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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.05.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190105088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010508
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-05
- Tag1901-05-08
- Monat1901-05
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.05.1901
- Autor
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Wachen- und Rachrichtsblatt zugleich Heschists-Anzch« Or Kohlldars, Miß, ZttNSdors, Msdorf, St. Mim, KeinnchM, Arriman «. MW. Amtsblatt für den Ktabtrat z« Kichtenstein. »1. Jahrgang. Nr. 106. Mittwoch, de» 8. Mat ^777^'" 1901. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtag») abend« für den folgenden Tag. Merteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige.— Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die «gespaltene Zeile 15 Pfennig. von Wein verboten ist. * Der Ablösungstransport für Ostasien, 74 Offiziere und 1561 Mann, ist unter großen patriotischen Kundgebungen einer tausendköpfigen Menge von Bremerhaven abgegangen. Vizeadmiral Büchsel inspizierte den Transport. * Auf der Schichpuschen Werst in Danzig herrscht geheimnisvolles Treiben. Während die Werle sonst im vollen Umfange dem Politische TageS-Nrrudschau. Deutsches Sketch. * Der Kaiser erledigte Sonntag vormittag in Schlitz Regierungsgeschäfte, wohnte darauf Lem Gottesdienste in der Stadtkirche bei und fuhr nach dein Gottesdienste zum Frühstück in die Ottoburg. * Die Heimkehr Waldersees in naher Aussicht? Die letzten militärischen Erfolge der Deutschen gegen die chinesischen Truppen des Ge nerals Liu scheinen so günstig gewirkt zu haben, daß es Lem Oberkommandierenden der verbündeten Truppen möglich erscheint, schon in nächster Zeit Peking zu verlassen und im Laufe des Monats Juni nach Deutschland zurückzukehren. Die in Petschili jetzt schon einsetzende große Hitze wird es Lem Feldmarschall nahelegen, die Seeluft aufzu suchen, sobald eben seine Anwesenheit in Peking nicht mehr erforderlich ist. So kann man denn einer baldigen Beendigung der chinesischen Expedi tion entgegensetzen, wobei die deutschen Truppen die Ehre und den Verdienst der letzten entscheiden den That haben würden. * Darmstadt. Dem Grohherzog ist folgendes Telegramm vom Kommandeur des 4. ostasiatischen Infanterieregiments, Oberst Hofmeister, zugegangen: „Siegreiche Gefechte an dec Großen Mauer. Hessen sehr brav! Hofmeister." * Herr v. Lucanus, der Ehef des Civil- kabinetts des Kaisers, wird nun auch seinen Ab schied nehmen, so berichtet der Berliner Bülow- Offiziöse in der Münchener „Allg. Zig." Als sein Nachfolger wird Herr Wilmowski bezeichnet, der Vorsteher der Reichskanzlei. Wenn sogar Herr v. Lucanus geht, der seit der Thronbesteigung des Kaisers in seiner jetzigen Stellung sich befindet, und. der so viele Minister auf ihr Verschwinden vorbereitet hat, was steht dann in der heutigen Zeit noch fest? * Wie das „Berl. Tagebl." vernimmt, hat auch der Sekretär im Handelsministerium Lohmann sein Abschiedsgesuch eingereicht. Ueber die Gründe des Rücktritts seien in politischen Kreisen verschie dene Versionen im Umlauf. Auch bringt man den Rücktritt des Unterstaatssekretärs mit der Abneigung in Beziehung, die er gegen die Bestrebungen des Centralverbandes deutscher Industrieller mehrfach an den Tag gelegt haben soll. — Die letzten Tage waren bezüglich des Ministerwechsels recht kritisch; ob jedoch damit der kritischste Punkt schon erreicht ist, dürste immerhin noch zweifelhaft erscheinen! * Reichstag. (Sitzung vom 6. Mai.) Auf der Tagesordnung des sehr schwach besetzten Hauses steht die zweite Beratung des Weingesetzes. § 1, der nach den Kommisstonsbeschlüffen kurz und bündig bestimmt: „Wein ist das durch alkoholische Gährung aus dem Saft der Weintraube hergestellte Getränk", wird nach kurzem, mündlichem Reserat des Abg. Baumann angenommen, ebenso debatten los § 2, der besagt: .... was nicht als Verfäl schung oder Nachahmung des Weines anzusehen ist; so soll ein Zusatz von Zucker oder zuckriger Lösung erlaubt sein, sofern er nur erfolgt, um den Wein zu verbessern, nicht aber, um seine Menge erheblich zu vermehren." — §3 giebt die Stoffe an, deren Verwendung bei der gewerbsmäßigen Herstellung der Gewerbeordnung, wonach in das Lohn zahlungsbuch bei jeder Lohnzahlung der Be trag des verdienten Lohnes einzutragen ist, mehr fach die Eintragung einer Berechnung fordern, woraus sich der Bruttolohnbetrag, die Abzüge für Versicherungsbeiträge und für Strafen, sowie der Nettolohnbetrag ergeben. Vor allem sollen die Lohnzahlungsbücher den Zweck haben, die Eltern von der Höhe des in die Hände der Minderjährigen gelangten Lohnes in Kenntnis zu setzen, hält man es vorläufig und unbeschadet späterer abweichender Entschließungen für genügend, wenn in das Lohn zahlungsbuch der verdiente Lohn nur mit dem Nettobeträge, d. h. der zur Auszahlung kommende Lohn, eingetragen wird. Das Ministerium des Innern tritt dieser Ansicht bei und überläßt der Kreishauptmannschaft Chemnitz, die Aufsichtsbe hörden, sowie die Gewerbeauffichtsbeamten ihres Regierungsbezirkes mit entsprechender Anweisung zu versehen. * — Theater. Wie aus dem Inseraten teile der heutigen Nummer ersichtlich, findet nächsten Sonnabend, den 11. d. M. im Hotel zum „goldnen Helm- ein Gastspiel des Herrn Hans Wolmerod statt. Zur Darstellung kommt: „Flachsmann als Erzieher". Ueber das Stück schreiben die Dresdner Nachrichten: „Flachsmann als Erzieher", Komödie in 3 Aufzügen von Otto Ernst. Erstaufführung am Hofthearer zu Dresden am 1. Dezember 1900. „Flachsmann als Erzieher" hatte bei der ersten Aufführung einen sensationellen Erfolg, wie er in Dresden noch nie erlebt wurde. Nach jedem Akt schluß wurde der Autor hervorgejubelt und nach Schluß des Stückes wollten die Hervorrufe kein Ende nehmen. Ungezählte Male mußte der Autor vor dem Vorhang erscheinen. Das Dresdner Theater publikum hat am Sonnabend Otto Ernst zum zweiten Male zu seinem Dichter gekrönt. Es war ein Erfolg sonder Art und Gleichen, wie ihn auch kundige Thebaner seinem „Flachsmann als Er zieher", den unsere Hofbühne vorgestern aus der Taufe hob, kaum zugetraut haben werden. * — Die dritte diesjährige Bezirksaus schußsitzung findet Montag, den 1S. Mai 1901, nachmittags 3 Uhr im Sitzungssaale der König!. Amtshauptmannschast Glauchau, Königstr. Nr. 3, statt. Die Tagesordnung hängt ebenda in der Kanzlei aus. * — Der Glauchau - Niederlungwitzer Communikationsweg wird wegen Masten- schüttung im Gutsbezirke der Gräflich Schönburg- schen Herrschaft Glauchau bis auf Werteres für den Fährverkehr gesperrt und letzterer auf die fiskalische Straße verwiesen. Die Buchdrucker-Zwangs-Jnnung zu Dresden hat sich aufgelöst. Für die Auflösung stimmten von 70 erschienenen stimmberechtigten Mitgliedern 65. Leipzig. Im Revierort Beipert hat sich der staä. jur. Richard Schreiterer, geboren am 19. Febr. 1868 zu Reichenbach i. V., erhängt. Auf dem Hauptbahnhofe in Chemnitz wurde am Sonnabend nachmittag einem 27 Jahre allen Wagenrücker von einer Lowry der linke Unter schenkel abgefahren. Man brachte den Schwerver letzten in's Stadtkrankenhaus. Zwickau- Zu einer zwanzig Tage währen den Uebung beim hiesigen Regiment find 62 Unter offiziere hier eingetreten. In Sieicheutzach starb in der Nacht zum Sonnabend Herr Kommerzienrat Ehret, Mitglied der Handelskammer Plauen. Herr Ehret war Mit inhaber der großen Kammgarnspinnerei Petzold L Etzcet in Reichenbach und Hot sich manche Bachienste um die Textilindustrie erworben. Besucher bereitwilligst gezeigt wurden, wird ihm jetzt in der Nähe gewisser Bassins ein gebieterisches „Bis hierher und nicht weiter!" zugerufen. Leute, die es wissen können, behaupten, man baue Unter seeboote. Auch in Kiel hat man auf einer Privat werst schon Versuche mit einem Unterseeboot gemacht. * Im Reichstage brachten die Sozial demokraten eine Interpellation an den Reichs kanzler ein, welche sich dagegen wendet, daß die für ,die Errichtung und den Betrieb chemischer Fabriken geltenden Vorschriften der chemischen Fabriken in Griesheim gegenüber außer Acht gelassen worden seien. Rußland * Die bereits im Gange befindlich gewesene Deportierung der zum Militärdienst zwangsweise eingestellten Studenten nach Persien, Pott Arthur und der Mandschurei wurde plötzlich auf Befehl des Zaren eingestellt. Amerika * Die Regierung hat beschlossen, die Armee auf den Pbilippinen auf 40000 Mann zu reduzieren. Afrika * Nach einer Depesche aus Lourenzo Marquez haben die Buren einen Sieg erfochten. General Kruitzinger umzingelte 500 englische Lanciers und nahm sie gefangen. * Lord Kitchener telegraphiert aus Pre toria: Nach den zuletzt eingegangenen Meldungen sind von den einzelnen englischen Streifkorps 4 Buren getötet und 5 verwundet worden, 118 wurden gefangen genommen; 30 haben sich ergeben. Er beutet wurden große Mengen Munition und 120 Wagen. Ans Ltadt und Land. Lichtenstein, 7. Mai. *— Eine bittere Enttäuschung herrscht in den Kreisen des hiesigen Evangel. Arbeiter vereins. Derselbe hatte in Verfolg seiner Auf gabe, das sittliche und materielle Wohl des Ar beiterstandes auf friedlichem Wege zu heben beab sichtigt, der bekanntlich auch in Lichtenstein für die Arbeiter herrschenden Wohnungsnot durch Erbauung von Häusern mit gesunden, behaglichen und preiswerten Wohnungen abzuhelfen. Da dieses gemeinnützige Unternehmen bisher von allen großen und kleinen Städten auf Ansuchen unterstützt wor den ist, hoffte der Arbeiterverein, daß dieses auch in unserer Stadt geschehen werde. Nachdem ihm die Landesversicherungsanstalt die Darleihung des dazu erforderlichen Geldes zu besonders billigem Zinsfuß versprochen hatte, bat er deswegen die Stadtvertretung, ihm zwei ausgesuchte Bauplätze auf den sogenannten Gerberfeldern möglichst zu dem Selbstkostenpreis zu überlasten. Die Stadt hat aber die Hergabe der ausgesuchten Bauplätze abgelehnt und dem Vereine nur nach Norden gelegene Bauplätze unter Bedingungen angeboten, unter denen der Arbeiterverein unmöglich seinen guten, gemeinnützigen Zweck erreichen kann. *— Brotpreissteigerung. In der gestrigen Generalversammlung der Bäcker-Zwangs innung von Lichtenstein-Callnherg und Umgebung wurde beschlosten, wegen ständiger Preissteigerung des Mehle» das 6 Pfd. Brot mit 68 Pfg. von heute ab zu verkaufen. *— Lohnzahlungsbücher betref fend. Nach ein« Mittelung des Herrn Reichs kanzler» wird in den Kreisen der Gewäcketreibenden darüber Klage geführt, daß die GewerbeauffichtS- Umfange dem ibeamtrn auf «and der Vorschrift de» K 134 Abs. 3 «MEM
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