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Sächsische Volkszeitung : 25.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193507258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-25
- Monat1935-07
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.07.1935
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Nummer 1«»—Z4. Jahr« Donnerskag, 23. Juli 1»ZS Im Falle von HSHerer Gewalt, Verbot, etnlretenber Bettle-» stöiungen hat der Bezieher oder Inserent leine Ansprüche, falls di« Zeitung In beschränktem Umlange, verspätet ,d« nicht erscheint. — Erfüllungsort Dresden - - — «erlagsart Dresden. - Anzeigenpreise: dt, lspal«. » »n> brett« Zeil« « Pfg. - hlr Familienanzeigen und Stellengesuch« » Pfg. - Für Platzvorschriflen »nnen »lr ketn, Gewlh' letfte« Redaltion: Dresden.«,. Polierstrahe 17, Fernruf rv7tl «. IMF Geschäftsstelle. Druck und «erlag: Germania vuchdruckeret rmd Verlag Th. und G. Winkel, Pollerstrah« 17, Fernruf rlvlr, xostfcheck: Nr. «SS. Lank: Stadtbank Dresden Nr. St7-7 Sächsische Volkszeitung Grfchelnt S mal wächentlich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 RM. Einzelnummer 1» Pfg.. »l« Sonnabend-, sowie Sonntag, und Festtagnummer iü Pf^ Veraiungen Mischen Laval und Avenol Vor der Festlegung der Zeitpunktes für dte Slndernfung des Nditerbundsrates Italien gegen Anwendung des Artikels ilS? Pa r«s. 24. Jul«. Nachdem der englische Botschafter gestern er. neut mit dem Ministerpräsidenten Laval Uber den Itallenisch-abessiniscl-en Streit Fühlung genommen hatte, wird am heutigen Mittwoch der Generalsekretär des Völker bundes, Avenol, mit Laval über dl« endgültige Festlegung des Zeitpunktes der Einberufung des Völkerbundsrateg be- raten. Man scheint in gutunterrichteten Kreisen damit zu rechnen, daß Italien der Ratstagung nicht fern- bleiben werde unter der Bedingung, dass der abessinisci)« Streitfall nicht grundsätzlich ausgerollt, die Verhandlungen auf 4li Stunden beschränkt und sämtliche Entscheidungen, auch die über die etwaige Anwendung von Artikel 15 des Völkerbunds paktes, auf die Ratssitzung vom 25. August verschoben würden. Unter diesen Umständen werden die Aussichten für eine sriedlirlfe Regelung als wenig günstig bezeichnet, um so mehr als Italien, wie die Autzenpolitikerin des „Oeuvre" seststellt. höchstwahrsrlfeinlich ein Verfahren nach Artikel 15 ablehnen dürfte. Das sei auch die Auffassung der Völker- bnndskreise. Italiens ösfentlici)« Rieinung sei durch die Vor bereitung auf den Kolonialkrieg in zu grosse Erregung versetzt worden, als das; die Italienische Regierung setzt an fünfwöchige Verhandlungen denken könnte, bevor sie mit militärischen Ope rationen beginnen würde. Ausserdem habe auch die italienische amtliche Verordnung über die Aushebung der 41>prozentigen Golddeckung einen sehr ungünstigen Einbruch gemacht. Künftig könne also die italienische Regicrnng über ihre gesamte Gold deckung verfügen für Zwecke, die man nicht näher zu bezeichnen brauche. In französischen Kreisen glaube man. das; diese „ver zweifelte Massnahme" es Italien ermöglichen solle, seinen Kolo nialkrieg zu finanzieren. „Das Morden wird grausig werden" Der Londoner abessinische Geschäftsträger über den kommenden Krieg mit Italien Parls, 24. Juli. Der abessinische Gesandte in London. Dr. Mar tin, erklärte einem Berichterstatter des „Echo de Paris", eine Einigung Im italienisch-abessinischen Streit sei kaum noch denk bar. Dazu sei es zu spät. Italien habe viele Millionen aus gegeben und 200 000 Mann nach Afrika geschickt. Wie sollte es setzt auf seinen Plan verzichten. Abessinien werde aber nicht auf eine Unabhängigkeit verzich ten. Seine Bewohner würden bis zum letzten Mann sterben. Das Morden werde grausig werden. Abessinien werde, wenn nötig, zu Grund« geh«n, aber es geb« einen Gott, und der lag der Vergeltung werde kommen. Der Kampf werde auf seden Fall sehr hart und langwierig sein. Die des Klimas ungewohn ten italienischen Truppen hätten schon setzt gewaltig zu leiden. Die modernen Kriegsmittel würden sich gegen Abessinien schwer anwenden lassen. Der Gesandte ist überzeugt, das; der Streit den Rahmen eines örtlichen Krieges über schreiten werde. Er werde das Signal sür den Zu sammenschluss aller farbigen Rassen gegen die Weitzen werden, der Beginn eines Kreuzzuges gegen die kolonisierenden Völker. Wenn England und Frankreich, erklärte Dr. Martin zum Schluss, Italien koloniale Zugeständnisse aus ihrem eigenen Besitzstand machen wollten, sollten sie das tun. Abessinien werde nicht naclsgeben. Dle Lage in Verfall Dublin, 21 Juli. Die Lage in Belfast bleibt weiter beunruhigend. Nm Dienstag wurde ein Mann durch einen Schutz ins Bein schwer verletzt. In der Brookfield-Straße explodierte eine Bombe, wodurch ein vierjähriges Mädchen verletzt wurde. Die Zahl der Verhaftungen hat sich um zehn auf 131 erhöht. Im Laufe des Dienstagabend wurde eine Reihe von Männern festgenommen, von denen einem Brandstiftung, einem anderen tätlicher Angriff und zwei weiteren die Acutze- nmg von Drohungen zur Last gelegt werden. Von amtlicher Seite wird die Lage als beträchtlich bes ser bezeichnet. sVergl. auch die Meldungen auf S. 3.) Ernst« Rückwirkungen der Belfaster Religionskämpfe auf den lrischen Freistaat. Infolge der schweren Unruhen in Belfast herrscht im irischen Freistaat, und zwar besonders an der Westküste, große Erregung. Die in Ausstand getretenen Tockar- veiter von Galwal), der Hauptstadt der gleichnamigen Graf schaft, haben verlangt, daß alle protestantischen An gestellten der Stadt entlassen werden sollen. Es wurden Umzüge veranstaltet, um die katholischen Arbeiter meh rerer Fabriken zum Streik zu veranlassen. Die Polizei zer streute aber die Menge durch einen Gummiknüppel-Angriff. Am Dienstag spät abends beschlossen die Dockarbeiter In einer öf fentlichen Versammlung die Fortsetzung des Streiks. 50 Zög linge der Polizeischule von Dublin sind nach Galway entsandt morden, um bei der Aufrechterhaltung der Ordnung zu helfen. Die Unruhen haben am Montagabend begonnen, als die Dock arbeiter sich weigerten, einen Kohlendampfer aus Belfast zu löschen. Am Dienstag früh wurde ein Küstendampfer solange an der Abfahrt gehindert, bis ein protestantischer Maschinist das Schiss verlassen hatte. - . . Aus Belfast wird berichtet, daß der Lordoberrlchter Sir William Moore bei Eröffnung der Schwurgerichtssitzung In einer Rede gegen Uebcrtreibungcn auswärtiger Blätter Einspruch erhoben hat. Er sagte, Belfast habe 450 NM Einwohner und das Unrnhegeblct besitze eine Einwohnerschaft von 45V0 Man nern. Frauen und Kindern, mit anderen Worten, von genau 1 v. H. der Gesamtbevölkcrung. Es sei unwahr und ungerecht die Sache so darzustcllcn. als ob In der ganzen Hauptstadt Nordirlands „Orgien" der Gewalttätigkeit und der Ruhestörung an der Tagesordnung seien." Rätselhaftes Verschwinden einer französischen Waffenfendung Paris, 24. Juli. Seit zwei Tagen sucht die Sicherheitspolizei das eigen artige Verschwinden von 25 000 kg Waffen und Munition 'm Freihafen van Le Havre aukzuklären. Der Bürgermeister von Le Havre, Abgeordneter Martin Meyer, hat dem ..Malin" über die geheimnisvolle Angelegenheit folgenden Ausschluß gegeben: Bor vier oder fünf Monaten erhielt eine Pariser Waffen- und Munitionsfabrik einen großen Liefcrungsanftrag für Buenos Aires. Die aus Maschinengewehren. Gewehren, Pulter. Grana ten und Patronen bestehende Sendung wurde in 325 Kisten mit einem Gesamtgewicht von 25 000 kg verpackt und in Ronen auf zwei Dampfer verfrachtet. Als diese bereits ausgelaufen waren und sich auf der Höhe von Le Havre befanden, wurde die französische Regierung von der argentinischen Regicrnng ersucht, die Sendung zu verhindern: doch war cs zu spät. Am Bestim mungsort angckommen, hat die Zollverwaltung die Einsuhr dieser gefährlichen Ladung verhindert. Einige Wochen später wurden die unerwünschten Kisten nach Frankreich zurückbeför- dcrt, ordnungsgemäß in Le Havre gelöscht und dort im Frei hafen eingelagert. Bei einer Zollrevision stellten sich gewisse lliiregelmäßigkeiten heraus, woraufhin die Kisten gcöfsnet wur den. Zum großen Erstaunen der Zollbeamten fand man aber nicht Waffen und Munition, sondern Pflastersteine und Sand vor. Die bisherigen Nachforschungen haben ergeben, daß der merkwürdige Inhalt aus Paris stammt. Verzweifelte Lage lm chinefisKeii Sochwasserge-lct 30 000 Tot« geborgen? Schanghai, 24. Juli. Im SUdwesten der Provinz Schantung, in dem Niede rungsgebiet, durch das der Hoangho bis zu seiner Richtungs änderung im Jahre 1852 ins Meer strömte, sind die Hochwasser fluten in ständigem Steigen Hegrissen. Die Wassermassen ha ben jetzt die Städte Tschujeh, Tschiahsiang und Iungtscheng erreicht, deren Räumung vom Gouverneur angeordnet wurde. Am Nanjanasee an der Grenze von Schantung und Kiangsu sind die Deiche gebrochen. Mehrere hundert Dörfer wurden vollkommen überschwemmt. Unter den Flüchtlingen fordern Vernunft gegen Kritik um jeden Preis NSK. Tic englischen Kritiker sind im Parlament aufgestanden und haben um jeden Preis Opposition gegen die Politik des Londoner Kabinetts gemacht. Die Wort führer der Opposition, an ihrer Spitze Lloyd George, den der Erste Lord der Admiralität. Sir Bolton Eyres-Mon- sell, einen Meister der Konfusion nannie, haben sich in schweren Beschuldigungen gegen Deutsch land und seinen Ehrgeiz zur Schaffung einer U Boot- Islotte gefallen, ohne an die Stelle ihrer Kritik auch nur irgendwie positive Vorschläge setzen zu tonnen. Aber mit ruhiger Gelassenheit, zuweilen leicht ironisch, erhielten alle diese widerstrebenden Kräfte von der Negicrungsbant eine 'Antwort, der sie sachlich nicht zu widersprechen vermochten. Tie Haltung der englischen Negierung zeichnet sich in weitgehendem Maße durch nüchterne Sachlichkeit aus. Man hat begriffen, daß man nicht ewig mit zweierlei Maß rech nen und ein Volk im Herzen Europas nicht bis in alle Zu kunft hinein diskriminieren kann. Die Antworten auf ge wisse fragen der Opposition würden aus deutschem Munde naturgemäß deutlicher sein, als sie im Unterhaus gegeben wurden. Wenn beispielsweise ein Abgeordneter der Lin ken fragt, warum Deutschland bei Beginn seines ijZaues einiger U-Boote nicht erst vorher um Erlaubnis eingckom- men sei, so mag er daran erinnert werden, daß Deutsch land inzwischen ein freier und souveräner Staat geworden ist. der seine Entschlüsse in bestimmten Fragen selbst zu fassen pflegt. Daran müssen sich nun schon solche Kritiker gewählten. Ebenso ist die Frage nach dem Sieger bei den deutsch-englischen Flottenbesprcchungen reichlich ab>urd, wenn nicht gehässig, weil hier niemand der beiden Ver- handlungsseiten den anderen übers Obr bauen wollte, son dern es vielmehr darum gebt, einen positiven Beitrag zum Frieden zu leisten und eine Grundla" zu schassen. au? der auch andere Staaten weiterarbeiten können. Wie sehr die englisch' Opposition noch in die alten Methoden der twiichenstaa:':chen Vo'-rik r-errannt ist. be weisen die Konstruktionen kollek' ver Au''asiungen und multilateraler Vereinbarung::: Es st'blr noch immer das Vertrauen zueinander und der Mut. m direkter Verständi gung die Vorausienungen. an' Gr deren eine zielklare Fortentwicklung der europg.i i en Politik allem möglich ist. Der englische Marineminister und der Erste Lord der Ad miralität haben den Veriuch unternommen, den Bea:nn einer neuen Aera diplomatischen Verk-brs und politischer Entwicklungen vor 'brm Kritiken zu vertreten und zu verteidigen. Die Opposition hat zrvar mit viel Kräneaufwanö und großem Wortschwall ihre alte Stellung zu holten sich hemükst. aber ihr Widerstand hrach mangels positiver und sachlicher Argumentation zusam men. An der Tatsache des deutsch englische" Flottenab kommens und seiner besonderen Mission in Europa dürfte sich nichts mehr ändern lassen. Die Vernunir wir) sich der Kritik um der Kritik willen und der Opposition um seden Preis im Interesse des Friedens durchleben Die Zeit, in der die diskriminierendsten Bestandteile des Versailler Kewaltdiktats der internationalen 'Politik ihr Gepräge gaben, gehören der Vergangenheit an. Hungersnot und Seuchen täglich Hunderte von Opfern Aus dem Gebiet des Jangtse lauten die Berichte etwas günstiaer. Dort wird seit einigen Tagen ein langsames, aber stetiges Fallen des Wasserstandes beobachtet. Es ist deshalb dort auch möalich, allmählich einen tieberblick über die Ausmaße der Ka tastrophe zu gewinnen. So sollen sich im Ianglse-G-biet n:cht weniger als 10 Millionen Menschen auf der Flucht befinden. Im Bereiche des Tungting-Sees, des riesigen Binnensees >m Norden der Provinz Hunan, ist der Sachschaden größer als bei der großen Uebcrschwcmmung im Jahre t03t. Nack M:::e:Iun- gen des Roten Kreuzes in Hankau schätzt man Sie Zadl der allein aus dem cangtse und dem Han-Fluß geborgenen Le cken auf bisher 30 000. . Hamm fWestf.Z. 24. Juli. In Ostwennemar bei -Vrmm n Westfalen beacht am 25 Juli d I Iaeob Kak. der erste Bur-cke des Reichspräsidenten Generalfeldmarschall von Hindenburg «i- nen SO. Geburtstag. *
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