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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.05.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000518022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900051802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900051802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-05
- Tag1900-05-18
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SerugsgebW: «I«E iibrlick - vrr. «l - Bost, Rt. 7S I a.r turt Li« -Dresdner StaLrtcklen' er«cheinen »t,liq die Bezieber in Dredd« und der nüNcken Umrebmi», wo die Zu trag uns durch ei,eue Boten vder Aommilnonitre eriols». erbatten da« Blatt au Wochentagen. die nicht au» Sonn- oder fteiertase 'olgen. ui zwei Äeilaudsaden »»««»» und Moegvi» uiseitellt. Kür »ücko-de einaei-ndter Schriil- trücke teine Berdmdlichleit. Seruivrechanicklu^: »mt I »r. U u. 8r. L00S. rele,ra«m-»drelie: »achrtchtr« Donnerstag-Abendausgabe für Dresden und Umgebung Heg^LrrrSel L85V Vevtag von Kiepfrh L Reiiliovdta Llnrelgen-canf. -nolat in den Nebenannabmeitelle» iu Dreddeu bis Nachmittags s Udr. Sonn, und feiertags nur Marienvrajie » von II bis '/»t Ukr. Die t ivaltia» Grund - «eile cca. » Silben) rs P°a.. Lu- kündigunscn Mt der Drivatieiie geile so Pia.; die rivaltiae Zeile als -Siuseiaudt' oder aut Tertleil- «o Pi» In Nwmnern nach Sonn- und Feier tagen i- de«, rlvaltige Krnudjeileu SL « bez. so und « Pi,, nach bsiouderem TarL LuSWSrtiae Lottrige nur s«ae» BorauSbeiablnug. Belrgblätter^ werde» nrtt lo Bia. ^ ^7. «»t/ ^»/ts§,/s/r>ivF§s </s, Lodert Sodmv zu». ömpüoklt LIMsrotoUs in KrSNter LliMiii. KsorWlrlr IS. Rr. 135. r»>t>>kl: Neueste Drahlberichtc. Hosnachrickten. Prinz Mn >tnr. Landwirthschastliche Genossenschaslen. Kredit-Gcnoffenschasten. , Scstn " Viktoria-Salon, Schwurgericht. Berliner Leben. Freitag, 18. Mai ISVV. Aernschreib-und Aernsprech - Beri6fte vom 17. Mai. Berlin, Reichstag. Das Haus und die Tribünen sind stach besetzt. Aus der Tagesordnung steht die Fortsetzung der dritten Berathung der Iox Heinze. Es ist zunächst die nament liche Abstimmung zu wiederholen über den Antrag Heine, der groben Unsugsbestimmung im Strafgesetzbuch. 8 360 Nr. ll. den Zusatz zu gebe», daß oreie Strafbestimmung keine Anwendung finde am Erzeugnisse der bildenden und reproduktiven Künste und der Presse. Vor Be-sinn der Abstimmung tkeilt der Präsident mit. daß noch eine größere Anzahl handschristlicher Anträge ein- 86 Stimmen; in der Minorität befinden sich Sozialdemokraten. Freisinnige und der Antisemit Bindewald. Nunmehr tdeilt der Präsident mit. dag einer der neuen Anträge, der ihm soeben ans der Druckerei zuaegnngen. von den Abgg. Muuckel und Müller- Meiningen gestellt sei und Trennung von Dirnen in der Hast von anderen weiblichen, sowie von jugendliche» Personen fordert. Außerdem sei ihm eben eine Reibe fernerer neuer Anträge n>- geganger. «Heiterkeit links.) Zur Berathung steht alsdann der lchon vom Märzdatirendeiozialdcmokratische Antrag ans Streichung der StrMgeiekbuch-Bestimmnng 8 36l Nr. ff. welche die der volizei- lichen Smenkontrole unterstellien Dirnen mit Hast bedroht, falls sie den bezüglichen polizeilichen Borschriften.B. auch über Wobmings- beschränkungen. -uwider bandeln. Außer diesem Prinzipalantrage aus Streichung der Nummer 6 liegen nicht weniger als drei Eventual- anträge vor. Berlin. In der Budgetkommi > iion des Reichstags gab heute vor Eintritt in die Tagesordnung der Staatssekretär des Reichsjchahamts Freiherr v. Tkietmann die Erklärung ab, daß die von verschiedenen Blattern gebrachte Nachricht, er habe gegenüber Vertretern der Frantt'urter Börse sich dahin geäußert, die Erhöhung der Umsatzsteuer sei im finanziellen Interesse des Reiches nicht er forderlich. er alaube mit dem bisherigen Umtatzstemnel von zwei Zehnteln vom Tausend anSkv.nmeir zu können, gänrsich aus der Lust gegriffen lei. Die Berallnmg der Novelle zum Reicbsstempel- geietz, und zwar für Stempel lär Aktien. Renten und Schuldner- 'chreibungen. wurde darauf fortgesetzt. Nach Tangerer Debatte wurde ein Antrag Müller-Fulda angenommen, die Antheilscheine der Reichsbank zu der Stempelsteuer hercinzuziehen. ferner ein An trag v. Kardorss betr. Einfügung des Betrags in den Nennwerth, um welchen inländische Aktien über den Nemnverth ausgegeben werden (Agio bei der Emission). Die weitere Abstimmung über den Antrag v. Kardorsi. den Stempel auf Renten und Schnld- verschreibuiigen aus I Prozent 'statt 1 vom Tausend) scstzi,sitzen, sowie über den Antrag Müller-Fulda, diesen Stempel ans ff vom Tausend zu erhöhen, wird ans morgen, wo die Berathung fortgesetzt wird, vertagt. Nus der Debatte ist hervorzuheben. daß Abg. Müller-Fnlda die Hoffnung auSiprnch. es werde möglich sein, eventuell im nächsten Jahre das Börsingcletz zu rcvidire» behufs Beseitigung der in demselben enthaltenen uunöthigen Beschränk ungen. welche nur das Geld venheuern. Berlin. Die Centrumsfraktion des Reichstags hat sich in der Fleischbeschaufrage fast einstimmig für den Kompromißantrag des Grafen Klinckowström zu 8 iz,-r ausgesprochen. — Ter Ge- sammtvorstand des Reichstags gab gestern Abend im Reichstags gebäude zu Ehren des Präsidenten Graten Ballestrem ein Festessen. Wiesbaden. DerKaisir zog bei dem gestrigen Cercle während der Theatervorstellung die Intendanten v. Perfall und Gras Seebach in's Gespräch. Nach der Vorstellung empfing der Kaiser Ernst v. Wildenbruch mit seiner Gemahlin. Heute Morgen unternahm der Kaiser einen Spazierritt in das Newthal und nahm iadann das Frühstück mit dem Prinzen und der Prinzessin Schaumburg- Lippe und den Herren seiner Umgebung ein. Hierauf nahm der Kaiser den Vortrag des Chefs des MnrinekabinetS Admiral Frei herr v. Senden-Bibran entgegen. Um 12 /, Uhr wird der Kaiser den Geh. Rath Krupp empfangen, der zur Frühstückstasel geladen ist. Nachmittags gedenkt der Kaiser sich zur Regatta nach Biebrich zu begeben. München. Das Bulletin über das Befinden des Königs Htto vom 16. d. M- besagt : Im Wesentlichen ist das Befinden des Königs unverändert. Die Körverkräfte haben sich gehoben, doch vermeidet der König noch, selbstständig zu gehen und zu stehen. Bremen. Der aus der Weist des „Vulkan" für den Nord deutschen Llohd im Bau befindliche Dovvelichraubenschnclldamvser wird mit Genehmigung des Kaisers den Namen ..K ronprinz Wilhelm" erhalten. Der Dampfer wird am I. Oktober 1061 in Dienst gestellt werden. Emden. Das Kabel, das am Montag bei 616 Mellen gerissen war, wurde wieder verbunden. Wien. Abgeordnetenhaus. Der Ackerbauminister legte beute dem Abgeordnetenhausi einen Gesetzentwurf vor. durch den die Bestimmungen des Gesekes von 1661 bezüglich der beim Kohlenbergbau in der Grube beschäftigten Arbeiter und der Be schäftigung von jugendlichen Arbeitern und Frauenspersonen hin sichtlich der Arbcitsdaner und der Sonntcigsmhe beim Bergbau abgeändert werden. In dem Gesetzentwurf wird verordnet, dag die Schichtdauer für die in der Grube Beschäftigten 0 Stunden nicht übersteigen darf. Als Beginn der Schicht wird die Einfahrt, als Ende die vollendete Ausfahrt gerechnet. Das Gesetz toll l Jahr nach der Kundmachung in Kraft treten. Unter den Ein läufen befinoet sich ferner die Vorlage betreffend ein scch-smonat- liches Budgetvrovisorium. Budavest. Das Abgeordnetenhaus hat heutedas Börsen- steucrgckctz angenommen. Paris. An dem gestrigen Empscmgsabeiid im deutschen Pavillon der Ausstellung, der glänzend verlief, nahmen auch der bavcrische Geschäftsträger Freiherr v. d. Tann und die zum Bestich der Ausstellung hier eingetrofienen Mitglieder des Vereins »Berliner Kausteute" Tbeil. Rom. In einer Versammlung der Linken wurde ein aus den Depntirten Zanardelli, Gtolitti und Copvino bestehendes Komitee damit beauftragt, eventuell die Wahlen zu leiten. In einer Versammlung der äußersten Linken wurde beschlossen, daß für den Fall von Neuwahlen die drei Gruppen der äußersten Linken, die Radikalen. Republikaner und Sozialisten, gemeinsam Vorgehen sollen. London. Nack einem Telegramm hiesiger Blätter aus Lourenzw MargueS hat vorgestern em Gefecht bei Kraaipan, nassirte, sprang an Bord deS letzteren eine Person hervor mit dem Rufe. „Wenn Jemand sich nähert, schieße ich!" Eine Frauens person hing, um Hilfe rufend, an der Außenseite des.Prinz Karl". Ter Unbekannte, der den Ruf ausaestoßen hatte, entkam in einem Boote. An Bord des Dampfers „Prinz Karl" wurden 12 Personen durch Schüsse verwundet vorgcsnnden. von denen 6. darunter der Kapitän, bereits gestorben sind. Die übrigen an Bord des ..Prinz Karl" befindlichen Perionen waren eingeiperrt. Einer der Verwundeten ist heute gestorben, Ter Mörder wird polizeilich vcrsolgt. Petersburg. Auf einem im hiesigen Haien liegenden Torpedoboot explodirte gestern der Dampfkessel. Dadurch wurden 6 Perione» getödtet und eine verwundet. Charkow. Rach einerMelduna der „Rassischen Telegrcwhen- Aaentur" ist der Besitzer des Bankkontors Marens Schlaff für rahlungsmff.chig erklärt worden. Seine Verpflichtungen betragen über 1 Million Rubel. Ec hat sich in's Ausland geflüchtet. Ocrtliches mid Sächsisches. Dresden, den 17. Mar. —^ Se. König!. Hoheit P:in; Friedrich Angu st begab sich heute früh zur Äatoillonsbrsichtigttng nach Köuigstcin, von wo er Nachmittags nach Wachwitz zurückkchrte. Se. Majestät der Kaffer verlieh den ain l. Juni in den Ruhestand tretenden ReichsgerichtSräthen Herren S ch »r a l; und Bpethke den Rothen Adlerorven 2. Klaffe mit Eichenlaub. Heute Vonnirtag ll Uhr versammelten sich im Nestau-> raut Kneift. Große Brüdergasie 2. eine Anzahl Vertreter des Ge-> schlechts .Derer v, Kirchbacb" zu einem aller drei Jahre einzubernfende» Familientage. der diesmal insofern eine besonderes Bedeutung hatte, als sich damit 24 Jahre erfüllten ieit der Gründung der Vereinigung. An die berathende Sitzung schloß sich i Nachmittags -1 Uhr ein gemeinschaftliches Diner im Königl, Belvedere. - - Prin; Max vort Sachsen, io berichtet die Prager ,Bod.", hielt am Mittwoch »m 1 Uhr NachmittaqS in der Kirche zu St. Johann auf dem Felsen eine Predigt. Der Wunsch, den lungen Priester ans königlichem Geblüt von der Kanzel herab iprechen zu hören und zu sehen, hatte eine große Zahl von An dächtigen und Neugierigen zum Besuche des Gotteshauses an geregt. Das Kirchlein war dickt gefüllt und Viele mußten, trotz dem auch der Chorraum dem Publikum geöffnet worden, vor den Pforten umkehren. Unter den Andächtigen befanden sich viele .Mitglieder des Adels und zahlreiche Geistliche, namentlich des Stiftes Emans. darunter die Prinzen Schönbury und Lrechten- , stein. Ter Gottesdienst wurde durch einen deutzchen Ckwr ein- geleitet; dann bestieg Prinz Max die Kanzel und begann mit lauter, weithin tragender Stimme, die wohl mit der Akustik größerer Räume zu rechnen gewohnt ist, zu sprechen. Ausgehend voll dem Feste des heiligen Johannes von Nepomuk, der für die Wahrung des Beichtaeheimnisses den Mäctyrertod gesunden, nahm der Prediger das Bußiakrament zum Thema seiner Ausführungen, dessen Berechtigung und Nothwendigkeit er einerseits aus den: Umstande, daß cs eine göttliche Einrichtung sei. andererseits ans dem menschlichen Bedüriniß alffeitete. Zum Schlüsse richtete Prinz Mar von Sachsen an die „christlichen Böhmen" die Mahnung, sich durch die Beltrebungen, welche darauf abzielen, die Gläubigen von der katholischen Kirche abtrünnig zu machen, in ihrem Glauben nicht veirrcn zu lassen und an der Kirche se st zu halten, in deren Schooße allein man selig leben und selig sterben könne. —Rach längeren schweren Leiden ist heute früh ff Uhr Herr Schriftsteller und Redakteur Hugo Elm. hier, gestorben. Ter Entschlafene wurde am 7, März 1813 in Gera geboren. Nachdem er sich mehrere Jahre dem Lehcerberufe gewidmet hatte, ging er zur Schristitellerei über, der er mit großer Lust und Liebe zugetban war. Zahlreiche statt geschriebene Schriften ernsten und heiteren Inhalts sind aus seiner Feder hervorgegangen. Seit mehr alt 25 Jahren war 'ein Sitz Dresden, mit dessen Verhältnissen er gut bekannt war. weshalb bei Konareffen. Versammlungen und Fest lichtesten sein Rath und Urtheil gern gehört wurden. Der Verein .Dresdner Presse", in dem er mehrere Jahre das Amt eines Schriftführers versah, zählte ihn zu seinen Gründern. Fm mehrere auswärtige Blatter berichtete Elm und gab eine eigene Korre'ponden; heraus. Seit vielen Jahren unterrichtete er in de> Müller-Gelinek schen Realschule, die ihm sehr an's Herz gewachsen ! war. Hugo Elm war wegen seines biederen Charakters und vieler guter Eigenschaften unter den Kollegen und bei allen Denen, die mit ihm in Verbindung traten, geschätzt und geachtet. —" Am Dienstag, den 22. Mm Vormittags 11 Ubr wird der Verband der lan d w ir t h s ch a s tl i ch en Genossenschaften in Dresden im Saale des „NeustädterKäsions" seinen diesjährigen Verbandstag abhalten. Aus kleinen, bescheidenen Anfängen heraus, hat sich der Verband, der wiederum dem Allgemeinen Verbände der dculichen landwirthschaitlichen Genossenschaften (Sitz der An waltschaft : Oise»bock a. M ) angehört, in den 9 Jahren seines Bestehens über ganz Sachsen verbreitet; mit ganz geringen Auf nahmen vereinigt er in sich das gemmmte sächsische landwirtksichaff - licke Genossenschaftswesen, dessen segensreiche Wirkungen wohl am besten durch das ständige rege Umsichgreifen zum Ausdruck kommen Mit 10 Genosienichaften trat der Verbund im Jahre 1891 in's Leben, heute zählt er bereits 112 Genossenschaften, von denen allein 35 seit dein I- Januar 180!) beigetretcn sind. Alljährlich im Mac vereiniat der Veibandstag die Vertreter der dem Verbände an- geschlvssenen Genossenschaften, um über die gemeinsamen Interessen und Ausgaben ansklärcnd und beschließend zu wirken und zur geaen seitiaen Anschrache Gelegenheit zu geben. Wie in früheren Jahren bat die Verbandsleitung auch diesmal eine umfangreiche interessante Tagesordnung vorbereitet, der zufolge sich die Verhandlungen neben den inneren Angelegenheiten des Verbandes hauptsächlich au» juristische Fragen erstrecke» werden. Herr Rechtsanwalt Tr. Sten; Dresden wird über einige t'ür Genossenschaften besonders wichtige Bestimmungen des neuen Rechtes vortragen, womit sicherlich dem Wunsche vieler Theilnehmer entsprochen wird. —* Verbands tag sächsischer Kreditgenossen schaften. sLchlnß). Im weiteren Verlaufe der zweiten Ver- Kunft und Wissenschaft. Die vorgerückte Saison in Verbindung mit dem Schillcr- cHkluS und dem Engagements-Gastspiel der neuen Heroine Frau Czillag, die eventuell Frl. Richard ciletzen soll, bringen für das König!. Hofs chau spiel während der nächsten Wochen eine w horrende Probenlast mit sich, daß die Ausführung von Jbsen'S dramatischem Epilog .Wenn wir Todten erwachen" in dieser Spieuelt voraussichtlich nicht mehr stattfinden kann. , r* Herr Generalmusikdirektor v. Schuck befindet sich aus dem Wege wesentlicher Besserung. 'Nach einer vom Ober arzt der Diakoniffenanstolt Herrn Hofrath Dr. Nupprecht vor trefflich durchgeführten Operation wurde das Halsleidcn (Drillen gelchwüre) rationell behoben, lo daß die vollständige Gencinng nunmehr nur noch eine Frage der nächsten Zeit ist- «sorgfältigste Pflege und absolute Ruhe sind allerdings auf das Strengste ge können. Eine gewiß wenig erfreuliche Perspektive für den Nekon vakeSzevten. der. nie kränkelnd, nie versagend im Dienste, durch mehr als 26 Jahre seinem schwierigen und vcrantwortungsreich stizität und Ausdauer vorzusteh >en Amte mit bewundcrnSwertlier Elastizität und Ausdauer vorzustehen gewußt hat. Einmal kommt das Schicksal aber einem Jeden, und Herr v. Schuch darf immerhin mit seinem Loose noch halbwegs zufrieden sein, das ihn doch nur vorübergehend getroffen. Daß dkm ausgezeichneten Künstler die allgemeinste Antheilnahme in dieken Tagen der schweren Prüfung gezichert ist, bedarf kaum der Erwähnung. .. 7* Wiesbaden. 16. Mai. Als Eröffnungsvorstellung der hiesigen Festspiele wurde heute Weber's .Oberon" gegeben. Alle Plätze waren vergriffen. Das Haus bot einen festlichen An blick. Von der Galerie begrüßten Fanfaren den Kaiser, der in der großen Loge Platz nahm. Neben dem Kaiser saß Prinzessin Adolf von Schaumbnrg-Lippe. der Großherzog von Hessen und Prinz Adolf von Scbaumburg-Lippe; hinter dein Kaiser der Ju- 7* Die Verehrer Hermann Levi' s. deS bayerischen Generalmusikdirektors, wird die Nachricht intereisircn. daß dem nächst im Anschluß a» die bereits vorliegenden neuen Miniatur ausgaben von Goethe'» .Gedichten" und „Faust" ein weiterer Band „Gesammelte Erzäblungen und Märchen" bei I, G Cotta (Stuttgart! erscheine» soll. Der Herausgeber dieser Sammlung von Pcosastücken des Weimaraners ist kein anderer als der treffliche Balladur Richard Wagncr's, der uickt nur ein außerordentlicher Musiker, sondern auch ein ebenso sachkundiger wie begeisterter Goethraner Zeit seines Lebens war. Berliner Leben. L. Berlin. 16. Mai. Di« .Große"! Es liegt ein Ton unsäglichen AcrgcrS und Hasses darin, wenn die Berliner von ihrer „Großen" sprechen. Wer damit gemeint ist. weiß iedes Kind hier: cs ist die Große Berliner Straßenbahn. Sie weiß, daß fast jeder Berliner ans sie angewiesen ist und ihr kommen muß. Deshalb nimmt sie auf die öffentliche Meinung nicht die geringste Rücksicht und ver- > >0 ' ne «in Festmahl statt. folgt, soweit es irgend gebt, nur ihre eigenen Interessen. Jedes Zugeständnis; mutz ihr abgerungen jeder Fortschritt abgclrokt werben. Daher kommt es. daß Berlin erst letzt allmählich zu elek trischen Straßenbahnen kommt, die in zahlreichen kleineren deutschen Städten schon seit Jahr und Tag vorhanden sind. Hier werden erst in einigen Jahren die letzten Pferdebahnen von den Straßen verschwinden. Gegenwärtig kaim man hier noch immer neben elektrische» Wagen die kleinen einspännigen Pierdebahiiwagen dahinschieichen sehen. „Immer langsam voran!" ist in jeder Hin sicht die Devise dieser nur nach großkavitalistijchen Gesichtspunkten geleiteten Gesellschaft. Sie sieht nur daraus, daß es ihre», Aktio nären gut geht, daß sie gut fahren bei der Äertheilung der Divi dende, »ad die glücklichen Konponschneider haben la auch alle Ursache, mit ihre» 16'/- Prozent zufrieden zu sein. Das Publikum, das mit seinen vielen Hunderten Millionen von Nickclltücke» im Jahre ein derartiges glänzendes Erträanik erst ermöglicht, mag selbst zuiehe», wie es fährt. Noch rücksichtsloser, als ihm gegen über. verhält sich die Gesellschaft natürlich gegen ihre Angestellten, namentlich die Schaffner und Fahrer. Da gilt der Grundsatz: möglichst geringe Löhne und möglichst hochgeschraubte Anforder- «irrigen. Die Leute, die oft vom frühen Morgen bis in die sinkende Nacht hinein ihren anstrengenden Dienst versehen müssen, haben ! oft keine Zeit, ihre Mahlzeiten einzunehmen. geschweige denn sich ! anszuruhen. Al» Klagen hierüber in den Berliner Blättern laut ? wurden, glaubte die Direktion ein einfaches Gegenmittel gefunden ! zu haben: sie verbot einfach ihren Angestellten bei Straie sofortiger j Entlassung, mit dem Publikum über die „inneren Veryältnisie" irgend Etwas zu sprechen. Natürlich wurde dadurch die berechtigte Unzufriedcnhett nicht beseitigt und sie ist nunmehr zum 'Ausbruch gelangt. Die Schaffner und Fahrer haben beschtosien. der Gesell schuft ihre gemessenen Forderungen zu stellen, und »alls diese nicht angenommen werden, am Himmeffahrtstagc die Arbeit ernzu stellen, sodaß Berlin unter Umständen demnächst sich ohne Straßenbahnen behelfen müßte. Die Forderungen sind zur Genüge bekannt: sie sind im Wesentlichen berechtigt und finden die Zustimmung der öffentlichen Meinung. Tie Er süllung dieier Forderungen wird ja gewiß ein schöne» Stück Geld kosten. 'Aber da die Angestellten fest entschlossen zu sein scheinen, sie durchznsctzen. und da sie die öffentliche Meinung durchaus au> ihrer Seite haben, so wird der Geiellichaft wohl kaum etwas Andere» übrig bleiben, als in den sauren Antel zu beißen und sie zu bewilligen. Stehen doch ohnehin die Psingstfeiertage vor der Tbür. die ihr bei einigermaßen günstigem Wetter gewaltige Ein nahmen zu bringen pflegen. Sie kann es gerade letzt kaum aut einen Ausstand ankommeu lassen. Die Direktion hat denn auch bereits niit den Führern der Bewegung Unterhandlungen angc- kuüpft und die schönsten Versprechungen gegeben. Aber die Leute sind durch frühere Erfahrungen gewitzigt und wollen sich mit an - genehmen Worten nicht abipeisen lassen. Insbesondere sind die Fahrer fest und unerschütterlich. Für diese ist mit der zunehmenden Einführung des elektrischen Betriebes neben der Geiahr für ihre eigene Gesundheit die Verantwortung bedeutend gewachsen, zumal hier tu. Allgemeinen von den Kutschern so schlecht und ungeschickt ge fahren wird, daß auch bei der angesvanntrsten Aufmerksamkeit Zusammenstöße mit oft sehr schweren Folgen nicht ganz zu ver meiden sind. Fremde, die nach Berlin kommen und cm Auge dafür haben, können sich nicht genug über das Fahren der Ber - liner Kutscher wundem und erklären, daß es kaum eine zweite Großstadt in der Wett giebt. wo die Kutscher Io erbärmlich fahre» wie in Berlin. Die Statistik giebt ihnen Recht. Bor
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