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Sächsische Volkszeitung : 13.12.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193512131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19351213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19351213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-12
- Tag1935-12-13
- Monat1935-12
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.12.1935
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Nummer 288—34. Iahrg Sächsische Volkszeitung Freilag, 13. Dezember 1S3S EchrttNeNung: Dresden-«., Polierst,. 17, gernrui 70711 «. 71011 LelchSltsstelle, Druck ui» Beilog: Germania Buchdruckerel im» Verlag DH. und <S. Winkel, Polterstrab« 17, Fernruf 71017, Postscheck: Nr. 107». Bank: Siadibonk Dreien Nr. «707 Erscheint l> mal «gchenllich. MonaNicher vezugsprei, durch IrSger «inlchi SO Pig 7z». 10 Psg. TrSgerlohn 1,70: durch die Poll 1.70 etnlchlieblich Postiibera-elsungsgebiihr, zuzüglich SS Plg PoO-BelieNgeld. Wnjelnuinmer 10 Plg. di» SonnoNend- Sonntag. und gestio,nummer 70 Plg. «erlogsorl Dresden. Anzeigenpreis«: die Ispaliig« 77 mm dreit« Zeil« 0 Vll f sllr FamMenanreige» d Plg. gil, Platzwllnsch« tinaeu >»lr kein« Lewlhr leiste«. Zm Falle von höherer Gewalt, verdat, eintreterrder Vetrtedo- störungen hat der Bezieher -der Werbungireidend« lei— «» sxrllch«, sall, di« Zeitung in beschrllnklein Umsan^. oers-iitel oder nicht erschein«. - lkrkUllungeorl Dreeden. - - - - DeuWands Sandel mit England Gs ist der Wille des Führers und der Aeichsregierung, gute und starke Handelsbeziehungen mit England Herzuffellen Rede des Hamburger Bürgermeisters Erstes Zahreseffen der Deutschen Handelskammer für Großbritannien London, 12. Dez. Die Deutsche Handelskammer siir Großbri- tannien, die bekanntlich nm die Jahreswende gegründet wurde, veranstaltete am Mittwochabend iin Hydepark-Hotel ihr erstes Jahresessen, an dem van englischer Seite unter an deren der Staatssekretär der Ueberseeableilung, Kapitän Wal lace, sowie eine Reihe weiterer Persönlichkeiten des englischen Wirtschaftslebens, des Wirtschastsministeriums und des Foreign Office teilnahmen. Ban deutscher Seite waren der Ehren präsident der Handelskammer. Botschafter von Hoesch, der Lei ter der Landesgruppe der NSDAP für Großbritannien und Ir land, Vene, und der Negierende Bürgermcister von Hamburg, Kragmanu, anwes-nd Nachdem Ser Präsident der Deutschen Handelskammer, Dr. Markau, das Hoch auf den König von England und den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ansgebracht hatte, wies der deutsche Botschafter von Hoesch auf die Bedeutung der Deutschen Handelskammer hin, die trotz der kurzen Zeit ihres Bestehens nach Ueberwindung der ersten Schwierigkeiten bereits festen Futz gefasst habe. Er befasste sich hierauf mit der W e l t w i r t s ch a s t s l a g e und erklärte, das; die zweifellos in vielen Ländern wahrzunehmenden Zeichen einer Besserung erst dann als endgültig und zuverlässig ange sehen werden könnten, wenn ein freier und unbeschrän st ier Warenaustausch wieder cinsetze Zum Schluss sprach der Botschafter d>c Hoffnung ans, das; die Deutsche Handels kammer dazu beitragen möge, die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern zn erweitern und zu festigen. Ter Staatssekretär des Ueberseehandelsdepartements, Wallace, der diesen Posten erst seit kurzer Zeit bekleidet, beglückwünschte die Kammer, der es gelungen sei, in einem einzigen Jahr bereits rund 000 Mitglieder, darunter MO englische Mitglieder, zu werben Die Bedeutung der Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern werde zur Genmze durch die Tatsache gekenn zeichnet. das; Großbritannien Deutschlands zweitbester Kunde sei. und dak Deutschland einer der wichtigsten ausländischen Märkte Großbritanniens sei. Die Belebung der gegenseitigen Handclsbeziehunien werde zweifellos auch von wohltuenden Folgen für die allgemeine Wellnürtschaslslage sein Der Staats sekretär schloss mit herzlichen Worten der Begrühuna an den als Ehrengast der Kamer nach London gekommenen Regieren den Büracrme'fte- von Hamburg Krogmann. Dann ergriff Regierender Bürgermeister Krogmann das Wart zu einer in englischer Sprache gehaltenen Rede über die deutsch-englischen Handelsbeziehungen. Er wies zunächst aus die Notwendigkeit eines starken und ge sunden Handels mit England und dem britischen Imperium hin und fuhr dann fort: „Ich weis; und betone es ausdrücklich, das; es nicht nur der Wille der Reichsregieruug, sondern auch vor allem des Führers selbst ist, gute und starke Handelsbeziehungen mit England hcrznstcllen. Wenn heute ein Zustand besteht, der nicht Ihren Wünschen in England und auch nicht den uusrigen in Deutschland ent spricht, und letzten Endes keinem Volke der Welt dient, so ist der Grund dafür nicht der Mangel au gutem Willen, sondern der Grund ist der, das; die Weltwirtschaft zur Zeit noch von Kräften beherrscht wird, die ausserhalb des Willens unserer bei den Völker liegen und die durch die Vergangenheit bedingt sind. Ich hoffe, das; meine ausklärenden Worte dazu beitragen mögen, die Freundschaft zwischen unseren beiden Völkern zu vertiefen, eine Freundschaft, die rassisch bedingt ist. die der Weltkrieg kurze Zeit unterbrach, der Weltkrieg, der durch ein Missverstehen entstand, und der in der Weltgeschichte dereinst als der größte Fehler Europas gcbraudmarkt werden wird." Negierender Bürgermeister Krogmann ging dann im ein zelnen auf die Maßnahmen ein, die Deutschland zur Siche rung seiner Währung und zur Förderung sei nes Außenhandels ergreifen mußte, und schloß: „Wir wünschen einen starken und gesunden Handel mit England und dein englischen Empire, nicht weil wir darauf angewiesen sind, sondern wir wünschen ihn. weil wir der Ueberzeugung sind, daß dieser Handel dem Wohl beider Völker dient. Fch wünsche aber darüber hinaus diesen Handel auch um der Freundschaft willen, die unsere beiden Völker verbindet. Ich weiß, daß Liebe, und vor allem zwischen Völkern, sich nicht erzwingen läßt. Das deutsche Volk ist auch «nieder stark aenng. aus eigenen Füßen zu stehen Wenn ich trotzdem eine starke Freundschakt wünsche, so geschieht es nsck« aus Eigennutz für unser Volk, sondern weil ich der festen Ueberzeugung bin, daß unsere beiden Völker einmal berufen sein werden, über das Schicksal Europas zu wachen. Unser Volk hat sich vom Materialismus, der die Welt zu ersticken drohte, frei gemackt und glaubt wieder an seine Jbcale. Unser Volk ist arbeitsamer, cs ist anständiger, es ist glücklicher geworden zugleich friedliebender und stolzer! Uel'crzengrn Sie fick selber!" Vor Veröffentlichung -es Kriedensplanes? London, 12. Dez. In Regierungskreisen wird nach wie vor völliges Still schweigen Uber den Inhalt des vorgcschlagenen Friedensvlones beobachtet. Daily Delegraph behauptet allerdings, eine amt lich« Veröffentlichung stehe unmittelbar be vor. Morning Polt zufolge wird der Plan dcm Völkerbund förmlich mitgetcilt werden, sobald die Antworten Italiens und Abessiniens vorliegen. Allgemein wird eine grundsätzlicl)e An nahme durch Mussolini als wahrscheinlich oder doch mindestens als möglich bezeichnet, doch wird mit langwierigen Verhand lungen gerechnet. Den Umstand, daß der britisäse und der französische Bot schafter in Nom die Uebcrreichung des Borschlagcs gesondert vorgenommcn haben, erklärt der Vertreter der Times in Rom damit, daß offenbar vermieden werden sollte, dem Sä,ritt dis äußere Farm der Ueberreichung emes Ultimatums zu geben. Manche Beobachter glauben, das; Italien auf keinen Fall eine Entscheidung tressen wird, bevor sich gezeigt hat, was in Genf geschieht. Sühnemaßnahmen gegen Abessinien? Die Pariser Morgenpresse zur Lage Paris, 12. Dez. Unter dem Eindruck der Meldungen, die aus Rom. Lon don. Addis Abeba und vor allem aus Genf kommen, erklärt die Pariser Morgenpresse übereinstimmend, das; noch viele Hinder nisse zu überwinden seien, bevor die französisch-englische Ueber- einstimmung sich in Friedensverhandlungen und in eine tatsäch liche Regelung des afrikaniscl)en Streitfalles uingesetzt haben werde. Daß der Negus sich einem Vorschlag widersetzen würde, der so weitgehende gebietsmäßige Zugeständnisse von Altessinien verlangt, war in Paris erwartet worden. Trotzdem ist man von dicscr Weigerung unangenehm berührt. So vernimmt man be reit» Stimmen, die für den Fall, daß allein der Negus sich der vorgesehenen Regelung widersetzen würde, von einer Front wendung der Waffe der SUH ne maß na hm en reden, indem man die Sühnemaßnahmen gegen Italien ckis- hcben und «in W a s f e n a u s s u h r ve r b ot nach Abessi ¬ nien erlassen könnte. Daß Mussolini den Einigungsvor- schlaa wenigstens in großen Zügen annehmen wird, erscln'int der Pariser Presse nach den letzten Nachrichten aus Rom ge wiß, wenn man nach erwartet, das; Italien versuch» wird, «veitcre Vorteile in den kommenden Verhandlungen herauszu holen. Vis 10000 M Geldstrafe für Lleberpreise bei SchltMchweinen Berlin, 12. Dez. Der Vorsitzende der Hauptvereinigung der Deutschen Viehwirtschaft, Baner Kuper, hat eine An ordnung erlassen, die im Interesse von Erzeugern und Ber- braucheren den Ländhandel mit Schlachtschweinen regelt und verhindern will, das; die vorübergehende Schweineileischknavp- heit von unlauteren Elementen zu Lasten der Volksgesamtheit ansgebeutet wird. Die Verordnung bestimmt u. a. daß der selbstvcrkausende Erzeuger in keinem Falle mehr als den vom Vorsitzenden der Schlachlviehverwertungsverbände festgesetzten Erzeugcrhöchstpreis vom Käufer fordern oder sich gewähren lassen darf. Ebensowenig dürfen vom Käufer höhere Preise geboten oder gezahlt werden. Ausdrücklich verboten ist iilx'r- Haupt: Preise zu bieten oder zu gewähren, zu fordern oder sich bewilligen zu lassen, Lieferbedingungen zu stellen oder sich stellen zu lassen oder anznbieten oder sonstige Ne'oenabreden zn treffen, durch die mittelbar oder unmittelbar eine Ueber- schreilung oder Umgehung der festgesetzten Preise stattsindet. Verstöße werden mit einer Ordnungsstrafe bis zu 1 0 0 0 0 R M. im Einzelsall geahndet. Explosion lm Mnlilonslager - einer französischen Kaserne Parts, 12. Dez. Das Munitionslager der Kaserne der republikanischen Garde in Lirouville bei Saint Mihiei ist in der Nacht zum Mittwoch in die Lus« geflogen. Die Lagerräume wurden völlig vernichtet. Als Folge der Explosion brach in der Kaserne Feuer aus. Das Feuer konnte gelöscht werde». Glaube und Disziplin Zu Dr. Goebbels' neuem Buch „Der Angriff". Der Reichsminister für Volksausklärung und Propa ganda, Dr. Joseph Goebbels, ist ein Journalist in Hohen Graden. Das ist landbekannt. Wäre er es nicht, so würde er nicht den Mut haben, im internen Kreise der Presse schon einmal zu sagen: „Meine Herren, das hätte ich anders ge macht. Dieses Problem hätte ich so und jo beleuchtet und für die Behandlung jener Frage gibt es nicht nur die eine allzu oft abgewandelte Möglichkeit." Ein Kollege, der aus eigene Leistungen Hinweisen kann, darf solche Ratschläge er teilen; bei einem Minister, der dem Journalismus fern stünde wie ein bayrischer Holzfäller der Kunst einer Ballett tänzerin, würden sie lächerlich wirken. Aber der Journa lismus des Schriftstellers Dr. Goebbels sso wurde der Ber liner Gauleiter während der Kampfzeit in amtlichen Akten stücken bezeichnet) ist von anderer Art, als er gang und gäbe war und in den großen sogenannten „bürgerlichen" Zeitun gen ausgeübt wurde. Schwarz van Berk, der Nachfolger von Dr. Goebbels in der Schristleitung des „Angriff", hat für diese Besonderheit treffende Formulierungen gefunden in dem Vorwort, das er einer Sammlung von „Aufsätzen aus der Kampfzeit" von Dr. Joseph Goebbels s„Der An- griss", Eher-Verlag, Berlin 1935) voranstellt. Ganz allge mein sagt Schwarz van Berk: „Das gedruckte Wort wirkt wie der Anruf eines Soldaten im Gelände: Freund oder Feind? Solcher Anruf verlangt Entscheidung, nicht De batte, nicht Diskussion, und er wirkt nur auf Menschen, die nicht gerne mit Für und Wider Fangball spielen, sondern gewohnt sind, mit Ja oder Rein zu antworten." Von dieser Art ist der Journalismus Dr. Goebbels, der mit der Neu herausgabe von 130 Zeitungsaujsätzcn aus den Jahren 1927 bis 1930 soeben eine Wiederauferstehung erlebt. Er mußte so sein. Denn genau so wie die übrigen nationalsozialistischen Schriftleiter, die diesen besonderen Charakterzug wiederholt mit Stolz bekannt haben, war auch der heutige Neichsministcr für die Presse niemals nur Journalist, sondern gleichzeitig Versammlungsredncr, Or ganisator, Führer der Berliner Partei und manches an dere mehr. Der Redner Dr. Goebbels ist überhaupt erst der Schriftleiter Dr. Goebbels geworden, als ihm durch das Verbot der NSDAP in Berlin die Möglichkeit zu einer anderen Art von Mitteilung genommen war. Der Herausgeber der Aufsätze, Schwarz van Berk, hält diesen Entwicklungsweg mit Recht für sehr wichtig. Er erklärt in hohem Maße den Stil dieser Artikel. Sie sind nicht das. was man in den bürgerlichen Nedaktionsstuben „ausge wogen" nannte. Die Akzente werden von dem Schreibenden gesetzt, wie Fansarenstöße. Die Sprache ist fern aller aka demischen Gespreiztheit, und der Mann, der die prallen Sätze formulierte, hat — das fühlt man aus zahllosen Stel len immer wieder heraus — „dem Volke aufs Maul ge schaut". Er redet in der Zeitung (und das ist wörtlich zu nehmen, denn Goebbels' Aufsätze sind geschriebene Rede) wie der Mann aus der Straße spricht, einfach, ohne Ballast, aber farbig und plastisch, in den Formulierungen, wie sie dem Volke aus seiner eigenen Sprechweise bekannt find: „Uns macht man kein 2 für ein U mehr vor" . . . „Warum so schweigsam? Ihr seid doch sonst nicht so!" . . . „Ich warne Neugierige" . . . „diesen Augiasstall auszu- - misten. Gasmasken heraus!" usw. Wie die Sprache find auch die Titel: „Latrinenparolen" Auf den Schanzen" . . . „Durch die Blume" . . . „Mich willst Du wählen?" . .. „Eine Mücke hat gehustet" . . . „Severing als Weihnachts mann". Das mag genügen, um die vom sogenannten bür gerlichen Journalismus völlig abweichende Schreibweise des Schriftleiters Dr. Goebbels deutlich zu machen. Natürlich ist dieses Buch, das „Der Angriff" heißt und Aufsätze aus der Kampfzeit enthält, nicht deshalb heraus gegeben worden, um die Möglichkeit zu schaffen, daran da» Problem der Massenwirkung und eines kämpferischen Jour nalismus zu studieren. Vielleicht a u ch deshalb, aber sicher lich nicht entscheidend deshalb. Gewiß sind die 130 Aussätze ein Stück Geschichtsguelle; ja, sie haben sogar in hervorragendem Maße dazu beigetragen, Geschichte zu machen. Aber obgleich das ein Wert ist und eine Recht fertigung für die Neuherausgabe bedeuten könnte, dürste es doch nicht der letzte Sinn des Buches jein. Die Absicht und der Zweck erschließen sich erst durch die Beantwortung der Frage: warum die Beschwörung der Vergangenheit in diesem Augenblick? Warum Wiedererweckung des Erleb nisses der Kampfzeit? Warum noch einmal Angriff? Der Staat ist 1933 durch den Nationalsozialismus erobert und in den folgenden Jahren bis heute mit nationalsozialistischen Menschen und mit nationalsozialistischem Willen durchsetzt worden. Führende Männer der 'NSDAP haben es aber schon ost und immer wieder öffentlich betont, daß noch längst nicht alle Deutschen wirkliche Nationalsozialisten sind. Un verrückbar ist aber — auch das wurde wicderkott von mast-
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