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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.11.1937
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371119025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937111902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937111902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-19
- Monat1937-11
- Jahr1937
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s«it«, 1». «M «»»n».««saa»» kl! Gegrünöet 1LSH Kommunisten besetzen zwei Fabriken in WA 18 Wb Arbeiter brotlos - Zunehmende Radikalisierung i Hm übrigen ist sestzuhalte», das, jeder Sitzstreik bei «General Motors einem Vertragsbruch seitens der Gewerkschaft gleich kommt, da diese nach dem langen Autoarbeitcrstreik des letzten Winters die Verpflichtung cingegangcn ist, Streitigkeiten ans dem Vcrbandlungswcge bei,,„legen und nicht willkürlich in die Vetriebe cinzugreisen. Trotzdem kommt es. dank der Minierarbeit kommunistischer Hetzer, fast täglich zu Aus ständen. Druck u. Verlag r Llepsch Sc Reichard», Vre»den>2l. l, Marlen« strafte ZS/tt. Fernruf 252>1. Postscheckkonto I-SS Dresden Die» Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der 2lmt»j»auptmannschast Dresden und des Schiedsamte» beim cvberverstcherungsamt Dresden Neuyork, 19. November. Die Fisherbody-Werke in Pontiac (Michigan) sowie die Lisengleherei der Ladillac Werke in Detroit, die beide General Motors gehören, sind von etwa 500 Kommunisten beseht worden. Die Kommunisten zwangen die werkleltung zur Stillegung des gesamten Betriebes, wo durch etwa 18 000 Arbeiter brotlos gemacht wurden. »ejugtaebühr bei »glich zweimaliger Zustellung tret Haut monatlich R«. s.20, durch Postbezug NM. z.ra elnlchl. «r.so «ul. Postgeb. (ohne Postzuftellungsgeb.) bet siebenmal wöchentlich. Borland. Sinzel-Rr. >0 «Pt-, bet gleichzeitig. Berjand d. Morgen- u. Abend-Autgade IS bius. «nzeigenpreile lt. Preitliste Str. K: MillimeterzeU« <22 wo- breit- lt,d Rui. NachlLtze nack> Stallet u. gamittenanzetgen u. Stellcngeluche MiUimeter- zrite « l-ipl. Zigergeb. SO Aul- — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schriststücke werden nicht aulbewahrt Dieser neue Sitzstreik in den Werken der General Motors in deshalb besonders bemerkenswert, weil die Leitung der EH^ Gewerkschaft zugebcn musste, das, dieser Gewaltakt vou raditalen Elementen g c g c u den Willen der Gewcrtschafts- leitung -nrchgeführt ivorden ist. Die Wcrkbcsetzungcn in Poniine und Detroit sind somit ein neuer Vewcis dafür, das, in den Lewis-Gewcrkschasteu radikale und marxi stische st raste mehr und mehr die Oberhand gewinnen. „Madrid muß schleunigst vom Zivil gertiumt werben" Die Spanienbolschewtsten erkennen ihre Lage - Sn Erwartung eines Großangriffs kngland und die Koloniolfrage Von uusoroor »tilucklgo« Iätt»rd»lt«r la I-ouckou London, Mitte November. „Wir halten fest, ivas wir haben", war bis vor etwa einem Jahre die durchschnittliche Haltung des durchschnitt lichen Engländers, wenn er sich össentlich oder in privatem Gespräch zur stvlonialsrage zu äußern hatte. Inzwischen hat die Oessentlichkcit sehr viel h i n z u g e l c r n t. Aus der einst vorherrschende» Ansicht ist ein ganzes Meinungsmosaik ge worden, und der Tag scheint nicht mehr gar zu ferne zu liegen, an dem die mahgebenden «teilen aus diesen Mosaik stücken ein Bild zusammcnstellcn könnten. Das; dabet ein zelne Stücke zerschlagen, andere sortgelassen, jene nmgcsärbt werden müssen, versteht sich von selbst, wie es denn auch nicht die Absicht dieser Darlegung ist, die stvlonialsrage zu er- örtern, sondern eben nur einen kurzen Ucberblick über den «land der englischen Meinungsbildung zu geben. Was in den Leitungen davon zu lese» steht, ist nur Niederschlag der Erörterung der Menschen untereinander. Dabei haben amtliche Personen überhaupt noch nicht gesprochen. Sie haben nur erklärt, das, sic nichts zu sagen hätten. Ohne Frage wird aber die öffentliche Erörterung schon seit geraumer Zeit behutsam aus dem Hintergrund geleitet. Wohlgemcrkt, nicht in xincr bestimmten Linie, sondern in verschiedenen Richtun gen, um allen Eventualitäten gewachsen zu sein. vr«I»tm»l«loag uoioror lSorUaor SokriMvilnng Berlin, Ist. November. Als ein neues Zeichen dafür, wie ungünstig die spanischen Bolschewisten selbst ihre Lage beurteile«, mutz die Forderung des rotspauischen StewertschaftsblatteS „lklartdad" bezeichnet werden, Madrid schleunigst zu räume«, da die Gefahr eines nationalen GrostaugrisseS aus die Hauptstadt bevorftche und die Zivilbevölkerung in diesem ,>allc den tlampshandlungeu nur hinderlich fein könne. Insbesondere sollen diejenigen, die die RiiumungS« dcsehle zu umgehen versuchten, rechtzeitig abtransportiert werde». «Gerade diese letzte Mitteilung lässt darauf schlichen, das, in Madrid selbst die Opposition gegen die rote Herrschaft er- lieblick wächst. Hm übrigen gehört es in daS gleiche stapitel, wenn die anarcho snndikaltstische Zeitung „ENT" in einem tzcilanstel von einem vollkommenen Scheitern der sows et s p a n i s ch e n A u s; c n p v l i t i k spricht. Das Blatt mach! den Valencia-Häuptlingen den Vorwurf, das, sic sich zu sehr aus die Hilfe fremder Regierungen verlassen hätten, anstatt aus die marxistischen Arbeiterorganisationen des AnSlandcs einen Druck anszuliben. „Strafvollzug" gegen die Familien von Deserteuren DaS Mitglied de» katalanischen BolschewistenauSschnsscS Camorcra verkündete in einer Rundfunkrede, dass der Obcrbolschcwtst Negrin den „Strafvollzug" gegen die Familien s!> von Deserteuren verschärfen werde. Der Privatbcsitz der Familienangehörigen von Deserteuren werde beschlagnahmt werden, und in ihren Woh nungen würden ans Anordnung der Regierung Personen untergebracht, die von den bestraften Familien verpflegt werden müssten. Die Zustände in der Hndustric seien, so er klärte Eamvrera, weiter unhaltbar geworden. Es sei kürzlich sogar vorgekommcn, das, sich Werksangehörige an einem Sonnabendmittag nach einem Fltcgcrbombardemcnt weiger ten, die Trümmer zu beseitigen und ihren verwundeten stameradcn zu Helsen, weil sic Anspruch aus Einhaltung der „englischen Woche" erheben. Dies sei schlimmste Sabotage. Wer nicht für den stricg arbeite, der solle auch nicht essen. MitßbMl für -le MlnllterlumsuMe in Paris Ammer neue Waffenfun-e tn Frankreich - Dormop fprtcht von 14 Lankabwehroefchützen Paris, lst. November. Tie immer noch mit Geheimnis umgebenen Waffen funde der levtcn Tage beschäftigen die Pariser Ocfsent- lest weiterhin in hohem Maste. Nach einigen Meldungen hat die Polizei am Donnerstagabend noch im Hause eines Unternehmers von FlusitranSporten einen Fund gemacht, der eben atts in einem .steiler zutage gefördert wurde. Es bandelt sich danach um 1400 Granaten, eine groste Anzahl von Patronen, 17 Jagdgewehre, drei starabincr, 10 Ge wehre. Man schätzt den Wert der bei allen Haussuchungen insgesamt ausgcsundenen Waffen und Munition auf über eine Million Franken. Ter sozialdemokratische Innenminister Dormo», der ron Pressevertretern über die Nolle der bet diesen Waffen sunden so viel zitierten „geheimen revolutionären Milizen" lesragt wurde, erklärte, dast die ganze Angelegenheit ständig an Umfang und Wichtigkeit -«nehme. Dormoy teilte bet dieser Gelegenheit mit, man habe während der Haussuchung bei einem Flnstschlsfahrtsunternchmcr neben Gewehren und Munition sogar 14 T a n k a b w e h r g e s ch tt h e gesunden. üöic der „Honr" berichtet, werden das Innenministerium nud die nationale SIchcrheitSbehörde infolge der jüngsten Ereignisse austerordentlich scharf bewacht. Von 21 Uhr ab dars niemand mehr in die Gebäude, wenn er keine AuSwciS- papiere besitzt, oder die ansgegebcne Parole nicht sagen kann. Die Posten der Mobilgarde hätten Auftrag erhalten, jeden Besucher im Innenministerium sofort zu stellen. Falls er beim zweiten Anruf nicht antworten sollte, seien die Posten angewiesen, von der Schn st waffe Gebrauch zu machen. Französische Krieoslteferunven an China Paris, 10. November. Das „Petit Journal" macht sich zum Sprachrohr gewisser Gerüchte franzöfifcher Lustsahrtkreife, «ach denen die verstaat lichte« französische« Flugzeugwerke Austräge sür Chiua an genommen hätte». Es handele sich angeblich «m Potez-Appa- rate vom Modell 88, Moraue-Maschinen 40S «nd Dcvoitine- Apparate S10. Wie das Blatt dazu meint, werde diese Nachricht vor allem in Französisch-Jndochina lebhaften Unwillen erregen, wo man schon, seit langem ans modernes Flugzeugmaterial warte, da man zur Zelt immer noch auf die alte Potez-25 angewiesen sei, die nur eine Höchstgeschwindigkeit von 110 Stundenkilometer besästc. Austcrdem dürfe man nicht ver gessen, dast die französische Flugzeugindustrie noch nicht ein mal in der Lage sei, die Hälfte des für die französische Landes verteidigung notwendigen Materials zu liefern. Arbeitsgemeinschaft für ErtvachfenendU-ung Berlin, 1». November. Hm Huteresse einer engen Zusammenarbeit «nd einheitlichen Ausrichtung aus dem Gebiet der Erwachsenen« bildnng sind der Reichs« und preusstsche Minister für Wiffen» lchast, Erziehung und Volksbildung, Bernhard Ruft, der Acichsorganisationsleiter der NSDAP «nd Reichülelter der Tentscheu Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, und der Vor sitzende des Deutfchen Gemeindetages, Reichsleiter Ober« dnr-ermeistcr «ärl Fiehler, libereingekommen, eine händige Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenen« »ildnng zu gründen. Tiefer Arbeitsgemeinschaft gehören an: je ein Vertreter Scs Peichserziehungonstnisterinms und des Deutschen Ge- memöeiages, sowie der Letter des Amtes Deutsches Boiks- dildungswerk in der NSG „straft durch Freude". Di« Arbeitsgemeinschaft wird zur Erledigung ihrer Aufgaben Vertreter anderer Steilen hinzuziehen. Es wird zunächst ihr« Ausgabe sein, die Richtlinien sür die Zusammenarbeit der beteiligten Dienststellen auszuarbeiten. Durch diese Zu sammenarbeit von Partei, Staat und -en Gemeinden ist -er Neuausbau dieses wichtigen Gebietes deutscher stulturarbeit gesichert. Korpsführrr Hühnlein fprtcht tm Rrmöfmrk Berll«, IS. November. Die Forderungen der neuen, am l. Januar töSst in straft tretenden LtrastenverkehrSordnnna erhöhen die Bedeutung der Tätigkeit des NSststBerkehrerziehunas- d t e n st e » in, Dienste an -er Voltsgemeinschast in beton deren, Maste, storpssührer Hühnlein wir- im Zusammen Vang hiermit in -er Woche vom 28. November bis l Te zember über den D e u t s ch l a n - i e » d < r zu -en 14 OM Männer» des NSstst Vertehrserziehungsdienste» sprech«». Tie Gesichtspunkte, nach denen sich die Erörterung richtet, sind ganz verschieden. Da sind parteipolitische, politische und moralische Zielsetzungen. Dazu treten strategische und mili tärische. Daneben wird auch die Sache an sich behandelt, nämlich welche Gebiete überhaupt zur Debatte gestellt werben dürfen. Handelspolitik und Wirtschaftspolitik kpmmen auch zu Wort. Gleichlaufend versucht man zu «iuer Bewertung des Objekts an sich zu kommen: AaS sind die ehemaligen deutschen stolonien sür das Britische Reich, was sind sie sür Deutschland wert? „Geschästsordnungsmästigc" Probleme werden sichtbar: Soll man die stvlonialsrage nach der euro päischen Neuordnung behandeln, oder bilden die ganzen .stolo nien den Tropfen Schmieröls, -er die europäische Ausein andersetzung erleichtern kann. Die englischen Imperialisten behandeln den ganzen stomplcx dabei anders als die sozia listischen Weltstaatöapostcl. Aber auch diese vertreten nur einen getarnten englischen Nationalismus. Auch der englische Weltverbesserer will ja mit der Welt nur die eng lische Wcltstellung verbessern. Auch entstehen Rechtsfragen, die von Formaljuristcn und rechtlich denkenden Personen durchaus verschieden behandelt werden. Junge, unerfahrene, Heranwachsende Menschen legen sich die Frage vor, ob es denn überhaupt lohnt, die Mandate in der englischen Welt mit der Waffe in der Hand zu verteidigen, und ob England nicht schon viel zu viele stolonien habe. Auch die stircho hat natürlich eine Meinung dazu, weil sie bei allen staats politischen Dingen in England eine Meinung, und eine oft mast gebende Meinung vertritt. Dieser tatsächlich recht unzureichende Uebcrblick über die innere stolonialerörtcrung genügt indessen, um einige wesentliche Punkte zu klären. Tie überwiegende Mehrheit der Meinungen geht aus eine englische Lösung der stvlonialsrage hinaus, die man auch als Aktivlösung bezeich nen könnte. Die Gesichtspunkte der Urteilsbildung sind dabei weniger wichtig als die mehr oder weniger klar hervor tretende Absicht, auch nach einer Neuverteilung der stolonien ein politisches M i t b e st i m m u n g S r e ch t für Eng land zu erhalten. Die Frage, ob dieses politisch und staats männisch richtig wäre, bildet den Trennungsstrich der Ge- samtcrörternng. Beiderseits dieser Linie wird mit gleich laufenden Argumenten, moralisch, sachlich, juristisch usw. ge arbeitet, aber hüben erkennt man, dast dabei keine Bindung der deutschen Souveränität erreichbar sein kann, drüben interessier» die stvlonialsrage überhaupt «ich», wenn keine solche Bindung erzielt werden würde! Praktisch geht es also um ganz klare und einfache Entscheidungen! Es ist aber wichtig zu erkennen, das, eö nun einmal englische Gepflogen heit ist, bas Einfache zu kompliziere n, sobald dabei englische Interessen ans dem Spiele stehen, um eben diese englischen Interessen zu tarnen. Die stvlonialsrage bildet für den Durchschnittsengländer, auch sür den anscheinenden Idealisten, ein politisches Geschäft. Der Idealist sieht das Geschäft idealistisch, der Geschäftsmann geschäftlich. DaS Resultat bleibt das gleiche! Der Idealist siebt den Besitz geraubter Gebiete in der Form des Mandats genügend entschuldigt. Der Geschäftsmann gründet fröhlich seine Aktiengesellschaften in dieser idealistisch verbrämten Gegend, und der Idealist sreut sich der daraus fliehenden Dividenden. ES sind die Praktiker und nicht die Idealisten, denen die jetzt umstrittenen Erkenntnisse in der stvlonialsrage zu verdanken sind. Es sind die Idealisten, die beute immer noch den ernstesten Widerstand sogar gegen eine vernünftige Erörterung -er stvlonialsrage leisten. Sie erblicken in den stolonien eine ..heilige Mission", weil ne ossenbar die im Zeitalter -es Sklavenhandels an -en Negern begangenen sün-eu wieder gutmachen wollen. Das englische Rechts- empsinden ist niemals so undeutlich als dann, wenn <S sich moralisch welterlöserisch verbrämt. Die seit einiger Zeit ,n Worte kommenden Praktiker aber kragen ganz nüchtern: Ist es politisch zweckmäßig -er großen un- mächtigen -euk'chen Nation gegenüber -en bisherigen Stan-puntt ohne Scha- -igung wirklicher englischer Interessen n-eiter zu be haupten? Auch sie müssen ihr« Meinung -er GrunSstimmung eines großen Tecles -er englischen Masse» unpassen, aber ste Haven -en Borzug ziemlich han-sester un- han-greis- lich er Einsichten. Zu -en Menschen, die >o urrei'en tonnen, gehört ohne Frage auch -er Ministerprg't-enr
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