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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.11.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186011289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601128
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-11
- Tag1860-11-28
- Monat1860-11
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.11.1860
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,ie Tageblatt. !,l.M ..IIP t!> L7S Mittwoch, den 28. November. erscheinende Nummer angenommen. > berechnet. Erscheint jeden Wochentag früh S Uhr. Inserate wer den bis Nachmittag« 3 Uhr für die nächst- WML MNW'kffM Freiberger Anzeiger MZ Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. GerichtsLmter und» der Stadträche zu Freiberg, Sayda und Brand» > . —— — . ei . <ä r Taqe8oeschichte. Freiberg, d. 25. Nvvbr. Aus den vielfach interessanten und theilwcise umfänglichen Verhandlungen des hiesigen laudwirth- schaftlichen Vereines, der gestern seine zweite Sitzung in diesem Jahre hielt — der ganze Charakter des Jahrganges 1860 war auch hier hinderlich gewesen — theilen wir unseren Lesern Folgendes mit. Die ziemlich zahlreichen Prämiirungen von treuen Dienstboten hatten diesmal nicht öffentlich, sondern privatim statt- gesunden. — Auf dieselben Grundsätze baflrt, welche der Advokaten verein bei der Aussteuer der betreffenden Hinterlassenen mit glück lichem Erfolge angewendet hat, lag ein Statut vor zur Begrün dung einer Casse, aus welcher die Relikten von Landwirthen Unter stützung erhalten sollen. — Bekanntlich ist neuerdings auf dem Gebiete der ökonomischen Wissenschaft ei» lebhafter Kämpf ausgc- brochen zwischey Denjenigen, welche die stickstoffhaltigen Düngungs- mittcl noch für die besten halten, nnd Denjenigen, welche die mi neralischen als die vorzüglicheren ansehen zu müssen glanben: die Erfahrung, die alleinige Schiedsrichterin, hat ihr entscheidendes Wort noch nicht gesprochen. Nicht unwitzig meinte man, cs sei am rathsamsten, man rühre den Inhalt beider Düngungstheorien in einem Topfe durcheinander und schütte dieses neue Gebräu auf den Fruchtacker, dem großen Witterungsherrn, der ja auch in diesen Dingen das entscheidendste Wort zu sprechen habe, die endgiltige Entscheidung überlassend. — Unser schnlreichcs, aber trotzdem immer noch schuldürstigeS Zeitalter verlangt auch »ach Fortbildungsschulen für die Söhne der mittleren und kleineren Landwirlhe: Süddeutsch land ist bereits mit Beispiel vorangegängen, auch in Sachsen sind Anfänge gemacht worden, und die sächsische Regierung har sich be reits seit längerer Zeit mit dieser Angelegenheit beschäftigt. Der hiesige Verein hat ihr ebenfalls bereits seine Aufmerksamkeit zugc- wendet. Der vorgelegte Untcrrichlsplan, allgemeine Anerkennung findend, fegte ein rühmliches Zcugniß ab für die Intelligenz des Landschullehrers, der ihn entworfen. Nicht minder erfreulich war die Kunde, daß mehrere Landschullehrer in der Nachbarschaft Frei bergs sich befänden, die eben so befähigt als bereit wären, an einer landwirthschaftlichen Fortbildungsanstalt zu unterrichten. Der An trag, möglichst rasch an's Werk zu gehen, ohne sich um das Kreuz feuer der noch anderweit darüber gesü-hrten Diskussionen zu be kümmern, fand allgemeine Zustimmung. Ans Reichenbach berichtet die „C. Z." Folgendes. Bei dem am 12. Nov. hier abgehaltencn Jahrmärkte wurden einem Schnitt- Händler, der mehrere in Frankenberg fabrjcirte baumwollene Schnupf tücher mit den Portraits des Kaisers von Oesterreich, des Königs von Preußen und Garibaldi's ausgehängt hatte, die letzteren — als er sie, auf Aufforderung der Gensd'armerie, nicht freiwillig herabnehmen wollte — gewaltsam herabgerissen und confiscirt, was einen ziemlichen Meusckenzusammenlauf zur Folge hatte. Das Ge richt gab zwar später die Tücher wieder zurück, indem es keinen Confiscationsgrund fand, allein das Geschäft des Mannes war doch erheblich gestört worden, blos weil die Gensd'armerie die seltsame Ansicht hatte, daß — Garibaldi-Tücher ein confiscirbarer Artikel seien. Triest, 25. November. Mit der Ueberlandpost eingetroffcne Nachrichten melden aus Shanghai, ppm 4. October, Näheres über die Operationen der Alliirten. Das siegreiche Treffen mit der tatarischen Reiterei, deren Zahl sich auf 25,000 Mann belief, hatte am 18. September unweit Changksovan stattgefunden. Der Feind verlor 2000 Mann und 50 Kanonen. Es wurden dagegen der Konsul Parker, der Secretär Lord Elgin'sj der Correspondent der „Times" und mehrere Offiziere zu Gefangenen gemacht. In einem zweiten Treffen, das am 21. September bei Tungchow geliefert worden, wurden 30,000 Tataren zersprengt. E^ ging da» Gerücht daß der Kaiser von China nach der Tatarei geflohen seh San- kolinsin wollte vor Peking einen letzten Kampf versuchen.' Paxis, 22. November. Im „Ami de la Religion^ ist die Antwort veröffentlicht, welche der Paipst auf eine von den Pfarr geistlichen von Paris an ihn gerichtete Adresse gegeben hak Diese Antwort ist von einem Circular des Erzhischofs begleich daß bei den heftigen Angriffen, deren Ziel der heilige Stuhl ist, die Pfader auffordert, von Neuem die Ergebenheit ihrer Heerden zu stärken. Das Circular dcS Ministers des Innern über die Sammlungen des Papstes vom 10. Nov. erfährt in einem Schreiben des Bischofs von Orleans, Msgr. Dupanloup, vom 17., eine, wenn auch in« directe, keineswegs glimpfliche Beantwortung. „Wir weisen bos hafte Insinuationen, die dahin gehen, unsere frommen Sammlungen als politische Manöver hinzustellen" — sagt der Bischof—„energisch und mit verdienter Verachtung zurück, ... Solche Verlaumhunaen find vielleicht noch alberner, als boshaft." Der Bischof Vbsi Orleans erhebt sich in seinem Schreiben gegen Angriffe, „wo Heuchelei und Unverschämtheit sich streiten", puh erklärt, daß es nöthig sei, zu der Divzöse Orleans Sammlungen zu veranstalten. Zu diesem Behufe haben Pfarrer und Bezirk-geistliche Gaben shr den heiligen Vater (Pcters-Pfennige) zu empfangen, inn sie an den Bischof ab zuliefern, wo sie „centralistrt" werden sollen. Paris, 25. November. (Dr. I.)' Der „Moniteur" enthält ein kaiserl. Decret folgenden Inhalts: „Indem Wir den großen Staatskörpcrn eine größere sind dircctere Theilnahme an der all gemeinen Politik Unsrer Negierung gewähren und denselben einen augenfällige» Beweis UnscrS Vertrauens geben wollen, bestimmen Wir: „Der Senat und die Kammer sollen in jedem Jahre auf Unsre Thronrede eine Adresse votiren; diese Adresse soll in Gegen wart von RegicrungScommifsareu discutirt werden und sollen Letztere über die innere und änßcre Politik jede Erläuterung geben. Um der Legislativen den Ausdruck ihrer Meinung bei Abfassung der Gesetze und bei Ausübung des AmendementsrechlS zu erleichtern, ist das Reglement dahin geändert woöden, daß sofort nach Ver- tbeilung der Gesetzentwürfe vor der Ernennung einer Commission über dieselben in geheimer Comitesitzung discutirt wird. Es sind Maßregeln für schnelle Veröffentlichung der Debatten getroffen. Während der «Session werden die Minister ohne Portefeuille mit dem Präsidenten und den Mitgliedern des Staatsrathes die Gesetz vorlagen vcrtheidigen. Das Ministerium des kaiserlichen HauseS wird mit dem Amte des Großmarschalls des Palastes verbunden. Die Ministerien für die Colonien und für Algerien sind aufgehoben. Daö Ministerium der Colonien wird mit dem der Marine verei nigt. Chasseloup-Laubat ist zum Marinentinister, Admiral Hamelin zum Großkanzler der Ehrenlegion, der Herzog von Malachoff zum Gcneralgouverneur von Algerien ernannt worden. Von dem Mi nisterium des öffentlichen Unterrichts sollen alle diejenigen Dienste getrennt und dem Staatsministerium übertragen werden, welche den öffentlichen Unterricht oder die speciellsn Etablissements der Univer sität nicht direct berühren." Italien. Die „Times" bringt eine Depesche aus Neapel vom 22. d. M. Der König Franz II. hatte am vorhergehenden Tage einen Blutsturz; ein aus Gaöta auslaufender Dampfer holte Aerzte, und ein Ministerwechsel hatte stattgesnnden. In Berlin eingegangene Nachrichten auS Gaeta haben sämmt- liche daselbst residirende Gesandte, aus den Wunsch Sr. Majestät des Königs von Neapel, Gaeta verlassen und sich auf dem preußischen Schiffe „Ida" eingeschifft, um sich nach Rom zu he- geben. ' ... Ein schlimmes Uebel in Neapel ist die Aemtersucht. Wer einmal unter dem alten Regiment im Gesängniß oder auf der
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