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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.08.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185708088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570808
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-08
- Tag1857-08-08
- Monat1857-08
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.08.1857
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Preis 1857. «W" 182 ------ Erscheint Mi Wochentag früh , Nhr. Inserate wer- d« bi« Nachmittag« z Uhr für die nächst- «scheinende Nnmmer angenommen. Sonnabend, den 8. August. Gqi^sgefthichte. Fretberg, den 31. Juli. Im Monat Juli fanden vor hiesigem Bezirksgericht nur drei Hauptverhandlungen, dagegen 1b Verhandlungen über Einsprüche statt, vvn denen jedoch zwei biS nach Anstellung weiterer Erörterungen vertagt wurden. WaS die Hauptverhandlungen anlangte, so betraf die erste die Untersuchung wider den Schlossermeister Ernst Bonaparte Klemm aus Halsbrücke wegen Widersetzlichkeit. Nach den Ergebnissen der Beweisaufnahme hatte Klemm bei einer durch den hiesigen Gerichtsamtsboten Gräßler in Begleitung einer Gerichtsperson vorgenommenen Auspfändung und der von diesen mit wel cher Berechtigung, das wollen wir dahin gestellt sein lassen — dem Angeklagten angekündigtcn Arretur sich Widersetzlichkeiten zu Schulden kommen lassen. Der Bertheidiger, Herr Adv. Sachße, hob insbesondere hervor, daß der Angeklagte durch das von Gräßler eiugeschlagene, seine Befugnisse überschreitende Ver fahren gereizt worden und eine Widersetzlichkeit hierbei gar nicht anzunehmen sei. Mit Rücksicht auf verschiedene, zu Gunsten Klemms sprechende Momente ward er zu vicrwöchentlicher Ge- fängnißstrafe vcrurtheilt. — Die zweite Hauptverhandlung, welche am 17. l. M. stattfand, wurde in geheimer Sitzung ab- aehalten und die dritte, am 21. stattgefuudene Hauptverhand lung betraf eine gewisse Richter aus Halsbrücke, die, ein wahres Muster geistiger Bornirthcit, Wege» Begünstigung bei Verübung von Diebstählen und wegen eines kleinen Diebstahls mit 6 Ta gen Gefängniß bestraft wurde. W. Dresden, 5. August. Soeben ist uns der Prospekt der hier zusammengetretenen ,, Sächsischen GlaShüttengesellschaft" zugegangen. „Der gegenwärtig noch wenig entwickelte Zustand der Glaöfabrikatiou in Sachsen einesthekls — heißt es in dem selben —, die günstigen Bedingungen des Landes und nament lich des hiesigen Platzes für ein rationell angelegtes, hinreichend fundirtes und verständig geleitetes Glashütten Etablissement an- derntheils, das sind die Veranlassungen, weshalb eine Anzahl Capitalisten, Bankiers, Kaufleute, Techniker zusammengetreten sind, um hier eine Actiengesellschaft, deren Aufgabe die Erzeu gung aller couranten Grün-, Tafel-, Dach- und Weißglassorten ist, unter dem Namen „Sächsische GlaShüttengesellschaft" zu er richten. Dürfte schon aus den im Prospekt enthaltenen Darle gungen zu schließen sein, daß ein Unternehmen in Sachsen, welches die besten auswärtigen ähnlichen Anlagen zum Muster nimmt, von ebenso glücklichen Erfolgen begleitet sein werde, wie eS viele andere, zu gleichen Zwecken bestehende Aktiengesellschaf ten in England, Frankreich und Belgien sind, so läßt sich doch die Rentabilität auch in Zahlen nachweisen und zugleich durch Zahlen der Vorzug des neuern, auf die Massenproduktion ge gründeten Betriebssystems vor dem älter» darthun. Eine dem Prospekt angefügte Beilage enthält die nälhigen Angaben hier über. Nach unsern sorgfältigsten Kalkulationen, in welchen die Anlagtzkosten, wie die Summe des Betriebskapitals aufs Höchste gegriffen, die Verkaufspreise dagegen so niedrig angenommen worden sind, um jeder Concurrenz begegnen zu können, ist von den einzulegcndcn Kapitalien eine Verzinsung von 18 bis 24 Procent zu erwarten." Daß die Gründer bestrebt gewesen sind, ihr Unicrnchmen von vor» herein auf die sicherste Basis, zu stellen, taS dürfte zunächst auch aus der Zusammensktzimg des Gründnngscomüä's hervorgchcn. Jede einzelne Persönlichkeit vertritt eine dem Interesse der „Sächsischen GlaShüttengescll- schaft" förderliche kaufmännische oder technische Specialität. Be sonderes Gewicht legt der Gründungscomiiö auf den Umstand, daß Herr P. Hutter auS Nive-dc-Gicr sich unter de» Mitbe gründern befindet. Das Actiencapital der Gesellschaft ist auf 500,000 Thlr. in 5000 Aciien ä 100 Thlr. bestimmt, welches in zwei Emissionen, jede zu 250,000 Thlr., aufgebracht werde» soll. Der GrimdungScomÜö der „Sächsischen Glashüttengcscll- schast" besteht sür jetzt aus den Herren: Negierungßrath vr Ernst Engel; Otto Biedermann Günther, Baumeister in Dres den; Petrus Hutter, Glashüttcnbcsitzer in Nive-de-Gier; Con- sul Julius Kaskel (Michael KaSkey in Dresden; E. A. Kräger, Tageblatt, Karl Jghn ( Kräger u. Jah«) in, Dresden; Gustav Schilling tn Dresden; Adolph Schramm, Robert Echtermeyer (Schram« V TchtxWM) i»,K)Mden; Wilhelm Stein, Professor der technische» Chemie an her königl. polytechnischen Schtlle ist Dresdm. . > Geringswalde, 3. Ang. (D. I.) Gestern Abend 10 Uhr wurde die im 5. Lebensjahre stehende Tochter der ledigen P. in Krossen Himer dem Wohngebäude der Großältern deS Kindes erwürgt, dessen Mutter aber heute früh 5 Uhr in der Pflaw» menallec unweit Krossen erhängt aufgesunden. Halle, 2. August. Der Hallischen Zeitung zufolge hat der Oberlehrer der hiesigen Realschule Friedrich Körner «inest Ruf nach Pesth in Ungarn erhalten, um als Professor der deub schen Sprache und Geschichte in den Lehrkörper einer eben er» richteten großartigen realistischen Akademie einzutreten. Bereits vor einigen Jahren eröffnete ihm daS kaiserliche Cnltusministtriu» zu Wi«n die Aussicht einer Berufung nach Oesterreich und hat ihn bis der Bearbeitung der „Geographischen Bilder auS Oester» reich" insofern unterstützt, als «S wohlunterrichtete Beamte ist dfn verschiedenen Kronländern anwies, Körner auf Anfrage» jede Auskunft zu geben. DaS Concordat hinderte seither oie Berufung Körner's; da aber Ivie Akademie zu Pesth von eon» fessionellcn Unterschieden absiehst überwiegend evangelisch und ist ihrer Verfassung ziemlich unabhängig ist, so williAe das Mini» sterlum gern in die Wahl, westve Körner der Verbreitung seiner Schriften in Pesth verdankt. Wie die Halltsche Zeitung,Wirt, hat Körner die Berufung angenommen. Oesterreich. Man schreibt der Augsburger Allgemeine« Zeitung von der Etsch vom 3E. Juli: „ES wäre sehr wünschend» werth, daß daS Recht der Ansässigmachung von Protestanten 1« Tirol endgültig festgestellt würde; der Widerspruch der diesfall» sigen Gesetzgebung mit der Handhabung - der Verwaltung tritt immer häussger und greller zu Tage. Erst vor kurzem sind mir wieder zwei derartige Fälle bekannt geworden. In dem eine« ist es eine Familie fleißiger Westphalen, welcher die Errichtung einer Seidenspinnerei untersagt wird, nachdem dieselbe seit Jahren ihren ruhigen Wohnsitz im Etschlande aufgeschlagen. In dem andern wollte ein Fabrikant NordtirolS eine käuflich gewordene Burgruine an sich bringen, als man sein Glaubensvekenntniß mit dem Besitz mittelalterlichen Gemäuers unverträglich fand. Die Gerichtsbehörden würden sich strenger Verantwortung quS» setzen, wenn sie in solchen Fällen die Anschreibung ins Eigen» thum verweigerte». Kaum ist dieselbe erfolgt, so gelangt ein Protest des bischöflichen Ordinariats an die politische Behörde, und der neue Ansiedler sieht von nun an das Damoklesschwert der Entwährung über sich schweben. Die Unsicherheit dieser Verhältnisse hat denn auch die entsprechenden Folgen. Seit einem Jahre sind eine Reihe größerer Besitzungen im Lande ausgeboten worden; zu keiner hat sich ein Käufer gefunden. Kauflustige aus dem Auslande, die sich gemeldet, zogen sich zu» rück, als sie von den Anständen hörten, welchen sie ausgesetzt sein würden. Im Inland« aber ist kein Geld zum Gutserwerb, und der verarmte Besitzer mag sein Besitzthum weit unter dem Werthe seinen Gläubigern überlassen. Dem Lande, das ist gewiß, wird auf diese Weise wenig geholfen; die Regierung er» wirbt sich aber nicht einmal den Dank der Wenigen, welche sie zur Unduldsamkeit drängen wollen." In der Nähe von Coburg ist in diesen Tagen am Fluß ein Bauernmädchen todt gefunden worden, welches durch Ver« brecherhand gefallen zu sein scheint, da sie bedeutende Verletzungen, an sich trug. Ueber den Thäter ist noch nichts Bestimmtes ermittelt worden. Sonneberg, dcn 28. Juli. Auch bei uns hat der Auf-' ruf zur Unterstützung der vertriebenen schleswig-holstei nischen Beamte « lebhafte Thcilnahme erregt. Eine kürzlich in der „Erholungs-Gesellschaft" zu diesem Zweck veranstaltete Sawmlnng ergab das erfreuliche Resultat, daß 166 fl. IS kr. gczeichiict wurden, von dem der größte Theil dcnniächst an daS betreffende Unterstützungs-Kvmitö abgehcn wird. Möge dieses Freiberger Anzeiger —- UNd - - gelpaltme Zelle »da, d«m Nimm mit S » berechn«.
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