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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.03.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000331023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900033102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900033102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-03
- Tag1900-03-31
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Freitag-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. -ezWBLYl: »I« .»n»«« N«q^«en» «rtchNn«» eidlich «»»»->>»! Ü« «t.I'drr «» »««»-» mu> d« «»qst-n llmgibmig, w« d«» gulraaun» durch «iarn» s»»n udri «mn-iWontr« »r>o!gl. erhalln, dal SI«t» «, Machrntagrn, dir nicht «q Sonn, oder Stiert»»« iolgen, tu Wki rh-il»u«»»den «dcnd» Mid «iorgeuS ,»»-stellt. Mr Rückgnb, «ingrsandter SchriststüLe kebie verbindlich!eü. Frrnsprechanlchlll«: A«t I V». U «. Ur. «0VS. Selearamm.Sldrell«; V«rchvi«h»»n vr»»d,n. AuMm-kE Lle Lmiohme oon Lnkündimmgen erSljt in der Saii«tgelchiii«4liell- und den Nedenaimadmellellen tu Dreodnn bis SiochmiUngi 8 L>r. Sonn, und Feier, log« nur Aarienilrat- 88 oon dt bl; >/,d Uhr. Di« Ispiapge Brund,eile lra. 8 Lilbens dH Psg., Lnlllndigunnkui uui der Prwatseid! Zeile « PH, ; d>e Lspowg« Zeile nlo „Liri»«jandt" oder »ul Dexileile 48 Pjg. ZN llstnnmcrn nach Lonn. und Feier, wge» l. de,. Sipallige Grundierten SV, «o d-i er» und «V Psg. »,ch delondereo, Doris. LilddürtigeAuftraae nur g«genS»road- be>öhlung. AelegiMer «erden mit tVPsg.bsichn.kt vu88LrS 8set ^ioäer- g Svdönrovk M8l!l'Mel'8ll'. Nr. 88. Lrahtnachrichtcu. Armeebefehl des Prinzen Georg, Landtag, Armee-Veränderungen, Sladwerordneten- Sitzung. Dresdner Musikschule. Berliner Leben. Tminllbtnv, 31. März L9W. Aeruschreib-und Fernsprech-Berichte vom 30. März, Berlin. Der Raver und der Kronprinz wohnten gestern Abend der Vorstellung deS „Gehörnten Siegfried" und „Siegfried S Tod" auS Hebbels' „Nibelungen" im Königl. Schaiispielhansc bei und betbeiligten sich lebhaft an dem Beifall, den das zahlreich erschienene Publikum der Aufführung wendete. Heute! batte der Kaiser eine Besprechung mit dem Staatssekretär Grasen Bülow. den er im Auswärtige» Amte anssuchtc. — Ein hiesiger bekannter Gastwirth, Friedrich P., hat sich vergangene Nacht im Thiergarten am Goldffichteich durch einen Revolverschuß in den Kopf getödtet. Berlin. Im Abgeordneterrhause begründete beute Sauden seine Interpellation, welche Mahregcl» die Negierung beabsichtige, um der durch die anhaltenden Winlerstürme schwer in ihrer Existenz gefährdeten Bevölkerung am knirschen Haff zu Hiise zu kommen? Minister Freiherr v. Hammerstein erwiderte, eine momentane Nothlagc liege nicht vor. zumal da, wo sich ein Nothstnud gezeigt habe, die freiwillige Hilfst Hörigkeit bereits eingesp, irrigen sei. Die Behörden würden jedenfalls noch untersuchen, wo etwa geholfen werden müsse und es würden je »ach dem Ergebnis; der Unter, suchung eventuelle Mittel gefordert werden. — Heute werden sich wahrscheinlich beide Häuser des Landtags vertagen. Das Ab geordnetenhaus nimmt seine Sitzungen »ach Ostern am 2! Avril wieder auf. Auf die Tagesordnung wird u. A- der Antrag Hirsch und Genosse» gestellt, betreffend Neisckvsle» für den Bemch der Weltausstellung in Paris. I» einer der ersten Sitzungen nach den Serien wrrd auch das Gesetz betreffend die Reform der Ge. meindewahlcn zur zweiten Lesung gestellt werden. - Der in Folge eines SchlaganfallS, den er bei einer Kommiisionssitziing ini Landtag erlitten hatte, verstorbene Abg. Koiiich wird nach Gotha überführt, wo seine Leiche verbrannt wird. Wien. Die durch einen mehr als Ttstündigcn Schireefall angehäusten Schneemasscn verursachen gwize Verkehrsstörungen. Der Straßenbahnverkehr mutzte zum großen Theilc eingestellt werden: auch auf verschiedenen Eisenbahnen rie'cn die Schnce- niassen bedeutende Störungen hervor. Der Verkehr wird, wie die Bctriebsdireklion der Stacitsbnhii bekannt giebt. in Folge der großen Schneehöhe mit den größten Schwierigkeiten aufrecht er halten. "Namhafte Verspätungen sind im Fern- und Lokalvertchr zu verzeichnen. Paris. „J'rggrv" und „Libre Parole" melden ans Algier: Inchar ist nach heftigem Kampfe besetzt worden Ans französnchcr Seite sielen 2 Offiziere und st Mann: einige Mann wurden ver wundet. Die Verluste der Araber aus Tuat betrugen 600 Todte, 1000 Verwundete und 500 Gefangene. Nom. Die heutige Sitzung der Kammer wurde um 10 Uhr eröffnet. Zehn Minute» vor Eröffnung der Sitzung nahmen die Mitglieder der äntzersten Linken ihre Sitze ein. Beim Eintritt deS Präsidenten, der Minister und der Devnttrten der Neaierungsmajorität iu den Sitzungssaal rufen die Mitglieder der äntzersten Linken dem Präsidenten zu: „Hinaus! Hinaus!" und werfen mit Paprerkugeln. Die Oucstoren fordern die Mitglieder der äutzerstc» Linken aus. sich zu beruhigen Da diese aber fvrt- sahren. zu schreien und zu lärme», bedeckt sich der Präsident und bebt unter lebhaftem Beifall der Majorität die Sitzung ans. Die Tcputirten verlassen dann ohne weiteren Zwischenfall den Saal. Bern. Der Ständcrath genehmigke ebenso wie der Nationalrath einstimmig den nothiaen Kredit für die Beendigung der Studien zur Nenbewaffnnng der Artillerie. Im Spätherbst soll eine Vorlage betr. die Einführung eines Schnellfeuer- geschützeS der Bundesversanimliing unterbreitet werden und später eine solche über die Einführung von Feldhanbitzen. London. Die „Times" melden ans "Iökohcrmcr: Nutzland dränge Korea, ihm ein Stück Land neben der Fremdennicderlass- img in Piasampo zu verpachten. Russland gebe tomit ein Beispiel, welchem, wie man fürchtet, andere Mächte folgen würden. Washington. (NeuteiMeldung) Ter Sekretär des Ackerbau-Departements erhielt nichtamtlich die Benachrichtigung, die Türkei verbiete die Einfuhr des amerikanischen Schweine- fleisch es. Im Hinblick auf die verschwindend geringe Ausfuhr der Vereinigtet: Staaten nach der Türkei glaubt man hier, diese Maßregel sei dem geheimen Einflüsse einiger Kontinentalmächte zuzmchreiben. deren Widerstand gegen die Forderung ans Zulassung von Fieischvrodulien gestärkt werden könnte, wenn sic auf ein ähn liches durch sanitäre Erwägung begründetes Vorgehen anderer Mächte Hinweisen könne::. lDie in dieser durch nichts begründeten Unterstellung liegende Verdächtigung der Lovalität der Kontinental mächte mutz, iowcit Deutschland in Frage toinmt. gleich von der , Schwelle aus aus daS Allerentschiedenste zuiückgewicjcn werden. D. Red.) Warrcnton. (Renter-Meldmrg.) Die Artillerie der Buren Halle vorgestern nicht gefeuert. DaS englische Lager ist in der Nacht autzer Schußweite des Feindes verlegt worden. Margens erössnctcn die Bure» von den Kovjes gegenüber dem Ort ei» heftiges Gewehrr'euer. Als aber zwei Geschütze in eine Stellung gebracht waren, von welcher die Laufgräben der Buren von der Seite her beschossen wurden, schwieg das Feuer in kurzer Zeit. Tanger. "Ans Rabat wird der Tod deS Großvezirs ge meldet. Die heutige Berliner Börse war eher noch stiller als an den Vortagen, wenn es überhaupt noch eure Verschärfung des Wortes Gcschästsslille giebt: selbst am Montanatienmarkte. der in den letzten Tagen noch einigermaßen lebhaft war. waren die Um sätze kaum »cimenswcrlh. die Kurse behaupteten sich ungefähr ans den, gestrigen "Niveau, doch sind die Verichiebungeii durchweg unbedeutend. In der zweiten Stunde stand der Verkehr säst völlig, die Kurse sind nur noch als nominell zu bezeichnen Die Ulkimo- lianidatio» ist im Ganzen glatt verlause», nachdem bereits an den vvransgegangcneir Wochen die Engagements unter der Hand glatt gestellt worden sind. Für den Mvirtanaklieumnrkt kommt in Be tracht. datz die Kassakontokorreirlgeichäste. die bisher an diesem Marti gepflogen wurden und nach einem Urtheil des Reichsgerichts in gleiche Linie mit dem früheren Ultimohandel zu stellen seren, von de» großen Banken nicht mehr geführt werden. Daraus erklärt sich auch die Ruhe, die heute eingetrcte» ist. Am Bankaktien- markte war die Haltung im Ganzen seit, besondere Kursveränder- unge» sind auch hier nicht hervorzuhcben Von Encnbalmallicn hielten sich heimische Werthe gur. Ostpreußen höher aus die ungünstige Witterung, die befestigend ans de» Getreidcmnrkl wirkt. Man erwartet größere Getreidetransportc auS dem nördiiclien Ruß land. Von fremden Bahnen österreichische und schweizerische still. Am Reiitenmarkte war das Geschäft ganz still, nur Spanier etwas nmgcsctzt. Heimische Fonds behauptet, aber ohne Umsatz. Prrvat- diskont 5'/i Proz. — Am Svicitn s - Markt wurde nach privater Ermittelung bezahlt siir 70cc-Loco 48.60 Mk„ 20 Pfg. niedriger. Ter Getr eide-Markr lag fest aus daS anhaltende Froslwcttcr, auf Nachrichten über Snalenschädigiing und ans Meldungen von starke» Unwettern in Oesterreich-Ungarn. Auch "Nordamerika meldete feste Tendenz. Weizen nnd Roggen waren etwa 0.75, Mk. höher. Haler behanvtek: die Nachfrage hat sich in lctzwr Zeit nach dreier Gc.widcart lebhafter gestaltet. — Wetter: Frost. Nord ostwind. Oerlliches und Sächsisches. Dresden, der: M. März. —* Ter Armeebefehl Sr- Kvnigl. Hoheit des Prinzen Georg an das l2. sächsische Armeekorps lautet: „Dresden, den 26. März 1l>00. Im Begraste. daS Kommando des 12. "Armee korps nbzugcpcn. drängt es mich, dem Armeekorps ein herzliches Wort deS Abschiedes zuzumscn. Es sind nun über 26 Jahre her. daß ich das Kommando des Armeekorps führe, und vorher hatte ich die Ehre. eS während des größten Theilcs der ruhmreichen Krieasiahre 1870,7t vor dem Feinde zu führen. Immer habe» sich die Truppen des Armeekorps, wie sie tapfer und ausdauernd im Kriege waren, so auch im Frieden durch Disziplin, Pflichttreue und Eifer es in der Ausbildung allen deutichcn Armeekorps gleich zu thrrn ausgezeichnet. ES war mein Stolz und ineine Freude, mich Führer des 12. Armeekorps nennen zu können. Mit Schmerzen scheide ich auS diesem schönen Verhältnisse. Möge, das ist mein herzlicher Wunsch beim "Abschiede, der bisherige schöne Geist im "Amreekorps erhalten bleiben, zur Freud« unseres Königs und Kriegsherrn und zum Wollte des Vaterlandes. DaS walte Gott! gez. Georg. H. z. S.> Generalscldmarichall." —* Ihre Kaiser!. König!. Hoheit Frau Prinzessin Friedrich A ngust ist gestern Abend von Bnckeburg und Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich "August heute früh von Bozen wohlbehalten hier wieder cingetrosten. — ' Se. Hoheit der Herzog-Regent Johann Albreckt von Mecklenburg-Schwerin hat Herrn Tr. mcd. Earl Linow zum ScmitütSrath ernannt. —Gencrcstmaior wachse. Kommandeur der:). Infanterie Brigade "Nr. 47, ist nr den Ossizrcren von der "Armee versetzt und Oberst Freiherr v. Friesen unter Beförderung znm General major zum Kommandeur dieser Brigade ernannt worden. — Gestern war der Briaadekommaiidcnr Herr Generalmajor v. Rabcnhorst als "Nachfolger des Herrn Generalleutnants General adintcuit Hingst genannt morden. Treie Angabe beruhte ans einem Mißveritändurß. Es ist vielmehr Herr Brigadekommandeur General major v. Broizem zum dienitthueiidcn General n la suite Sr. Majestät des Königs ernannt worden. An Stelle des Herrn Generalmasors v. Broizem ist Oberst Freiherr v. Mil kau zum Kommandeur der L. Kavallcriebrigade "Nr. 32 ernannt worden. —' Aus Anlaß ihres morgen erfolgenden Scheidens aus dem Dienste isldcni Ober-PosldirettionssekretärRechnunasrath Schmidt der vrentziichc Rolhc Adlerordcn 4- Klasse und dem bisher als LcitnngSrevisor tbcitig gewesenen Ober-Telegravde»c>ssistentr» Knopf der preußische Kronenordcn 4- Klasse und der Titel „Telcgrapheiiickretär" verlieben worden. Herr Obcr-Postdircktor Geh. Ober-Postrath Halle überreichte beute den beiden genannten Beamten die hctresscndcn Diplome und Ordenszeichen vor der zu diesem Zwecke besonders versammelten Beamtenschaft der Kaiser!. Ober-Poildrrcttion mit Worten der Anerkenmrng und des Tankes für die seitens der nunmehr Scheidenden der Postverwallum, während mehr olS einem Menschenalter geleisteten guten und Irenen Dienste. —"Nach 40icchriger Dienstzeit scheidet morgen ein hoch verdienter Beamter, Herr Rcchmmgsrath Hammermüller. Vorstand der Jinanzrechmnigsexpedition, Abtheilung für Eisen bahusachcii. ans dem Staatsdienste. In bervorrcrgender Weise Hot der scheidende bei der in den letzten Jahren vorgenvmmenen Reorganisation des Rechnungswesens der Staatseisenbahnen mit gewirkt. Bereits vor Jahren ist ihm für sein verdienstvolles Wirken die allerhöchste Anerkennung durch Verleihung deS Ver dienstordcirS zu Theil geworden. —' Den 1 April feiern fünf treubewährte Beamte der König!, Sächsischen Staatsbahnen ihr 25jähnaes Tienstiubilänm. Es sind dieses die Herren Lokomotivführer Jahn« und Brandt irr Dresden-Altstadt. Gregor und Peter in Dresden-Neustadt. Herz er iu Tharandt. —' Wie bereits kurz erwähnt, fällt am 23. Avril die K öurgs - Parcide der Dresdner Garnison und der Truppe:, ans Großenhain. Freiberg und Festung Königsleiu aus. Tie Parade unterbleibt im Hinblick aus den späten Fall des dies jährigen Osterfestes. - Landtag. Auch heute hielten beide Kammern Sitzungen ab. Die Zweite Kammer erledigte zunächst nach den An trägen der Deputation den Entwurf eines Gesetzes. Aenderungen in der Genchtsorzamiatwn betreffend, und die zu dem Gegenstand eingegnngenen Petitionen. Zur Debatte griff als erster Redner Staalsministcr Di. Echnrig das Wort, um seine Stellung reip. die der Regierung hinsichtlich der Vorlage ausführlich zu recht fertigen und zu begründen. Daraus vertrat Berichterstatter Abg Dr. Stöckel den Standpnnil der Deputation und suchte den Herrn Minister zu berichtigen und zu widerlegen. Weiter sprachen die Abg. Ovin. Hcrtwig, Müller. Dr. Schill. Enke. Frätzdors und der Herr Staalsministcr. Ferner verabschiedete daS .Haus ebenfalls »ach den Airträge» der Deputation muh nur unerheblicher Debatte den Entwirrt des Gesetzes über die.Handels- und Gcwerbekammcrn. — Die Erste Kammer bewilligte die die Landeslottcne :r.. Ordcirskonzlei und Gellst- und Verordnungsblatt betreffenden Kapitel des ordentlichen Staatühaushaltsetats. sowie vier Titel des außerordentlichen Etats. Bahnhossbauten betreffend. —Se. Majestät der König hat nachstehende Veränder ungen in der Armee genehmigt: Im aktiven Heere: 1. Slellenbesetzung deS am l. April ds. I neu zu bildenden iS. Inf. - Aeg. Nr. 181. Kommand.: Oberst Frbr. v. Harricn. bisher Obertttcut. beim Stabe des Gren. Reg. Nr, IM. Kunst nnd Wissenschaft. 's* Im Kvnigl. Hossch an spiel fand auch die erste Wiederholung des neu einstndirten „IulinS Eäsa r" gestern. Donnerstag Abend, ein auSverknustes Hans das nicht müde wurde, den Trägern der Hauptrollen, namentlich de» Herren Wracke Marc Anton) und Blankenstein (Brutus), im reichsten Matze Beifall zu spenden. Die grotze Aoiumllene schlug wieder ziuwcnd ein unv entfesselte einen Sturm des Applauses, der sich nicht eher legte, als dis sich die Gardine sechs Mal gehoben batte. Ter Wunsch, die in jeder Hiilsicht ktienswerthc Ausfuhlung des grandiosen Dramas recht bald und deS Oesteren wiederholt zu sehen, dürste gerade letzt, wo die Osterferien vor der Thür flehen, allenthalben sich geltend machen. s* Mittheiluvg aus dem Bureau der Könlak. Hoftheater. Wegen Unpäßlichkeit des Irl. Huhn kamt die für Lwnnabend den 3l. März angekündigte Aufführung der Over „Lucrezia Borgia" nicht stattsinden: dafür gehl im König!. Operndause d:c breiartige Over „Mignon" von Amdwisc Thomas in Scene. Mittheilnna aus dem Bureau der Königl. Hoftheater. Frau Nellie Melba Kat heute der Genetaldireltion der Königl. Hotzhcater telegraphisch mrttheüen kaffen, daß ffe neuerlich an Influenza erkrankt m»d daher leider nich t in der Lage ist, am 2. und 5. Avril in der Königl. Hofoper aufzutreten. Die für die obigen Daten ongekündigten Aufführungen der Opern „Lucia von Lammermoor" unv „Violetta" (I-a Trsvmtn) weiden nunmehr mit Frau Dedekind als Lucia und Frl. Abendroth als Violetta statt- linden. -ff» Die Dresdner Musikschule des Henn Direktor R. L. Schneider konnte mit ihrem gestrigen, im VerelnsbauSsaale abgrhaltenen Schlutzconcert zugleich die Jubelfeier ikreS zednjäbrigen Bestehens begehen. Am l. Avril lMO mit 2 Schiller» ln's Leben gerufen, zählt dir Anstalt heute 3ff0 junge Musik- befliffene zu ihrem Scknlr,bestände, n»d mit diesem stetig sv,t- schreitenden äußeren Dachstdum ist beständig eine innere Festig ung und Krästiaung Hand in Hand gegangen, die drrAnstalt zu immer größerem Ansehen und zu immer schöiieien unterrichllichen Ersolgen verholfen hat. Nicht weniger als 240 Schüleraufsükruiigen. die in diesem nunmehr glücklich vollendeten Decenuium den, haben auch der O'efferitlichkelt hinreichende alten wür fe geliefert von dem ticllnfften Streben, von welchen: Lehrende wie Lernende der Anstalt allzeit beseelt waren. Davon überzeugte cmfs Neue daö gestrige, daö zehnte Schuhahr krönende Jubiläums-Eoncert. Mit Orgelklängen weihevoll eröffnet — Herr R. Richter spielte den l. Satz auS Rhemberger's ks-wnII-Ionate op. l>9 und bekun dete damit ein 'bei Herrn Organist O. Thomas erwoibenes) solides Können — und mit einer vom Schülermchester gebotenen, sehr löb lichen Ansjühlnng der Wcber'"chen Iubclouverture schwnnghask beschlossen, brachte die Anffübrung znnächsl mit Beclboven's L-moII-Eoncett op. 37 kl. Latz) eine recht annebmbkue Klavier- leistnng einer Schülerin des Anstnltsdirektors. Frl. Magd. Schmidt. Pcusilke der jungen Klavierspielerin in technischer .Hinsicht auch ab und zu etwas Menschliches, so zeugten doch Spiel und Auffassung von Begabung und viel Studienfleiß. Wie bei dieser "Nummer, so offenbarte das ans ca. 40 Köpfen bestehende Anstaltsorchestcr auch bei allen folgenden ihm znsallenden Begleitansgaben eine Diskretion und Sicherheit, die den selbst noch lugciidlichcn Führer der jungen Musikerschaar. Herrn Job. Reichert, als einen rechten Man» am rechten Orte erscheinen ließen. Solche trefflich gelöste Bealeit- ausgaben erwuchsen dem Orchester in einen, Concert (d'-moli- iür Oboe von I Rietz, dessen solistischem Part Herr Fr. Haase (Klasse RitterSchmidt) mit rühmlichem Gelingen gerecht ward, ferner in einein Eello-Concert M-ciar) von Hand», das Herr A. Zenker (Schüler Böck- mann'S) technisch und musikalisch gleich gut bewältigte, sowie in zwei gesanglichen Darbietungen (^kennst du dosLand" aus .Mignon" und „An lenem Tag" ans „Hans Helling"), um deren Ausführung sich zwei stimmbcaabte Eleven veS Henn Dr. Müller. Frl. W- Gaevde and Herr A. Genlh. verdient machten. Die weitaus beste Leistung des Abends bot der Pctri-Schüler Herr C. Wagenknecht mit der vortrefflichen Wiedergabe des 1. Satzes auS Bcetlwveii's Violin-Concert <I>-cIur). Der volle, schöne und warme Ton. die kraft volle Bogensühliiiia das iiitelligentcErfaffen und dikaiißeraewvbnliche technische Sicherheit vereinigten sich hier zu einer wahrhaft genuß reiche» Darbietung, die beinahe de» Stempel künstlerischer Reife an sich trug. Bon entschiedenem Talent zeugte auch ein Kom- positionSveriuch eines Schülers auS der Klaffe Echjelderup. des Herrn F. Compter, der mit einem Sinfonirsatze in die musikalischen Schranken trat. Es ist leider bei unseren Jüngsten Mode ge worden, sich etwas vorschnell an die allerhöchsten Kunstaufgaben zu wogen. Roch bedenklicher erscheint es, wenn die Vorbilder bei derartigem Kuiistlchcrffc» nicht bei den großen Meistern der klassischen Zeit, sondern bei den Allcrmodernstcn geruckt werden. Auch Herr Eomvtcr gehört, wie es scher,,t. z» Denen, für die ein Binde» an die übcrlielluen Formen ein überwundener Standpunkt ist. So viel ' auch an hübschen Einfällen und unbezweiselbarem Jnstnimcntatwns geichick in der sogenannten Sinfonie steckt, so macht doch das Ganze in Folge seiner Zcrsahrcnbeit nnd seines ewigen Stimmungswechsels weil eher den Eindruck einer Rhcwiodie als eines sinfonischen Ton Werkes. Der iiibilirende» Anstatt und ihrem Direktor bezeugten die Versammelten durch kauten Beifall nnd zahlreiche Blumen spenden ihre Theiliiahme an dem Stiftungssest-Coneert. das auch in künstlerischer Hinsicht als ein Ehrenabend der Anstalt bezeichnet werden darf. stt. Berliner Leben. L. Berlin, den 28. März. , Berlin büßt von Jahr zu Jahr mehr von jenen Vorzügen ein. dre es unbestritten bisher gegenüber den älteren Millionenstädten beiesfe» hat. Da ist zunächst die W ohnungSfrage. Bis vor Kurzem war die deutsche Reichshauptstadt, was die Billigkeit und die durchschnittliche "Annehmlichkeit der Privatwohnungcn anlaugi, Wien und namentlich Paris weit voraus. Für gut gelegene und freilich hier s, modem auSgestattete Gcschästslvkole mutzte man ichmr .lehr und Tag tn der Leipzigerstratzc und Theilcn der Friedrichstratze unter 20.000 Mark jährlich kaum zu haben. Es grrbt aber dort Läden, die 60.000 Mark und darüber kosten. Je mehr die Stadt im Innen: einen citvartigen Charakter angenommen hat. desto thcuerer wurden dort auch naturgemäß dir immer spärlicher werdenden Privarwolmungen. und vom Ceutrum aus verbreitete sich diese Answärtsdeweaung der Micthpreije langsam, aber unniisbaltiam nach den Außenbezirken. Die Zag der leerstehenden Wohnungen geht ständig zurück und demgematz schrauben die Hausbesitzer, dk hier etwa «in Jahrzehnt lang recht bescheiden und entgegenkommend gewesen sind, ihre Forderungen entsprechend empor. Bor 5 Jahren noch konnte man in den besseren Straßen deS vornehmen Westens eine gut ausgestattctr Wohnung von 6 Zimmern im zweiten Stock für 3000 M. jährlich ohne besonder«
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