Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 05.08.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191108055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19110805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19110805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-08
- Tag1911-08-05
- Monat1911-08
- Jahr1911
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sonnabend, den 5 August Frankenberger Tageblatt begründet 1842. ?o. lahrgang. lochen. Äe oder deren Raum 1V 4, bei Lokal- dem Lokomobilhaus des Elektrizitätswerkes betr. von dem Der Stadtrat Frankenberg, am 4. August 1911 Direktor Beyer, stellv. Vorst. omiivng Im Ssvre» bestleälMä >il pro Zelle 46 gen und tabellarischen nktliches taud. KV «ilo. -b. 11.80 -. 10.50 8 SO 8.70 s'vo odener in dm rer ein rkSltet. n hat inter- zeuge vahr- annt« lnter» nmen. uf einige Offerten >er, aber sich di- in Süden nicht so verbreitet vor nur auf neue Lokoware !gebr. — rinderten rgesandt" im ANN. berechnet, peditlouea. von beispielloser Dauer zu ertragen Habei. alle äußeren und inneren Abkühlungsmittel als wirkungslos erweisen; wir haben auch in der Politik soviel Wirrwarr wie selten. Die Marokkogeschichte hat Erregung genug geschaffen. Die Ungewißheit über das Schicksal der Kolonne Frankenberg, welche die Entsendung einer militärischen Expedition nach dem Caprivizipfel erforderlich machte, beunruhigt die Gemüter gleichfalls. Dazu kommt in der inneren Politik der fort gesetzte Parteihader, den die Zelt nicht abschwächt, sondern eher noch verschärft. Selbst auf kirchlichem Gebiet, das seiner Natur nach dem TageSstceit entrückt zu sein pflegt, gibt es nutzen und Behaupten der richtigen, guten Absatz Märkte und durch vieles andere mehr leistet; steckt fe.n^ eine unwägbare, weil unübersehbare Summe von Arbeit, die von * Der heurige Sommer spielt uns übel genug mit. Nicht nur daß wir nach der Trockenheit des Jahres eine Gluthitze " ' gegen die sich doch in eine politische Isolierung hineinzuziehen, außer Frage. Heute aber besitzen wir bereits die daß von den etwaigen finsteren Absichten keine geführt wird, sollte man doch nicht vergessen, wie kräftig und stetig die wirtschaftlichen Verhältnisse im Reiche, von deMtz doch das Wohl feiner Bürger vornehmlich abhängt, sich MW wickeln. Die amtlichen Nachweise über die BetnebseinnaMen unserer Post- und Eisenbahnverwaltungen enthalten beständig aufsteigende Zahlen. Und diese stetigen Mehreinnahmen sind umso höher zu bewerten, als beide Institute, Post sowohl wie Eisenbahn, auf einer von keinem anderen Lande auch nur entfernt erreichten Höhe stehen. Pünktlichkeit, Bequemlichkeit, Sauberkeit, Betriebssicherheit auf der einen und Bezahlung wie Dienstzeiten der Angestellten und Beamten auf der andern Seite sind so hervorragend, daß sich kein anderes Land in allen diesen Fragen mit uns messen kann. Auch das Bild, das unsere Reichsfinanzen bieten, ist kein unfreundliches mehr zu nennen. Das fortdauernde Anwachsen der Schulden des Reiches und der Bundesstaaten ist an sich noch durchaus kein Krankheitssymptom. Der weitaus größte Teil der Reichs und Staatsanleihen ist doch in werbenden Merten, besonders in Eisenbahnen angelegt und trägt daher reichliche Zinsen. Diese Hundstagszeit hat uns vielerlei politischen Verdruß und Unruhe bereitet. Aber gerade deshalb ist es notwendig, den Blick von den Augenblickserscheinungen einmal abzuwen den und auf das Ganze und das Dauernde zu richten. Tun wir das mit der erforderlichen Unbefangenheit, dann werden und müssen wir uns zu unserer Genugtuung davon überzeu gen, daß das deutsche Reich doch noch eine recht wohnliche Stätte ist und bleibt. Unsere Generation ist verwöhnt und stellt hohe Ansprüche; das ist ihr Mangel, nicht der der Zu stände. Ein durch keinerlei Vorurteil getrübter Vergleich mit den Verhältnissen des Auslands lehrt uns den Wert dessen, was wir besitzen, klarer erkennen. Prüfen und wägen wir so gerecht und vorurteilsfrei, dann gelangen wir zu der Er kenntnis, Laß die Zustände im Reiche trotz dem und jenem, was uns beunruhigt oder verdrießt, im ganzen doch recht befriedigend sind. Krieg, so das steht Gewißheit, zum Ziele erschüttert Auch von Grfchetnt an jede« »achentag astend» für den folgenden Tag. Bezugs preis vierteljährlich 1 50 monatlich 50 H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern laufenden Monats 5 H, früherer Monat« 10 H. Uefteunnge« werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Postaustalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Ausland« Versand wöchentlich unter Kreuzband. npret»: Die «-gesp. Pet >en 12 lm amtlichen der Stadtgemeinde an der Neumühle und die Zustimmung zu Vertragsänderungen mit dieser Firma. Nachverwilligung von 915 Mk. für Reparaturen im vormals Priberschen Hause. Verwilligung von 90 Mk. für Verbesserung der Springbrunnenanlage im Lützeltale. Mitentschließung betr. den Verkauf von ca. 20000 gw Areal an die Fa. Uhlemann u. Lantzsch hier zwischen dem Mühlbach und der projektierten Schlachthofftraße. Hierauf nichtöffentliche Gitz««g. R«daktionsteil« 35 Für , . für MederholungSabdruck Ermäßigung nach ffflstehendem Nachweis und Offerten-Annahme werden ?5 H Extcugebühr Fuferateu-Armahme auch durch alle deutschen Annoncen-Ex Mitbewilligung von 1650 Mk. Kosten für eine Drei, Aufführungshause am See bis zum Fabrikgrundstück der Fa. Paul Weber u. Ko. G. m. b. H., in der Lerchenstraße. Mitentschließung betr. den Arealauslausch zwischen der Fa. Uhlemann u. Lantzsch un! viel Trubel und heftige Auseinandersetzungen. Der Wahl kampf wird demnächst heißer entbrennen und bis zu den Wahlen im Januar kommenden Jahres wird es für den deut schen Rcichsbürger keine rechte politische Stille mehr geben. Kamps heißt Leben; der gegenwärtige politische Meinungs- streit läßt jedoch die frische und frohe Kampfesstimmung nicht recht aufkommen, da sich vielfach die bürgerlichen Parteien untereinander, für welche die Tagesförderung Zusammenschluß und gemeinsame Arbeit lauten sollte, feindlich gegenüberstehen. Das politische Gesamtbild hat der dunklen Farben, reichlich genug; schauen wir aber genauer zu, so nehmen wir doch auch viele Helle und freundliche Farbentöne wahr. Und aus sie zu achten und hinzuweisen, um das häßliche Wort von der Reichsverdrossenheit nicht erst aufkommen zu lassen, das ist unter den obwaltenden Umständen sittliche Pflicht. Wir haben schon gesagt, daß die Marokkoangelegen heit ihre Schärfe verloren hat und langsam aber sicher einer friedlichen Lösung entgegenstrebt. Man soll diesen Erfolg der deutschen Diplomatie nicht unterschätzen, da dieser natür lich nur möglich wird dank der Grüße und Stärke der deut schen Nation. Daß man uns aus Marokko gen» einen Strick gedreht hätte, um uns daran, wenn auch nicht gerade in einen AukündtgunK«« sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größer« Inserate bis 9 Uhr vormittag-, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Für Aufnahme von ««zeig«« an bestimmter Stelle kann eine Garantie nickt übernommen werden. 51. Telegramme: Tageblatt Frankeubergsachsen. ver roÄMemoliraurcbe Mebmett. Den Grundstein der sozialdemokratische» Irrlehren badet die Behaliptung von dem Mehrwert, die zuerst Karl Marx, der sogenannte wissenschaftliche Gründer der Sozialdemokratie, aufgestellt hat. Mehrwert soll di« Arbeit sein, die die Lohn arbeiter den kapitalbesitzcnden Unternehmern umsonst leisten müssen, der Teil des Gesamtarbeitsertrages, den die Arbeit geber, ohne an diesem mitgearbeitet zu haben, für sich be halten. Deshalb brandmarkt die Sozialdemokratie die Unter nehmer als Ausbeuter, Diebe, Räuber, die die kapitallosen Arbeitnehmer durch Kürzung des Lohnes und Verlängerung der Arbeitszeit vergewaltigen. Den vollen Arbeitsertrag, den die Lohnarbeiter zu beanspruchen hoben, vermögen sie nicht zu erlangen, weil ihnen das fehlt, was die Unternehmer zu ihrer Sklavenherrschaft befähigt: Kapital. Nach der angeblich wissenschaftlichen Forschung der Sozialdemokratie sollen die Unternehmer den „Proletariern" den „Mehrwert" unter schlagen; aber um den Vorwurf dieser vermeintlichen Unter- Diyhtherie-Serum mit den Kontrollnummern 243, 245 und 248 bis 251 aus der lerckschen Fabrik in Darmstadt ist wegen Abschwächung zur Einziehung bestimmt worden. Dresden, am 2. August 1911. Ministerinm des Inner«, ii. Abteilung. Teichverpsehtung. Der der Stadtgemeinde gehörige sogenannte Schützenteich (Gchwanenteich) soll vom 1. Oktober 1811 ab neu verpachtet werden. Angebote sind bis zum IS. «Ii«»»» schriftlich anher einzureichen. Frankenberg, den 2. August 1911 9. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegiums am Montag, den 7. August 1911, Abend 6 Uhr im Rathaussaale. Mitteilungen, Eingänge. Mitentschließung über den Nachtrag zum Ortsgesetze über die pneumatische Gruben räumung und Düngerabfuhr. deSgl. Bewilligung eines Stadtehrenpreises an den Geflügclzüchtervrrrin für die geplante Geflügelschau. desgl. Gewährung von Reiseunterstützung an fünf städt. Beamte zum Besuche der Hygiene- Ausstellung in Dresden. denen getan wird, die die den Lohnarbeitern zur Verfügung stehenden Maschinen und Werkzeuge erfunden und hergestellt, Pläne, Zeichnungen und dergleichen geliefert haben. Wo bleivt denn der Mehrwert, der vermeintlich von den Lohn arbeitern erarbeitet wird, wenn ein Unternehmen nicht gedeiht, wenn es zugrunde geht? Und zwar zugrunde geht, weil rS der Unternehmer an Tüchtigkeit, an Leistungs-, Arbeitsfähig- keit hat fehlen lassen. Dann fehlt auch der Mehrwert. Und wir steht es denn mit dem Mehrwert, wenn an die Stelle der räuberischen bürgerlichen Nnttrttchmer die Sozial demokratie tritt? Bekommen dann die Lohnarbeiter ihren Mehrwert, also den vollen Arbeitsertrag, der ihnen sonst vorenthalten wird? Es gibt heute eine recht große Zahl wirtschaftlicher Unternehmungen, die im Besitz und in der Verwaltung der Sozialdemokratie sind. ES sei nur an die sozialdemokratischen Konsumvereine und Buchdruckereien er innert. Hier dürfte es, wenn die für die sozialdemokratischen Gesamtlehren grundlegende Behauptung vom Mehrwert und der Anspruch der Arbeiter auf den vollen Arbeitsertrag ge rechtfertigt sind, einen Mehrwert nicht mehr geben, weil dieser schon in dem Lohne enthalten ist, den die Arbeiter hier, im Vergleich zu dem um den Mehrwert gekürzten Lohn von bürgerlichen Unternehmern, empfangen. Wenn die Sozial demokratie Arbeitgeber ist, so müßte sie doch so rechtschaffen sein, den Proletariern alles zu geben, was sie verdienen. Seither aber ist nicht in einem einzigen der zahllosen sozial demokratischen Unternehmen und Betriebe den Arbeitern das vermeintliche Recht auf den vollen Arbeitsertrag zuteil ge worden. Die Sozialdemokratie als Unternehmer denkt gar nicht daran, den Mehrwert herauszuzahlen. Es wird das auch niemals geschehen, einfach deswegen nicht, weil es un möglich, weil der sozialdemokratische Mehrwert ein Hirn gespinst ist. ES bleibt völlig ausgeschlossen, genau zu be rechnen, wieviel da, wo Arbeit und Kapital, Arbeitgeber und Arbeitnehmer wirtschaftliche Werte zusammen schaffen, jede der mitwirkendcn Kräfte dazu beiträgt, ganz abgesehen davon, daß zuvor auch noch ermittelt werden müßte, was aber «bttiso unmöglich, wieviel die unentgeltlich milwirkende Natur zum Hervorbringen wirtschaftlicher Werte hergibt. Entweder — oder, entweder trifft der Vorwurf der Aus beutung, den die Sozialdemokratie wider die bürgerlichen 5. desgl. betr. die Entschädigung der Winklerstiftung wegen Abgangs einiger dieser Stiftung gehöriger Grundstücke. 6. Bewilligung von 59 Mk. zur Ausstellung einer elektr. Lampe in der Lützelstraße. 7. Mitentschlirßung, Abänderung des Ortsgesctzes, dir Bestellung eines gemischten Ausschusses für die RAchSwertzuwachssteuer betr. 8. desgl. dm Anschluß der Gemeinde Mühlbach an das hiesige Elektrizitätswerk betr. 9. desgl. die Bewilligung von 600 Mk. betr. für Errichtung einer Umfassungsmauer v»r DiYhtherie»Ser«m mit der Kontrollnummer 1080 aus den Höchster Farbwerken ist zur Einziehung bestimmt worden Dresden, am 1. August 1911. ' Ministerium de» Inner«, II. Abteilung. Versteigerung in Niederwiesa. Mo«tag, de« 7. August d. I., dem Norm. S Uhr a«, sollen im Restau rant „Brauhof" in Niederwiesa 1 Pianino, 1 Vertikow, 2 Kleiderschränke, 1 Wäsche schrank, 1 Sofa, 1 Ottomane, 1 Kommode, 1 Pfrilrripiegel, 1 Salonspiegel, I Bettstelle mit Matratze, 1 Nähmaschine, 1 Ausziehtisch, 1 Liegestuhl, 1 Regulator, 1 Dammuhrkrtte und 1 Paneelbrett gegen Barzahlung versteigert werden. ' Frankenberg, am 4. August 1911. Der GerichtSvoÜzteher. schlagung erheben zu können, macht sich die Sozialdemokratie i einer wirklichen Unterschlagung schuldig: st« unterschlägt näm- lich einen großen, wesentlichen Teil der Arbeit, wodurch Wirt- " schaftliche Werte hervorgebracht werden, vor allem die Geistes kraft, die dabei von den Unternehmern und anderen ÄeiskS- ar ern aufgewendet werden muß. In dein Wert, der von den Lohn- oder Havharbeckern ' -""eugt wird, ist auch enthalten, was der Ünur ehmer durch Einrichtung und Leitung des Betriebes oder Geschäfts, durch Auswahl des zu liefernden Arbeitsmaterials, .durch Schaffen des besten Arbeitsverfahrens, durch Aufsü^ ' Bus 8.15 o'sb 1435 875 4 50 490 4.40 3 40 2.80 6.- 390 WM fir -ü MgW MfWinmW AW, darMM W;gM und Km Wirst zu IrMMg i. BerantworMcher Redakteur: Trust Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von T. G. Roßberg tu Frankenberg i. Sa. geführt hat. Der Dreibund steht fest und un- du als die erprobte Friedensbürgschaft in der Welt, einer Abwendung Rußland«, die als unausbleib lich angekündigt worden war, ist nichts zu bemerken gewesen. Die Zarensamilie wird wiederum mehrwöchigen Aufenthalt auf Schloß Friedberg in Hessen nehmen. Wäre der Draht mit Petersburg gerissen oder auch nur brüchig geworden, so wäre der Besuch unterblieben. Man erinnert sich noch von der Zarenreise nach Racconigi, a"f der jede Berührung öster reichischen Staatsgebietes peinlich vermieden wurde, wie Ruß land auch vorübergehende Verstimmungen zum Ausdruck brin gen kann. England und Frankreich aber haben neuerdings solche Töne angeschlagen, daß wir wohl zufrieden sein können. Der Patteikampf im Innern muß ausgesuchten werden, da« läßt sich nun rinmal nicht ändern. Aber während er
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite