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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188503157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18850315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18850315
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-03
- Tag1885-03-15
- Monat1885-03
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.03.1885
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Her en und er. «8. en. n ick der irektor. !ge -erschied Mutt«, verschied sorgende rupreise). große« >ffnet alle d. Nachm. >iffel t, >en allm Mt an. 4. März: 99, M, neu. rnz und 1 bonne- Fra« am ersten Ansang grotze« lovität: ene«. Nach- erlange- lW. ssene«. ; Nach- I» 61. Amtsblatt für die königlichen nnd städtischen Behörden zn Freiberg nnd Brand. Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun in Freiberg. Erscheint jeden Wochentag Abends '/,7 Uhr für den andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 25 Ps., zweimonatlich 1 M. 50 Ps. und einmonatlich 75 Pf. 37. Jahrgang. Sonntag, den IS. Mürz. Inserate werden bis Vormittag 11 Uhr angenom men nnd beträgt der Preis sür die gespaltene Zeile oder deren Raum 15 Ps. 1885. eine Schanze gerichteten Sturmangriff zum Scheitern. Zwei Ereignisse machten die letzte Woche für das Später fanden die Franzosen noch eine Anzahl anderer österreichische Parlament bedeutungsvoll, eine gegen Minen, die infolge des ungestümen Sturmangriffs nicht mehr hatten angezündet werden können. Am 2. und 3. d. wurden bei den Franzosen im Ganzen, einschließlich der Offiziere, 463 Mann außer Gefecht gesetzt. Fast gleich- Jn letzter Zeit haben die französischen Kriegsopera tionen gegen China einen so überraschend günstigen Verlauf genommen, daß letzterer Staat wohl des Kampfes bald müde und zu neuen Friedensverhandlungen geneigt sein dürfte. Wie General Briöre de l'Jsle aus Tonkin meldet, ziehen sich die bei Tuyenquan gründlich geschlagenen feindlichen Streitkräfte auf Waldwegen in der Richtung von Thuanquan zurück. Die Chinesen machten bei dem Kampfe vom 2. d. Mts. von zahlreichen Minen geschickten Gebrauch; die Ex plosivn einer ganzen Gruppe von solchen neugebauten dieses Geschäft wieder aufnehmen würde, um an den Deutschen Exempel zu statuiren. Vierundzwanzig Stunden, nachdem diese Rede, welche der Ordnungsruf Smolka's nicht abschwächen konnte, im österreichischen Abgeordnetenhaus gehalten worden, waren schon ein Dutzend Vertrauens- kundgebungen bei dem kühnen Vertreter der deutschen Sache eingegangen, welche aus den nordböhmischen Städten Leipa, Leitmeritz, Reichenberg, Warnsdorf rc. kamen. UebrigenS hatte diese Rede auch noch die Wirkung, daß bald darauf die Bczirkshauptleute, über deren Amtsführung sich Knotz besonders beklagt hatte, nach Wien berufen wurden, um dem Minister Grafen Taaffe über die berührten Vorfälle Rechenschaft zu geben. Nicht minderen Eindruck machte die energische Abfertigung Greuters durch den Unterrichts Minister und dessen Zurückweisung der Angriffe auf die Wiener Universität, deren Professoren und Studenten. Die Rede wurde von der ganzen Linke» mit geradezu demonstrativem Applaus begleitet. Die Rechte war über diesen merkwür digen Zwischenfall vollständig verblüfft, muß aber doch so fort außerhalb des Parlamentes Hilse gesucht haben, denn schon am Donnerstag erschien der Minister abermals im Abgeordnetenhause und erklärte nicht nur, daß er die gegen Greuter gerichtete Eingabe der Wiener Professoren miß billige, sondern schilderte auch beweglich, was er selbst für die Religion in der Unterrichts-Verwaltung geleistet habe. Diese zweite Rede des Baron Conrad war psychologisch womöglich noch interessanter als die erste; ob sie aber die beabsichtigte Wirkung erreichte, ist mehr als zweifelhaft. — Die hohe Aristokratie in Ungarn ist stolz auf den Sieg, den sie thatsächlich über den Minister Koloman Tisza in der Oberhausreform errungen hat. Die Magnaten setzten es durch, diese Reform so wesentlich abzuschwächen, daß dieselbe den Stand der Dinge in Ungarn fast gar nicht verändert. Für die italienische Regierung bilden die Expe ditionen nach dem Rothen Meere eine fortwährende Quelle der Verlegenheiten, seitdem England den angebotenen Bei stand ablehnte und die heiße Jahreszeit jedes weitere Vor dringen der Truppen verhindert. Regierungsseitig suchte man allen parlamentarischen Weiterungen bisher damit aus dem Wege zu gehen, daß man für die Expeditionen keine Geldbewilligungen beanspruchte, sondern frühere Ersparnisse zur Deckung der Kosten verwendete. Auf die Dauer wird man damit kaum auskommen und Erklärungen über die weiteren Ziele der Kolonialpolitik kaum vermeiden können. Im italienischen Senate wurde bereits am Donnerstag eine Interpellation eingebrachl über die leitende Idee, welche den Operationen im Rothen Meere und den zu deren Durchführung ergriffenen Maßregeln zu Grunde liege. Die Berathung ist auf den 2l. d. Bk. festgesetzt worden. Die klerikale Rechte der belgischen Kammer will dem König Leopold II. die Schutzherrschaft in Kvngostaate mit dem Königs- oder Kaisertitel zugestehen, aber unter keiner Bedingung über die strikteste Personal-Union hinausgehen. Es ist aber kaum anzunehmen, daß die sämmtlichen euro päischen Mächte und die Vereinigten Staaten von Nord amerika auf die für das Kongogebiet ursprünglich in Aus sicht genommene Form des internationalen Freistaates so leicht verzichten. ver iLyulcicn um sceumg geuvmmeu i m ver ursilmmru, Freilich erlitten die Franzosen bei diesen Kämpfen zwar nicht im vollen Umfange für die Vorlage cinzutreten, rluste, die in dem Telegramm der „Agence Havas" I aber die ostasiatische Linie zu bewilligen, weil allerdings der den Statthalter Böhmens und dessen Unterbeamten gerich tete scharfe Anklage des deutschböhmischen Abgeordneten der Stadt Tetschen, Knotz, und eine Zurechtweisung des Tiroler Ultramontanen Pater Greuter durch den Unterrichtsminister Baron Konrad Eybesfeld. Knotz beleuchtete die frühere Wirksamkeit des jetzigen Statthalters von Böhmen, Frei- Herrn von Krauß, bei den Haynau'schen Kriegs- und Blut gerichten in Italien, und wagte es, die Uebcrzeugung aus zusprechen, daß der dienstwillige Statthalter mit Vergnügen' große Verluste, Die Woche. Die Verständigung der deutschen Reichsregierung mit dem Londoner Kabinet über die wichtigsten kolonialen Fragen, welche in den letzten Tagen wiederholt bestätigt wurde, ist eine willkommene Frucht der Mission des Grafen Herbert Bismarck nach London. Die von dem jungen deutschen Diplomaten erzielten Resultate erscheinen glück licherweise nicht als vereinzelte Thatsachen, sondern sind bezeichnend für die vollständig verbesserten Beziehungen zwischen den beiden Staaten. Es ist dies um so werth- voller, als dadurch das für das wirthschaftliche Leben so außerordentlich wichtige Vertrauen in die Erhaltung des Weltfriedens, welches durch die afghanische Streitfrage er schüttert zu werden drohte, neu befestigt wird. Die bereits erzielte Verständigung zwischen Deutschland und England betrifft sowohl öie streitige Hüon-Bai an der Nordküste Neuguineas wie auch die Verhältnisse des Kamerungebietes und was die Schutzherrschaft über das Gebiet zwischen der Mündung des Oranjeflusses und des Cap Frio betrifft, so wird eine in Kapstadt zusammentretende deutsch-englische Kommission die gegenseitigen Ansprüche prüfen und aus zugleichen suchen. Bezüglich Neuguineas ist eine Einigung dahin erzielt worden, daß der achte Breitengrad die Grenz linie zwischen deutschem und englischem Schutzgebiet bildet; die werthvolle Hüon-Bai gehört demnach zum deutschen Gebiet und die englische Flagge, welche hier voreilig gehißt wurde, wird abgenommen werden. Dagegen soll Fürst Bismarck in London haben erklären lassen, daß er die Deutschen zur Rechenschaft ziehen werde, welche angeblich die englische Flagge in dem englischen Kamerungebiete Viktoria niederholten. Der Vorfall scheint sich aber nicht in Viktoria, sondern in den angrenzenden Bergdistrikten er eignet zu haben, wo der deutschfeindliche Pole Rogoscinski die englische Flagge unter sehr eigenthümlichen Umständen aufgcpflanzt hat. Der „Times" zufolge ist seitdem zwischen dem Grafen Herbert Bismarck und Lord Granville eine Vereinbarung getroffen worden, wonach der Distrikt zwischen der Baptistenkolonie Viktoria und dem Rio del Ney an Deutschland abgetreten wird. Viktoria bleibt englisch und Deutschland verpflichtet sich auch, das Gebiet im Westen des Rio del Rey unbehelligt zu lassen, auch etwaige Mängel der englischen Verträge mit den Negerstämmen im Nigerdistrikte nicht für sich auszubeuten. Unter dem Eindruck der neuesten Errungenschaften dieser Friedenspolitik des deutschen Reichskanzlers haben in letzter Zeit die Sammlungen für die Beschaffung einer Ehrengabe für den Fürsten Bismarck den erfreulichsten Fortgang genommen. Die Provinzial- und Lokal-Komitees werden von dem Berliner Zentral - Komitee veranlaßt, schleunigst den ungefähren Ertrag der veranstalteten Samm lungen anzugeben, diese selbst aber bis zum 21. d. M. an den Präsidenten der preußischen Seehandlung einzusenden. Schon jetzt läßt sich übersehen, daß das deutsche Volk für die neue Dotation seines eisernen Kanzlers mehr als eine Million aufgebracht hat, für welche voraussichtlich das Familiengut Schönhausen erworben und dem Fürsten Bis marck als Nationaldank überwiesen werden wird. Der Reichskanzler, dem in neuester Zeit seine Nerven wieoer zu schaffen machen, blieb den Verhandlungen des Reichs tages eine Zeit hindurch fern, erschien jedoch am Donners tag und Freitag, um bei der zweilen Lesung der Postdampfer- Subventionsvorlage in die Debatte cinzugreifen. Aus der Rede, mit welcher der Staatsminister Graf Görtz den Braunschweigischen Landtag eröffnete, ging deutlich hervor, daß die schwebende Erbfolgefrage kaum eine andere Lösung finden wird, als diejenige, welche dem Fürsten Bismarck von Anfang an vorschwebte. Da der Herzog von Cumber land auf seiner Weigerung beharrt, für alle Zeiten seine Ansprüche auf Hannover aufzugeben, soll nach Ablauf des Sterbejahrs des Herzogs Wilhelm von Braunschweig dieses Land einen anderen deutschen Prinzen zum Regenten erhalten. Minen brachte den von den Tirailleurs von Algier gegen auf 40 Todte und 200 Verwundete beziffert werden, in Wirklichkeit aber noch höher sein dürften. Kelung ist der beste Hafen der Insel Formosa und hat ungefähr 20000 Einwohner. Was die von den Franzosen im Sturm ge nommenen Befestigungen betrifft, so sind dieselben allem Anscheine nach mit denjenigen identisch, durch welche bisher das Vordringen der französischen Expeditionstruppen zu den auf der Insel befindlichen Kohlenbergwerken ver hindert wurde. Der beabsichtigte Besuch des englischen Thronfolgers in der irischen Hauptstadt Dublin erregt die Patrioten Ir lands in fast unglaublicher Weise. Der Lord-Mayor von Dublin, ein eifriges Mitglied der Nationalliga, hatte ur sprünglich den Besuch für eine Beleidigung Irlands erklärt und mit Einziehung seiner Flagge am Tage des Einzugs gedroht. Später aber besann er sich eines Andern und nahm jene Acußerungen in einer öffentlichen Erklärung zurück. Seitdem ist er der Gegenstand wüthender Angriffe und Demonstrationen der Parnelliten und hat auch bereits mehrere Drohbriefe erhalten. In den letzten Tagen beschloß jedoch eine Versammlung von der Nationalpartei ebenfalls angehörenden Gemeinderathsmitgliedern, bei dem Besuche des Prinzen von Wales eine neutrale, würdige Haltung zu bewahren. — Ueber die Vorgänge an der afghanischen Grenze ist man in London in großer Unruhe. Das eng lische Kabinet scheint entschlossen, nicht einen Schritt zurück zuweichen, und es hat daher auch umfassende Rüstungen angeordnet. Allerdings wird vielfach angenommen, daß alle militärischen Vorbereitungen der Engländer nur den Zweck haben, den Russen die Zähne zu zeigen, um den wirklichen Krieg zu verhindern. Die meisten englischen Blätter miß trauen der plötzlichen Energie des Gladstone'schen Mi nisteriums. Aus Serbien meldet man das Ueberhandnehmen eines Aufstandes in der Nähe von Prizrend und Kossowo und berichtet mit unverkennbarer Besorgniß über wiederholte Zusammenstöße zwischen türkischen Truppen und aufständi schen Albanesen am Drin. Die türkische Regierung hat in Folge dieser Ereignisse bereits das Ansuchen um Verbot der Waffenausfuhr nach Altserbien an die österreichisch- ungarische Regierung gerichtet. Am letzten Sonntag eröffnete der Kaiser von Brasilien das neue Parlament in Rio de Janeiro mit einer Thron rede, welche die Einbringung einer Vorlage über die Er leichterung der Sklaven-Emanzipation ankündigte und dem Parlament empfahl, diese Maßregel ernstlich in Berathung zu ziehen. Das Gerücht von einem Schutz- und Trutz- bündmß zwischen Brasilien und der argentinischen Republik gegen den chilenischen Freistaat bestätigt sich ebensowenig wie dasjenige von dem Abbruche der Beziehungen zu CHUe. Der Kaffer von Brasilien rief den in Chile durch seine Verwendung für die europäischen Entschädigungsansprüche verhaßt gewordenen Diplomaten Pisagua zurück, nicht aber den brasilianischen Geschäftsträger. Tagesschau. Freiberg, den 14. März. Die Berathung der Dampfer-Subventions-Vorlage ist im deutschen Reichstage auch gestern noch nicht zu Ende geführt worden. Zu dem ersten Paragraphen des Gesetzent wurfs beantragten die Sozialdemokraten die ausschließliche Bewilligung einer Linie nach dem australischen Festland, das Zentrum diejenige einer ostasiatischen Linie, die Konservativen und Nationalliberalen, außerdem noch die afrikanische Linie zu genehmigen. Außerdem lag ein Spezialanttag des Abgeord neten Richter vor, der dahin ging, die ostasiatische und afrikanische Linie zu bewilligen, dagegen die australische zu streichen. Abg. v. Helldorff verwandte sich für die W ieder- herstellung der Regierungsvorlage und erklärte, das Beispiel Englands zeige, daß man der Privatthätigkeit und Privat unternehmern nicht Alles überlassen dürfe. Die Dampfer subvention stehe nicht im Gegensatz zur neuen Wirthschafts- politik, wie von den Gegnern behauptet werde; vielmehr sei die Hebung des Exportes durch die subventiomrten Dampfer- linien zweifellos, gegen den Import fertiger Waaren seien die zeitig hat die Ausdauer des Admirals"Coürbet^bei Kelung Schutzzölle da. Abg. Rintclen bemerkte: Die ursprüng- im Norden der Insel Formosa einen ersten bedeutsamen liche mangelhafte Begründung der Vorlage hätte die Abweisung Erfolg erzielt. Nach viertägigem, heißem Kampfe sind die! derselben gerechtfertigt, indessen wurden seitdem Mittheilnngen befestigten Stellungen der Chinesen um Kelung genommen > in der Kommission gemacht, welche des Zentrum bestimmen, worden. Freilich erlitten die Franzosen bei diesen Kämpfen Z
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