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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 03.11.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191111035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19111103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19111103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-11
- Tag1911-11-03
- Monat1911-11
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1SI1 Frankenberger Tageblatt Anzeiger 7v. )ahrgan^ Bezirks begründet 1842. Der Stadtrat. Königliche» Amtsgerichte Der nachstehende Befehl des Königlichen Bezirkskommandos zu Flöha wird hiermit zur Kenntnis der Beteiligten gebracht. Frankenberg, am 17. Oktober 1911. »ür ««»nahm- von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. 51 Telegramme: Tageblatt grank-nbergsachsen. Frankenberg, den 30. Oktober 1911. (Zu Rex- 472/11.) KirchenvorstandsfiHung Dienstag, den 7. November 1911, nachmittags 3 Uhr. Alle in Frankenberg aufhältlichen (ausschließlich der von der Kgl. SSchs. Staatseisen bahn al- vom Waffendienst zurückzestellt bezeichneten) Reservist-», DiSP-fitivMS-Nrlauher und zur Di-Position der Ersatzbehörden Entlassenen . der Jahresklassen (Eintrittsjahr) 1004 bi» 11. erhalten hierdurch Befehl, zu der Tonnabend, den 4. November 1911, Vormittags 7-12 Uhr stattfindrndm" de* Restaurant „Kaisersaal" i« Frankenberg Rai>4i«oII-Vvi»«a»ninIiing Pünktlich zu erscheinen. Anzug: Reine bürgerliche Kleidung; Schirme, Stöcke und Zigarren sind vorher weg zulegen. -MW siir die MM Mst, i"v MMZmkzmlsjt mS dm M-t z« IrMMl i. Za. - i Sa. — Druck und Berlag von T. G- Roßberg in Frankenberg 1 Sa. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg " " " " i'd*m abend, für den folgenden Tag. Bezugs- Preil vierteliahrltch 1 50 H, monatlich 50 Träqerlohu extra. — laufenden Monats 5 früherer Monate 10 «e^ellnngen werden tn unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe- stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschland- und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. ««eu-dt-unaen sind rechtzeitig auszugeben, und zwar «nzeigenpret»: Die «-gesp. Petitzeil« oder deren Raum 1S bet Lokal- arökere Inserate bis 9 Uhr voruilttags, kleinere bis Anzeigen 12 im amtlichen TeU pro Zeile <0 -Eingesandt" im kn/i»-»,nS 11 Ubr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Redaktionsteil« 35 H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, ' " für Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarm KE» Nachweis und Offerten-Annahme werden 25 § Extragebühr berechnet. Jnserateu-Anuahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expedition«. vesreiuttg-a-suche sind späteste»» 8 Tage zuvor ei«z»reiche», später eingehende Gesuche finden keine Berücksichtigung. Sämtliche Unterosfiziere (Feldwebel, Serganten und Unteroffiziere) haben zurÄontroll- versammlnng am linken Oberarm weiße, auf eigene Kosten zu beschaffende Binden zu tragen. Jnr übrigen wird auf Punkt III und V der Paßbestimmungen hingrwiesen. Kriegsbeorderungen und Paßnotizen sind gleichfalls mitzubringen. Königliches Bezirks-Kommando Alpha. Im hiesigen Handelsregister ist heute auf Blatt 415, betr. die Firma „Vlara Despang", eingetragen worden: Die frühere Inhaberin ist durch Ableben ausgeschieden. Inhaber ist der Färbereibesitzer Heinrich Richard D-SPang in Frankenberg. Seine Prokura ist erloschen. : kegleiterrcbeinungen «er MsrMs-ZMe. Die Marokko-Affäre geht nun endlich ihrem Schluffe ent gegen, wenngleich die Frage trotz der deutsch-französischen Ver ständigung noch nicht aus der öffentlichen Diskussion ver schwinden wird, da nunmehr noch Verhandlungen zwischen Paris und Madrid stattfinden müssen. Bei der in Spanien herrschenden Stimmung gegenüber Frankreich ist es keineswegs ausgeschlossen, daß die Verhandlungen sich ebenso lange hin- ziehen, wie die Berlin—Pariser. .Niemand wird es Spanien verdenken wollen, wenn es sich bei der jetzigen Gelegenheit sichern will, da die spanischen Interessen in Marokko nicht mindergroß sind, als diejenigen Frankreichs. Für uns tn Deutschland traten ja in erster Linie wirtschaftliche Fragen — wenngleich es nicht geschadet hätte, Landkonzessionen zu erhalten — in den Vordergrund, Spanien dagegen hat zweifel los ältere Anrechte und wird sich diese nicht durch die Fran zosen entwinden lassen. Am liebsten wäre ja wohl auch Eng land gekommen, indessen waren den Briten die Hände ge bunden durch jenes Abkommen, welches den Engländern den Besitz Aegyptens zuspricht, während Marokko den Franzosen zufiel, wobei ausgemacht war, daß keiner die Kreise des an deren daselbst stören würde. Hieraus ergab sich naturgemäß, daß England nicht mit Ansprüchen auftreten konnte, gleichwohl aber hat man es an der Themse nicht daran fehlen lassen, gegen die Forderungen Deutschlands nachdrücklich zu intrigieren, um zu verhindern, daß man dem Rivalen seitens Frankreichs gar zu große Kon - Zessionen mache. Es steht außer Frage, daß die Rede Lloyd Georges wesentlich dazu beigetragen hat, die Franzosen steif- nacktger zu machen, indem sie gewiß waren, bei einem etwaigen Konflikt auf dir entschiedene Unterstützung Englands rechnen zu können. Unter diesen Umständen kann man sich eines ge linden Lächelns nicht erwehren, wenn man in einem dem englischen Auswärtigen Amte nahestehenden Blatte in einer Polemik auf die Angriffe des konservativen Reichstagsabge ordneten v. Hcydebrand die Versicherung liest, daß England alle- getan habe, um eine friedliche Lösung zu fördern. Das Blatt schreibt: Wenn die Geschichte der Marokko- Ve, Handlungen völlig bekannt sei, werde es sich zeigen, daß die englische Regierung eine durchaus friedliche und mäßige Stolle gespielt habe. Selbst die Rede des Schatzkanzlers im Mansionhaus sei eine verhältnismäßig friedliche Antwort auf die Entsendung des Kanonenboots gewesen, und sobald die Verhandlungen wirklich begonnen hätten, habe England alles getan, um eine friedliche Lösung zu fördern. Kem einziges Mal sei es mit eigenen Ansprüchen, die die Lösung hindern konnten, hrrvorgetreten. Wenn die Ereignisse des Jahres 1909 nicht die Reise des Zaren nach Potsdam im Jahre 1910 verhindert hätten, weny das russisch-französische Bünd nis nicht ein herzliches Einvernehmen zwischen Deutschland und Rußland hindere, weshalb sollten Englands Beziehungen zu den Verhandlungen mit Frankreich schwerere Folgen sür die englisch-deutschen Beziehungen Haden? Zwischen England und Deutschland gebe es nicht mehr materiellen Grund zum Streite, als zwischen Rußland und Deutschland. — Diese schwülstigen Beteuerungen können an dem im deutschen Volke verbreiteten Urteil über die Haltung Englands doch nichts ändern, dje ganze Affäre hat wieder einmal gezeigt, wie wir vor unseren, lieben Vetter John Bull auf der Hut srm und sein Treiben genau verfolgen müssen, um vor unliebsamen Überraschungen gesichert zu sein. Dis M,- ckas dsstt'mmtsn bitten -/«seLmraeLvoU«»' ^4««- sowre r-ss/eLeskr/Asr- «nä ««rreDertA cks-- ^ett«»A, «ns moMcHst /^ÄZ^erttA, spätestens ab«- -Zs F vo/w/ÄaFS (Damr'tr'enanseiAen drs D oo^nrrttaAS) am DrsczernunAstaFe äer bs^e^e/^en Ausgabe «n- sere« Mattes r« Äbermrttetn. Aie KeseLS/tLsteHs Vie llevoluüsn in Lbina. Der revolutionäre Wirrwarr dauert fort, doch sind Euro päer bisher nicht angegriffen worden. Nur in den Straßen kämpfen in Hankau, in denen zuerst die Revolutionäre, dann die kaiserlichen Truppen Sieger waren, wurden auch vier Ausländer durch einen bösen Zufall verletzt. Recht schlimm ergeht es der kaiserlichen Familie. Für den minderjährigen Kaiser Puji wird auf der amerikanischen Botschaft in Peking ein Asyl bereitgehalten. Der Prinzregent Tschun, der das klägliche Edikt erließ, in dem er jede Schuld an der Revo lution auf sich nahm, seine politische Ungeschicklichkeit beklagte und mit heiligen Eiden die sofortige Einführung von Reformen zusagte, wird, um „sein Gesicht", d. h. sein Ansehen zu wahren, nach Ansicht des Hofes Selbstmord verüben müssen. Bei Hankau hat es neue und angeblich recht heftige Kämpfe gegeben. 5000 Revolutionäre griffen die kaiserlichen Truppen an und entrissen ihnen die Stadt wiederum. Unter Zurücklassung eines Maximgeschützes zogm sich die Kaiserlichen in die wiederholt erwähnte Rennbahn zurück. Feuer von Wutschang aus trieb die kaiserlichen Kanonenboote auf dem Jangtsekiang in die Flucht. Als die Kaiserlichen in Hankau 3000 Mann Verstärkungen erhalten hatten, eröffneten sie den Kampf aufs neue. Unerschrocken drangen die Revolutionäre gegen die Moximgeschütze vor und erlitten daher zehnmal so große Verluste wie die Kaiserlichen, die jede Deckung geschickt ausnütztrn. Infolgedessen gewannen die Regierungstruppen im weiteren Verlauf des Gefechtes die Oberhand und warfen die Revolutionäre aus den von diesen eroberten Stellungen. Die Straßen in den europäischen Niederlassungen Hankaus sind stark verbarrikadiert; es ist dort kein Schaden angrrichtet worden, nur vier Europäer wurden durch abirrende Geschosse verletzt. Die Verletzten wurden in das Krankenhaus gebracht und gehen bet guter Pflege ihrer Genesung entgegen. Schwierig keiten bereitet in dem abgeschlossenen Europäerviertel die Her beischaffung von Lebensmitteln. 2n Peking hält die Aufregung an. Siebzig französische Soldaten bewachen die Kathedrale der Hauptstadt. Die Kommandanten der Gesandtschaftswachen verabredeten gemein same Maßnahmen für den Fall des Ausbruchs von Unruhen. Alle Gesandlschaftsgebäude sind mit Flüchtlingen aus den hohen Mandschufamilien überfüllt; im amerikanischen werden für den kleinen Kaiser Zimmer reserviert. Der Prinzregent Tschun weinte während der Audienz, dir er dem netten Mi nister des Innern, einem Freunde AuanschikaiS, gewährte, bitterlich. Am kommenden Montag sind zehn Jahre feit dem Tode des Vizekönigs von Petschili, Lihungtschang, verfloffen, der es besser als alle anderen verstand, unter dm Langzöpfen Ordnung zu halten. — Der Regent nahm die Demission des Kabinetts an und betraute mit dessen Neubildung den bis herigen Vizepräsidenten, der jedoch lediglich als Platzhalter UuanschikaiS anzusehen ist. — Juanschikai richtete an die Regierung in Peking telegraphisch das Ersuchen, einen in terimistischen Premierminister zu ernennen, während er alle Angriffe der Kaiserlichen einstellen lassen und unverzüglich mit dem Rebellengeneral wegen eines endgültigen Friedensschlüsse» in Unterhandlungen treten werde. Auanschikai still sich, falls er nicht auf andere Weise Unterhandlungen herbetsühren köu e, in das Lager der Aufständischen nach Wutschang begeben. ver Weg um Lripolk. Während die Konstantinopeler Berichte, auch die amt lichen, dabei beharren, daß die Mehrzahl der Forts von Tripolis durch die türkischen Truppen zurückerobert worden und der italienische Oberbefehlshaber Caneva in Gefangen schaft geraten sei, erklären die römischen Zeitungen, Italien müsse der Türkei jetzt endlich eine derartige Lektion erteilen, daß ihr jede Lust zu weiterem Widerstande ein für allemal vergehe. Nach den blutigen Kämpfen vom 24. bis 26. Ok tober, durch welche die Italiener zum Rückzüge auf eine kürzere Verteidigungslinie gezwungen wurden, haben nach Konstantinopeler Meldungen in den jüngsten Tagen wieder neue erfolgreiche türkische Angriffe stattgesunden, durch welche die Italiener gezwungen wurden, unter Zurücklassung zahl reicher Vorräte, Munition und Maulesel, sowie zahlreicher Toter und Verwundeter verschiedene wichtige Forts zu räumen. Die Italiener seien jetzt genötigt, sich auf die Verteidigung der Stadt Tripolis selbst zu beschränken, deren Zurück eroberung durch die Türken in kurzem zu erwarten sei. Die türkischen Siegesmeldungen enthalten offenbare Ueber- treibungen. Auffallend aber ist die hermetische Verschlossenheit der italienischen Kriegsberichterstattung. Von Italien wird neuerdings wieder die schärfste Depeschenzensur geübt. Man begnügt sich aber damit nicht, sondern hält auch briefliche Mitteilungen zurück und öffnet sogar die Briefe der fremd ländischen Berichterstatter. Zu Beginn des Krieges herrschte unter den Landungstruppen, die von einem tripolitanischen Spaziergange träumten, ein merkwürdiger Schlendrian. Das hat nach den üblen Erfahrungen mit dem Feinde allmählich nachgelassen; aber Erfolge sind von dem Expeditionskorps bisher auch nicht erzielt worden. Ob dessen Verdoppelung oder Erhöhung auf 100 000 Mann eine entscheidende Aen- derung herbetsühren wird, bleibt noch abzuwarten. Die Klagen der Italiener, daß sie mehr gegen die Araberhorden als gegen reguläre türkische Truppen zu kämpfen haben, sind grundlos; Italien mußte sich schon bei der Kriegserklärung sagen, daß die Araber Tripolitaniens zu den Türken halten würden, und demgemäß seine Maßnahmen treffen. Die Kriegskosten Italiens für die bisher vergangenen zwei Monate werden auf 500 Millionen Lire geschätzt; gleichwohl hält die italienische Regierung die Aufnahme einer Kriegsanleihe noch nicht für erforderlich. Die italienisch« Botschaft in Berlin erklärte zu d«. tär-
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