Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.08.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000826022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900082602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900082602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-26
- Monat1900-08
- Jahr1900
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sonnabend-Abendausgabe für Dresden und Umgebung öerugrgebiidr: BiertellätnM r Mr. so P-a : d,mt> die Post r M. ?s Pf,. Die ..DreshncrIiackrichlc,," cricheinen läglich Morgen«; die Br.,fester in Dresden und der nächsten Nmgebuna. wo die Zutraauna durch eigene Boten vderKommitsionäre criolgt. erliLlten das Blatt an Wochentagen, die nicht oui sonn - oder iZclertaac tvlgeia in «wci Tchcilansaalien Abends und Morgens zugejtellt. Llir ükiickaabc cinaciandler Lchrlit- inicke keine Ncrduidlichleit. Nernlvrechaiiichluti: »mt I »r. II u. Nr. ÜUS«. Telearamm-Adreiie: vachrtchtr» Drondr» Anreizen-tsnf. Die Annabme non AnIUndiguu^n erlolat IN derSauvtaeichailssiektr und den ck!el>ena»na1nneiicllcn in LreSdr» bis tltachniiiiogs 3 Ilbr. Lonn. und »eicrtaas nur Kaneniiralic 33 von N bis'/,rNstr. Die ltvalnae Grund- «eile lea. « Lüben, IS Pi».. Au. tiindigliugen cml der Privatieite .zell» 20 Madie 2 wattige ,>jeile ois .Einaclandt' oder ach Lertieiie »v Pig. In Ntlininern nach v-onn und Kcier tage» l- be«. 2wattige Grundzeiten 30, «0 bez. « und so L>„. »ach beionderein Tarif. Luc-wärtiae Aufträge nur «ea-n LorauödezaNtuna. Leleadliriter werden srü 10 P>g. berechnet. ^ -/////^>/ko^//s/k^§§s r/s- >§»///, vusssrä 8eet L.8edünroLk8 MaM., W>l8lli'lisfkl'8li'. HZ? 1» «ki„jonos- Neueste Drahtbcrichtc. Hosnachrichteii. Stalisti'chcs, Krankeiiblleger, «^8 8^ ^ ^ V V M seid» i t k, 4« t C .<», Ilr^vk k^.n>» denkmälcr. Komet. Ein Wvhlthätigkeits-Eoncert, Karl v. Hase. Zwei Soubictlenbrieic. Tie Zernsdorfer Feuerprobe M-vseinc und Heilgehilfen. Schlack,tcn retti-nbrs«!« Die ^oriicttnirtoe .eeiieruroln-. V »bl» I e«»-»» »4»Ib^llf» K e" Ws Ferttschreili- und ^erusprech-Berichte vom 25. August Der Krieg in tsilniia. Berlin. Ter zweite Admiral des Krenzcrgeschwaders meldet uns Tliku vom 20. ds. M.: Kapitän Pohl ist laut Privattiach richten seit melireren Tonen in Pelina- Ter Vinci, ich uv von Per vflcgnna ans dem Peiho ist geregelt. Hecht erreichte am 29. ds. M. früh wohlbehalten Tungnschou und ist weiter nach Peking gegangen. Das erste Sccbntaillon ist am 20. ds. M. in Moton cingetroffen. Tie Fertigstellung der Tmnsportmittel sür das Detacheinent liattc zu leisen unter schlechtem Wetter aus der Rhede und Mangel an Ziigtlnere». London. Tem ..Standard" wird ans Tientsin oluic Datum über Shanghai voin 20. ds. M. gemeldet: l«f>> Mann russischer Truppe» mit ti Kanonen sind gestern und 800 Franzosen heute hier eingctroisen. — Ten „Times" wird aus Peking vom 18. ds. M gemeldet: Cs wird hier geplündert. Tie französische und die russische Hohne wehen nus dein besten Theit der taffe,lichen Domäne, in welcher, wie mnn glaubt, der kaiserliche Schah vergraben ist. Die verbotene Stad! wird in Folge eines NebereffiiommenS der Machte geschont und doch tonn von einer wirksamen Bestrafung der Chinesen nicht die Rede sein, wenn diese Stadt nicht beseht wird. Tie Javaner bemächtigten sich eines Schatzes, der, wie ge rüchtweiic vertontet, eine halbe Million Tacls in Silber betragen wll. Tie Kaiserin Wittwc, Prin: Tuan und alle höheren Offiziere sind nach Taigncnsn in Schansi entflohen. Bon dort gehe» sie nach Sinansn. -- Demselben Blatte wird auS Shanghai vom 28. dS.M. gemeldet: Der britische Konsul in Hankan telcgraphirt, das; eiilc Verschwörung hiesiger Chinesen. welche bezweckte, die britische Niederlassung in Brand zu stecken, entdeckt worden sei. Ans Befehl des Vicckömgs seien mehrere Bcrhastungcn vor- genommen. London. Der Korrespondent des „Rerckcr'schen Bureaus" berichtet nus Peking vom 1l. ds. M.: Tic Entsatztrupvc traf gerade zur rechten Zeit ein. Wir waren fast erschöpft. Nachdem wir in der Nacht ans gestern den heftigsten Gewehrkamps während der ganzen Belagerung dnrchgcmacht hatten, wiederholte das Tinngli-Nainen seinen schon einmal gemachten vcrräthcrischcn Bcriuch. unsere Wachsamkeit einznschläfcrn, indem cs u»S mit tkeilte. es habe die chinesischen Truppe» angewiesen. daS Feuer einzuitellen. Gleichwohl griffen die Chinesen hinteriistigcr Weise die britische, französische, amerikanische und russische Gcsandtschast gleichzeitig von allen Seiten an. Ter Lärm war gerade;» be täubend und dauerte die ganze Nacht hindurch. Gegen Morgen gab uns der a»S Weiler Ferne hörbare Donner von Geschützen neuen Mnth, den Widerstand sortznsetzc». Das Feuer der Chinesen auf die Gesandtschaften dauerte bis zu dem Augenblick, wo die Entiatztruppe die Stadt betrat. Die Chinesen geben zu, während der Belagerung 30M Mann verloren zu haben. Wir haben die Gesandiichaslcn zwei Monate lang unter beständigem Feuer ge halten und nur von Reis und einem Pfund Pferdefleisch den Tag gelebt. Als die Verbündeten anrückten. griffen die Amerikaner das Ostthor an und zogen damit alle chinesischen Trnppeir nach diesem Puickte. So blieb das Schaho-Thvr nnvertheidigt. und die Eng- länder konnten, ohne aus Widerstand zu flohen und ohne einen Mann zu verlieren, durch dieses Thor in die Stadt cinrnckcn. Erfurt. Ter Kaiser und die Kaiserin sind um 0 Uhr 48 Min. hier eingetroffen. Ter Kaiser begab sich vom Bahnhof zu Pferde, die Kaiserin zu Wagen znm Denknialshlatze. Den Zug er öffnet«! eine Abthcilnng Tragoner aus Hofgeismar, es folgte die Kaiserin mit Gefolge, sodann der Kaiser zn Pferde mit Gefolge. Ten Schluß bildete abermals eine Abtheilung Dragoner. Braniendc Jnbelrnfc und begeisterte Hnrrahs der Volksmenge begleiteten die Majestäten ans den, ganzen Wege bis zum Denkmalsplatze. Ilm 10 Ilhr erschien der Fcstzng unter Glockengelänte ans dem Denk malsplatze. Der Kaiser trug Gcneralsnnifvrin mit dem Bande des Schwarzen Adicrordens. Am Denkmal waren die Spitzen der Militär-, Staats- und städtische» Behörden ausgestellt. Ter Kaffer schritt die Front der EIncntvmpagnie ab Nach einem Gesang begrüßte Oberbürgermeister Schmidt die Majestäten. Ans Befehl des Kaisers siel die Hülle. Die Musik intonirtc „Heil Dir im Sicaerkranz". Nach Besichstgnng des Denkmals ritt der Kaffer i um den ganzen Festplatz. Später besichtigte das Kaiierpaar die i Stadt. Auf dein Friedrich Wilhelm-Platze waren di« Krieger vereine ausgestellt. Hieraus begaben sich die Majestäten >» daS j Nathhans, Ivo dem Kaiser der Chrentrnnt überreicht winde, den er - auf das Wohl Ersnrts trank. Tic Abreffe criolgtc nach 11 Ubr. Erfurt. Bei der Entgegennahme des Ehrcntrimt- vor dem Nathhnnse sagte der Kaiser: „Ihrer Einladung zu entsprechen, habe Ich Mich gern entschlossen in Erinnerung an Meinen. Hoch- seligen Herrn Großvater. Ich war Zeuge seiner letzten An wesenheit in Erfurt und habe nicht vergessen den Jubel darüber, daß die landcSväterlichcn milden Angen des Hochscligen über der Stadt leuchteten. Seit der Zeit hat, wie Ich Mich per sonlich überzeugen konnte, die Stadt einen gewaltigen Ausicdwung genommen. Sie wird wohl die größte und maßgebendste Stadt Thüringens werden. Tank der Ovscrsreudigkeit der Bürgerschaft und Taut der Hilfe Meines Großvaters. Indem Ich diesen deutschen Wein an die Livpc» setze, verbinde Ich damit den lnnrgsten Wunsch, daß die Stadt immer grünen, blühen und sich weiter entwickeln möge, in der Hoffnung, daß e-S Mir immer der gönnt sein wird, den sür die Entwickelung eines großen städtischen Gcniciinvesens nöthrgen Frieden z» erhalten — dazu verhelfe nnS Gott! Ans das Wobl der Stadt Erfurt." Paris. Im Bogesenortc Schlucht, wo sich Lord SaliSburn befindet, soll in den allernächsten Tagen eine Konteren; mehrerer europäischer Staatsmänner stattsinde». London. Nach Mittbeilungen der Blätter aus Pretoria ist Leutnant Eordna gestern Nachmittag erschossen worden. — Tic „Tailn Mail" meldet aus Geluk, einem 17 Meilen von Machado- dorv entfernten Orte, daß die Engländer dort am Mittag ein- gerückt sind. Die Kavallerie hatte am ihrem Vormärsche heiße Kämpfe zu bestehen. Tic englische Artillerie zwang den Feind zum Rückzüge. K 0 n st a nt i n 0 p cl. Ter SanitatSrath beschloß, den „Niger", an denen Bord sich ein an der Pest erkrankter Armenier befindet, unter Aussicht zweier Sanitätsbcamtcn nach dem Lazarett, in Clazomcnc z» dirigire». wo der Erkrankte ausgeschifft werden soll Tie gelandeten Passagiere des „Niger" werden einer IMgigen ärztlichen Untersuchung unterzogen und die an s Land gebrachten Waarcn desilisizirt werden. K 0 n st aulin 0 pcl. Ter Militärkommandant v. Bitlis Ali Pascha wurde nicht, wie kürzlich'gemeldet, mit der Untersuchung der Vorgänge in Spaghang beauftragt, sondern vielmehr in Folge von Vorstellungen der russischen Botschaft bei der Pfoite abgeietzt. Belgrad. Ter Gesandte in Berlin Milan Vogitschcwitjch wurde pensionirt, ebenst' der frühere VNinislervräsident Würden Gcorgiewitsch und der frühere Kriegsminister Wntichkowitsch, die Beide bisher zur Disposition standen. New-Dort. „Sun" erklärt, Mae Kücken verschob die ge plante Reise nach Chicago, weil er Informationen habe, denen zn Folge China sich seine» Waffenstillstands-Bedingungen füge und Friedensverhaiidlungen bevorstände». Ocrtlichcs und Sächsisches. Dresden, 2ö. August. —* Se. Majestät der König empfing gestern Mittag im Schlosse zn Pillnitz den.Komnicrzienrach Oiroßmann Hcrrmaui: und nahm von diesem die bei Gelegenheit des lOOsährigen Jubiläums der Finna F. G. Herrmann n. John in BochvsSiverda Heran-S- acgebene Festschrift entgegen. Weiter empfing Sc. Majestät den Professor Rittmeister der Landwehr Tr. Arthur Bocßlcr. welcher nach einer neueren Studienreise ein von ihm verfaßtes Werk l „Neue Südsee-Bilder" überreichte, und de» Oberarzt Tr. A. Mails ! seid, welcher dein Monarchen eine auf Reffen >111 Amazonas- ! O.nellengebiet zuiammei'gestellte ethnogrnbbffchc Sammlung zeigte, die er für die König!. Sammlungen zur Beringung stellt. — Heute früh degab sich Se. Maicstät in Begleitung des OberbofmarschallS Grasen Vitzthum von Cckstädt, des- Obcrstaltmeisters v. Haugk. des Kainmerherrn Freiherrn v. Könncritz am Mnlda und des Ftügctadiutanten Maser v. Kospoth zur Hochwitdsngd auf Grillen burger Revier. Die Rückkehr nach Pillnitz erfolgt in den Nach- mittagSstunden. Sc. König!. Hoheit Prinz Georg. Generalfeld marichall und Inspekteur der 2 Armeciiffpektion. ist heute in Posen zur Besichtigung der 10. Infanterie-Brigade eingetroffen. - Se. .Kvnigl. Hoheit Prinz Friedrich August besichtigte heute Vormittag das Jnsniitcrie-Regiment dir. st'2. das sich hier im Manöver besindet. —* Se. Majestät der Kaffer hat den Konigl. Sach'. Land gerichtSdireltor I u ch s in Leipzig zum Mitglied«: der kaiserlichen . Tisziplüinrkammcr zn Leipzig ernannt. —' Ter Königl. Sächi. Gesandte an, preußischen Hose, Gras s.Hoh ent Hai, verbringt seine» Sommenirlaub meist aus seinem ^ schön gelegenen Schlöffe Knauthain bei Leipzig. Gegenwärtig j hält er sich bei seinem Bruder auf Schloß Cgg in Bavem am. ! - S ta t ist i i ch cs nus 2 achsen. Tie Zahl der Ans ' Wanderer ans Sachsen nach überseeischen Ländern belief sich n» i vergangene» Jahre am 1087 NW Männer und :7>l Frauem. d. h. > I. ist Vrezenl aller dentsthe» Auswanderer. — Tic Staats'chuldeii ! des Köniaumbs Sc hien betrugen ;u Anfang dieses Jahre- i 7K1.207.2.'>>s Ml. -- 2tn Schlachrstencr wurden im vergangenen ! Jahre Vst>2.0llst Nit'., an indirekten Stenern «EingangSzoli. ! Tabak-, Solz-. Zucker.. Branntwein-und Äranstencr. Uebergangs- abgabe von Bier. Svielkarteniiemvet, sticichsstemvelabgabc und i 2chlachtstcuer, überhaupt 7I.:il0.st>i:', Ml. erhoben. Die Ein- ! 'chätzniigen zur Einkommensteuer im Jahre 1800 ergaben als Ein ! tommen ans Grundbesitz 818,080.827 Mk. aus Renten 278.657,011 s Mk.. aus Oiehalt und Lohn 1,011.2l0.7tX'Mk. und ans Handel I und Gewerbe 682.Oi8.Mi Mk., in Summa 2,287,681,231. Mt. 'Tic abznzieliendeii Schnldzinsen betrugen 177.666.sst7 Mk.. so daß ^ ein zu versteuerndes Geiamnileiiikomlnen von 2.11«>,018.21 l Ml ! verblieb, das eincu Stenerbctrag von sti.ll l„880 M. aufzubringen halte. — Tie Unfallstatistik der elektrischen Straßenbahnen weist j im vergangenen Jahre 178 Unfälle nach, bei denen 123 Personen ! verletzt wurden und zwar 22 tüdtlich. 18 schwer und 83 leicht. — > Im Jahre 1>-M brachen im Königreich Sachsen in 020 Betrieben j Streiks aus, an denen Ist I >2 "Arbeiter beihciligt waren: von dicien waren zur sofortigen Arbeitsniederlegung berechtigt 7711 und s kontraktbrüchig 1201. —* 2- Kongreß d c r D c u t 1 ch c u K r a n l c np s l e g e r. s Mas len re und Heilgehilfen. Nach Verlesung eines au> die gestern an (sie!,. Rack, Prof. Tr. v. Leyden gerichtete Depesche I cingcgangenen Erwidcrniigs-Telegramms letzte der Kongreß seine gestern Abend abgebrochenen Verhandlungen fort. Zunächst wurde znm Versammlungsort für den nächsten Kongrek; Breslau bestimmt. Tie nach den Vvr'christen des neuen Bürgerlichen Gcwtzbnchs nvtl,wendige Acndcrung der Statuten des Bundes wurde nach Len Vorschlägen der vorberathenden Kommission gc nehmigt und die Erlangung der Rechtsfähigkeit des Bundes durch gerichtliche Eintragung beschlossen, zugleich aber auch der Vorstand ermächtigt, etwaige vom Firmcnrichter sür erforderlich erachtete redaktionelle Aenderungen der Satzungen vorzunehmen. Die Satz ungen bestimmen n. A. auch, daß jedes Mitglied eines Bundes- vereins den Nachweis einer mindestens zweijährigen BeruiSthätig- keit zn erbringen und möglichst auch ein staatliches Prüsungszeng niß über die allgemeine Vorbildung anfzuweisen bat. — Gemäß einem von Herr» E- Weitster Breslau erstatteten Referat über eine vom Bunde zn errichtende Sterbe-Unterstützmigskasse beschloß der Kongreß die Errichtung einer freiwilligen Sterbc-Iliiterslütziings- kasse in der Weise, da,; jedes- Mitglied, welches- an dieier Wob! thal theilnehmen will, von Slerbefall zu Sterbesall 1 Mk. zahlt. Ter eüiko»»iieiide Betrag soll mit einen, Abzug von 18 Prozeni an die Hinierlstiebcven aus-gczahlt werden. Es folgte das Referat des Herrn E Tocklvth-Beriin über den niilanteren Wettbewerb im Berufe, speziell in der Massage, worin Redner unter Anführ ung verschiedener Fälle, besonders ans die vielfachen Mißbrauche des Prädikats „Masieuse" zn unsittlichen Zwecken hinwics und be tonte. das; in der Massage zwar unterrichtete, aber zu junge Leute die Massage ans-übcn w.; cs sei Aufgabe des Bundes, diesen Miß- ständcn cntgcgcnznwirken. die den ganzen Berns der Masseure und Masseusen in Venns bringe. In der Debatte gelangte zum Ausdruck, daß die Reklame iii den Tageszeitungen jenen unlaute ren Personen ihr Treiben erleichtere und daß die Tagespreise in größerer Ansdchuinw und cuergiicherer Weise, als bisher ge jchchc», eine neimsic Kontrole über derartige Inserate ausnbcn Kn»st und Wissenschaft. f* Woche» -Sp ielplnn des Königl. OvcrnhaIlses. Sonntag: „Die Folkungcr": Montag: „Der Barbier von Sevilla". Ballet-Divertissement; Dienstag: -I. Vorstellung im Wagner-Cvllns. „Loliengrin": Mittwoch ..Violett»": Donners tag: 5. Vorstellung im Wagiier-Cvklus, „Die Meistersinger von Nürnbergs Freitag: „Die verkaufte Braut": Sonnabend: „Don Juan": Sonntag: „Die Königin von Saba. — Das Kvnigl SchanspiclI, an s bleibt bis init 8. September geschlossen. 7* Ein Woliltliätiakeits-ls.oncert — man wird es im Hinblick auf die herrschende afrikanische Hitze kaum glauben wollen — hat gestern. Freitag, ini M nie» h a n s c stattgefunden. Der Ertrag — an der Hanptkaffc sollen einige dreißig Mark cin- gcgangen sei» — war zum Besten der Verwnndckcn-Pflegc in China bcstimml. Zieht man von einem solchen.-wie mit Be stimmtheit voraus zu sehen war, kläglichen Ergebnisse die Kosten ab, mögen deren auch noch so wenig kein, so bleibt im günstigsten Fälle vielleicht so viel übrig, um die "Armen in China mit ein paar Ansichts-Postkarte» vom Milscnhause zu erfreuen. Auch eine Wohlthat! Und dazu wird ein Avvarak in Bewegung gesetzt und ein Barmherzigkeits-Gehabe zur Schau getragen, als ob es gälte, einen Samariterdienst von Bedeutung zu leisten! Wohl soll gestern ei» halbes Dutzend Künstler und Künstlerinnen von nieist nnbekantcr Provenienz in des Wortes wahrster Bedeutung im Schweiße des Angesichts mnsizirt haben, und unter gleichen Ver hältnissen soll eine Hand voll gutmüthigcr .Hörer den Borträgen unter Heldenhafter Verleugnung ocr temporären Eindrücke gefolgt sein, aber war dieser Aufwand von Mnth und Hingebung wirklich gerechtfertigt, oder hat vielmehr, wie bei den meisten solcher Ver anstaltungen. nicht die liebe, gute Eitelkeit mitgesproche». jene Eitelkeit, der jeder Rahmen gut genug ist. um öffentlich sich zu zeigen nnd öffentlich von sich reden zn machen ? «solches Wohlthun unterstützen, heißt, beherzt gesprochen, doch nichts Anderes, als die Anmaßung zu fördern, nnd zu bedauern bleiben immer nur Die jenigen, die derartigen Unternchmen als Vorwand dienen müssen, in diesem Falle die armen Verwundeten in China, unter deren Firma die .Wohlthätigkeit" stattfand. Diese Armen mögen inunerhin in dem glücklichen Umstande, daß sic der Sache ziemlich sern.bleiben konnten, einigen Trost für das leere Nachsehen finden. st* Ein fesselnd geschriebenes Lebensbild Karl v. Hase'ss aus der Feder eines jungen Verehrers des großen KirchenhistorikerS., Gerhard Fuchs', ist soeben in Leipzig bei Gustav Fock als Erinnerungsblatt zu Haies IM. Geburtstage <28. August, er schienen. In großen Zügen wird in dem lesenswerthen Schristche». dns eine tüchtige Kenntnis; der Arbeiten Hase's vcrräth. der als Mensch wie als Gelehrter gleich eigenartige und einzigartige Jenenser Professor als ein Bekenner des Cliristenthiims »ud der Freiheit geichildcrt. wobei fast keine Seite seines ungemein kom plizirten Wesens nnd Wirkens unberührt bleibt. In warmer Be geisterung ist von Fuchs namenttich Hase als Mensch geschildert worden, und die Worte, i» die der fleißige Biograph die Eharak- teristik seines Heroen ausklingen läßt, mögen, weil sie mit guter Treffsicherheit gerade das Wesentliche treffen, hier Platz finden: „Das volle irdische Leben mit allen jcineii Gestalte» drückte er tief in's Herz; und gern mochte er einen Kran; über den tiefen Ernst des Lebens hängen und Blumen in seine Abgründe werfen. Aber er durste auch von sich sagen: ich habe mich iiie vor Gewittern ge fürchtet: denn er lebte für Unsterbliches. Es war immer sein Stolz, folgerecht fein Leben durchzuführen und auch vor den letzten Konsequenzen nicht znrückzuschceckcn. weil sein Leben galt der Liebe zu etwas Allgemeinem, über persönliche Wünsche Erhabenem. Von tolcher Lebenslust durchdrungen war seine Lebensarbeit universal. Ec war nicht mir Gelehrter, er war auch Mensch. Und dieses Rcinmenschlichc ist cs, was allen seinen Schriften einen so cigen- thümlichen Reiz verleiht. Ueberall, wo sie ihm wahrhaft cnt- gcgentrat, beugte er sich vor der Majestät des Geistes." ck' Im KunstsaIan der Konigl. Hostunstliandtuna Ernst Ar nold (Wilsdnifferltrlihc I> lind mehrere kleinere ilollektumcn ncnnliafter Künstler zur Neuausstelliina gekommen u. A. von Horst Schulze tO. Franc Kunz 8. Pros. A. Lutteroch t2, L. Sünde w und Professor Carl Zinnner- mann l!t Werk«. 4luhcroem sind »üt einzelnen Werken noch vertreten: Professor Ai. Trübner. Eug. Lacrmann, B. Plockhorst. W. Ritter, Hans am Ende, Fr. v. Schenniü. W. Ulmer, Sans Voelkcr. F. M. Melchers n. A. in. Weiter sind zur Ncuaufftellung gelangt: ll Bronzen von Char les von der Staupe» (Brüssels, Fir Muffen» «Pariss nnd andere erste Künstler sind in der Plastik und dem Kunftgcwerbe hervorragend vertreten. Die Sonimerlandschaft von Proseffor Hans Thoma sonne die Favcnccn von Professor Zsolney können nur noch kurze Zeit in der Ausstellung verbleiben. Die Zernsdorser Feuerprobe. Keine noch so strenge feuerpolizeiliche Vorschrift hat c-s bisher zn verhindern vermocht, daß in Stadt und Land große kunstvolle Scheiterhaufen errichtet werden, deren Hoklräumen man nicht nur Werthe von Millionen Mark, sondern auch kostbare Menschenleben anveltrant. Nur die liebe Gewohnheit und die Unentbehrlichkeit dc - .Holzes als Vanmaterial vermochten es bisher. Fachleute wie Laien über die einfache Wahrheit hinwegzutäuschcn, daß icde Wohnnngs eimichiung, jeder Fachwerlbau. jeder Schnoben und jede hölzerne Landuiigsbrückc nichts sind als kunstvolle Scheiterhaufen, derart z»- gcschiiitkcii, das; der Lustsauerstofj überall in beauenister Weise an Vas Balken- und Lvarreinverk heran kann, ivdatz das Platzen eines SäureballonS. die Selbstentzündung eines Hansens Putz wolle. ein weggeworfenes brennendes Streichholz n. s. w. genüg', die mühevollen Werke vieler Jahre zu gefährden und Menschen der perabschcntcslen aller Lebensgefahren, nämlich der, lebendig zu der brennen. nuSziisctzen. Die Versuche, dem Banholze seine Feuer gcsährlichkeit zu nehmen, datiren wohl schon ein Jahrtausend zurück. So versuchten die alten Römer durch Anstriche von Essig und Thoncrdc Holz nnd Gewebe feuerfest zn machen. Wirkliche Fortschritte aber konnten erst mittelst "Anwendung der ver vollkommnetcn Maschinen nnd Abvaratc erzielt werden, welche die neuere Technik zur Verfügung stellte. Die letzten bedeutsamen Nciultatc erzictltc man ans diesem Wege i» England und den Bereinigten Staaten durch die Jmprägnirung des Holzes mir schwcfeffaurem und pliosphorsaurem Ammoniak. Leider zeigte diese vielgerühmte Methode den schwerwiegenden Nachtheil, daß ,cne stark hygroskopischen Salze bei feuchter Lust oder in feuchten Räumen eine koiizentrirte Salzlauge ausschwitzcn und so auf der Holzwand besiichlichenMetallbclchlügcn oder aufgehängten Kleidungs stücke» sehr gefährlich werden müssen. Von einer ernsthasten Verwendung dieses Holzes, besonders im Kriegsschiffbau konnic deshalb auch jetzt »och leine Rede sei». Dies war die Per anlassung zu dem interessanten Bralidvernich, der dieser Tage vor Deeerncnten des Rcichs-Mariiic-Amtcs. Mitgliedern der Artillerie- Prüfungs-Kommission. di?r Miiiistcrial-Bau-Kommission nnd an deren Sachverständigen stattfaud. Die auf dem Vrandplatzc in kurzen Zeitabschnitten aufgenommeiien Momentbildcr zeigen in interessanter Weise den gelungenen Verlauf des denkwürdigen Ver->
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite