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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 06.11.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186011069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601106
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-11
- Tag1860-11-06
- Monat1860-11
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 06.11.1860
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HM 1860. 260. Dienstag, den 6. November. Preis , . vierteljährlich 15 Rgr. Jnserüte werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit S Ps. berechnet. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. GerichtSamter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Freiberger Anzeiger den bis Nachmittags Z Uhr sllr die nächst- , U- > - erscheinende Nummer »N I V angenommen. V Tooesqeschichtk'. Freiberg. Oeffeutliche Gerichtsverhandlung. Den 16. Nov. Vormittags 9 Ubr: Hauptverhandlung in der Untersuchung wider den Handarbeiter Karl Gottlob Kaden aus Hallbach, wegen aus gezeichneten Diebstahls. Aus Dresden vom 2. November berichtet das Dresdner Journal: „Gestern Abend hat sich in einer vor etwa 30 Personen besuchten Vorberathnng ein „Volksvcrein für Dresden" constituirt, der auf kleinern, Gebiete in derselben Richtung wie die „Volkswirth- schaftliche Gesellschaft für die sächsischen Lande" thätig sein wird. Dem Vernehmen nach dürfte derselbe seine Wirksamkeit, einem von jener Gesellschaft mittelst Auftrag au ihren ständigen Ausschuß gegebenen Winke folgend, mit einer Verhandlung über die Gewcrbe- gesctzfrage eröffnen, bestimmt, die über diesen Punkt noch verbreiteten Vorurtheile und Mißverständnisse durch eine vor einem weitern Forum gepflogene eingehende Erörterung zu zerstreuen. Mit der Vorstandschaft wurden die Herren vr. Emminghaus, vr. Rentzsch und Adv. Miller provisorisch betraut." Leipzig, 2. November. Ueber die heutige Einführung des Hrn. Staatsanwalts Appellationsraths Metzler in sein Amt als Stadtrath ans Lebenszeit und Polizeidirector berichtet das Leipziger Journal: „Dieselbe fand mit großer Feierlichkeit statt. Dem Ver nehmen nach waren fast alle Herren Stadtverordneten sowie das gesammte Rathscolleginm anwesend. Hr. Vicebürgcrmeister Berger begrüßte (in Abwesenheit des Hrn. Bürgermeisters Koch) Hrn. Metzler, las ihm die beim Stadtrath eingegangene Ministeralent- schcidung bezüglich seiner Entlassung ans dem Staatsdienste vor und machte ihn besonders darauf aufmerksam, daß die Uebernahme des Amts für ihn um so schwieriger sei, da er auf einen so aus gezeichneten Vorgänger folge. Hr. Stadtverordnetcnvorsteher Joseph knüpfte hieran an und hob cs rühmend hervor, daß der nun in wohlverdienten Ruhestand zurücktrctendc Hr. Dircctor Stengel die auf dem Amte ruhenden Mißlichkeiten zu versöhnen gewußt habe: durch die Gcrechtigkeitsliebe seiner Person, durch sein gleiches Maß nach oben wie unten, durch die Standhastigkeit, mit welcher er der Stadt ihre eigene Polizei erhalten. Allein ein neuer Genius werde auch neue Gelegenheit finden, segensreich zu wirken, und dies dürfe mau jetzt um so zuversichtlicher hoffe», als der Neuerwählte vor zugsweise deshalb die Stimmen und das vollste Vertrauen der Bürgerschaft erhalten, weil man von seinem Charakter und seiner früher» Tbätigkeit für Volkswohl fest überzeugt sei, daß er in gleicher Richtung die Selbstständigkeit bcs Gemeindcwcscus ehren und aus- bildcn werde. Hr. Polizcidircctor Metzler antwortete mit kurzen, kräftigen Worten: ihm seien Freiheit und Ordnung Zwillingsbrüber, deren einen er nicht ohne den andern sich denken könne; die städtische Selbstständigkeit zu erhalten und die nothwendigen Polizeimaßregeln in möglichster Humanität dnrchzufübren, stelle er sich zur Aufgabe. In diesen Worten liege sein Programm. Hierauf geleiteten die Herren Vicebürgermeistcr Berger und Stadtrath Hermsdorf den Herrn Polizeidircctor in das Polizeigcbäude, woselbst bas in, großen SessionSzimmer versammelte Beamtenpersonal des Polizeiamts seinen neuen Chef erwartete. Nach einigen einleitenden Worten des Herrn Vicebürgermeisters, worin dieser das Beamtenpersonal von der statt- gcfundenen Verpflichtung des Hrn. Appellationsraths Metzler be nachrichtigte, hielt letzterer an dasselbe eine überaus herzliche An sprache, welcher von dem Hrn. Polizeiamtsasscssor Beyer im Namen der Versammelten einige kurze Worte des Dankes und des ver trauensvollsten Entgegenkommens als Erwiderung gezollt wurden." Wie das Tageblatt vernimmt, ist Hrn. Polizeidirector Metzler be seiner Entlassung aus dem Staatsdienst der Titel und Rang eines Appellationsraths belassen, ihm auch der sofortige Rücktritt in den Staatsdienst, sobald tt denselben wünschen sollte, ausdrücklich Vor behalten worden. Aus Thüringen, 1. November. (D. A. Z.) Am vergangenen Sonntage fand, wie uns aus Weißenfels mitgetheilt wird, in dieser Stadt wieder einer jener blutigen Conflicte zwischen Militär und Civil statt, wie leider neuerdings in Preußen mehrfach vorgekommen sind. Ueber den Hergang bei der Entstehung lauten die Angaben verschieden, doch soll der Streit zwischen zwei Offizieren und zwei Bürgern begonnen haben. Einer der letzter« wurde durch einen Hieb ins Gesicht verwundet, während anderseits auch einer der Offiziere nicht unerhebliche Verletzungen erlitten haben soll. AIS darauf einer der Offiziere hinzukommende Soldaten kommandirte, einen der Civilisten zu arretireu, nahm der Conflict durch ander weite herbcieilende Civilisten solche Dimensionen an, daß in der Stadt Gcncralmarsch geschlagen wurde und eine Abtheilung Militär — zwei Compagnien — ausrücktcn. Bei dieser Gelegenheit soll es nur den, besonnenen und energischen Einschreiten des Bürger meisters zu danke» sein, daß keine weitern traurigen Folgen zu be klagen sind. Er forderte den die ausgerückte Truppenabtheilung commandirenden Offizier auf, seine Mannschaft zurückzuziehen und ihm zuförderst das Mittel der Güte bei der Menge versuchen zu lassen. Dann redete er das Publikum an, forderte es auf, fich zu zerstreuen, und mau leistete ihm willig Folge. Schon am 29. Oct. soll von Erfurt aus ein General in dieser Angelegenheit nach Weißenfels abgegangen sein, um die militärische Untersuchung zu leiten und Erörterungen über die Ursache des Konflikts anzustellen. — Dem Magdeburgischen Korrespondent wird über diesen Vor fall >a„S Weißenfels vom 29. October geschrieben: „Gestern hatte sich, wie der Magdeburgischc Korrespondent berichtet, eine Menge den bessern Ständen angehörende Personen in dem sogenannten Bade, der ersten Restauration des Orts, versammelt, darunter auch mehrere Offiziere. Von diesen soll eine verletzende Aeußernng gegen den Bürgerstand gefallen sein, die einen hiesigen, sehr acht baren Einwohner zu einer energischen Gegenbemerkung veranlaßt habe. Hieraus entwickelte sich ein Conflict, der bald so große Dimensionen annahm, daß gegen 1000 Personen auf den Beinen waren und ein vollständiger Straßentumult stattfand. Es wurde Gcncralmarsch geschlagen, blank gezogen und auch von den blanken Waffen Gebrauch gemacht, sodaß mehrere Verwundungen vorkamen. Ein Bürger soll mit fünf Stichen verletzt und wenig Hoffnung zu seiner Herstellung vorhanden sein. In der ganzen Stadt herrscht natürlich eine gewaltige Auslegung. Vom Main, 1. November, schreibt man der „F. Pz.": Gestern ist hier die Nachricht eingetroffen,' daß die spanische Re gierung, nachdem sie anfangs nur die Abberufung ihres Gesandten am sardinischen Hofe beschlossen hatte, jetzt dem gesammten Ge sandtschaftspersonal die Weisung ertheilt hat, Turin sofort zu ver lassen. Wien, 29. October. Große Sensation erregt hier der Prozeß gegen eine Dame aus der vemi-monäe, der Tochter eines ange sehenen Beamten, Herrn von Stellwag - Carrion. Das Mädchen ist 23 Jahr alt und von großer Schönheit. Eitelkeit hat sie auf die Bahn des Lasters getrieben und ihr hauptsächlichstes Verbrechen besteht in der Entwendung von beiläufig 70,000 Fl. aus der Kasse ihres Vaters. Das Fräulein hieß die„Veilchcndame", weil sie stets im Theater mit einem Veilchenbouquet zu erscheinen pflegte. Der Prozeß wird bei geschlossenen Thüren verhandelt, nicht allein seines unsittlichen Inhalts wegen, sondern weil Personen der höchsten Ge sellschaft Wiens mit der vornehme» Courtisane verkehrten und allerlei merkwürdige Dinge ans Licht gebracht werden dürsten. Wien. Dem in Berlin erscheinenden Journale „Deutsche Zeitung" und dem in Nürnberg erscheinenden Blatte „Nürnberger
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