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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 09.09.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185709099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570909
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-09
- Tag1857-09-09
- Monat1857-09
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 09.09.1857
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erscheint schm Wochentag früh »Uhr. Inserate Wer da Li« Nachmittag« I Uhr sür die nächst« erscheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger und Tageblatt Preis vierteljährlich 1S Ngr^ Inserate ' werd« die gespaltene Zeil« «de» deren Raum mit ü S berechnet. 209. Mittwoch, den Tagesgeschichte. Freiberg, de« 8. Septbr. Bei der heute stattgefundenen Wahi eines Landtagsabgeordneten sür den 8. städtischen Wahl bezirk gingen Herr Stadtralh Advokat Raimund Sachße allhier als Abgeordneter und Herr Hofrath Professor Stöckhardt in Tharandt als Stellvertreter aus der Wahlurne hervor. Freiberg. Oeffentliche Gerichtsverhandlungen finden statt: den 15. Scplbr. Nachmittags 4 Uhr: Verhandlungstermin in Untersuchungssachen wider Friedrich August Löser aus Sand, wegen Mißhandlung. Den 22. Septbr. Vormittags 9 Uhr: Hauptverhandlung in Untersuchungssachen wider die Roßhänd ler Eduard Robert Kunze und Carl Gotthelf Klunker, aus Meißen, wegen Betrugs. Nachmittags 4 Uhr: Verhandlungs termin in Untersuchungssachen wider Carl Ehregott Hänel aus Dittmannsdorf, wegen Verleumdung. Das Hainichener Wochenblatt enthält Folgendes: „Glück auf dem Berthelsdorfer Steinkohlenbau. Wie aus der Anzeige Les Bcgründungscomitks des Berthelsdorfer Steinkohlenbau- Vcreins in Nr. 35 und 36 d. Bl. ersichtlich, ist das ganze Un ternehmen nunmehr als gesichert zu betrachten, ja die Kohlen förderung selbst ist bereits wieder in vollem lohnenden Gange. Es konnte aber auch kaum irgend welchem Zweifel unterliegen, daß sich diesem Unternehmern binnen Kurzem nicht diejenige Theilnahme zuwendcn würde, die es mit vollem Rechte verdient, da sich das fragliche Unternehmen von andern derarrigcn haupt sächlich und wesentlich dadurch unterscheidet, daß wirkliches Koh lenauffinden hier nicht erst in Frage kommt, sondern daß es ausjchließlich nur gilt, schon wirkliches Kohlenlager kunstgerecht auszubcuten und zur höchstmöglichen Rentabilität zu bringen, oder was dasselbe sagen will: es handelt sich hier gar nicht mehr darum, Zett und Geld auf Versuche zu verwenden, um erst Gewißheit zu erlangen, ob Kohlen wirklich zu erlangen sind, sondern einzig und allein darum, ein länger als ein halbes Jahrhundert hindurch recht gut lohnendes Kohlenwerk mit mehr und bester entsprechenden Betriebskräften und verhältnißmäßig größern Geldmitteln wieder in Angriff zu nehmen und den mehr als zur Genüge nachgewiesenen, anderweiten vorhandenen Koh lenreichthum auszubeuten. Steht dies nun einerseits schon als unumstößliche Thatsache fest, so erhält dieselbe andererseits noch mehr Ausdehnung, Gewicht und Bedeutung dadurch, da das Gutachten einer Ler ersten und competentesten Autoritäten, des Hrn. Professor B. Cotta in Freiberg, über den Werth der Ber thelsdorfer Kohlenlager sich nur zu Gunsten desselben und in dem eben angedeuteten Sinne ausspricht, und dies nicht nur in dem hier angezogenen, sondern auch bei andern Gelegenheiten, wo im Allgemeinen und im Besonder« über die abbauwürdigen Kohlenlager Sachsens in geognostischer Hinsicht die Rede ist, wo Las Hainicher Kohlenbecken, zu welchem das Berthelsdorfer gehört, wenn auch nicht in erster, doch stets in zweiter Reihe aufgeführt ist. — Ebenso wenig kann aber auch kaum ein Zwei fel oder ein Bedenken hinsichtlich der Rentabilität deS Unterneh mens stattsinden; dieselbe beruht auf einer ebenso sichern und soliden Grundlage als das ganze Unternehmen selbst und ver dient in dieser Beziehung, ohne auf mehrere andere dahin be zügliche Punkte hier speciell einzugehen, zunächst hervorgehoben zu werden, daß der Gesammtwerth aller bis jetzt bei Berthels dorfbekannten Kohlenflötze keineswegs überschätzt, sowie ande rerseits die Gewinnungskosten ebenso wenig unterschätzt sind. — Glückauf nun, daß das Unternehmen bereits im Gange; und haben wir nicht umhin gekonnt, noch einmal darauf hier zurückzukommen, so geschah dies nicht nur schon deshalb, weil kein anderer Ort ein so großes Interesse dabei haben kann und muß, als der unsrige, dem dadurch wieder ein Lebensnerv zü- rückgegeben wird, dessen Werth und Bedeutung erst da recht erkannt wurde, als seit 1852 nur geringe Lebenszeichen von ihm übrig geblieben waren, sondern schrieben diese Zeilen auch be sonders deshalb nieder, um auch unsererseits auf die neue Mo- S. September. 1857 ' ' - > . . dalität der Betheiligung — wie unter 1) in der fraglichen An kündigung selbst zu ersehen — aufmerksam zu machen, di« auch dem weniger Bemittelten gestattet, sich bei dem Unternehmen be theiligen und es befördern, gleichzeitig aber auch sein Capital ziemlich vortheilhaft anlegen zu können. Also wiederholtes Glückauf dem ganzen Unternehmen wie den sämmtlichen Be theiligten." Aus Elberfeld vom 4 Septbr. schreibt man: Der heute Morgen kurz nach 7 Uhr nach Düsseldorf abgegangene Güter» zug gerieth nicht weit vom Viaducte bei Sonnhörn auS den Schienen und lief den 30 Fuß hohen Damm herab. Der Locomotive folgten nebst Lem Tender noch drei Wagen, und Alles liegt jetzt am Fuße deS Dammes in Trümmern; die Locomotive ist theilweise in Stücke und leider liegt unter der gewaltigen Wucht ihr Führer zerschmettert; bis jetzt hat man die Leiche noch nicht unter der Locomotive hervorholen können. Der Heizer erhielt wunderbarerweise nur leichte Brandwunden. Man schreibt aus Veßprim: Bei Gelegenheit der Anwe senheit des Devecserer Banderiums hat sich ein Vorfall ereignet, der in seinem Verlaufe traurige Folgen gehabt hat und der von Neuem zeigt, wie in der Regel sogenannte „Späße" ein trauriges Ende nehmen. Ein junger, sehr starker Devecserer Bandcrialist rühmte sich seiner Kraft wegen und versicherte, zwei seiner Kameraden mit seinem Halse aus dem Zimmer ziehen zu können. Der Versuch wurde sogleich angestellt. Einer jener jungen Leute umfaßte mit seinem Arm den Hals des Banderia- listen, während sich ein Anderer dem Elstern anhängte, und das Experiment begann. Doch bald ließ die Kraft des Banderialisten nach, und als ihn seine Kameraden lvsließen, hing sein Kopf ausgerenkt ganz schlaff herab. Der Unglückliche wurde sogleich in das städtische Hospital gebracht und gab daselbst nach zwei tägigem höchst schmerzhaftem Krankenlager seinen Geist auf. Pofen. Das Fasten ist bekanntlich bei unS Protestanten ganz außer Uebung gekommen, aber die evangelische Freiheit bat dabei nicht immer gewonnen. Das Fasten zur rechten Zeit kann sogar noch mehr sein als eine feine, äußerliche Zucht, wo für es Luther erklärt, das beweist folgende Geschichte, die sich in diesen Tagen zu Posen zugetragen hat. Dort wird ein Tischler abgesandt, um in einem Bezirk der Stadt milde Gaben für das total abgebrannte Bojonowo zu sammeln und nachdem er da und dort, gar oftmals vergeblich, an Thüren und Herzen ge pocht hat, geräth er auch in das Stüblein deS Nachtwächters. Kaum hat der Tischler hier sein Anliegen vorgebracht, als die Frau des Nachtwächters aus ihrem schmalen Geldbeutelchen 5 Silbergroschen hervorsuchte und als ihren Beitrag hinreichte. Ihr Mann, das Geldstück musternd, rief ihr mahnend zu: Frau, gieb doch mehr! und als die Frau, welche wohl nicht wissen mochte, wie sie den Ausfall in ihrer Kasse Lecken sollte, einen Augenblick zögerte, setzte der Nachtwächter tröstend hinzu: „Gieb nur, gieb! wir essen einen Tag nicht, dann ist'8 wieder eingebracht." — Hört Ihr Herren! ruft man, statt des Nachtwächters, der sich eine solche Modulation bei setnem Stunden-Rufen in der Nacht nicht erlauben würde, hört Ihr Herren und laßt Euch sagen: Ihr kennt bloß noch eine Fast nacht, wo aber nicht gefastet, sondern meistens geschwelgt wird. Ihr aber, fastet Ihr auch in der Nacht, geschieht denn auch das Fasten bei Tage, um fremde Noth zu mildern? wie vielen unter Euch fällt das wohl ein? Württemberg. In den Ortschaften Zainingen und Lai chingen ist in den jüngsten Tagen Ler Gottesdienst auf eine ärgerliche Weise durch religiöse Schwärmer gestört worden. In dem erstgenannten Orte hielt ein lediger Mann von der Emporkirche herunter einen mystischen Vortrag, und in Laichingen unterbrach ein Frauenzimmer den Geistlichen während der Pre digt, so daß dieser die Kanzel verlassen mußte. I« beiden Fällen konnte erst wieder durch das Einschreiten der Ortspolfzel die Ruhe hergestellt werden. Kassel, den 2. Sept. Sie sind vorüber die schönen fest lichen Tage, auf die wir uns schon lange gefreut hatten. Un-
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