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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188505231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18850523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18850523
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-05
- Tag1885-05-23
- Monat1885-05
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.05.1885
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klud. 38. Jahrga»,. reich verständigt hat, England nicht eher aus der Zwick-> des Königs Georg und seines Sohnes bestehen, auS welche» mühle herauszulassen, als bis auch die egvptische Frage I Aktenstücken ersichtlich ist, welch' em feindlicher Gegensatz vollständig erledigt ist. Das von der Petersourger Reichs- zwischen der Auffassung des Herzogs von Cumberland und M. S. Lch. Ä< dem bestehenden Zustande der Dinge obwaltet. Sie betreffen chmacher. englische Regierung eine Wahlniederlage erleidet oder nicht, ging an den Justizausschuß. Dem Anträge waren einige An- Viel eher läßt sich annehmen, daß sich Rußland mit Frank- lagenbcigegeben, welche in verschiedenen öffentlichen Kundgebungen' »Wie eine rfahrpla« men bett jott unsern 3»/i Jahren Verwandten M-tS xolü Mai 1885. Lange. Z85. iSedmIät !5. d Frau. Sonnabend, le aus statt. sprach der Pester Bürgermeister Kammermeyer die Versicherung aus, daß es die Ungarn für ihre heiligste Pflicht erachten würden, bei Bethätigung der konstitutionellen Freiheit, bei Förderung und Entwicklung der Wissenschast, Kunst, Handel und Industrie mit den Wienern Hand in Hand zu gehen. Graf Zichy erklärte in einer zündenden Rede, daß die Deutschen in Oesterreich in den Ungarn zu aller Zeit treue Verbündete ces theuem ingt es uns, ße erwiesene tigsten und .es innigst- önnen wir unden und mahme, so- lck und die einer letzten ank auszu- d Bekannten ahme, sowie eim Begräb- rn herzlich- 1885. Krätzer. >en. >lume ab; müde, Nrab. neu, is vereint. Larg und eund. hr geliebt, betrübt. e Thränen lft weiht, «erschließen zkeit. z Scheiden, em Leiden. Liebe und ich großen Begleitung Hinscheiden ve, sage nur >er Mehrzahl nach die Möglichkeit eines gewaltsamen Zu- ammenstoßes zwischen Preußen und Frankreich und die Wieder- ;erstellung deS Königreichs Hannover. Es steht außer Zweifel, daß der gegenwärtige Schritt des deutschen Reichskanzler- die Holge der nunmehr auch bei dem deutschen Kaiser zum Durch, >ruch gelangten Urberzeugung ist, daß eine loyale Anerkennung der Thatsachen seitens des Herzogs von Cumberland nicht zu erwarten ist. Somit wird der deutsche Bundesrath schwerlich umhin können, dem Anträge Preußens zuzustimmen. — Vor der gestern erfolgten Vertagung des braunschweigischen Land tages verlas der Minister Graf Görtz in demselben den preußischen Antrag und erklärte dabei Folgendes: „AuS dem An rage sei deutlich zu entnehmen, welche Auffassung die preußische Regierung von der das Land Braunschweig tief bewegenden Thron- olgrfroge habe. ES werde nun die Ausgabe deS deutschen Bundes raths sein, zu dem Anträge Stellung zu nehmen; man werde zu er warten haben, welche Beschlüsse gefaßt, sowie, ob und in welcher Weise die Landesregierung in die Lage komme, dem Anträge der preußischen Regierung gegenüber auch ihrerseits eine be stimmte Stellung zu nehmm und Schritte zu thun. Darüber schon jetzt eine bestimmte Ansicht auszusprechen, möchte zur Zeit noch nicht als geboten erscheinen. Die Landesregierung habe aber die bestimmte Absicht, keine entscheidenden Schritte in der Angelegenheit Wecker zu thun, ohne sich zuvor mit der Landesversammlung inS Einvernehmen gesetzt zu habm. Ob solche Schritte in allernächster Zeit erforderlich wären, sei noch nicht übersehbar, doch erscheine die Nothwendigkeit einer baldigen diesfallfigen Wiedereinberufung des Landtags für möglich." Der Antrag, sofort eine Aeußerung der staatsrechtlichen Kommission deS Landtags herbeizuführen, wurde abgelehnt, nachdem Minister Graf Görtz diesem Anträge widersprochen und ausgeführt hatte, daß die Sache zu wichtig sei, um so schnell erledigt zu werden Wie der „Reichsanzeiger" meldet, verlieh der deutsche Kaiser am 18. d. M. der „Neu-Guinea-Gesellschast" einen Schutzbrief, welcher die deutsche Oberhoheit über die Gebiete bestätigt, welche den nicht unter englischer oder niederländischer Oberhoheit stehenden Theil der Insel, Kaiser Wilhelmsland benannt, ferner die vor der Küste liegenden Inseln, sowie die Inseln des Archipels umfasseü, welcher bisher Neubritannien hieß und nunmehr Bismarck-Archipel genannt wird. Die Grenzen werden nach den Graden genau angeführt. Gegen die Verpflichtung, die staatlichen Einrichtungen zu treffen und zu erhalten, sowie die Kosten einer ausreichenden Rechts pflege zu bestreiten, werden der Kompagnie die entsprechenden Rechte des Landeshoheit verliehen mit dem ausschließlichen Rechte in dem Schutzgebiet, herrenloses Land in Besitz zu nehmen, darüber zu verfügen und die Verträge mit den Ein geborenen über die Land- und Grundberechtigung abzuschließen, alles unter der Oberaufsicht der Regierung; die Ordnung der Rechtspflege, sowie die Regelung der Leitung der Beziehungen zwischen dem Schutzgebiet und fremden Regierungen bleibt der kaiserlichen Regierung Vorbehalten. In der Nacht zum Mittwoch verstarb zu Heidelberg nach langem Leiden der Kirchenrath und Dekan Daniel Schenkel, ein hervorragender Vertreter der freien theologischen Forschung und des kirchlichen Rationalismus. Der Protestantenverein ist seine Gründung; in zahlreichen theologischen Erbauungs- und Streitschriften hat er seine Grundsätze verfochten. Ge boren war Schenkel am 21. Dezember 1813 zu Dögerlin im Kanton Zürich; er schlug die akademisch-theologische Karriere ein und wurde im Jahre 1851 nach Heidelberg berufen, wo er als Professor, Universitätsprediger und Seminardirektor bis zu seinem Ende lebte. Besonders ist es die zwiefache Art der bei Behandlung deutscher Angelegenheiten hervortretenden Maximen der österreichischen Justiz, welche in dem benachbarten Kaiser staat Unmuth erregt. Während diejenigen böhmischen Blätter, welche den Wahlaufruf des deutsch-böhmischen Zentralwahl komitees veröffentlicht haben, konfiszirt worden sind, konnte derselbe Wahlaufruf in Wien anstandslos veröffentlicht werden. — Bei der in Pest zu Ehren der daselbst eingetroffenen Mitglieder deS Wiener Gemeinderathes veranstalteten Festtafel Die Versumpfung des englisch-russischen Konflikts. Wenn auch die afghanische Grenzenfrage nicht mehr den bedenklichen Charakter trägt wie kurz nach dem Kampf am Tagesfchau. Freiberg, den 22. Mai. Wenn auch der Erkältungszustand des deutschen Kaisers einen recht günstigen Verlauf nimmt, ist die Genesung des greisen Monarchen doch noch nicht so weit vorgeschritten, um demselben das Verlassen des Zimmers zu gestatten. Der Kaiser ist deshalb verhindert, die Frühjahrsparaden in Berlin und Potsdam selbst abzuhalten und hat damit den deutschen Kronprinzen beauf tragt. — Der deutsche Bundesrath hat gestern den Börsensteuer gesetzentwurf und die Zolltarifnovelle genehmigt, die Vorlage über die Volkszählung im Dezember an die Ausschüsse verwiesen und sich mit der Vorlage über die Bildung von Berussgenossen- schaften nach den Ausschußantrügen einverstanden erklärt. Der Antrag Preußens über die braunschweigische Thronfolgefrage i3^ °R. 4,, »k. und Tageblatt. Amtsblatt für die kömglichen und städtischen Behörden zn Freiberg nnd Bmnd. Lenmtvortlicher Rüaktem: Iuliu- vrauu i« Freiberg. Auschkflusse, da die Gefahr eines europäischen Krieges nahe genug lag, ist dieselbe doch einer befriedigenden Lösung noch ziemlich fern. Die russische Diplomatie beeilt sich um so weniger, die englische Regierung aus der jetzigen pein lichen Ungewißheit zu erlösen, als die erstere sich überzeugt hat, daß Gladstone niemals gesonnen war, Krieg mit Ruß land zu führen. Demnach hätte die russische Rchierung ihrem Lande Rüstungen ersparen können, deren enorme Kosten die Finanzen des Zarenreichs auf viele Jahre hinaus arg zerrütten werden. Die russischen Blätter, welche sich längst an den Gedanken eines Krieges gewöhnt hatten, führen jetzt deshalb eine erbittertere Sprache, als vor dem Eintreten friedlicher Aussichten. Der Petersburger „Herold" sagt wörtlich: „Wir sino das Opfer des grenzenlosen Schwindels eines ehrgeizigen Mannes geworden, der einen Konflikt mit Rußland in Szene setzte, um sein Portefeuille zu retten. Es ist Gladstone gelungen, sein eigenes Volk und fast ganz Europa aus's Ällergründlichste zu düpiren. Der einzige Staatsmann, dessen durchdringendem Blick die Manöver des englischen Premierministers vielleicht recht zeitig klar wurden, scheint Fürst Bismarck gewesen zu sein; wenigstens würde das die cigenthümiiche Zurückhaltung erklären, die Deutschland während der Streitigkeiten an den Tag gelegt hat. Gladstone trieb mit uns ein lustiges Possen spiel; er nahm die Gelegenheit wahr, einen Kampf mit Rußland als wahrscheinlich hinzustellen, um die von den Engländern im Sudan erlittenen Schlappen vergessen zu machen und von dem bethörten Parlament einen aus giebigen Kredit zu erlangen, der ihn aus allen egyptischen Verlegenheiten befreite. Unter Denen, die auf die Leunruthen Gladstone's gingen, figurirt in erster Reihe England selbst, besonders aber das englische Parlament." Daß man in London nicht viel anders denkt, beweisen die immer heftiger und gereizter werdenden Verhandlungen im Ober- und rm Unterhause, bei welchen das Tempera ment der leitenden englischen Staatsmänner nicht minder wie das der Oppositionsführer unter den Aufregungen leidet, welche die nach allen Seiten hin engagirte Lage des englischen Staates mit sich bringt. Am heftigsten itießen Lord Churchill und Gladstone zusammen, als der Erstere vor wenigen Tagen die Kürzung des nur für den Kriegs fall bewilligten Kredits verlangte und sogar den Minister sür den AngriffKomaroff's auf die afghanische Stellung verant wortlich machte, den die englische Staatskunst bei einigem Eifer hätte verhindern können. Dagegen verwahrte sich Gladstone natürlich entschieden, bestritt ferner, daß er das Parlament in Bezug auf das englisch-russische Abkommen vom 13. März irre geführt habe und erklärte zuletzt bestimmt, die Frage, wie weit jenes Abkommen verletzt worden sei, müsse eine schiedsrichterliche Entscheidung finden. Der greise englische Staatsmann hält also noch immer daran fest, trotzdem die Opposition, gestützt auf das Blaubuch, sowohl den heiligen Charakter jenes Abkommens wie die Frage des Schieds gerichtes als leere Phantasien bezeichnete. Als daber eine Sektion der konservativen Partei den englischen Premier minister durch geräuschvolle Unterbrechungen minutenlang zum Schweigen brachte, bemerkte derselbe nach einer pein lichen Pause mit gebrochener Stimme: „Diese Art von Parlamentarischer Kriegführung macht nichts für einen Mann, dessen persönliche Betheiligung an den politischen Kämpfen nicht mehr nach Jahren, sondern nach Monaten, vielleicht nur noch Wochen zu messen ist. Ich hege indeß die gründ liche Ueberzeuaung, daß der Würde des Hauses durch der artige Eingriffe in die Debatte ein Schlag versetzt wird." Nach diesem mit vieler Würde gesprochenen Protest konnte Gladstone seine Rede ohne jede weitere Unterbrechung zu Ende führen. Zweifellos ist die lange Dauer der Verhandlungen mit Rußland für alle Parteien in England sehr verstimmend und ist man allseitig geneigt, bei den russischen Staats männern Hintergedanken aller Art zu suchen. Wenn aber die „Morning Post" die Meinung ausdrückt, die Unter handlungen würden nur monatelang hingezerrt, um das für England voraussichtlich sehr ungünstige Resultat nicht vor den Neuwahlen zum Parlament bekannt werden zu lassen, so ist das wenig glaublich. Der russischen Diplo matie ist es gewiß sehr gleichgiltig, ob die gegenwärtige >e Regierung eine Wahlniederlage erleidet oder nicht. Freund" führen muß. Weil aber Fürst Bismarck genau weiß, daß ein englisch-russischer Krieg nicht in Asien, sondern in Europa geführt werden und nothwendig den auf der Balkanhalbinsel stark interessirten österreichischen Kaiserstaat in den Streit ziehen würde, deshalb wird schließlich der deutsche Kanzler einen Druck auf Rußland ausüben, und diesen Staat, der sich weiteren Verwickelungen nicht aus setzen kann, zwingen, sich mit England zu verständigen." Zunächst ist von einer solchen Absicht des deutschen Reichskanzlers nicht das Geringste zu spüren, vielmehr hat derselbe die jetzige Versumpfung des englisch-russischen Kon flikts recht geschickt benutzt, um Manches anzuregen, was unmöglich sein würde, wenn Rußland und England rasch zu einem vollständigen Ausgleich gelangen könnten. Der deutsche Reichskanzler hat es ermöglicht, die Gläubiger Egyptens vor den Nachtheilen zu bewahren, von welchen dieselben durch die letzten von England angeregten Finanz- Dekrete des Khedive bedroht waren. Ferner dürfte es der deutschen Politik auf der Suezkanal-Konferenz in Paris gelingen, für den internationalen Schutz dieser Welthandel straße trotz aller Einwendungen Englands neue Garantien zu erlangen. Drittens steht, durch den bereits mitgetheilten Antrag Preußens im deutschen Bundesrathe, Fürst Bis marck im Begriff, einen dicken Strich durch die Ansprüche des Herzogs von Cumberland auf den braunschweigischen Thron zu machen, was immerhin Schwierigkeiten machen würde, wenn dessen beide erlauchte Schwager, der russische Zar und der englische Thronfolger, jetzt gemeinsam handeln könnten. Die Verzögerung, welche die Beilegung des eng lisch-russischen Konflikts erfahren hat, wird demnach hin reichend ausgenützt. Erscheint jeden Wochentag Abends »/,7 Uhr für den - N-LUSLülLM! Sonnabend, den ZS. Mai kanzlei beeinflußte Blatt „Nord" sucht diesen Argwohn zu widerlegen und schreibt: „Der jetzige Stillstand in den englisch-russischen Verhandlungen kann die friedlichen Aus sichten nicht trüben, denn ein auf die Dauer berechnetes diplomatisches Werk kann nicht aus dem Stegreif gemacht werden. Gerade weil Rußland eine definitive und beständige Grenze wünscht, muß es auch den Wunsch hegen, daß diese Grenze alle für das Leben und die Sicherheit der von derselben umschlossenen Bevölkerungen nothwendiqen Ele mente enthalte. ES ist unmöglich, daß sich das londoner Kabinet über diese Wahrheit nicht Rechenschaft giebt." Einen eiaenthümlichen Kommentar zu der gegenwärtigen Lage des afghanischen Grenzenstreits liefert eine Unter redung, welche ein Korrespondent der Petersburger „Nowoje Wremja" über diese Angelegenheit mit einem englischen StaatSmanne gehabt haben will. Der Letztere soll be hauptet haben, England brauche sich über den Ausgleich mit Rußland keine Sorge zu machen, weil Deutschland und Oesterreich doch schließlich ihr Schwergewicht sür die eng lischen Forderungen in die Wagschale werfen müßten. Wenn auch an der mittelasiatischen Frage beide Mächte kein direktes Interesse hätten, wären dieselben doch auf der Balkanhalbinsel engagirt und aiff d^ser letzteren könne es bei einem Kriege zwischen Rußland und England nicht ruhig bleiben. Schließlich bohre Rußland in Mittelasien Indien den Stachel nur deshalb in die Leite, um England am Bosporus zu seinem Diener zu machen. Als der russische Korrespondent darauf die Friedensbemühungen Deutschlands zum Schutze der Dardanellen betonte, antwortete angeblich der englische Diplomat: „Wäre die Möglichkeit vorhanden, den Krieg auf asiatischem Boden zu lokalisiren, so würde sich Deutschland über den Kampf freuen, den „fein bester Inserate werden bis Bonnittag 11 Uhr angenom- Sk men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile 1 oder deren Raum 1S Pf.
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