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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.09.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186209259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18620925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18620925
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1862
- Monat1862-09
- Tag1862-09-25
- Monat1862-09
- Jahr1862
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.09.1862
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22k Donnerstag, den SS. September Amtsblatt des König!. BezirksgeriSts zu Freiberg, sowie der Königs. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. > 1862. -b—ss-StSM-! «o bi» Nachmittag» ' und »espaltme Zell» «lchchnmd. Numm« beritt. Lagesgeschichle. Freiberg, 24. Sept. Gestern war endlich der Tag gekommen, an welchem die Freiberger den Dresdnern ihren Gegenbesuch abstalten wollten. Schon srE 6 Uhr sah man eine festlich gcsWiückte Menschenmenge nach dem hiesigen Bahnhofe eilen, um ja M Zeit der Abfahrt nicht zu versäumen und einen Platz zu bekommen. Mit gewohnter Liebenswürdigkeit war Herr Oberinspector Taubert beschäftigt und bemüht, Aller Wünsche zu befriedigen und Jedem ein Plätzchen zu verschaffen. Um 7 Uhr fuhr der aus 18 Wagen mit ca. LOO Personen' bestehende Zug vom Bahnhose ab. Die herr lichste Morgensonne beschien die freudestrahlenden Gesichter, Nach einem viertelstündigen Aufenthalte in Klingenberg rollte der Zug unter den Klängen der Musik aus der Bahn durch das herrliche Thal Ler Serrenbach und Weißeritz mit seinen prächtigen bunten Laubgebilden nqch Tharand hinab. Während deS dort stattfinden den '/«stündigen Aufenthalts concertirte das Stadtmusikchor, und von Seiten der Mitfühlenden wurden, wegen der natürlichen Frische — statt der üblichen Erfrischungen — einige Erwärmungen einge nommen. Wohlgemuth langte die heitre Schaar nach 9 Uhr, auf dem Dresdner Bahnhose an. Endloser Jubel, Tücherschwenken und Hochrufe empfingen sie, hundertstimmiges „Glückauf" erwiderte diese Bewillkommnung. Die Freiberger stiegen aus, man hatte ihnen die Perrons reich mit Blumen bestreut; die Herren ReLactcure Walther, Drobisch und Reichardt u. A. nahmen die Comitomit- giiedcr in Empfang und geleiteten sie zunächst durch die Bahn- hofSräume. Von den Eingangsstufen auS sprach Herr Hincke von hier folgende Worte: „Liede Dresdner! Schlicht und einfach, wie wir herabgekommen von unseren Halden zum schönen Elbflorenz, bringen wir Euch in Begleitung deö um unsere Bahn so hochverdienten Ehrenmannes, unseres würdigen Stadtrichtcr Sachße, Freibergs Gruß und Kuß. Ihr habt so viel Liebe und Freundschaft.bei Eröffnung unserer Bahn und seit derselben- zu wiederholten Malen uns cntgegenge« tragen, daß die alte Bergstadt Euch bleibend verpflichtet ist und in ihr Aller Herzen dankbar liebend Euch entgegenschlagen. Erlaubten, öS die Verhältnisse nicht früher, diesen Dank an Eurer Wohustatt auszusprechen, so vertrauen wir der^ hochherzigen Gesinnung der lieben Dresdner, sie werden unserem verspäteten Kommen die gast liche Ausnahme nicht versagen und unsere bescheidene Gegengabe der Liebe in freundlicher Nachsicht entgcgennehmen. So gestattet uns, liebe Dresdner, in Eurer Mitte eistige frohe Lebensstunden, die wir freudig mit dem bergmännischen Ruse begrüßen: Dem lieben - Dresden, Sachsens schöner Residenzstadt, ein drei maliges jubelndes Glückauf!" Tausend Kehlen« stimmten in das „Glückauf!" ein und eS postilten sich nun 20 rothe Dienstmänner in neuen Uniformen nm den Bauerhafen, welcher auf einen reich mit Blumen und Gnirlanden geschmückten Wagen gehoben wurde^ Sechs DicnstmäNNer zogen den Wagen, die andern postirtini sich als Wache dahinter und das Stadtmustkchor stimmte einen Marsch an. Der Zug bepegte sich nun Schritt für Schritt. Immer mehr wuchs die Menge, (welche vom „Dr. Journ." auf wohl 20,000 angegeben wird), auS allen Straßen strömten Zuschauer herbei und hmcin ging es zum Freiberger Schlag, wo an der Straße mehrere Häuser mit Fahnen und Guirlandcn festlich ge schmückt waren. Am Eingang der Matienstraße verstummte die Musik und ein Theil der Gäste begab sich nach Renners Restauration in der Marienstraße, wo ein Frühstück eingenommen wurde, andere zerstreuten sich in der Stadt, um verschiedene Sehenswürdigkeiten in Augenscheiu zu nehmen. Durch die außerordentliche Gefälligkeit der sächf.-böhm. Dampfschifffahrtö-Direction waren de» Freibergern Mittags um 1 Uht zwei Dampfschiffe zur Verfügung ge stellt. Unter Musikklang und Hurrahruf vieler Hundert», die ob»» aus der Terrasse die Schiffe abgehen sahen, ging dis Fahrt «ach dem Waldschlößchen, wo nach demProgramme ein großes Loncertstattsand. Von Seiten einiger Dresdner war indessen Anstalt getroffen wsrdeu, daß außer dem Freiberger Mufikchor sich auch noch Hr. Mufikdiretor Kunze von der Lcibbrigade mit seinem Chor und den »ackern Ba- taillons-TambourS kingesunde», die mit ihren brillanten Märschen d« größten Enthusiasmus bervorriesen. Wohl noch nie, sagt dis Red. der „Dr. Nachr.", sah das Waldschlößchen in stinen Räume» eine solche Menschensülle. An vier bis füns Tausend wogten auf und ab, jedes Plätzchen war eingenommen und die Musikstücke fanden ungemeinen Anklang. Gegen 6 Uhr geschah der wichtig«- Augenblick, wo der Freiberger Bauerbase,, den man vorher zu« Ansicht ausgestellt, endlich zeriheilt wurde, um den anwesende« Damen zu Thesl zu werden. Da eilte, was Hände hatte, sich ein zufinden. Es geschah ein wahrer Sturm, und wer etliche Zog Les Gebäckes eroberte, trug es im Triumph davon. Durch die be kannte Eoulauz der Waldschlößchenverwaltung wurde denFreiberger» gestaltet, die beleuchteten Keller in Augenschein zu nehmen. Aus einer improvisirten Kaue, welche die Aufschrift „Ver brüderung Erdstolln" trug, erschienen Halb 7 Uhr P Bergleute in Ihrer Gtubentrachl mit Grubtnlichtern und begleiteten ihren Steiger (Hrn. Restaurateur Rupprecht), welcher dann vom Mufikorchester aus dis „Steigerarie" sang, vorauf dieselben den Dresdnern noch einige Stücke ans ihren Grubenledern zum Besten gaben. Nach 7 Uhr begaben sich die Freiberger per Dampfschiff und Droschken wieder nach der Stadt und dem Babnhofe, von wo diä Rückreise halb 9 Uhr stattfand. Unter tausendstimmigen Hochs und zahlreichen angezündeten Buntfeuern verließ die beglückte Schaar die ihr so lieb gewordene Schwesterstadt, und gewiß jfdeM Theis» nehmer wird dieser Tag unvergeßlich bleiben. 8 Freiberg, 24. Septhr. Des auch in weitern Kreisen vor» Ibtilhast bekannte Männergesqngverein „Orpheus" zu Dresden wird Sonntag, den 28. v. M., dem hiesigen Bürgerflngverein «ine« sangeSbrüderlichen Besuch abstatteu und hat dabei sich bereit zu er klären die Güte gehabt, in einem von letzterem Vereine zum Beste« der von ihm gegründeten Sängersestcaffe zu veranstaltenden Vocal» und Znstrumental-Koncert mitzuwirken, worauf GesaNWreunde aus» merksam zu machen man nicht hat unterlassen wollen. Die „konstitutionelle Zeitung" schreibt unter»,,22. Sept. auS Dresden: ,,Wie wir hören, wird die Bersammlmtg deutscher Ab geordneten m Weimar zahlreich besucht werden. Auch aus Sachsen werden Viele den Berathungen am 28., 29. und 30. Sept, beiwohnen» z. D. von hier : Schaffrath, Siegel und Wigard; quS Leipzig: HichoriuS, Heyner und Joseph; au« Oschatz: Sommer (Mitglied deö Landtags 1849—50 und gegenwärtig Stellvertreter); au« der Lausitz: Riedel; von andern fehlt eS uns zur Zeit noch an bestimmter Nachricht. Es wäre wünschenswerth, wenn alle Sachsen am Sonn abend Vormittags in Leipzig zusammenträfen, nm dann von dort die Reise gemeinschaftlich zu machen." Zwickau. Das Scharlachfieber scheint hier immer mehr um sich zu greifen und seine Opfer zu fordern. In letzter Beziehung wird eins arme Familie hier schwer getroffen. Dem Ziegler Jacob in der F. Kästuer'schen Ziegelscheune, der selbst unwohl ist, starben in de» letzten Tagen voriger Woche vier Kinder, von denen das erste am Sovnabend beerdigt wurde, und am letzter» Tage in Zeit von 24 Stunden noch drei Kinder, und zwar zwei zu einer und derselben Zeit. Riesa, 19. September. Der Bau unsere» Ein. und AuS- schiffuugSplatzeS, sowie der Bau der den Ehemnitzer Bahnhof mlt her Elbe verbindenden Eisenbahn wird noch Heuer vollendet werden. Wie bekannt, hofft man dadurch der erzgebirgischru Kohle mens Absatzwege zu eröffnen.
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