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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 17.05.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191105174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19110517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19110517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-05
- Tag1911-05-17
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113 Mittwoch, den 17. Mai 1911 Frankenberger Tageblatt ZMU für die KSnigkHe AmtrÜMMamW Mo, der Königlich KmtrgmÄ M dm AMtt j« ZmktOrl i. Z«. Verantwortlicher Redakteur: Trust Roßberg In Frankenberg t. Sa. — Druck und Verlag von T G. Roßberg In Frankenberg i. Sa. Erscheint a« jedem Wochentag abends für den folgenden Tag. Bezugs preis vierteljährlich 1 50 monatlich 50 ä. Trägerlohn extra. — Tinzelnumniern laufenden Monats 5 4, früherer Monate 10 Z vepellnngen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Postaustalten Dentschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Ankündigungeusmd rechtzeitig auszugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligenBusgabetageS. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. is4-51. Telegramme: Tageblatt Srankenbergsa-seu. Anzeige «Preis: Di« s-g«sp Petitzeile oder deren Rau« 1b bei Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 H; -Eingesandt" tm Redakttonsteile 35 Für schwierigen und tabellarischen Gatz «Ufschlaa, für Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif- U« Nachweis und Offerten-Annahme werden 2b - Sxtmg^htch: bemchmt- Jnseraten-Annahme auch durch all« deutsc-eu Anuonceu - Expeditionen. Zwecks Einlegung von Wasserleitungsrohren für die Gemeinde Flöha wird der Kom» mu«ttatio«»weg von Flöha nach HattSdorf vom 18. Mai dieses Jahres ab für den Fährverkehr gesperrt und dieser über GückelSberg und Falkenau verwiesen. Flöha, am 15. Mai 1911. Die Königliche dimtShauptmanafchaft. Douaerstag, am 18. Vs». Mts., «achmittagS 2 Uhr sollm in Frankenberg 1 größere Partie Materialwaren, Essig, Leinöl, Seife, Sesienpulvrr, Petroleum, Brennspkituk, saure Gurken, Heringe, Zigarren, Cigaretten, 2 Regale, sowie verschiedene andere Warenvor räte öffentlich um das Meistgebo: zur Versteigerung gelangen. Nieter sammelu im Restaurant xur „«mtsschäuke". Frankenberg, am 16. Mai 1911. Der Gericht-Voltzieher. vemrcdiana «na kngiana. Das deutsche Kaiserpaar weilt augenblicklich auf englischem Boden, um der Enthüllung des Denkmals der Königin Vik toria beizuwohnen und einige Tage als Gast des Königs Georg dort zu verweilen. Es wird betont, daß dieser Be such, zu dem die Einladung durch König Georg persönlich und nicht auf dem üblichen diplomatischen Wege erfolgt ist, rein privaten Charakter trage, da zur Enthüllung des Denk mals nur Familienangehörige gebeten wurden. Wie dem auch sei» möge, eine gewisse politische Bedeutung wohnt dem Be such doch inne, indem er als ein Zeichen der augenblicklichen Stimmung zwischen beiden Ländern angesehen werden kann. Die Einladung ist umso bemerkenswerter, als im Juni die große feierliche Krönung erfolgt, an der nach internationalem Brauch Staatsoberhäupter selbst nicht teilnchmen, sondern sich vertreten lassen, und für den deutschen Kaiser wird bekanntlich der Kronprinz den Festlichkeiten beiwohnen. Die Einladung an den Kaiser zur Denkmalsweihe kurz vor der Krönung weist aber daraus hin, daß man den deutschen Kaiser gern in London sehen möchte, und zwar als eine Persönlichkeit, die dem englischen Herrscherhaus und auch dem englischen Volke nahesteht. Trotz der mehrfachen scharfen Differenzen zwischen Eng land und Deutschland und der antideutschen Politik, die jahre lang betrieben wurde, haben die Engländer doch niemals aus gehört, den deutschen Kaiser als den Ihrigen anzusehen und haben seiner Persönlichkeit stets die größten Sympathien cni- gegengebracht, was bei den mehrfachen Aufenthalten jenseits des Kanals immer und immer wieder in die Erscheinung trat. Jene Zeiten des schroffen Gegensatzes sind glücklicherweise vorüber, und wenn auch keine direkte Intimität zu verzeichnen ist, so sind die Beziehungen jetzt doch freundschaftlichere ge worden, man ist in England zu> der Einsicht gekommen, daß man den Deutschen doch wieder die Lust gönnen müsse. Eine gewisse Rivalität wird ja immer vorhanden sein. Man wird es in England nicht verschmerzen können, daß der deutsche Handel einen solchen Aufschwung genommen hat und den Engländern ernstlich, Konkurrenz bereitet, aber die mehrfach stattgehabten Aussprachen, die durch gegenseitige Besuche von Korporationen erzeugten persönlichen Annäherungen sind doch geeignet, die Schärfe zu. mildern, und in dieser Hinsicht ist tatsächlich eine ganz bedeutende Besserung gegen früher zu verzeichnen. Diese Annäherung kommt naturgemäß auch dem politischen Kurse zugute, und man muß in der Tat sagen, daß die jetzige liberale Regierung im Gegensatz zu Herrn Balfour und seinen Freunden bemüht ist, sich mit Deutschland auf guten Fuß zu stellen, selbst in der Frage der sogenannten Abrüstung, über die am Regierungstisch im englischen Parlament recht vernünftige Urteile gefällt worden sind. Ein Barometer für den Grad der derzeit herrschenden Beziehungen ist auch die Haltung, welche England jetzt in der neuerdings zugespitzten Marokkofrage einnimmt. Früher waren in diesem Falle die schärjsten Hetzartikel in der englischen Presse zu verzeichnen gewesen. Man hatte , immer und immer wieder Oel ins Feuer gegossen, und die Situation wäre vielleicht noch schärfer, als sie augenblicklich ist. Man ist an der Themse so objekiv, die Berechtigung des deutschen Mißtrauens anzuerkennen, und betont gleichfalls, daß Deutschland unbedingt Ansprüche darauf hat, daß seine Interessen durch das französische Vorgehen unter keinen Umständen irgendwie verletzt würden. Und das alles, obwohl eine intime Entente zwischen England und Frank reich besteht. ES wäre nichts sehnlicher zu wünschen, als daß diese Stimmung von Dauer bliebe; man weiß sie von deutscher Seite sehr wohl zu schätzen und wird sicherlich nichts unternehmen, um dieses gute Verhältnis zu stören, das nur im beiderseitigen Interesse liegen kann. * * Dem deutschen Kaisrrbesuch in London widmen die meisten dortigen Blätter Leitartikel, die ausnahmslos sehr herzlich gehalten sind. Wir freuen uns stets, so heißt cS da, den deutschen Kaiser begrüßen zu können. Die Zeit ist lange vorüber, da wir in dem Kaiser unter Umständen einen Störer de» Friedens in Europa und einen mächtigen Feind unseres Lande« erblickten. Einer der schönsten Ausblicke auf die gegenwärtige europäische Lage ist die Tatsache, daß der deutsche Kaiser und der König von England durch Bande des Ver trauens und der Freundschaft fest vereinigt sind und dir be ständige Gewohnheit haben, regelmäßig über Gegenstände von gegenseitigem Interesse zu korrespondieren. Obgleich uns mit einer komischen Nervosität versichert wird, daß der Besuch „durchaus privat und persönlich" sei, ist unser Willkommen nicht weniger herzlich, als sonst; im Gegenteil, der Kaiser wird eher mit verstärkter, als mit verringerter Herzlichkeit empfangen. „Privat" und „persönlich" sind keine sehr glück lichen Ausdrücke, denn der Kaiser kommt, um mit uns daS Andenken seiner berühmten Großmutter zu ehren, deren Er innerungsfeier kein bloßes Familienfest ist, sondern nationales Interesse beansprucht." Rom, 16. Mai. Der deutsche Kaiserbesuch in London wird hier als Siegel für die vollzogene Verständigung Deutsch lands und Englands über die hauptsächlichste» politischen und kommerziellen Fragen angesehen. Dies jedoch gilt in Ueber einstimmung mit dem Potsdamer Abkommen als Zeichen der Kaltstellung der Triprlentente. Loudov, 16. Mai. Der mit der Berichterstattung über den Besuch des deutschen Kaisers beauftragte Vertreter des Reuterschen Bureaus hatte mit einem Mitglied des kaiser lichen Gefolges eine Unterredung, über die er ermächtigt ist, folgendes mitzutrilen: Es ist dem Kaiser stets eine Freude, England zu besuchen und seine Verwandten "zu sehen. Er Ist, bei diesem Anlaß besonders befriedigt über die Herzlichkeit des Empfangs, der der Kaiserin und ihm von der Bevölke rung Londons bereitet worden ist. Der Gedanke zu diesem Besuch entstand, als König Eduard den Wunsch ausdrückte, daß möglichst viele Nachkommen der Königin Viktoria der Enthüllung des Denkmals beiwohnen möchten. ES ist dem Kaiser doppelt angenehm gewesen, die Einladung König Georgs anzunehmen und wieder einmal Gelegenheit zu haben, seiner Verehrung und Ehrfurcht für seine erlauchte Großmutter Ausdruck zu geben. Vow Reichstag. 175. Sitzung mn 15. Mai mittags 12 Uhr. Die zweite Lesung der Reichsversicherungsordnung wird fort gesetzt (neunter Beratungstag). Die Beratung geht weiter beim fünften Abschnitt des Buches „Krankenversicherung", der von der Aussicht handelt Nach 8 408 führt die Aufsicht über die Kranken kassen das Versicherungsamt. Ueber Beschwerden, die aus Rechts gründe gestützt sind, entscheidet das ObervcrsicherungSamt. Die Sozialdemokraten beantragen statt dessen das ÄerwaltunqSstreit- vcrfahren oder, wo solches nicht vorhanden ist, den Rekurs tm Sinne der Gewerbeordnung. Abg. Heine (soz.) begründet den Antrag. — Abg. Dr. Mug- dan iVp ): So sehr auch die Vereinheitlichung des Rechtsweges zu begrüben ist, so bietet doch die Beschlußkammer des Obervcr- sicherungsamtes nicht die genügenden Garantien wegen ihrer bureaukratischen Zusammensetzung. Tatsächlich ist der Instanzen weg im Gesetzcstext nicht ganz klar. — Der sozialdemokratische Antrag wird abgelehnt, 8 408 nach den Beschlüssen der Kommission angenommen. Nach Ablehnung einer Reihe weiterer sozialdemokratischer Anträge zu anderen Paragraphen findet eine längere Aussprache bet den 88 416 und 420 statt, die von der Bemessung der Bei träge handeln. Die Sozialdemokraten beantragen Streichung der beiden Paragraphen und darüber namentliche Abstimmung. Da das Haus offenbar beschlußunfähig ist, soll die Abstimmung auf Vorschlag des Vizepräsidenten Schultz erst später vorgenommen werden. — Abg. Arnstadt (kons.): Es handelt sich bei diesen Paragraphen um die Beibehaltung der Naturallöhne. Eine Schä digung. der Landkrankenkassen wird dadurch nicht eintreten. — Abg. Bus old (soz.) bekämpft die Bestimmungen als eine Be günstigung des Großgrundbesitzes gegenüber den Landarbeitern und Kleinbauern. — Abg. Fe gier (Vp) bekämpft die Para graphen, die gewisse Kreise der ländlichen Grundbesitzer ungerecht fertigt begünstigen. — Abg. Neuner (natl): Wir lehnen den An trag auf Streichung ab, denn es handelt sich nur nm besondere Bestimmungen für die Berufsklaffen, nicht um unberechtigte Aus nahmebestimmungen. — Abg. Dr. Mu ad an (Vp): Diese Bestim mungen sind einzig und allein für die preußischen Agrarier ge macht worden, daS haben auch die Kämpfe in der Kommission gezeigt. Nur die großen Herren im Osten ziehen Nutzen davon. Die Herren fürchten Unbequemlichkeiten für ihre patriarchalischen Verhältnisse. Die Großgrundbesitzer werden aus den Landkranken kassen ausiretcn und dann wird man alle Kosten den Bauern über lassen. Es ist nahezu die schlechteste Bestimmung der Vorlage. — Die namentliche Abstimmung wird einstweilen auSgeschaltet. Nach 8 453 kann das Krankengeld im Winter biS aus ein Viertel des Arbeitslohnes herabgesetzt werden. Die Sozialdemo kraten beantragen Erreichung des Paragraphen. — Abg. Arnstadt (kons): Im Winter wird ohnehin weniger verdient als tm Som mer. Diese Bestimmung ist daher berechtigt. — Abg. Zubeil (soz.) meint, daß die Landarbeiter dann überhaupt nie daS volle Krankengeld erhalten. Der Schamsinn bei der Mehrheit diese» Hauses und der Regierung rst zu den Hunden entflohen. — Präsi dent Gras Schwerin rust den Redner wegen diese» Ausdrucks zur Ordnung. Der Abschnitt über die Landwirtschaft wird unverändert nach den KommissionSbeschlüfsen aufrecht erhalten. Der nächste Ab schnitt, der von den Dienstboten handelt, wird ebenfalls ange* nommen. Die 88 469—486, betreffen die unständige Beschäftigung,.d. h. die Beschäftigung, di«,, aus weniger als eine Woche beschränkt, ist. Abg. Pauli, Cochem, (Ztr.) hält dir Frist von einer Woche für zu gering. Die Paragraphen werden unverändert angenommen. Di« 88 487—493, betreffend da» Wandergewerbe werd« an genommen.! Auch die 88 494—520 über daS HauSg«wfrbe. wer den gemeinsam verhandelt, nur 8 Ls5g (weitere Zulassung der be reits bestehenden Kaffen) soll besonders besprochen werde». — Abg. EnderS (Vp.) findet, daß die Verhältnisse in der Hausindustrie zu verschiedenartig liegen, die HauSmhustriellrn werdenMefmütter- lich behandelt. Man sollte auch,die Frauen dir Heiwmchettre tu die Versicherung einschlteßen. Geheimrat Spiel Hagen erklärt, daß die besonderen Verhält nisse des Hausgewerbes durchaus berücksichtigt seien. Di« Regie rung habe dies schon bei den Vorarbeiten getan und, werde eS auch weiter tun. Eina FamtlienversicheruuL ser gewiL UMichenS- wert, man müsse da aber sehr vorsichtig vorgehen. — Abg. Mol kenbuhr (soz.) c.kärt, daß man hier alle» m einen Topf gewor fen und sich um di« Praxis herzlich wenig gekümmert bebe. ES-wird abgestimmt. Dir namenWHAdochiu auSgesetzt«) Ab stimmung über 8 447 ergibt seins Annahme mit. 181, gebest 8S Stimmen (Volkspartet, jeinige Natonalliberale und Sbztawemo- krattn) bei elner Enthaltung. Angenommen wird «in polnischer Antrag, wonach o«f Beschwerde über Nichtbefreiung von der Bev- sicherungSpflicht endgiltig das OberverstcherungSamt,i «ntscheihet. Die 88 494—520 bleiben unverändert. Nach 8 115 a können bereits bestehend« Versicherungen der Hausgewerbetreibenden unter gewissen Bedingungen omv weiter zugrlassen werden. Abg. Eickhoff(Bp.) beantragt-folgende abge änderte Fassung: Die. Voraussetzung der Genehmigung Ist, daß Auftraggeber und Hausgewerbetreibende im Bezirk se» Versiche rungsamtes oder in dem von den obersten Verwaltungsbehörden bestimmten größeren Bezirke ihren BetriedSfitz haben und daß die den Hausgewerbetreibenden zugebilligten Leistungen denen diese» Gesetzes mindestens gleichwertig sind. 8 115 a wird mit dem An trag Eickhoff angenommen, ebenso 8 5Ua. — Wtiterberatnns Dienstag 11 Uhr. AM>cd«r «sä Ucdrircb«. Frankenberg, 16. Mai 1911 OrtSkmtze. Dieser Tage ist in einer Heilanstalt in Württemherg im Alter von 74 Jahren der frühere Inhaber des weltbekannten Reifehandbuchverlags Karl Baedeker gestorben. Der Name Baedeker ist wohl jedem vertraut; in der Tat bildet für jeden, der nicht aus eigener Wissenschaft die Schönheiten und Merk würdigkeiten in- und ausländischer Städte kennt, ein Baedeker den zuverlässigsten Reisebegleiter. Die Art, mit dem Baedeker. zu reisen, wurde so populär, daß es heute fanatische Ver fechter der Art, ohne ihn zu reisen, gibt; der Mensch soll, so fordern diese, alle Eindrücke einer Reise ganz unmittelhor, ohne gelehrte Erläuterung, auf sich wirken lassen, nur dann vermöge er, Eigenes zu erarbeiten. DaS hat eine gewiss« - Berechtigung für sich, unerläßlich aber ist eine bis inS Kleinste ausgebaute Ortskunde. Was wären Kultur- und Kunst geschichte ohne sie?! Und diese Ortskunde soll sich nicht bloß auf die hervorragenden Städte, dir man wissen „muß", be schränken, sie soll überall, sie soll im kleinen Städtchen, wie im Dorfe getrieben werden. Letzteres ist nicht zu viel gesagt; die hochinteressante Bewegung zur Gründung sog. Freiluft- Museen geht ja auch dahin, ganze Dörfer mit ihren typischen Bauten, Trachten, Gebräuchen usw. zu erhalten. Die städti schen Verwaltungen sind vielfach die eifrigen Förderer der Ortskunde gewesen; städtische Museen sind überall geschaffen worden, und die Heimatkunde bildet den Grundsatz, nach dem die Sammlungen geleitet werden. Die Ortskunde ist aber der engere Begriff der Heimatkunde. Sie soll ausschließlich die kulturellen Merkmale der Stadt selber betreffen, ES wird an solchen nicht mangeln. Der Anfang ist zu machen mit Dokumenten aus der Gtschichte der Stadt, mit alten Bau plänen, die — eine schöne Aufgabe für Gewerbeschulen — in Modellen auSgeführt werden können, historische Kostüme au- zufertigen wäre bessere Handarbeit für die Damen. Alte Waffen und Münzen sind gleichfalls überall noch aufzutreibcn. Die reichhalligste und interessanteste Sammlung aber werdl» immer die alten Hausgeräte abgeben. DaS alte Zinn- und Tongeschirr, dir Oellompen und Leuchter, die Spinnräder und Webstühlc, die zierlichen Rähkästen und sauber auSgelegten Ellen, deren Pendant die selbstgesticktrn Weste» und bemalten Pfeifenköpfc für die Herren bilden würden, die behaglichen Möbel vergangener Zeit, alte Buchbejchläge und Bibeln, da» alle» ist von Wert für die Ortskunde und lehrt, zumdl die
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