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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 18.10.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185410185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18541018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18541018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-10
- Tag1854-10-18
- Monat1854-10
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 18.10.1854
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Tageblatt. Mittwoch, den 18. October wo. 243. stattfinden, besonders Bärenhatzen. Die aus den Altmarkt Hirschkuh, schützt aus den Fenstern der Häuser zuschauen. König August, Zuschauer ihr Mitleid laut äußerten. Als s Abends ehmannS er ord steher. cn Fischen »!) ri> erein >er. .1. Erbse Leißkrm Erscheint jeden Wochentag ftüh 9 Uhr. Preis vierteljährlich IS Ngr. — Inserate werden an de» Wochentagen nur dir Nachmittag» Z Uhr für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit S Pfennige» berechnet. >o UN Gr !brt, sie eines mgliedeS. Nach« ns uns mnng mii e, freund, lte Mari« glücklich« Ser Fuchi- nteren u reude then, , Bem gegen Wehrt en herb andere rzt Wein alle NUt dbt wieda llle unser« die dai ,t. werden id unser« sere Bist« r. Mög« en so ti ahren. Zur Chronik der Jagdluft. Der Herbst ist da, die Jagd eröffnet; bringen auch wir t.-Hubertus unsere Huldigung, indem wir etwas von früherer ägerei und weiland beliebter Jagdlust erzählen. Mil dem Untergange des Ritterthums schwanden allmälig ie rohen Freuden der Turniere, der Ringelrennen, der Faust- ämpfe und ähnlicher auf Kraft und Gewandtheit berechneter elustigungcn. An wilde Freuden aber zu sehr gewöhnt, sanf- ere nicht kennend, wandten sich die Großen der Erde wieder er alten Jagdlust zu, einem Vergnügen, das schon die ältesten ölker übten und dem auch Karl der Große ganz besonders crn oblag. Nach den Wirren des Reformationskriegs trat orzugsweise die Jagdlust wieder hervor. Das Jagdwesen ge altete sich in ganz neuen Formen und Einrichtungen. Jagd- esetze wurden gegeben, Jagdrcchte und Jagdpflichten festgestellt, ie Jagdfreiheit wurde der Allgemeinheit entzogen und für ein egal des Regenten erklärt. Alles, was außer den Hausthieren uf Erden kroch, unterm Himmel schwebte, gehörte dem Staats- berhaupte, war sein unantastbares Eigenthum, und schwer be- raft wurde Der, welcher ein Rebhuhn fing, den Hasen, der "eine Saaten verzehrte, tödtete, ja späterhin, als Fasanengehege ode wurden, ward das Vergreifen an diesem Vogel sogar it Abhauen der rechten Hand bedroht! Die zunehmende Cultur des Jagdwesens schuf immer euere, raffinirtere Arten desselben, als: Thierhatzen, Hasenhatzen, Fuchsprellen, Parforcejagden, Sauhatzen, „eingestelltes Hirsch jagen", Falkenbeitzen und ähnliche wilde Jagdgebräuche. Lange Zeit waren sie der Großen höchste Lust, ihre einzige ernste Be- chäftigung, und einen großen Theil ihrer Hoheit erblickten sie in der Ausübung der Jagd. Sahen sie ebenbürtige Gäste bei ich, so boten sie nicht mehr Kampfspiele zu deren Belustigung, andern Jagden. Wie hätte man auch jene besser und standes- emäßer unterhalten können, da feinere Genüsse für Kunst und issenschaft wenig gekannt, noch von den höchsten Ständen icht geachtet wurden. Dafür gab es Hatzen, Prellen, Beizen. König August von Polen, der Starke, scheint die Reihe Uder öffentlichen Darstellungen von Thierhatzen geschloffen zu ''haben. Auf dem Markte der Altstadt in Dresden ließ er solche 1854. ihrer Stiftsresidenz, in Quedlinburg- zwei Stunden von Ballen stedt, aufhielt, veranstaltet. Die hohe Dame, überhaupt mehr weltlicher als geistlicher Neigung, fand sich gern zu diesem Jagd feste ein und sauste, von sechs ausgezeichnet schönen, wiehernden Hengstrappen gezogen, in der Ferne schon mit einer Jagdfan fare begrüßt, heran. Beim errichteten, etwas erhöhten Jagd schirm, einer sichernden Tribune gleich, stieg sie aus, trat in dieselbe mit Gefolge und blickte umher auf die Tausende von Zuschauern an der hohen durch Jagdtücher gebildeten Einzäu nung des Schauplatzes. Sie begann nuf die vor dem Jag^ schirm vorübergetriebenen Hirsche und Rehe zu schießen, aber so ungeschickt, daß selten einer ihrer Schüsse.ein Thier auf der hrenden Straßen wurden gesperrt und das Volk konnte ge- Stelle tödtete und viele nur schrecklich verwundete, worüber Re der solche Lust in Spanien kennen gelernt, ließ hierzu im Schloßgraben zu Hohenstein Bären eingesperrt unterhalten. Einen Bären zwang August einst, von den hohen steilabfallen- den Felsen links am Eingänge in den Plauenschen Grund bet Dresden in die Tiefe hinabzuspringen! Der arme Bär kam verstümmelt in der Weiseritz um. Auch noch 1722 ließ August auf dem jetzigen Schloßplatze in Dresden, ein „lustiges" Fuchs prellen und Schweinehatze veranstalten, wo 160 Füchse und 200 wilde Schweine „geprellt und gefällt wurden, wie die alte Chronik davon erzählt. Die übrigen oben genannten Betriebsarten der Jagd dauer- ten fort, und noch vor fünfzig Jahren gab es keinen Hof und kein Höfchen, das nicht Jagdfeste irgend einer' Art zur Unter haltung seiner Gäste anzustellen vermochte. Darirr bestand der damalige Glanz eines Hofes. Zur höchsten Stufe ihrer Aus bildung waren diese wilden Lustpartien gelangt und wurden mit verschwenderischem Aufwande ausgeflihrt. Selbst das schöne Geschlecht nahm in begleitenden Wagen zuschauend, ja selbst mitwirkend Theil daran. Beim „eingestellten Hirschsagen war ihm eine eigene Tribune errichtet, wo das Hochwild vorüber getrieben wurde und die zarten Hände oft das zugereichte Ge wehr losdrückten. Widerstrebte auch anfangs der Weiblichkeit das blutige Spiel, die fortgesetzte Uebung stumpfte sie schon ab und, gelangen vielleicht einige Schüsse, so war die Amazone fertig. Vor mehr als vierzig Jahren-war ich selbst Zeuge eines solchen eingestellten Hirschjagens. Der Fürst von Dernburg hatte es im Walde bei Ballenstedt, zur Ehre der Aebtissin von Quedlinburg, Prinzessiu von Schweden, die sich damals in Freiberger Anzeiger und
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