iN. Paß« Sticht» ptzor lbeud- »UeS- khls- «na kd«r- Hrrr Herr kßt» rinde Nana, rischer. P«si r H-ritß. Herr Vikar Abonnements - Einladung. Bestellungen auf die ..Sächsische Dorfzeitung" für den Monat März nehmen alle kaiserlichen Vostanftaltev mrd Posterpedittonen, sowie auch alle Lauddriesträger gegen Vorausbezahlung von 50 Pfg. entgegen Inserate »erden bi- Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: btelspaltLeilelSPfg. Unter Eingesandt: »Pfg. - nn« vßr NU» Vor». Unter- W' s Up Herr »die,»: «aibte. »ott«S- Ularg. Inseraten» Annatzmesteleu: Di« Arnotbtsche Buchbandluna, Invalid«» d»vk, ^alknstetnLvogler, Rudolf Moste, G L. Daub« Eo. in Dresden, Leipzig Hamburg, Berlm. Frankfurt aM. ichel. ;ur iloch- ider- tberr. Herr pob- Up midt. »son- Papa Steinberger war sprachlos; so etwas ihm noch nicht vorgekommen. Und seine Tochter erhob sich wirklich von ihrem Platze und ging, ohne sich im Geringsten darum zu kümmern, was er davon denke. iu»«- pele» «Ua». «lia». lichter hier«, lefeter i Uhr eudeat a»»« .Sic sehen, die Passage nach dem Fenster ist frei, mein Fräulein', fuhr der Weise zum Entsetzen jungen Mädchens fort. „Es wäre geradezu Sünde, wenn Sie den Blick auf den Niederwald Politische Weltschau. Deutsches Reich. Während fast die gesammte europäische Presse die bekannte ReichStagSrede des Fürsten Bismarck als ein oratorisches Meisterstück gefeiert hat, gelangt der Berner „Bund", ein Blatt, welches mit den einflußreichsten Kreisen in der Schweiz Fühlung unter hält, gerade zu einem entgegengesetzten, höchst albernen Resultate, indem es in Anschluß an die Worte des Kanzlers: „Wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt" u. A. schreibt: „Es ist nicht Marcel in den „Hugenotten", der sich diese Opernphrase leistet, sondern Fürst Bismarck wagte so etwas dem Reichstage zu bieten. Er wird doch alt, dieser große Mann und, wenn auch die Schachzüge seiner Politik noch die rich tigen sein mögen, wie wir einstweilen glauben wollen, in solchen einzelnen Wendungen der Rede tritt trotzdem ein merklicher Mangel an Geist zu Tage. Denn was soll eine solche Phrase bedeuten? Kann nicht der Engländer sie mit demselben Rechte auSlprechen? Giebt eS über haupt ein Volk Europas, dessen Selbstgefühl nicht in ähnlichen Worten der Verherrlichung seines Mannes- mutheS aufflammte — wohlgemerkt auf der Tribüne eines Volksfestes, aber doch nickt im ernsten Berathungs- saale! «Wenn wir angegriffen werden, dann wird der kuror tsutouieus entflammen, mit dem es Niemand aufnehmen kann." DaS ist auch so eine Opernphrase in derselben Rede Bismarcks. Ost genug haben es andere Nationen mit dem „kuror teutouicus" ausge nommen und sind Sieger geblieben. Wenn übrigens die Deutschen „Gott und sonst nichts auf der Welt fürchten", so mögen sie das Spitzelthum abschaffen, das sehr nach Menschenfurcht, d. h. Anarchistenfurcht und keineswegs nach Gottesfurcht schmeckt." Hierzu bemerkt die halbofficiöse „Post": Wir haben keine Scheu getragen, obige Auslassung wiederzugeben, damit unser Volk endlich erkennt, in wie abfälliger und hämischer Weife in der uns benachbarten und stammverwandten Schweiz unsere wichtigsten und heiligsten Lebensfragen besprochen werden. Daß durch derartige Artikel in den Deutschen das Gefühl der Freundschaft für das Schweizer-Volk „Elisabeth!" erscholl es abermals in fast rauhem Tone, abermals vergebens. Das Mädchen beugte sich weit aus dem Fenster und lachte sie nicht sogar? Der Mensch war im Stande, Witze zu reißen und da- wilde Ding ging am Ende gar darauf ein! Wenn jetzt ihr Vetter Rudolf — Papa Steinberger mochte gar nicht daran denken; er lehnte sich in die Polster zurück, um auf eine exemplarische Strafe zu sinnen. „Oberwesel! Zwei Minuten Aufenthalt!" riefen die Schaffner. Draußen standen Hunderte auf dem Perron, sie wollten Alle noch mit und warfen sehn süchtige Blicke nach den Wagenfenstern, ob nicht noch ein leerer Platz zu erspähen sei. Aber sie gewahrten nichts als schadenfrohe Gesichter, die ihnen ein spöttisches „Alles besetzt" zuriefen und ergaben sich schließlich dann, den nächsten Zug abzuwarten. Nur dort — wie von Furien gejagt, flogen Dutzende hin — nur oA- das schöne Mädchen aus dem Fenster sah, Platz!" glückverheißend herüber „hier ist noch „Aber, Elisabeth, bist Du denn toll?" rief der erzürnte Vater und richtete sich auf. Doch das war Alles, was er sagen konnte, denn im nächsten Augen blicke wurde auch schon die Thüre aufgerissen und drei, vier erhitzte Köpfe erschienen in der Oeffnung, um mit gierigen Blicken den freien Platz zu suchen. Ebenso rasch verschwanden die Geneckten wieder; sie machten in Anbetracht der Feststimmung und der Schönheit der kleinen Spötterin gute Miene zum bösen Spiele und zogen sich unter dem Hohngelächter der Insassen zurück. — An-« ^lt der Zug in Bingen; „Alle- aussteigen! Den meisten Passagieren waren Am Rhein. Von Christian Benkard. <1 Fortsetzung.) Die Passagiere reckten wie auf Kommando die Hälse, konnten aber mit dem besten Willen nichts weiter spähen als den gänzlich undurchsichtigen Rücken des Malers. Sie empfanden die Ueberfüllung des Koupees jetzt doppelt, weil sie ihre Neugierde nicht befriedigen konnten und auch über das Gesicht des jungen Mäd chen- flog eine leichte Wolke des Unmuthes. Solon bemerkte es. „Dürer!" rief er, „wie wäre er, wenn Du jetzt ernstlich Anstalten machtest, in's Gepäcknetz zu voltigiren oder sonst die Aussicht frei zu machen? Die Damen möchten auch einen Blick hinaus- werfen." Elisabeth wurde feuerroth. Außer ihr befand sich nur noch eine Dame unter den Mitreisenden, eine recht alte und häßliche, der die Galanterie des jungen MauneS schwerlich galt; demnach wollte man ihr eine Aufmerksamkeit erzeigen. So ganz unglaublich war dies allerdings nicht, denn es waren schon mehr Herren zuvorkommend gegen sie gewesen, aber jedeSmal hatte Papa intervenirt und den Betreffenden ziemlich un zweideutig zu verstehen gegeben, daß der Liebe Müh' umsonst sei. Dieser Fall stand wieder bevor und sie zitterte vor dem Gedanken, den ritterlichen Solon, der doch ein ganz hübscher Mensch war, von ihrem Vater kühl oder gar schroff behandelt zu sehen. gestärkt wird — dies dürfte selbst der Berner „Bund" schwerlich erwarten. Auf Vorschlag der den Kronprinzen behandelnden Acrzte ist Professor Kußmaul auS Straßburg nach San Remo berufen worden, namentlich zu dem Zwecke, die Lunge des hohen Patienten einer eingehenden Untersuchung zu unterziehen. Es erscheint nemlich auf fällig, daß auch jetzt noch, nachdem die Operations wunde geheilt ist, der AuSwurf fortbesteht. Professor Kußmaul soll nun entscheiden, ob der Auswurf aus dem kranken Kehlkopfe oder aus der Luftröhre oder gar aus der Lunge herrühtt. — Am Sonnabend ging dicht vor San Remo ein englisches Geschwader unter Kom mando des Admirals Hewett vor Anker, nachdem es vor dem Kronprinzen, welcher sich kurze Zeit auf einem Balkone der Villa Zirio zeigte, vordeidefilirt war. Die Kronprinzessin begab sich später mit dem Prinzen Heinrich und dessen Schwestern, sowie mit dem Groß herzog von Holstein an Bord eines der Schiffe und empfing dort den Admiral Hewett in Audienz. Der Gesundheitszustand des bereits seit längerer Zeit kränkelnden Königs Karl von Württemberg ist dem „Schwäbischen Merkur" zufolge immer noch ein recht mißlicher. Das Lungenleiden, von welchem der Monarch in Florenz Heilung sucht, nahm in letzter Zeit einen so heftigen Charakter an, daß eine Zeit lang die schwersten Besorgnisse gerechtfertigt waren. Bei Ankunft des aus Stuttgart herbeigerufenen Pro fessors Liebermeister war die äußerste Gefahr jedoch bereits vorüber, indem der Zustand des hohen Patien ten sich wieder etwas gebessert hatte. Ein Rückfall würde jedoch abermals Gefahr bringen und es ist des halb für längere Zeit die größte Vorsicht geboten. Die Reichsregierung geht mit der Absicht um, behufs Einschränkung des Wu^erS, wie er von ge wissenlosen Geschäftsleuten namentlich auf dem platten Lande betrieben wird, ein Gesetz zu erlassen, wonach Personen, welche Geld verleihen, einer besonderen Kon- cession hierzu bedürfen; auch sollen dieselben verpflichtet sein, alle Geldgeschäfte in eigens zu diesem Behufe eingerichtete Bücher einzutragen. Bei den meisten m letzter Zeit gerichtlich eingeleiteten Untersuchungen wegen Wuchers wurde eS als ein Mangel empfunden, daß die Betreffenden keine ordentlich geführten Bücher besaßen, welche einen Ueberblick über die Geschäfts führung gestatteten. Nach Erlaß obiger Bestimmungen wird sich mit Hilfe des bestehenden Rechtes > in zahlreichen Fällen strafrechtlich vorgehen lassen, sei es auf Grund der Bestimmungen des Wuchergesetzes, sei eS auf Grund des Paragraphen 263 des Strafgesetz buches, der ja durch die Entscheidungen des Reichs gerichtes eine sehr weitgehende Auslegung erfahren hat. abg-hatt-n- Sitzung d-r Rcichi- DrSfid-nI v. W-dell-Pi-idv-t mil H-r^! Unlm -Äiün wird mögiichnw-ii- nur noch kurz« Zeit j " und doch hoben wir noch verschiedene wichtige Litt- z« «--d'g-n. J<h k°nn d-rhuld Urlaub«. Me von Mitgliedern die,.« H°u^ nur d«n bewilligen rcip nur dann b'"> ^"^tage die Be, williqunq derselben empfehlen, wenn ganz besonders .winaende Gründe «»-liegen «>--men wichen zwingen den Grund werde ich -der die Thellnahme an anderen »arlauicnlarischcn Versammlungen oder an ProvmM- tandtagcn nicht ansehen können (^ehr richtig.) In die Loge-ordnung eintretend, nahm dar Pani nach kurzer Debatte dm von unS mehrsach -rwahnt-n Gesetz, -ntwurs, wonach gewissen Beamten tue «m-ag- zu den Wittwen- und W-isenkassen erlassen werden sollen, d Tem ^Reichstage ist ein Bericht über das Sus. wanderungrwesm während d-r J-hr-r 1887 zug-- ganaen, dem wir nachstthendc interessante SmielhMen entnehmen. Di- S-I°«°ttz°hl d-r über dm Häsen Hamburg, Bremen und Stettin desörderien deutschen nnd sremden «uswand-r-r ist im verstossenen Jahre gegen das Vorjahr wiederum etwas gestiegen. Wahrend der ganzen Zett, seit die Auswandererbeförderung über die deutschen Häfen durch einen Reichskommissar über wacht wird, hat sich ziemlich regelmäßig die Er scheinung wiederholt, daß — abgesehen von den durch die KriegSereignisse beeinflußten Jahren 1870 und 1871 — die Auswanderung eine Reche von Jahren hin durch in steigender Richtung, dann aber wieder während einiger Jahre in fallender Richtung sich bewegte. Im Jahre 1872 erreichte die Auswanderung die bis dahin vorgekommene höchste Ziffer von 154.824 Köpfen, fiel dann bis zum Jahre 1877 auf 41,824, stieg dis zu» Jahre 1881 wieder auf 247,336, um bis zum Jahre 1885 auf 155,147 Personen zu fallen. In den letzten beiden Jahren ist die Zahl wieder im Steigen begriffen gewesen. Im Jahre 1887 wurden über deutsche Häfen befördert 79,473 deutsche und 92,779 fremde, zusammen 172,452 Auswanderer, darunter über Hamburg 71,007, über Bremen 99,476 und über Stettin 1969 Personen. Von den 79,473 deutschen Auswanderern des Jahres 1887 waren 42,880 männlichen und 36.593 weiblichen Geschlechtes. Weitaus die Mehrzahl, nemlich 76,115 Personen gingen nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika, während nach Afrika nur 302 Personen auswanderten. I» den Kreisen der Spiritusbrenner geht man Mit der Absicht um, unter Mitwirkung eines Bankinstitute-, welches ein Aktienkapital von 10 Millionen M. zur Ber- Expcd, u. Rbdaklio» Dresden-Ueuftatzt N. Meißner Gast« 4. Di« Zettnng erichemt Dtenfto«, Donneesta« nnd SsnnaSen» früh. Preis: NirnktMrl Mt 1^0. Zu bezUhcn durch Sie kaiserlichen Post- «stall«« und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung in» Han» erhebt die Post noch eine Ge tzuhr von 25 Psg. ft«- . Uhr ß" da» td«. Di« 7 nach dem rechten Fenster hinüber. Wie war dies nur möglich? Die Herren sagten vorhin noch, sie seien zusammenpsercht wie die Pökelheringe und trotzdem war letzt Platz genug vorhanden, Elisabeth passiren zu lassen. Er sah offenbar nicht, mit welchen Opfern seitens der übrigen Passagiere die Herstellung des engen Pfades verbunden war, der dicke Kommerzienrath hatte auf den Knieen des mageren Oberst ein Plätzchen ge funden und Dürer bog sich, auf den Zehen stehend, wie ein Akrobat zurück. „Elisabeth!" rief der alte Herr mit zusammen gezogenen Augenbrauen, aber Elisabeth hörte ihn nicht. Dagegen hörte sie die Stimme Solon'-, der hinter ihr stand, um die Gegend zu erklären, aus besonder- schöne Punkte aufmerksam machte und die Namen der Städt chen und Dörfer nannte, die sich am jenseitigen Ufer im Rheine spiegelten: „Johannisberg, Geisenheim, Rüde-Heim." Dürer schnalzte wie ein Fisch bei dem Klange dieser Worte; es hieß ja auch Tantalusqualen erdulden, hier in dem engen Schwitzkasten die köstlichen Weine so nah zu wissen, während die Zunge vor Durst am Gaumen klebte. üchsische DocheiluW. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und (andmann. Amtsblatt für dir kgl. «mtshauptmaimschaften DreSden-Altstadt und DreSden-Neustadt, für die Ortschaften de- kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter DreS en, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. lt«, ichte >rv«. «irr. tzds äger dial. io«: »u«S
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