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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 05.04.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190304054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19030405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19030405
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-04
- Tag1903-04-05
- Monat1903-04
- Jahr1903
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 05.04.1903
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Inserate werden die fünfgespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. — Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die ögespaltene Zeile 15 Pfennige. — Dienstag, den April: Vorm. 101/2 Uhr feierliche Aufnahme -er uenriutrelenden Knaben nachm. 2 „ „ „ „ „ Mädchen in der Aula. Lichtenstein, den 4. April 1903. Die Schuldirektion. Poenicke. Die Volksbibliothek zu Callnberg ist Sonnabends und Mittwochs nachmittags 1—2 Uhr geöffnet. Sparkasse zu Hohndorf expediert Montags, Mittwochs und Sonnabends, von vormittags 8—12, nachm. 2—5 Uhr; behandelt alle Einlagen streng geheim und verzinst dieselben mit 31/2 v. H. Zur Konfirmation. Offenb. Joh. 2, 10: Sei getreu bis an den Tod! So seid getreu! Denkt, was in Heitger Stunde Ihr feierlich in Gottes Hand gelobt, Ein bindend Ja ging da aus eurem Munde; Dem Seelenbräutigam seid ihr verlobt. Das hochzeitliche Kleid ward angemessen; Ihr habt um seinen Gnadentisch gesessen Mit sanfter Rührung und mit tiefer Reu, So seid getreu! So seid getreu! Es kam der Tag des Heiles, Es schwindet nun der Kindheit Morgenrot. Maria freute sich des guten Teiles, Wohl viel ist nutze, doch nur eins ist not! Bald naht die Welt mit allen Lebenslüsten, Doch kommt, in Gottes Hause still zu rasten, Daß jeder sich des höchsten Segens freu', So seid getreu! So seid getreu! Der Gang in Kinderschuhen War für euch alle noch ein leichter Gang; Das Schifflein durfte noch im Hafen ruhen, Des Vaters Wort, der Mutter Stimme Klang. Die treusten Hüter haben euch umgeben, Der Liebe Rosen rankten euch ums Leben. Nun gehts hinaus und mancher Pfad ist neu, So seid getreu! So seid getreu! Das Werk ist angefangen, Nicht fertig ist es, wie ihr gerne meint; Wir sehn euch gehn mit Beten und mit Bangen: Dem jungen Vöglein droht so mancher Feind! Die Wetterfahne mag im Winde schwanken, Der feste Bau kann von dem Grund nicht wanken. Das edle Korn ist schwer, doch leicht die Spreu, So seid getreu! So seid getreu! Es mahnen Wart und Lieder Und grüßend spricht es manches Freundes Mund. Die Augen Gottes schauen liebend nieder, Der Herr leiht semen Knechten manches Pfund. Nun gilts mit seinem Pfunde sorgsam handeln, Nun gilts den schmalen Weg getreulich wandeln. Ein Jünger folgt dem Herrn mit heilger Scheu, So seid getreu! So seid getreu! Der Leitstern kann nicht trügen, Der Kompaß zeigt auch in dem Sturm das Ziel, Der Herr ist treu, so trauet seinem Fügen, Er hält und trägt den schwanken Lebenskiel; Er hat euch seine Treue oft beteuert, Er ists, der euer Lebenschifflein steuert, Er schließt in seine Arme euch aufs neu. So seid getreu! (D. Kaiser.) Palmsonntag. Ein frohes Fest in der Passionszeit, am Be ginn ihrer ernstesten Woche! Denn an dem Tage zog der Weltheiland als König ein in Jerusalem, und jubelnde Kinderscharen riefen Hosianna um ihn her bis in den Tempel hinein. Sie waren so froh, daß sie Jesum bei sich hatten. Auch heute ziehen aller Orten Kinder in festlicher Stimmung zur Kirche und wollen bezeugen, daß sie Jesum bei sich haben im Herzen, als Schutz und Schirm vor allem argen, Rat und Hilfe zu allem guten. Beides haben sie auch dringend nötig. Gehen doch die meisten von ihnen einer Selbständig keit entgegen, für die ihr jugendliches Alter noch lange nicht gefestigt genug ist. Die Freiheit lockt, die Unabhängigkeit winkt. Das Elternhaus war so eng und die Schule so streng. Daß die weite Welt in ihrer Art auch wieder eng, und daß die Schule des Lebens viel strenger ist, als die Schule der Kinderjahre war, davon haben sie ja noch fast gar keine eigene Erfahrung. Die frommen Kinder von Jerusalem, die in ihrer süßen Herzenseinfalt mit Jesu gegangen waren, wurden nun im Tempel konfirmiert, d. h. befestigt in ihrem Glauben. Das geschah nicht mit aus drücklichen Worten, aber mit sehr viel eindrücklicheren Erlebnissen. Sänüliche Hindernisse und Förderungen ihres Glaubens, wie sie sich über das ganze Leben ausdehnen, spielten sich in wenigen Stunden vor ihren Augen ab. Da waren gespreizte Pharisäer. Denen war der schlichte, natürliche Volksgottesdienst in der großen Gemeinde nicht übernatürlich genug und zu gewöhnlich. Die waren eben eine Sekte. Sie rümpften die Nase und hielten sich unter sich beisammen. Derweilen tat Jesus Wunder über Wunder, indem er viele Blinde und Lahme heilte. Das verwischte den Pharisäer-Eindruck. Was kommt aber dort gegangen, mit der auffälligen Tracht, kost bar in der Erscheinung und ehrfurchtfordernd im Auftreten? Das ist der Hohepriester Israels. Er drückt wohlwollend mindestens Ein Auge zu bei dem ungehörigen Schacher mit Opfertieren — und Geldgeschäften, die unter der frommen Firma „Opferwesen" mit eingeschoben sind, und entrüstet sich nur höchlich über Jesum, der sich die Anbetung der Kinder gefallen läßt. Da stehe 1 nun die frohen Kinder zwischen Jesu, dem Mann ihres Entzückens, und dem Hohenpriester, dem Mann ihrer angelernten Ehrfurcht, und sollen sich ent scheiden. Das ist wohl schwer. Aber Jesus macht schweres leicht. Mit einem kurzen Wort bringt er das heuchlerische Bedenken der Hohenpriester zum schweigen. Was jene dagegen geduldet, das duldet er nicht: mit einer Geißel vertreibt er aus dem Gotteshaus, was nicht hineingehört. Diese Summe von Erlebnissen war mehr wert, als die schönste Konfirmationsrede. Der Aufblick zu Gott zerstreut stets alle Bedenklichkeiten. Was Menschen gelten lassen, gilt nicht stets vor Gott; und was Menschen anfechten, wird oft von Gott be stätigt und befestigt. Menschen sind nur dann eine Autorität, wenn sie ihrerseits von Gott dazu autori- fiert sind. Das hatten diese Kinder als goldene Angel für ihr Glaubensleben gelernt. Für ihr Leben in der Buße lag in diesen Tatsachen auch eine ernste Lehre. Auch in den Tempel des Menschen, in das Heilige seines Herzens, schleichen sich all- mählig Dinge ein, die nicht hereingehören, und die mit heiligem Ernst hinausgetan werden müssen. Dies tun, heißt: Buße tun. Sich zu dieser Tat bekennen, heißt: Beichte ablegen. Auf die Konfirmation unserer Kinder folgt ihre Beichte. Einzeln gehen sie zum Geistlichen in die Sakristei und bekennen, daß auch in ihrem Herzen und Leben nicht alles ist, wie es sein soll. Wer kann, tut das mit eigenen Worten, — mehr oder minder allgemeinen, — wie es ihm eben ums Herz ist. Wer dazu nicht fähig ist, sagt die allgemeine Beichte aus dem Katechismus auf, die auch die not wendigsten Bestandteile eines christlichen Bewußtseins enthält. Die Hauptsache an dieser Privatbeichte ist die Privatabsolution: daß jedem einzelnen versichert wird: „Du bist es, den der Herr Jesus mit seiner Erlösung gemeint, dem ec seine Gnade zugedacht hat." Das hat nichts zu tun mit dem Römischen Aushorchen in deren Ohrenbeichte. Vergeben wird in der Absolution nach lutherischer Auffassung alles, was man Gott zu Füßen legt, woran man also im Herzen denkt, wenn man beichtet; nach katholischer Auffassung ist nur bei Gott vergeben, was dem Priester einzeln erzählt worden ist. Was hier bei uns ein Recht des Gemeindeglieds auf besondere Absolution ist, wird dort bei Jenen zu einem Recht des Priesters auf besonderes Mitwissen. Der Heiland hat den Leuten auf den Kopf zugesagt, was in ihnen war. Ausgefragt hat er sie nie. Im Leben soll bewährt werden, was in dec Konfirmation gewonnen ist. Jene Kinder von Jerusalem haben diesen erlebnisreichen Tag gewiß niemals vergessen. Möge auch unsern Kindern der heutige Palmsonntag eindrucksvoll bleiben! Politische Rundschau Deutsches Reich. * Bei der Galatafel im Königlichen Schloß zu Kopenhagen brachten der K ö n i g Christian und, K a i s e r Wi l h e lm herzlich gehaltene T rinsprüch aus, von denen besonders der des Kaisers durch seinen ungewöhnlich warmen Ton angenehm auffällt. * Neue Ueberraschungen in Sicht? Der Staatsminister I)r. v. Metzsch ist vorgestern un erwartet nach Gardone abgereist. Nach dem „B. L.-A." erfolgte die Reise auf telegraphische Berufung seitens des Königs Georg. Auch die „M. N. N." melden, daß der Minister gestern früh in München eingetroffen ist. Am Bahnhofe war der sächsische Gesandte Frhr. von Friesen zum Empfang an wesend. Mit dem Südexpreßzuge setzte der Minister seine Fahrt fort. Es wird vermutet, daß die Reise mit der Eheangelegenheit des Kron prinzen zusammenhängt. Es sind zur Zeit ver schiedene hochstehende Persönlichkeiten wieder eifrig am Werke, den König zu einer milderen Auffassung der Affäre zu bewegen. * Die Pläne für das Deutschs Haus auf der Weltausstellung in St. Louis haben die Zustimmung des Kaisers nicht gefunden. Sie müssen daher abgeändert werden. * Als politische Sensation ersten Ranges wird von der unter allen Umständen amerikazahmen Berliner Hofpresse der Umstand be handelt, daß der neue deutsche Gesandte Speck von Sternburg bei der Abreise Roosevelts nach dem Westen der einzige Diplomat gewesen sei, der zur Verabschiedung auf dem Bahnhofe anwesend war. Durch ein langes Kabeltelegramm erfährt man, daß Sternburg eine Verwandte Roosevelts am Arm führte, daß Roosevelt das Zurückbleiben Sternburgs bedauerte, daß Sternburg noch immer nicht seine Pferde aus Calcutta erhalten habe, daß Roosevelt ihm die eigenen Pferde leihen wolle, daß Sternburg an Gewicht viel leichter sei als der ehemalige Rauh- Reiteroberst, daß Roosevelt die Abschiedsbegleitung Sternburg „auf das höchste" schätze. — Mehr kann man von einem Kabeltelegramme wahrhaftig nicht verlangen. Alle diese bis zur Widerlichkeit aufgebauschten, ganz selbstverständlichen gesellschaft lichen Redensarten helfen uns aber nicht über die Rigorosität hinweg, mit denen das Land Roosevelts unseren deutschen Handel peitscht. Auch die sonstigen Unfreundlichkeiten der Amerikaner gegen Deutschland, die törichten Renommistereien eines Dewey, die Schimpfereien eines Koghlan, das gesamte antideutsche Verhalten Uncle Sams gegen das deutsche Reich werden durch diese Bahnhofsszene ebensowenig aus der Welt geschafft, wie durch noch so herzlichen Briefwechsel zwischen Roosevelt und dem deutschen
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