Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 28.10.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190610288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19061028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19061028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-10
- Tag1906-10-28
- Monat1906-10
- Jahr1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 28.10.1906
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»47 Sonntag, den S8. Oktober c». ^Lnrs»,T^, achslslhe Kolks Erscheint täglich nachm, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. II! « « — » ^ . . .. « « «« ^ « « ««»« > Anabhanglges Tageblatt f«r Wahrheit, Reiht «.Freiheit §> Einzelnummer 10 Pf. — Redaktions-Sprechstunde: LI—12 Uhr. Wa- geht vor? Von hochgescl)ätzter Seilt! wird uns aus Berlin ge- schrieben: In den letzten Tagen hat sich einmal der Oeffent- lichkeit gezeigt, das; in den oberen Regionen der Regierung verschiedene Strömungen bestehen: die Drähte sind bloß- gelegt worden und es entstand ein „Kurzschluß", der zu einem „Brande" in der offiziösen „Nordd. Allgem. Zeitg." führte. Tie Löschmannschaften sind ausgerückt und als „Brandstifter" hat sich reumütig die sonst so unschuldige Ne' daktion dieses Blattes gemeldet. Sck>ade nur, daß kein klei ner „Onkel Chlodwig" mehr da ist, er lsätte jetzt sein Tage- buch um einige hübsche Szenen erweitern können. Aber tvas ging denn vor? Das genannte Blatt hat in feiner letzten Wochenrnnd- schau einen Abschnitt über die Verhältnisse im Ruhrrevier gebracht und darin das schroff ablehnende Verhalten der rheinisch-westfälischen Kohlenmagnaten gegenüber den Berg leuten als Geltendmachung eines „einheitlichen Machtstand punktes" charakterisiert und betreffs der Lohnerhöhungs forderungen der Arbeiter ansgeführt, „daß die Bergarbei ter tatsächlich infolge der eingetretenen Teuerung trotz des in den letzten Jahren wieder eingctretenen Steigens der Löhne bezüglich ihrer gesamten Lebenshaltung im Nachteil gewesen sind und deshalb einen gewissen Anspruch aus Be rücksichtigung seitens der gerade jetzt durch besonders reiche Gewinne begünstigten Bergwerksbesitzer haben." Diese auf fallende Sprache gegenüber den „Bergherren" erregte Auf sehen: das Negierungsorgan hatte zlvar schon früher Sozial politik getrieben, aber nie den Pelz naß gemacht. Man fragte sich nun: Steht eine Schwenkung zu gunsten der Arbeiter bevor? Es lvar auch bekannt, daß im Handelsministerium selbst eine Richtung vorhanden ist, die mit allem Nachdruck auf ein rascheres Tempo in der Sozialreform hinarbeitct. Aber gar bald mehrten sich die Stimmen, daß man es in diesen Auslassungen nur mit einer Ansicht der Redaktion zu tun habe. Es war bezeichnenderweise ein nationalliberales Blatt, das zuerst diese Meldung brachte. Nun dauerte es auch nicht lauge, so mußte die „Nordd. Allgem. Zeitg." selbst erklären, daß der Artikel nicht amtlichen Ursprunges sei. Dies der erste Akt! Aber ein Zentrumsblatt des Westens konnte nun so fort konstatieren, daß die Ansicht der Bergbehörden sich mit den Darlegungen des abgeschickten Artikels deckte, insbeson dere vertrete auch die Bergbehörde die Ansicht, daß die Löhne beim Ruhrtöhlenbergban nicht in dem gleichen Maße ge stiegen sind, wie die Lebensmittelpreise. Zwar hat das Wolfssche Bureau diese Meldung des rheinischen Blattes dementiert und als unzutreffend bezeichnend, daß die be treffenden Ausführungen der „Nordd. Allgem. Zeitg." der Auffassung der Bergbehörde entsprechen, doch hat dieses De menti nicht mehr Wert, als so viele andere, die das offiziöse Bureau in den letzten Jahren in die Welt senden mußte. Richtig ist au dem Dementi nur, daß der Artikel nicht der Gesamtauffassung des Handelsministeriums entspricht, son dern nur einer bestimmten Richtung. Dies der zweite Akt! Nun haben aber die einflußreichen Arbeitgeber wieder völlig -Oberwasser erhalten und deshalb genügte cs diesen nicht, daß der erste Artikel förmlich desavouiert wurde, es mußte vielmehr an derselben Stelle des amtlichen Blattes nun ein offiziöser Artikel erscheinen, der alle gesunden und vernünftigen Gedanken der angeblichen Nedaktionsarbeit ab zuschlachten hatte. Und noch mehr! Gleichzeitig hat der Handelsminister Delbrück ein Entschnldigungstclegramm an den Bergbaulichen Verein gesandt, in dem er diesem unter tänigst versichert, daß er dein ersten Artikel der „Nordd. Allgem. Zeitg." völlig fernstehe — eine Versicherung, an deren Nichtigkeit nach den politischen Auffassungen des Herrn Ministers nicht im geringsten zu zweifeln ist. Der zweite Artikel nimmt sich nun in der Form der Verleugnung des ersten hochkomisch aus, mit viel Phrasenwerk sucht man zu vertuschen, lvas man früher zugegeben hat. Aber das eine kann man eben nicht in Abrede stellen: daß die Löhne gegenüber denen von 1900 nicht in demselben Maße gestie gen sind, wie die Lebensmittelpreise. Das amtliche Organ begnügt sich denn auch mehr mit der gutmütigen Zurede, daß „Mäßigung" aus beiden Seiten herrschen möge. Da mit sind wir freilich einverstanden, aber nun mögen auch einmal die Arbeitgeber ihre „Mäßigung" beweisen: die Ar beiter mußten diese schon jahrelang aller Welt zeigen. Mit diesem schönen Phrasemvort kommt man an berechtigten An sprüchen nicht vorbei! Nicht Mäßigung kann den Frieden sichern, sondern Gerechtigkeit und wenn hierfür das amtliche Organ eintreten wollte, würde es dem Staatswohl mehr nützen! Jedoch kommt bei diesem Vorfall nicht so sehr die wenig arbeiterfreundliche Haltung der maßgebenden Stellen in Be tracht, als die große Zerfahrenheit, die in diesen herrscht und die große Dienstbeflissenheit gegenüber den Unterneh mern. Wenn diese mit den Augenwimpern zwinkern, eilt man schnell herbei und fragt nach dem Grunde der Unzu friedenheit: wenn aber Arbeitermassen hungern müssen, hat man für sie den Rat der Mäßigung. Das ist nicht die volle Gleichberechtigung, die wir vom modernen Rechtsstaat for dern und den dieser zur Erhaltung seiner Eristenz anfgeben muß. Diese Abhängigkeit der Negierung von dem Groß unternehmertum und der mit ihm koalierten Banksinauz ist zwar nichts neues, die Haltung der Negierung während und nach dem letzten Bergarbeiteransstand, die „Hibernia"- Verstaatlichungsaffäre, die Hiuausdrangsalierung des lang- gen Möller haben dafür genügend stichhaltige Beweise ge liefert, aber die offizielle Bestätigung, daß sich seitdem an die ser schönen Liaison trotz aller rohen Brüskierungen, die sich gelegentlich der männliche Teil, das Unternehmertum, leistete, nicht das geringste geändert bat. ist immerhin höchst wertvoll. Wir sind deshalb auch dnrclxms nicht der Ansicht der „Deutschen Tageszeitg.", daß es zweckmäßig gewesen wäre, „wenn beide Artikel im Tintenfaß geblieben wären". Im Gegenteil, man soll wissen, wohin die Fahrt geht. Tie christlichen Arbeiterkreise warten wahrlich schon lange genug auf die Erfüllung des Neichstänzlerwortes vom Januar 1904, das dieser ihrer Deputation gegeben hat. Bald sind es drei Jahre her und nichts, gar nichts ist geschehen: schließ lich findet auch die Geduld der christlichen Arbeiterwelt ein Ende. Merkt man denn an entscheidender Stelle gar nicht mehr, wie sehr die Sozialdemokratie gefördert wird, wenn diese unter Spott und Hohn die christlichen Arbeiter auf die Nichterfüllung dieser Zusage,; Hinweisen kann? Diesen Schaden machen alle Reden des Reichskanzlers nicht mebr gut. Ta nützt auch kein Zusammenschluß der Parteien inehr. Möge Fürst Bülow mehr auf den fachkundigen Gra fen Posadowskp hören als auf die Scliarfmacber am Leip ziger Platze, von dorther weht derzeit kein guter Wind! Je rascher etwas geschieht, desto besser für den gesamten Staat, nicht nur für die Arbeiter. Politische Rundschay Dresden, den 27. Oktober IVOS. — Entgegen der gestrioen Meldung, daß der Kaiser eine Richard-Wagner-Büste der Stadt Venedig schenken wolle, meldet der Reichsbote, daß nicht der Kaiser, sondern der Privatmann Tbiem sich erbaten habe, eine solche Büste modellieren zu lasten und sie der Stadt Venedig m swenken. Die Komik bei den Traurigen. Tie Kolonialkritik hat schon manche komische Szene erzeugt: aber den Höhe punkt in der unfreiwilligen Komik hat zwenelsobne am Donnerstag abend eine Versammlung des Berliner Jour- Der Sachsenkursürst des 3ttjühr. Krieges?) (Zum 2,0. Todestrge Jobann Georgs I. von Sachsen.) 16o6 — 8. Oktober — 1M6. Von Philipp Rauer. Ter Tod des Königs Gustav Adolf tväre für den Kur fürsten Johann Georg ein günstiger Moment gewesen, um sich mit Entschiedenheit von seinen; zu übermächtig geworde nen Bundesgenossen zu befreien. Er l)atte längst erkannt, daß der Schwede Krieg um jeden Preis und als Lohn die Kaiser krone. nicht die religiöse Freiheit wolle. Vom Kurfürsten von Mainz, welcher in; Aufträge des Kaisers um Frieden unterhandelte, hatte Gustav Adolf unter anderem die Be dingung verlangt, zu»; Danke für die Rettung des Reiches zum römischen Könige gewählt zu werden. In den Unter handlungen setzte er fest, die den Katholiken abgenommencn Städte, wie Mainz und Würzbnrg, für sich zu behalten, über die an die Protestanten zurückerstattetcn Länder aber, wie Mecklenburg und Pommern, begehrte er oberlchcnshcrrliche Rechte: niit anderen Worten: die katholischen Fürstentümer an den Ufern des Nlreins, des Mainz und der Donau sollten in Zukunft Grundlagen der schnvdischen Hausmacht in Teut'chland und des Kaisertums für Gustav Adolf sein. Das war die vielgerühiute Uneigennützigkeit Gustav Adolfs. Die Ereignisse und besonders sein Tod vernichteten die Pläne. Als Kaiser Ferdinand die Nachricht vom Ende des ') Siehe Ne. 246. 234 und 241. Königs erfuhr, rief er: „Wie gern hätte ich ihm längeres Leben und fröhliche Heimkehr in sein Königreich gegönnt, wäre nur für Deutschland Friede erzielt worden!" Und als ihm des Königs blutiges Koller überreicht wurde, sagte er mit Tränen in den Augen: „Hätte dock, der König in Ver bindung mit mir seine Kriegsersabrung gegen die Türken bewährt." — Ja, der Kaiser legte Trauer an für seinen er bittertsten Feind, und Wollenstem erklärte: „Gustav Adolf ist der einzige, der den Namen eines Feldherrn verdient." Nur Kardinal Richelieu frohlockte über den Tod seines früheren Verbündeten. Tenn der siegreiche Schwedcnköuig Uvir für seine Pläne gefährliche;- geworden als der besiegte deutsche Kaiser. Das schwedische Heer, seines Führers be raubt, schien seine Pläne nicht mehr ernstlich bedrohen zu können. Nun unterstützte er die Schweden mit Geld und verlangte hierfür die vornehmsten Städte am linken Rhein- nfer. Nach dem Tode Gustav Adolfs übernahm sein Reichs kanzler O r enstjerna die Leitung der Dinge in Deutsch land. Zunächst eilte er nach Dresden, um den Kurfürsten beim schwedischen Bündnisse zu erhalten. Allein der Kursürst wies auf seinen Eid hin. der ihm ein Bündnis mit aus- ^ wärtigen Fürsten verbiete, übrigens welle er mit Branden burg beraten. Aber das französische Geld tat seine Wir kung. Nicht nur die anderen deutschen Fürsten nahmen es an, sondern auch der Kurfürst von Sacksten. auch der Hof prediger Hoö ließ sich bestechen. Bernhard von Weimar ward so diensteifrig, daß er den König von Frankreich zum römischen König zu wählen vorschlug. Johann Georg erfüllte inzwischen die auf dem Tage zu Heilbronn am 19. März 1032 erfolgte Gründung einer Liga der Protestantischen Stände und Fürsten mit Unmut. An de;- Spitze stand Schweden. Die Teutsckwn versprachen, zu ihm zu stehen, bis es eine passende Entsckxidigung hätte und die protestantischen Stände in ihre Rechte eingesetzt seien. Des Kurfürsten Un willen steigerte sich noch, als der schwedische (Kanzler Mann heim für Schwede» haben wollte und verlangte, daß di» Lutheraner neben den Calvinen; in der Ausübung ihres Glaubens »nbebindert sein sollten. Johann Georg erklärte, dies sei allein Sache der Kurfürsten. Außerdem wünsche er. wie die anderen Fürste», den Frieden mit dem Kaiser und sei bereits in Unterhandlung mit demselben getreten. — Allein die Heilbronner Beschlüsse ließe» Deutschland nicht zur Ruhe kommen. Am 19. Mai 1033 erschien der srau- zösiscbe Gesandte Feiiguiäres in Dresden, um den Kur fürsten für das Heilbronner Bündnis zu gewinnen. Aber trotz der 100 000 Taler, die er für ilm mitgebracht hatte, scheiterte die Absicht des französischen Unterhändlers. Inzwischen drangen die Kaiserlichen unter Graf Olallas in Schlesien vor. Die nahende Gefahr vereinigte wieder die sächsischen und schwedischen Truppen. Währenddem stand Wallenstein mit seinen; Heere untätig ii; Schlesien. Der Grund waren seine hochverräterischen Unterhandlungen mit den Schwede»; und Frankreich. Er wollte den Kaiser nöti genfalls z»m Frieden zwingen, wenn Frankreich seine Wünsche erfülle. Dieses versprach ihm Geld und die Krone Jlnscrnte werden die 6gespalt.Petitzeile od. deren Raum mit 15 4, Actlninen mit 50 4 die Zeile berechn . b. Wiederh. bedeut. RnbaÜ. Buchdriilkerci, Redaktion und «trschäftSstelle i DrrSde», PiUuiycr Strasse 1t. — Fernsprecher Äir. 1366. I nalisten- und Schriftstellervereins errungen, über welche Berliner Blätter berichten. Es handelte sich um die Stel lungnahme dieses Vereins zum Kapitel „Berliner Presse und Kongostaat". Der Bericht über den Verlauf dieser Sitzung lautet: „Herr Erzberger hatte die an ihn ergangene Einladung unberücksichtigt gelassen, dagegen ;;>aren aus Togo Bezirksamt»»»»,»; Dr. Kersting und Amtslxmptmann Schmidt anwesend. Diese Herren erklärten jedoch voi; vorn herein, sich ai; der Debatte nicht beteiligen zu wollen, um dem eingeleiteten gerichtliche,; Verfahren nicht vorzugreifen. Redakteur Hink erörterte an der Hand zahlreicher Zeitungs- stimmen den zur Verhandlung stehenden Fall Erzberger, worauf einstimmig folgende Resolution zur Annahme ge langte: „Tie vom Berliner Journalisten- und Schriftsteller verein (Urheberschutz) in Berlin einberufene Versammlung spricht ihre schärfste Mißbilligung darüber aus, daß der dein Journalistenstande angehörende Abgeordnete Erzberger seine bevorrechtigte Stellung als Volksvertreter zu einer verallgemeinernden Verdächtigung der deutschen Presse miß braucht hat, iudem er zwei Blätter beschuldigte, von der Kongoregierung bestochen worden zu sein. Sie hält es eines Journalisten für unwürdig, derartige Beschuldigungen ohne bündige Beweisführung auszuspr-echen, und legt entschie denste Verwahrung dagegen ein, daß eine solche Art des po litischen Kampfes auf das publizistische Leben übertragen wird." Nun »vollen »vir den Kommentar zu diesen; ulkigen Stück schreiben. Wie viele Personen bei dieser feierlichen Verbrennung des Abgeordneten Erzberger anwesend tvaren, wissen wir freilich nicht: lvas aber zwei Kolonialbeamte, gegen welche derzeit sehr schwere Anklagen schweben, in der Versammlung des Berliner Journalistenvereins, eine ganz untergeordnete Vereinigung, tun, ist der Oeffentlichkeit ein Rätsel. Aber nun zur Arrangierung des Ganzen. Die Ein ladung ging aus von einem Herr»; von Wussow, der sich vor einigen Woche»; in der rechtsstehende»; Presse sagen lassen mnßte, daß er eine angebliche Mittelstandstörrespondenz herausgebe, obwohl er für die Warenhäuser sonst arbeite. Ter Mann hat alles Zeug zum Oberrichter. Der Referent war der parlamentarische Redakteur der „T. N." (lies aber nicht „Tippelskirch-Nund'chau, sonder»; „Tägliche Rund schau", das Organ des Evangelische»; Bundes). Und wo tagte denn diese hübsche Versammlung? Sie hätte »vahr- haftig in ganz Berlin keine»; bessere»; Ort wählen können! Sie war im „Roland von Berlin"! Aber Nxis will dies sage»? Nun, in» zweite»; Stock des „Roland von Berlin" befindet sich das Geschäft vo»; Tippelskirch und die Berliner Wörmannagentur. Also unter den schützenden Fittichen von Tippelskirch und Wörmann hat man diesen zweiten Schwabenstreich cs paßt gut zum Köpeniker Fall — voll zogen! Ist das nicht heiter? Und dann erst der Inhalt der Resolution, die an und für sich schon lächerlich ist! Es ist unwahr, daß der Abgeordnete Erzberger seine „bevorrech tigte Stellung als Abgeordneter" benutzt hat, er hat viel mehr in einer großen Poltsver'ammlung gesprochen: es ist unwahr, daß er sich einer verallgemeinernde»; Verdächtigung der deutschen Presse" schuldig machte, er sprach nur von zwei Berliner Blätter», die ihn besonders scharf bekämpfte»; und denen gegenüber er sich in der Abwehr befand: es ist aber wahr, daß zwei solcher Blätter vom Köngostaate Subven tionen beziehen, »nie es die Einleitung des Disziplinarver fahrens gegen den Gewährsmann des genannten Abgeord neten in der Kongoregierung am besten beweist, wie es ferner die Tatsache beweist, daß die neiieste Nummer der ..Wahrheit" über „den Kongostaat" mit keiner Silbe hiervon Notiz nimmt, obwohl sie sonst alles zu widerlegen suchte, was man je gegen den Kongostaat vorbringt. Eine Ver sammlung. in welcher die „Tägl. Rundsch." eine Rolle spielt, ist ganz und gar nicht berufen, über die Art des politisck>en Kampfes als Richter aufzutreten, da sie in ganz gemeiner Weise seit Jahresfrist den Abgeordneten Erzberger bc- . ... .. - ' ' > ..
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite