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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.10.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371013019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937101301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937101301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-10
- Tag1937-10-13
- Monat1937-10
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.10.1937
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Mlttwsch, IS. Vktobee 1SZ7 Vtvrgen-Ausgabe. Re. 481 kll G-grunoet »«,-s«s-rühr »ei u,Nch zweimaliger Ausiellmi, Druck ll. Verla» I Liepsch » Reichard», Vreaden-A. 1, Marien- »n»eige«vieil- u. PreUiiNe «r.«: MWmeter,ell« bu-»«°l>b',ug graßtZS/tt. F-evrus 21241. postsch.ckkont» loss vread.n „ mm b«it, tt.» «PI. «<ui>Uitt. na» E.-i'-i s. «^.uNeNun°,^eb, b!i Vie« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der ^«Uien-nz-lgm u LieUengewch- «M'met--. vopzuiieiiungege».» de< pevenmal womenillch. ... -eil« « «p>. Aiilerge». »0 «pl. — ««»druck veeiond. »Inzel-Nr. ,« «p,„ bei gleichzeitig. 2imt«hauptmannschast vre«den und de» Schiedsamte« beim ouelleu-ngab- »reedner R-chr'chlen. «er <md d. «bend. u. Morgen-Nu^-be IS «Pf. tvoerverilcyerungsamt Dresden Unperlmigte LchNlilttlcke werden n'chl aulbewsbrt 8sr/e/>r v«», esse tl1/1snkkisk-<isLs//Lc/iske Aufklärung her zHlnbenburg" Kataftrophe Zusammentreffen ungllnfftger natürlicher ffmffänke München, 12. Oktober. Zn der Hauptversammlung der Lilienthal-Gesellschaft für Luftfahrt, die zur Zeit in München tagt, erstattete Professor Dr.-Zng. Max Dieckmann einen Bericht über die Untersuchung aus Antab der Katastrophe des Luftschiffs „Hindenburg" in Lakehurst. Danach ist der Untersuchungsausschuh zu dem Ergebnis gelangt, dah die Katastrophe auf das Zusammentreffen von fünf ungünstigen natür lichen Umständen ausgelöst wurde. Professor Dieckmann erklärte: Der von dem Reichsminister der Luftfahrt ernannte dentsche Uuterfuchungsausschnb zur Klärung der ,^t«deub«rg"-Kataftrophe weilte vom 14. bis 28. Mai in Lakehurst «nd bearbeitete auschlieftend in der Heimat eine Reihe von Kragen weiter, wobei es gelang, experimentell unter Zugrundelegung der bei der Landung vorliegende» Verhältnisse die „Hi«denburg"»Katastrophe als Folge des Zusammentreffens ««günstiger natürlicher Umstände s« reproduziere«. Die Landung des Luftschiffes in Lakehurst wurde wegen «Mig starker örtlicher Gewitterzon« verschoben, dann aber auf Anraten de» StattonSleiters in Lakehurst doch vor genommen. Neide Haltctane waren bereits gefallen, und Vis etwa 15» Sekunden vor dem 18,25 Uhr erfolgenden Unglück wurde von keinem Zeugen irgendwie etwas Auffälliges wahrgenommcn. Mit Eintritt der letzten etwa 13 Sekunde» bemerkten einige Zeugen in der Gegend des Schisses, wo die Vcrttkalflosse in den SchissSrückcn cinmitndet, eine rötlich-feurige Erscheinung, die aber durchaus keinen ge fährlichen Eindruck machte. Dieser Erscheinung folgte nach Ablauf der geschätzten Sekundenzahl ein heftiger, osscner Fl a m m en a u S b ru ch grossen Ausmasses, gleichzeitig ging rin starker Stoss durch das ganze Schiss. Das Feuer breitete sich nun von dem EntstchungSort ausserordentlich schnell auö, wobei das von den Flammen eingehüllte Heck zuerst zur Erde ging. Während der Katastrophe siel leichter Regen. Entzündung durch Wasserstosfgemisch Ueber eines herrschte namentlich nach den Aussagen von Dr. Eckener im Untersuchungsansschuss wohl Einigkeit, dass nämlich in den allerletzten Minuten der Fahrt im Hinteren Teil des Schisses Wasserstoff aus einer Zelle ausgetreten ist. In diesem Zusammenhang ist folgendes wesentlich: Wenn Lraggas aus den Uebcrdrnckventilen oder beim Navigieren aus den Manövriervcntilen austritt, so sorgt normalerweise eine überaus reichlich bemessen«, mit dem Fahrwind und der Kaminwirkung arbeitende BelttstungSanlage dafür, dass das Wasserstofsluftgemisch in allerkürzester Zett auf vorgeschrie- benem Wege aus dem Luftschiff entfernt wird. In den kriti schen Minuten lag das Schiss aber still, die Entgasung blieb im wesentlichen auf die Kaminwirkung beschränkt, und es darf deshalb mit der zeitweiligen Anwesenheit von Wasserstosf- luftgemisch höherer Konzentration über einer GaSauStrittS- stelle unter dem Aukenhüllenstoss im First des Schisses ge- rechnet werden. Damit war die für die Möglichkeit einer Zü « d « « g «ot» «endige Hauptbedingnng gegeben: denn nur dann, »en« gleichzeitig zttndsähiges Gemisch «nd eine Zünbu«gs«rsache, wie Feuer, Sprühentladung, Funke« »orliegen, kann es zn einer Katastrophe komme«. Elektrischer Zündfunken Rn» habe» die inzwischen abgeschlossene» Beobachtungen «nd Versuche ergeben, »ast man anch die zweit« Haaptbedin» g««g, die Möglichkeit des ««strettn» zün»I«-iger Funke« ans Grnnb lustelektrischer Erscheinungen «nd der Raustosfe des Schisses in Lakehnrst als Vorhand«« an nehme« dars. So kann man zur Landezcit in Lakehnrst das Zusammen- treffen folgender Einzclumstäitüe als gegeben annehmen: 1. Es war wahrscheinlich zündfähigesGemisch «nter dem First des Hintere« Teiles des Luftschiffes vorhanden, begünstigt dadurch, daß «ege» des Ltilliegens des Schisses Fahrwindventilatio« fehlte oder herabgesetzt war. i. Es regnete, «nd gerade dieser Teil des Hinterfchisses kann als der feuchtest« Teil betrachtet werden; man kau« also mit äusserlich feuchte« Stellen rechnen. 8. Es «ar eine Hochlaudnng ausgesührt worden, das heisst, das Potentialgesälle über dem Schiss «nd damit das Durchgriss-Feld war grösser, als wen« es eine Ties» laudung gewesen wäre. 4. Znr Zeit der Landung sand ei« Rachgewitter statt; während dieser Zett macht das Potentialgesälle ersah, ruugsgemäss sehr rasche «nd sehr grosse Aendernnge«. ö. Es regnete, «nd die Halteseile «mrde« immer nässer «nd leitender. Würde ein einziger dieser süns Punkt« in Lakehurst gesehlt habeu, so würbe eine Zündung nicht habe« «intreten könne«. (Weitere Bericht« über die Versammlung der Lilienihal- Gesellschast im Innern des Blatte».) Rur »es MMleie! Der Arbeitseinsatz tm September - Rückgriff auf -te beschränkt Einsatzfähigen notwendig Berlin, 12. Oktober. Die ReichSanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits losenversicherung teilt mit: Die Zahl der Arbeitslose« ist »m September um 4V VW znrückgegange«, sie beträgt jetzt «ur «och 4K9 MV. Die Zahl der Beschäftigten hat allerdings reine entsprechende Erhöhung mehr erjahren, sondern ist um rund 80l»m zurück gegangen. Hierbei handelt es sich um eine allsährlich wieder kehrende Erscheinung: die Gesamtzahl der Arbeiter und An gestellten geht durch Tod und Invalidität monatlich um rund 5-Nüvo zurück. In den FrithsahrS- und Sommermonaten wird diese Tatsache durch den Eintritt des neuen Jahrganges Schul- entlassener überdeckt, vom Herbst ab tritt sie dagegen voll in die Erscheinung. Dazn kommt tm Herbst das Ausscheiden solcher, insbesondere weiblicher Arbeiter und Angestellter, die nur in den Sommermonaten in Satsongewerben tätig sind, dann aber wieder in die Familie znrückkehren. Einen gewissen Einfluss mag auch schon der Wechsel der Jahrgänge in der Wehrmacht gehabt Haven. Bei de« Rückgang der Arbeitslosigkeit «m r««d 4V VW ist die starke Beteiligung der n«r örtlich Einsatzfähige« «nd der Richtvolleinsatzsähige« bemerkenswert. Die ntchtvolleinsatz« fähige« Arbeitslosen war«« in diesem Monat am Rückgang saft ebenso stark beteiligt wie die besonders beweglich« Gruppe der «olleinsaftsähigen «nd zugleich AnsgleichSsähige«. Dafür sind .zu dicker Jahreszeit zwei Gründe massgeblich: Der zusätzliche Bedarf der vergangenen Wochen beruhte znm grossen Tc'l auf knrzsrtstlgem Einsatz von Saison- arbeiten sHacksruchternt«), für die in erster Linie örtlich ansässige Arbeiter herangezoaen werden. Die Volleinsah. fähigen und zugleich Ausgleichsfähigen dagegen werden auch weiterhin nur langsam abnehmen, da sie fast ausschliesslich nicht ansnahmcsähigen Berufen angehöre». Von den 48» MV Arbeitslosen sind 157 VON nicht mehr voll einsatzfähig, und zwar «1VM Facharbeiter, 17VVV Angestellte und 70 000 Ungelernte. Das sind rund ein Viertel aller arbeitslosen Faärarbeiter, ein Sechstel aller arbeitslosen An gestellten und über die Hälfte aller arbeitslosen Ungelernten. Von den restlichen »12 MV Volleinsatzsähigen sind nur 7V MV auch ausserhalb ihres Wohnortes einsatzfähig. Diese rund 7V VM volleinsatzsähigen und zugleich ausgleichSsählgen Ar beitslosen setzen sich ans 81 MV gelernten und angelernten Arbeitern und 28 MV Angestellten zusammen, die in ihrem Beruf voll einsatzfähig siick», aus 5VM Arbeitern und Angestell ten, die nicht mehr in ihrem Berus, aber sonst voll etnsatzsählg sind und 10 MV Ungelernten. Insgesamt beträgt die Belastung im Reich fetzt 7,1 Arbeits lose auf 1MV Einwohner. Die Gesamtzahl der Unter stützungsempfänger der ReichSanstalt geht um 24 MV auf 242MV zurück. Die Zahl der NotstandSarbeite r verminderte sich, wie auch in den letzten Monaten, weiter und beträgt nur noch 52 Mv, die überwiegend in Len Grenz gebieten eingesetzt sind. Ei« Denkmal für Po««eard. In Sampigny wird am Freitag das erst« Poincars-Denkmal enthüllt werden. Poin- cars hatte in Lampigm- seinen Landsitz nick» war Bürger meister dieser Stadt. Geschlossen. Die private deutsche Volksschule in Karolcw ist nach ncunzigsährigem Bestehen von der polnischen Schul behörde geschlossen worden. Amerika un- -ie Neutralität Seit Erklärung der Unabhängigkeit der Bereinigte« Staaten, seit über 150 Jahren also, bewegt sich die ameri kanische Aussenpolitik zwischen zwei Polen. Der eine wird gekennzeichnet durch die politische, kulturelle und wirtschaftliche Verbundenheit mit dem MutterkonUnent Europa, der airdere durch die in der Monroedoktrtn fest gelegte These unbedingter Nichteinmischung. Zwischen diese« Polen pendelte die Regierungspolitik hin und her. Im Weltkrieg schlug das Pendel bis zur äussersten Grenze der Einmischungstheorie auS. Amerika trat in den Krieg ein, dem damit die für Deutschland tragische Wendung gegeben wurde. Allzubald hat das amerikanische Volk die verhäng nisvollen Auswirkungen dieses Pendelausschlages erkannt, und die Folge war eine völlige Abkehr von allen euro päische» Problemen. Die Monroedoktrin wurde wieder zum beherrschenden Element der amerikanischen Anhenpolittk. In jüngster Zett scheint sich nun ein neuer RtchtungSwechsel an- zukttndigcn. Der Schatten des Präsidenten Wilson und feiner unseligen Politik beginnt wieder über dem Weissen Hause in Washington aufzuwachsen. Der Pendel droht zur Einmtschungstheorie zurückzuschwtngen. Bei der überragenden Stellung, die den Bereinigten Staate« heuto in politischer und wirtschaftlicher Beziehung zukommt, müsste ein solcher SttmmungSumschwung von weltweiter und schick salhafter Bedeutung sein. Es märe im Augenblick verfrüht, von der Rückkehr Amerikas -ur EinmifchungStheorie als einer vollendeten Tatsache zn sprechen. Vorerst sind nur gewisse Möglichkeiten einer solchen Wandlung zu erkennen. Aber schon diese Mög lichkeiten sind von zu grosser Tragweite, als dass man sie nicht genauestens beobachten und untersuchen müsste. Der Präsident der Vereinigten Staaten hat nämlich eine Rede gehalten, die eine völlige Umkehr der bisherigen Nichtein- mischungSgrundsätze bedeutet. Roosevelt gab eine Dar stellung der Weltlage, die nicht nur inhaltlich, sondern auch in ihren Formulierungen Widerspruch herausfordert. Er sprach von Schreckensherrschaft und internationaler Gesetz losigkeit, von der Bedrohung der Fundamente der Zivili sation, von unbedachten Nationen ohne Parlament, die die Gewaltherrschaft verherrlichen und keine Gerechtigkeit und Menschlichkeit kennen. Der unbefangene Leser wird diese massiven Anklagen vielleicht auf Sowsetrnssland beziehen» auf die sie auch bis zum I-Tüpfelchen zutresfen. Präsident Roosevelt meint jedoch ganz andere Nationen, und er hat das in mancherlei Andeutungen so deutlich ausgesprochen, dass Missverständnisse nicht gut möglich sind. Er meint die autoritär geführten Staaten, denen die Segnungen eines Parlamentes versagt sind oder in denen dieses Parlament eine nur unbedeutende Rolle spielt. Der Präsident der Ver- einigten Staaten meint mit seinen Anklagen Japan, Italien und Deutschland. In Deutschland er hält diese in Ehikago vor 5VVVV Menschen gehaltene Rede noch einen bitteren Beigeschmack durch die Tatsache, bass Roosevelt unmittelbar danach den Erzbischof Mundelein zu Tisch bat, der durch seine ilnerhörten Beleidigungen gegen über dem deutschen Staatsoberhaupt traurige Berühmtheit erlangt hat. ES wäre falsch, die Bedeutung dieser Präsibentenrebe verkleinern oder auch nur abschwächen zu wollen. In ge wissen europäischen Hauptstädten schlug sie wie eine Bomb« ein. Der französische Ministerpräsident ChautempS beeilte sich, dem amerikanischen Präsidenten in überschwenglichen Worten für sein mannhaftes Eintreten für die demokrati schen Ideale zu danken. Auch der britische Premierminister Chamberlain widmete Roosevelt Worte herzlicher Zustim mung, und in Genf war man völlig aus dem Häuschen, denn einen so guten Anwalt haben die Herren vom Völkerbund seit Jahren nicht gehabt. Die Völkcrbundsversammlnng, die gerade tm Begriff war, wieder einmal ergebnislos ausetn- anderzugehen, hatte einen ganz grossen Tag, ein glänzeirüeS „Finish- sozusagen, das die Misserfolge und Peinlichkeiten der diesjährigen Herbsttagung mit einem Schlage vergessen liess. Endlich hat sich ein lupttvr tonans gefunden, der den Genfer MenschhettSbeglückern neuen Mut etnflüsste, auf dass sie ihren Geschäften mit besserer moralischer Rückendeckung nachgehen können. Auch die demokratische Weltpresse über- schlug sich geradezu in begeisterten Lobeshymnen auf den kriegerischen Präsidenten, der «S den „Faschisten" einmal ordentlich gegeben hat. Was veranlasste den Präsidenten der Bereinigten Stan» ten zu diesem Schritt, welches tst der tiefere Grund für eine so ungewöhnliche Demonstration? Das tst die Frage, die für uns entscheidend ist. „In der Welt herrscht heute eine Gemeinsamkeit und gegenseitige Abhängigkeit, -te es technisch und moralisch einer Nation unmöglich macht, sich vom Rest der Welt abzuschltessen. Das tst eine Lebens-
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