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Sächsische Dorfzeitung : 05.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188807053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18880705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18880705
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-05
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 05.07.1888
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50. Jahrgang Donnerstag, den 5. Juli 1888. e n 16Z Feuilleton. 71,7b 881 84,b0 18b,00 163,30 161,7k '3,00 62,90 58,90 104,50 177,50 158,00 139,00 i 70,00 der er« esichen > schon auf 40 fr von idischen RumS- 1 -2 eu die h nicht wenig vorden. Zungen B. dir i letzten 0 Proe. I « ferate werden bis Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten : dielspalt.Zeile I5Pfg. Unter Eingesandt: 30 Pfg. 412,50 270,00 187,50 169,75 110,00 152,00 An das inserirende Publikum! Bei Aufgabe von kleineren Inseraten ersuchen «vir die geehrten Besteller von hier und auswärts, rm Betrag dafür (pro 1-spaltige Zeile ---12 Silben 15 Pf.) gefälligst gleich zu entrichten oder in vriefmarken einsendev zu wollen. — Die Inserate nässen am Tage vor Erscheinen des Blattes bis 1L Uhr mittags tu unserer Expedition sei«. Die Verlags - Expedition. u l- r. D r. ') 57,90 83,75 97,75 105,10 93,00 86,10 85,25 81,00 74.00 t. l. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Die „Nationallib. Korresp." bemängelte jüngst in einem längeren Artikel den an der brutsch - französischen Grenze eingeführten Paßzwang, indem sie u. A. schrieb: „Diejenigen, gegen welche die neuen Lorschriften gerichtet sind, werden sich der Kontrolle der deutschen Grenzpolizei doch zu entziehen wissen; dagegen liegt es auf der Hand, daß der inter nationale Verkehr durch die besagte Maaßregel arg belästigt und geschädigt wird. Zudem hat der Paß- jvang in Elsaß-Lothringen begreiflicher Weise sehr viel lergerniß erregt und die Stimmung der Bevölkerung, bie in jüngster Zeit deutschfreundlicher zu werden Hien, wieder zu Gunsten Frankreichs beeinflußt." Dem Mnüber bemerkt man nun von hochofficiöser Seite nils Berlin: Es giebt also innerhalb der national- Mralen Partei noch immer Leute, welche in der Ein bildung leben, wir hätten im Jahre I87l Elsaß- Lothringen dem Reiche einverleibt, um „den inter nationalen Verkehr" zu heben. Wir sollten doch minen, die Ereignisse der letzten Jahrzehnte wären mz dazu augethan gewesen, um uns vor dem alten Irrwege zu bewahren, daß wir die große internationale Politik den lokalen Gastwirths- und Kirchthurms- mteressen unterordnen. Wir haben uns Elsaß- Lothringen seiner Zeit nicht angeeignet, um ein Herzens- bedürfniß zu befriedigen, sondern die Annektion geschah einfach auf Grund einer nüchternen politischen Berech nung. Nicht die Liebe zu den Bewohnern der Reichs- lande und auch nicht die Belebung des Grenzverkehres waren die bestimmenden Motive — diese sind vielmehr in der strategischen Erwägung zu suchen, daß der in dar deutsche Gebiet einspringende Winkel bei Weißen burg gedeckt werden und in den Festungen Metz und tzkaßburg ein starker Schutz gegen eine französische Invasion geschaffen werden müsse. Bis 1870 war es den Franzosen ein Leichtes, über uns herzufallen; sie einandersetzung geschieden war. Diese Amerikaner sind voll so niedriger Ränke. Das ist ihr Nationalfehler? Er hielt den Brief in seiner zornigen Hand. Er konnte ihn aufbrechen, wenn er wollte und sich über führen. Allein er war nicht an ihn adressirt und mit seinem selbst in der Wuth starken Ehrgefühle verband sich auch ein gewisses Rachegefühl. Nein, Slinn sollte den Brief vor seinen Augen aufmachen. Slinn sollte ihm Aufklärung verschaffen und sich vor ihm zu ver antworten suchen. Und wenn es weiter nichts — nur ein Zufall — war, so würde es zu einer allgemeine« Auseinandersetzung führen und er würde dabei vielleicht gleich etwas Neues von Mamie erfahren. Allein er wollte Slmn stellen und zwar sofort. Er steckte den Brief in seine Tasche, schritt schnell zu feinem Pferde herunter und dem feurigen Thiere die Sporen in die Weichen emsetzend, flog er die Landstraße hinauf bis an da- Thor zu Mulrady'S Kolonistenbau. in wußte in demselben wohl Bescheid. Einem un verdorbenen Geschmacke mußte er besser gefallen, al» das anspruchsvollere .neue Haus". Während Mulrady'S ersten Pachtjahre« hatte der grobe, viereckige Holzbau Anbauten und Verschönerungen erhalten, wie sie nur em Kolonist für sein Heim ersinnt und Erfahrung nöthia die häßlichen rechten Winkel mit Wetterdächern und Annexen gebrochen, bi- die Unregel mäßigkeit der Umriffe ordentlich malerisch erschien und den Eindruck der Wohnlichkeit und wachte. Er versinnbildlichte das frühere de- großen Kapitalisten, wie daS statine neue die Elnfamkett und Verlassenheit illustritte, die ihm der Reichthum gebracht. Ezpcd. u. Redaktion Dresden-«tttftadt kl. Meitzner Gasse 4 Tie Zeitung erscheint Ttcnstag, Donnerstag und Sonnabend früh. ktbuüncmentS- Prets: »ierteljtihrl. Mk. 1,50 Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- »nsialtcn und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung ins Haus erhebt die Pch noch eine Ge- Wr von 25 Pfg. wir mi. I-n.M-nwIen Li-b-r°"bung.n !r°°- ouW-7"'W-M^e elsaß. lothringische B-vM-runz «7^7^ au! N,°b-L°'h-'"!>°" '-'n- -ndm Rucksichi M nehmen, als die' welche uns der Egoismus der Selbsterhaltung d'""Einer officiellen Meldung aus Petersburg zufolge sieht man daselbst dem Besuche des deutschen Kaiser» für Mitte dieses Monats entgegen. Gleichzeitig ver- autet Prinz Heinrich von Preußen werde sich dem nächst in o-ficLer Eigenschaft nach Stockholm und Kovenhaaen begeben, um den dortigen Höfen im Namen Ns Bruders, des deutschen Kaiser-, einen Besuch abzustatten Weitere Meldungen wollen von einer Zu sammenkunft wissen, welche im Laufe dieses Sommers in Kissingen zwischen dem Fürsten Bismarck und dem österreichischen Minister Grasen Kalnoky, sowie dem italienischen Minister Crispi stattfinden dürfte. Im Anschlusse hieran sei noch berichtigend mitgethellt, daß sich der Reichskanzler nicht, wie in der vorigen Nummer mitgetheilt wurde, nach Varzin, sondern nach Fnedrichs- ruh zum Sommeraufenthalte begeben wird. Das dem Herzog von Gotha gehörige Jagdschloß in Oberhof, dem höchstgelegenen Torfe Thüringens, wird zur Aufnahme der vier kleinen Söhne des deut schen Kaiserpaares, welche daselbst den größeren Theil des Sommers verbringen sollen, eingerichtet. — Die Kaiserin - Wittwe Viktoria hat, wie man aus Berlin schreibt, seit einigen Tagen ihre frühere Lebensweise wieder ausgenommen. Morgens schon vor 8 Uhr verläßt die hohe Frau regelmäßig im offenen Wagen da- Schloß Friedrichskron, um nach dem am Ufer der Havel ge legenen, für die königliche Familie errichteten Bade häuschen zu fahren. Die Kaiserin-Wittwe, eine vor zügliche Schwimmerin, verläßt häufig das Bassin und dringt bis in die Mitte des Flusses vor, von einem Lakai in einem Handkahne begleitet. Von ihren Töchtern scheint die jüngste, die Prinzessin Sophie, den Tod ihres Vaters am Schwersten überwinden zu können. Nach dem Frühstücke pflegt die Kaiserin-Wittwe der Friedenskirche einen Besuch abzustatten und ebenso am späten Nachmittage nach dem Diner, das meist im engsten Familienkreise eingenommen wird. Die Abreise der hohen Frau von Schloß Friedrichskron dürfte vor Anfang August nicht stattfinden; über da- Reiseziel verlautet noch nicht- Bestimmtes. Es ist bekanntlich in letzter Zeit von verschiedenen Seiten die Behauptung aufgestellt worden, Kaiser Friedrich Hl. hätte den Thron seiner Väter nicht be steigen können oder es würde sich doch wenigstens die Der Grubenmillionär Bon Brrt Harte. Teutsch von Arthur Roehl. (Nachdruck verboten.) (7. gorlsetznntz.) Ein Paar schwarzgewordene Nüsse und etwas von m trockenen Moose, das er selber hergebracht, lag am oben über den Wurzeln des BaumeS. Ob dies schon kt gelegen, als er zum letzten Male diese Stelle auf- ucht hatte, konnte er nicht sagen. Er fing an mit beiden nden in der Höhlung zu wühlen, wobei seine Finger plötz« auf ein kleine- scharfkantiges Papierpacket geriethen. Freudeschauer überlief ihn, schnell zog er den ver- nzenen Gegenstand heraus und Enttäuschung befiel ihn. Es war ein gelblich-braunes Kouvert von gewöhn- chem Formate, das außer der üblichen StaatSmarke ch noch die Marke einer Privatexpreßgesellschast trug nd fein Alter ebenso mit diesem Werthzeichen einer Anschlußdienst an die Post besorgenden, jetzt längst gegangenen Seitenpostkompagnie, wie mit seiner ver- fsenen Farbe, bekundete. Sein Gewicht, das schwerer i da« eine- gewöhnlichen Briefes von derselben Größe d Dicke war, brachte offenbar die lockere Einlage or, die leicht raschelte und die sich wie KieS oder etallkörnchen anfühlte. Don Cäsar wußte, daß Gold- rvben häufig auf diese Weise zur Versendung kamen. Kouvert war sonst merkwürdig gut erhalten, nur r mit Bleistift geschriebene Adresse war kaum zu lesen d dünkte ihm, selbst al- er sie mit Mühe entziffert Jnseratcn- Aunahmcftraen: Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvaiidendank, Haascnstein LVogler, Rudolf Mosse, G. L. Daube L C». in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a M u. s. m. ächsislhe WlhkilmG Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmamr^, Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden, sür die Ortschaften des kql. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstren am e Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden hatten den Schlüssel zu unseren Thoren in lhren Taschen. Indem wir Elsaß-Lothringen Deutschland einverleibten, wurden wir lediglich von dem Gedanken geleitet, diesen Schlüssel in unsere Hände zu bekommen und so den Franzosen den Weg nach Deutschland zu verlegen. Können wir daneben in unseren verwelschten Landsleuten in Elsaß-Lothringen wieder das Bewußt sein wecken, daß sie Deutsche sind, die lange unter einer sie geringschätzenden und verhöhnenden Fremd herrschaft gelebt haben, so soll es uns lieb sein; so bald wird das aber nicht geschehen und das LiebeS- werben der früheren Statthalterschaft hat uns hierin nicht gefördert. Es ist nemlich dabei die Aufgabe außer Acht gelassen worden, zunächst die aus der früheren Zugehörigkeit zu Frankreich stammenden Beziehungen der Bevölkerung zu lösen und dem Lande das Bewußtsein zu geben, daß die Grenze nicht mehr am Rhein liegt, sondern die Vogesen entlang läuft. Der Verkehr des Elsaß mit Deutschland wird sich in dem Maaße beleben, in dem der mit Frankreich abstirbt. In dieser Richtung wirkt der Paßzwang, wenn auch noch nicht in ausreichender Weise- es müssen vielmehr weitere derartige Maaßregel getroffen werden, wenn die gänzliche Loslösung des Elsaß von Frank reich thatsächlich erfolgen soll. In den 18 Jahren, während welcher die Elsaß-Lothringer dem Reiche angehören, sind sie uns nicht näher getreten; sie haben nichts gethan, um unsere Liebe zu erwerben. Der Thatsache, daß in Straßburg einmal ein deutsch freundlicher Abgeordneter — wir meinen vr. Petri — gewählt worden ist, kann die nationalliberale Partei doch nicht Vie Bedeutung eines für unsere Politik maaßgebenden Moments beilegen wollen. Von dieser einen Wahl abgesehen, hat Elsaß-Lothringen sich im Reichstage nur durch erklärte Gegner des Reiches ver treten lassen. Man hat also in den Reichslanden nicht nur nichts gethan, um unsere Zuneigung zu gewinnen, sondern Vieles ist sogar geschehen, um uns abzustoßen. Das Reich kann nun aber den Elsaß-Lothringern nicht nachlaufen und um ihre Gunst werben; die Politik der Regierung hat sich vielmehr darauf zu beschränken, die Maaßregeln zu ergreifen, welche zum Schutze unserer Grenze gegen französische Einfälle erforderlich sind, ohne Ansehung der daraus sich sonst noch er gebenden Folgen. Darüber herrscht denn auch unseres Wissens völliges Einverständniß zwischen dem Statt halter von Elsaß-Lothringen und dem Reichskanzler. Wir würden uns freuen, wenn die Organe der natio nalen Presse die schwierigen Verhältnisse in den Reichs- landen einzig und allein von dem Standpunkte der gesammten Reichspolitik aus beurtheilen wollten. Sie würden sich dann leicht davon überzeugen können, daß hatte, unzusammenhängend und unvollendet. Der un bekannte Absender hatte erst geschrieben „Liebe Mary" und dann „Frau Mary Slinn", worauf als Adresse ein unentwirrbares Gekritzel folgte. Hätte Don Cäsar nicht letzthin den Namen des Redakteurs so oft im Kopfe gehabt, so hätte er wohl auch schwerlich den An fang der Aufschrift herausbekommen. In seiner grausamen Enttäuschung und hoch auf lodernden Indignation legte er sich die Dinge, in denen er zu anderer Zeit vielleicht nur ein Spiel des Zufälle» erblickt haben würde, wenn er überhaupt darüber nach- aedacht hätte, gleich so schwarz wie möglich aus. Die Höhlung in dem Baume war offenbar al- geheimer Aufbewahrungsort für Briefe schon früher benutzt worden. Wußte Mamie die» damals? Und woher wußte sie er? DaS deutliche Alter des Briefes zeigte ja freilich, daß er eine geheime Korrespondenz von ihr mit dem jungen Slinn nicht entdeckt haben konnte Die Adresse war ja auch nicht in ihrer Handschrift ge schrieben! Bestand da zwischen den beiden Familien vielleicht schon eine geheime frühere Intimität? Nur auf eine Weise konnte er diesen Brief mit Mamie'S Treulosigkeit zusammenbrinaen. ES war ein schänd licher, groteSk-entsetzlicher Gedanke, der ebenso sehr seiner Weltunerfahrenheit wie seinem argwöhnischen Charakter entsprang. Der Brief war ein schlechter Witz von Slinn — vielleicht von Mamie und ihm zusammen auSgeheckt — ein Insult zum Abschiede, mit dem sie sich im letzten Augenblicke über seine Verblendung lustig machen wollten! Ohne Zweifel enthielt der Brief die Erklärung ihrer herzlosen Handlung gegen ihn und den Grund, warum sie von ihm ohne ein Wort der AuS- 109,75 134.00 ..480,00 110,50 i. 107,00
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