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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 18.05.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192005181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19200518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19200518
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1920
- Monat1920-05
- Tag1920-05-18
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rr JchWß «>-Sächsische DMÄVM<MWlE «« D--»»-- «r. ,I»0, I7ll9ola11 L-I-,-..»»--««> «»4«»»««- für die Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, das Amtsgericht Dresden für die Superintendentur Dresden II, das Forstrentamt Dresden und sür die Gemeinden: Blasewttz, Weitzer Hirsch, Laubegast, Dobritz, Wachwitz, Niedrrpoqritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig, Schönfeld Publikations-Organ und Lokalanzeiger sür Loschwitz, Rochioig, Bühlau,- die Löhniggemeinden, Dresden-Striesen, -Neugruna und -Tolkewitz Drni«, »nd V,rU>a: Gibgnn-BnchNrnederel Verlngnnnftal« P««,»e « C». » Erscheint jeden Wochentag nachm. 4 Uhr für den folgenden Tag. Veiugspreis: durch die Post viertelt 9— ausschließlich Bestellgeld; simch Boten frei ins Haus vierteljährlich S—, monatlich 3—; dei Abholung in der Geschäftsstelle vierteljährlich 8 -tO, monatlich 2 80. Dlasewitz Dienstag, 18. Mai 1920. Anzeigen-Preis: die 6 gespaltene Grundzeit« oder deren Raum 1 — Mark, im Tertteile die Zeile 2.50 Mark, für Tabellen- und schwierigen Saß 50°/v Aufschlag Anzeigen-Annahme für die nächste Nummer bis vorm. II Uhr Deatsq-sranzöfische Wirtschastsverhaad- lungen. W. W. In Puris beginnen in der nächsten Woche Ver- d.indlungen, die für den Wiederaufbau und die Zukunft v'vrvpas vielleicht mehr bedeuten können, als -die nun doch luü eineir Monat hinarisgeschobene Konferenz zu Spa. Wird e? ,n Paris «selimen, zunächst eine wirtschaftliche Vcrstän- dmling zwischen Deutschland und Frankreich vorzubereiteu? selbst der hartgesottene „Tempo" Hai sich bequemt, die M'glichkeit einer wirtschaftlichen Verständigung zwischen Deutschland nud Frankreich zuzugeben. Er meint in Hin- iichi. auf die Pariser Verhandlungen, daß Frgnlreich an Deutschland Nrhstvsfe liefern könne. Deutschland müsse da raus Halbfabrikate erzeugen, um diese wieder nach Fra ui reich anszufuhren, das daraus dann Ganzfadritate Herstellen enue. — Das Beispiel ist nicht schlecht gewählt, denn es han- >-r 'ich offenbar dabei um die Minetteerze. Frankreich vcr- ii ,l über die mächtigsten Eisenerzvorkommen Europas. Aber rs bat keine kohlen, um die Erze an Ort und Stelle zu ver muten. Das harte schon vor dem Kriege nicht nnr das entblühen einer lotlMingisch-luremburgischen Industrie zur Folge, sondern auch ein Eindringen deutscher Iudustrie- interessen in die Erzfelder Frankreichs. Krupp und Thyssen Hatten Gcrechlßame in der Normandie erworben. Der Krieg ml diese Vertrüge zerrissen, ohne das Frankreich zunächst weist, was es selbst mit seinen Eisenerzen ansangen jsvll. Eine -chlv.erindustric läßt sich nicht aus dem Boden stampfen gelöst wenn ein geschulter Trab von Ingenieuren und eine r»probte Arbeiterschaft vorhanden wären, so fehlten doch noch .ste Werk an lagen. Aber selbst das würde noch leine Schwer- aeustrie schassen. Die Hauptvorbcdingung ist vielmehr die gvhle. So sind zum Beispiel in England die Eiscnerzvor- ommcn «sehr gering. Aus Spanien, Schweden und Frank reich must die englische Industrie Erze einführen Allein die ^lriren verfügen über eine vorzügliche Hüttcnkohle; sie haben ihre Eisenindustrie in die kohlengebietc gelegt und niächtig ninvickelt. Wenn Deutschland und Frankreich ihre wirtschaft lichen Energien zusammenballen, so könnten sie aus den Grenzmarken der Weltwirtschaft wohl bas Industriezentrum Europas, vielleicht gar des Erdballs machen. Aber bis ba hn» ist ein weiter Weg. Es ist klar, dast diese Industrie gemeinschaft von Lta«u zu Staat geformt werden kann. In- lereiselivcvbäude, die eng züsanrmenarbeitcn wollen, müssen »ich auch gegemcitiig kapitalistisch durchdringen. Frankreich carf dabei nicht verlangen, daß aller Nutzen ihm allein in een Schoft falle. Liefert Frankreich die Erze, so darf die Ar beitsteilung natürlich nicht so erfolgen, dast Deutschland nur H.ilbsabrikate herstellt und Frankreich die weitere Veredelung »verläßt. Deutschland verfügt ja bereits über eine Ber- edclnngsindustrie, in der die Erfahrungen und Erfolge vor: Fahrzehnten stecken. Sie kann und darf nicht stillgelegt wer den. Vielmehr.must hinsichtlich der Verarbeitung der verhüt eten Erze ein Vevteilungs-Schlüsscl zwischen Deutschland und Frankreich gesunden werden. Ob die Verlmndlungen in Paris diese industrielle Ge meinschaft tatsächlich schon Herstellen, hängt yon der Einsicht Ser Franzosen »ch. Deutschland hat mehr zu geben als Frank reich. Das ist unabänderlich und läßt sich durch eine drohend erhcbcue Fanst oder durch Redensarten nicht in das Gegen teil verkehren. Wenn aber die beiden Länder in Paris zur Ierstäudtgung in dieser wirtschaftlichen Frage »gelangen,,so ist Aussicht vorhanden, »daß in absehbarer Zeit eine Brücke ent- »etu, über die hinweg Deutschland und Frankreich gemeinsam um Wiicdcranfbau Europas arbeiten können. Politische Nachrichten. Endlich die Räumung des Mainganeo. Mainz, ist. Mai. Havas meldet: General Nvllet, der Flies der interalliierte.» militärischen kvntrvllkvmminion, be stätigte offiziell, dast die deutschen Streitkräfte in der neutra- >c>r Jone die vorgc'chriebene Zahl nicht überschreiten. In- wlgedesien bat General Fach den Befehl gegeben, die neube- stü-tcn Esebiete zu verlassen und die Besatzung an die ehe maligen Grenzen des Brückentopseü zurückzuführen. F r a n kfurta. M., 16. Mai. Wie die französischen Be- 1 erden den hiesigen Dienststellen heute früh mitgeteilt haben, vird die Räumung Frankfurts und des Mainganes Montag, sei, 17. Mai, früh von 4 Uhr ab beginnen. Um während der Aänrnung unliebsamen Vorfällen vorzubeugen, fordert die 'ranzösifche Behörde für Montag früh Stellung von Geiseln und zwar Regierungspräsident Eoßmann, Oberbürgermeister Pogt, Polizeipräsident Ehrler, Stadtverordnetenvorstand dopf, Stadtrat Tr. Runps und Stadtverordneten Lion. Außerdem must eine Bürgschcrftssumme von einer Million Mark hinterlegt werden. Wie »vir hören, erhält die Polizei nneü erheblichen Teil der von ihr vor einer Woche von den Franzosen abgenommenen (Gewehre zurück. Brüssel, 17. Mai. Die belgische»» Truppen in der > »egend Frankfurts habe»» Befehl erhalten, aus ihrer jetzigen -lellung abznziechen. Keine Aushebung der Zwangswirtschaft. Im Reichstag sand Sonnabend unter dem Vorsitz des AcichsministerS für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Her mes, eine Beratung der Srnährungsminister der Länder über die zukünftige Getreide-, Kartoffel- und Fleischbewirtschaftung 'um. Grundsätzlich stimmte die Versammlung den Ausfüh rungen des Herrn Reichsministers zu, dost mit allen Kräften oahm gestrebt werden müße, die Zwangswirtschaft so bald als möglich überflüssig zu machen, nnd dast der beste Weg hierzu eine tatkräftige Förderung der Landwirtschaft sei. Hinsichtlich der Getreidebewirtschaftung wurde vom Reichs minister für Ernährung und Landwirtschaft der Entwurf einer Reichsgetreideordnung für die Ernte 1920 vorgelegt. Dieser hält sür Brotgetreide an dem bisherigen Bewirtschaf- tungSsystem fest, »veil mit Rücksicht auf die Sicherung der Volksernährnug eine Lockerung des Zwangsinstems in die sem Jahre noch nicht möglich erscheint. Ferner wird der Hafer wieder in die Zivangsbewirtschaftung einbezogen, da die Freigabe des Hafers zu große»» Unzuträglichlciten, auch hinsichtlich der Bewirtschaftung von Brotgetreide geführt Hai. Dagegen sollen Hülsenfrüchtc vollständig freigelassen werden. Die Versammlung stimmte diesen» Entwurf iin wesentlichen zu, mit Ausnahme des Vertreters einer Regierung, der für das llmlagesnstem eintrat. Für die Kartosselbewkrtschastung wurde ein vom Reichsausschust der Deutschen. Landivirtichao zusammen mit dem Großhandel und dein Dentichcn Städte tag ausgearbeiteter Plan vvrgelegt. Dieser Plan, dessen ur sprüngliche Gestalt im Reichsministcrium sür Ernährung und Landwirtschaft mit Rücksicht auf die Sicherung der Volks ernährung wesentliche Aenderungen erfahren hatte, bezweckt die Ersetzung der Zivangswirtschast durch ein Sustem von Lieserungsverträgen, und zwar soll auf die Zwangsmirtschaft verzichtet werden, wenn die Landwirtschaft auf diesem Wege bis zum l. August 1920 120 Millionen Zentner.zur Sicher stellung des Bedarfs der versorgnngsberechtigten Bevölle- rnng zur Verfügung stellt. Dieser Plan fand in der Versamm lung geteilte Aufnahme. Ein Teil stimmte der Vorlage zu, während die Vertreter einiger Regierungen starte Bedenken dagegen geltend machten. Es besteht jedoch begründete Hoff nung, daß auf dicfem Gebiet cutsprecheud dem gemeiniamei» Wünsche»» 'der Landwirtschaft und des Deutschen Städtctagcs durch das vorgeschlagene Snsien» eine Milderung der Zwangs wirtschaft schon in diesem Jahre herbcigeführt webden kann. Hinsichtlich der Flcischbewirtschastung erklärte sich die Ver sammlung mit der vorgeschlagencn Erhöhung der Viehpreise einverstanden, die dringend notwendig ist, um die Preise für das abgelieferte Vieh mit den Produktionskosten in Einklang zu bringen. Die Entwürfe über 'die Getreide-, Kartoffel und Fleischbewirtschaftung werden in der nächsten Woche dem ReichSrgt und dein 0. Ausschuß der Deutsche»» Nationalver- sgmmlung zur Genehmigung unterbeitct werden. Nationalgcsühl unter Strafe' In Stuttgart hielt jüngst der zeitweilige erste Vorsitzende der deutscher, Friedensabordnung in Versailles, Freiherr vor: Lersncr, einen Vortrag über die Friedcnsverhandlungen. Lersncr verweigerte seinerzeit bekanntlich die Annahme der Auslieserungsliste der Entente und nahm deshalb seinen Ab schied. Nunmehr erfährt man, daß Freiherr v. Lersncr diese ehrlicbende und aufrechte Handlungsweise ans demokratisches Verlangen fast zum Fallstrick für ein Disziplinarverfahren geger» ihn geworden wäre. Darüber sagt er in seinen» Vo.- trage: „Zwei Stuttgarter Demokraten, der ehemalige Vize kanzler Parier und der Abgeordnete Haußmann, waren es, die, nachdem er die Annahme der Auslieserungsliste verwei gert hatte, den Antrag stellten, daß Freiherr v. Lersncr diszi plinarisch auf das Schwerste bestrast werden sollte. Der sozia listische Minister Müller habe sich jedoch aus feine Seite qc stellt." Daß sich demokratische Führer vom Range der Pauer und Haußmann von einem sozialdemokratischen Minister im Punkte des Nativnalgesühls beschämen lassen mußten, verdient allerdings'noch diese nachträgliche Feststellung. Nene kommunistische Pntschabsichtcn. Wie die „P. P. N." an zuständiger Stelle erfahren, '»at die preußische Regierung Kenntnis erhalten von einer ge heimen tommunistischen Konferenz, die an» 26. und 27. April in Berlin Neukölln stattgesunden hat. Diese Konferenz hat sich einstimmig dafür entschieden, ohne Rücksicht auf die 2Lah- leu den Versuch zur gewaltiamen Errichtung einer deutsche»» Räterepublik sobald »vie möglich zu unternehmen, um der in» Gauge befindliche»» Eutwasfnungskommission zuvvrzukommen. Für die Gewinnung der Landbevölkerung und der Beamte»», sowie für die Durchführung der Bewegnug wurden besondere Pläne ausgearbeitet. Die Leitung des großzügigen Putichcs soll in de»» Hände»» eines Fünferrates liegen, in den Schnell bacher s Han aus, Hermann Fröhlich, Dr. Ernst Mener und Walcher kLtuttgarN gewählt wurden. Iu die neuen Räte- regieruugeu solle», Mehrhcitssozialistcu unter keinen Um- stäuden, Unabhängige möglich.t wenig ausgenommen werden. Gegen »die bürgerlichen Parteien und die Sozialdemokrat »» soll durch Verhaftungen und Verweigerung der Lebensmittel ein starker Terror ausgeübt werden. Der genaue Termin der Aktion soll erst nach weiteren Verhandlungen mit Mostan festgesetzt werden. Die Regierung, die über die Pläne der Kommunisten genau uuterrichtet ist, glaubt vou ciuem Ein schreiten vorläufig absehen zu können, wird aber die Bewe guug auch weiterhin genau überwachen, und wenn die Putsch pläuc weiter verfolgt werden, rücksichtslos zugreifeu. - In zwischen hat in Sangerhausen ein kleiner Putsch stattgefunden. Nach einer Kommunistenvcrsammlung, zu der eine Anzahl auswärtiger Kommunisten erschienen und bei welcher Hetz reden gehalten »vurden, stürmtendieVersammlnn'gsbesttcher mit Handgranate»» bewaffnet, die Post, das Rathaus und die Ban ke»» und besetzte»» die Gebäude. Die Behörden wurden für abgesetzt erklärt und die Polizei entwaffnet. Mehr als eine halbe Million siel den Kommunisten in die Hände. Aus zahl reiche»» Geschäften nahmen sie große Mengen KlLiderstosfe, Lctmhwaren, Zigarren und Eßwaren und beluden damit re quirierte Autos. Die Zeitungen dursten erscheinen, aber nur unter Vorzensur. Ein Aufruf an die Bevölkerung, den das Exekutivkomitee erließ, war unterzeichnet mit Hölz (Der Falkensteiner Räuberlwuptmaiin Hölz, dessen Name hier an scheinend fälschlich als Unterschrift benutzt worden ist, befindet sich bekanntlich in Böhmen in Hast. Tie Red > und forderte zur Mrhe und Arbeit aus. Post, Telegraphen- und Fernsprech aint waren von jedem Verkehr abgeschnitten Im Lause des Vormittags requirierten die Kommunisten von neuem eine Anzahl Autos, beluden sie abermals mit Beute u»L fuhren dan», gegen Mittag »n verschiedenen 'Richtungen dao»M Zw 'i der Bcnlditeu konnten am Bahnhof verhafte» werden Sie führten eine große Summe Geldes bei sich. Gegenwärtig herrscht in Sangerhausen wieder Ruhe. Die Polizei nimmt Verhaftungen bet Sangeriwuscr Kommunisten vor, die im Verdacht stehen, mit den Answärtigen gemeinsame Sache ge macht zu haben. Die Landtagswahlen iu Braunschweig. Braunschweig, 16. Mai. Bei der hcutigcu Land tagsivahl wurden in der Stadt Braunschweig abgegeben: sür die Unabhängige»» 28 022. sür die im Landcswal'lverbandc ve» e'«>'cuen bürgerlichen Parteien 27 271, sür die Mehrheitssozia listen 8186, sür die Demokraten 86Nr> n. d für die komrnnnisten 1692 Stimmen. Mit den aus dem Lande vorliege de: Zainen stellt »"ich das Wahlergebnis bis abends in Uhr: für . Ur. abhängigen 471525. für den Lauoeswahi verband I7 !0>. s . -ine Mehrheitssozialisten 16551, sür die Demokraten 11247, für die Kommunisten 2044. Bei der Landtags mahl am 22. De zember 1918 »vurden in der Stadl Braunschweig für die im Landeswahlverbande vereinigten bürgerlichen Parteien 14720, sür die Demokraten 18 125, sür die Mehrheitssozialistcu 13165 und sür die Unabhängigen und Kommunisten 23 670 Stimmen abgegeben. Von de.» 95 000 Wahlberechtigten Haven heute »n de» Stadt Braunschweig 80 Prozent gewählt. Es läßt sich heute noch kein Urteil darüber abgcben, ob der »reue Land tag eine bürgerliche oder wiederum eine sozialdemokratische Mehrhcil aufweisen »vird. Wieder etwas va» Matthias Er^derger. Aus Euslingen metdet man vom 15. Mai: Gestern per anstaltete die hiesige Zentrumspartei eine Versammlung, iu welcher Erzberger sprach. Gegen "'§10 Uhr wurde von der Straße aus durch das Fenster eine Handgranate geschleudert, welche in der Kleiderablage platzte. Die Splitter drangen zum Teil bis auf das Podium hcrauü verletzte»» aber nie »nand. Ter dichtgesülltc Saal war sofort in Rauch gehüllt und alles stob auseinander. Von dem Täter hat man keine Spur. — »Matthias Erzberger braucht zur Unterstützung sei ner lReichstagSkandidatur anscheinend wieder ein AtteMätchen, ähnlich wie beim Helsserich-Prozcß. Uebrigens will Erzber ger nunmehr auch seine Memoiren schreiben. Aus dem würt- tcmbergischen Zentrumsparteitag, bei welcher Gelegenheit er bekanntlich als Rcichstagslandidat ausgestellt wurde, hielt Erzberger eine Reinwaschungsredc. Er sagte u. a„ zum Fric- densunterhändler habe man ihn seinerzeit förmlich gedrängt. Aus alle persönlichen und politischen Angriffe werde er in einem Buche ausführlich antworten und aktcnmäßig die Rich tigkcit seiner Haltung Nachweisen Hoffentlich verläßt Erzber ger bei Verfassung deS Buches nicht so oft das Gedächtnis als im Helsserich-Prozcß, den»» es wäre doch zu bedauerlich, »venu cs ibn» nicht gelänge zu beweisen, daß kein Engel so rein, als ..das Erzbergerle von Biberach". Die Lchristltg.l D<r belgische Außenminister wird unverschämt. Im belgischen Senat erklärte der Minister des Acußern Hrunans in Beantwortung einer Interpellation über die an gcblich schuldiger» Offiziere: Die von deutschen Schurken bc gangenen Verbrechen vergessen, würde ein neues Verbrecher» gegen Belgien bedeuten. Man muß die Erinnerungen an diese Grausamkeit aus Respekt vor de»» belgischen Toten le bendig erhglten. — lAiim. des Wolssscheu Tel.-Bureaus: Wen», der belgische Außenminister glaubt, dadurch die offenl liche Meinung nach der bekannten Weise: „Haltet den Dieb!" abzulenken, so ist er im Irrtum Belgien sorgt jetzt im Frie. den täglich dasür, dc»ß die Willkürherrschast seiner Behörden in dem von Belgien besetzte»» deutscher» Gebiet und die jedem Recht und Gesetz widersprechenden Vorgänge in Eupen und Ntalmedy in Dentschland unvergessen bleiben.» Das Resultat der Zusammenkunft zwischen MiUerand und Lloyd George. London 15. Mai. Die Konferenz ii» Hlithe bei Folte stonc ist am Sonnabend M»h eröffnet worden. Anwesend waren Llopd George. Austen Ehamvertain, Millcrand, de» srgnzösische Finanzininister Francois Niarsal und di^ Sach verständigen. Gleichzeitig beriete»» in Hntbe Ader, der Di rektor -cS Kohlenbureaus, Duncan, der britische Kohlcnkou trolleur, und verschiedene Sachverständige. Lord Riddel Hai heute nachmittag den Pressevertreter»» die solgcnden Insor matwncn über die Vvrmittagskonferenz gegeben: 1. Unter Vvibclialt der Zustimmung der anderen Alliierten hat man sich geeinigt, die Konferenz von Spa bis nach den deutsche»» Wahle»» zu vertagen. Das Datum, «das vorgeschlagen wird, ist der 21. Juni. 2. Die Konferenz wird Deutschland Mitteilen, daß von Milderungen oder Aenderungen des Fricdcnsver> träges, de» voll aufrecht erhalten werden soll, gar keine Rede fein ckönne. 3. Die Bestimmungen über die Entwaffnung km besondere»» sollen in Kraft treten. Diese Inkrafttretung »oll nicht bis nach der Konferenz von Spa vertagt werden, mir anderen Worten: die Konferenz von Spa »vibd sich nicht erst mit internationalen Beschlüssen zu beschäftigen haben, die notwendig erscheinen könnten, um die Bestimmungen über die Entwaffnung aussühren zu lassen. Paris, 16. Mai. Havas »neidet aus Hnthe: Nachdem Millcrand gestern noch grundsätzlich die Festsetzung einer Pauschalentschädigungüsumme angenommen hatte, wurde nach mittags über Einzelfragcn beraten. Es kam zu »ehr lebhaften Beratungen, obgleich Lloyd «George von dein Wunsch beseelt war, für Frankreich ein Vorrecht anznerkennen, wollte e» doch die englischen Interessen und die der Dominions ni-nt schädigen, — Die Konferenz von Hythe ist heute mittag be--
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