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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 24.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188505242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18850524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18850524
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-05
- Tag1885-05-24
- Monat1885-05
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 24.05.1885
- Autor
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selbst. ü Inserate werden bis Bormittag H Uhr angmom- j FHFHD- g men und beträgt der Preis für die aespaltene Zeile 1 FHFH-fH. oder deren Raum 15 Pf. M.V w» FH Erscheint jeden Wochentag Abend-'/,? Uhr für den .MO 11 F»^ andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mart 25 Pf., zweimonatlich 1 M. 50 Pf. und einmonatlich 7b Pf. Sonntag, den 24. Mai. ktio». uppens in !6. Viesei .'n Direktion igen Kleidung-- in Flaschen- mngsbogen, verschiedenes reiöeMK^^ und Tageblatt. " Amtsblatt für die kömglichea und stMschen Behördea zu Freiberg und Braud. Beraotworllicher Redaktem: Iuliu» Braun i« Freiberg. 38. Jahr,«Utz. land obltbuemie, ljogrübmM i unä Vaters 5. Lreol. >e- hr, entschlief eger-, Groß- :te Gutsaur- k«1vdel )ren. Dies kannten hin- 2. Mai 1885. erlassenen. , den 24. Mai, z statt. )eren Wunsch lehnt. ge entschlief uter Vater »üller Freunden c Meldung ü 1885. Kinder. Sonnabend geöffnet all! muab. Nach«. reige. a. o. schänke» sse, tvaltung. Ufingsten! Pes Aaerschaff'ae» tautes „Werde!" Scholl durch die stille Miatersacht, And reizumflossen stand die Krde In ihrer vollen Lenzespracht. Pie Nknthenäste rings sich Senge«, As Staut der Kimmel eudtos weit: Pie ganze Schöpfnng ward zn« Zenge« Won ihres Schöpfers Kerrtichkeit. Verstummt, ihr finster« Lügengeiker, Pie ihr a« Hottes Pasei« rührt, N»d geSt die Hhre ihm, de« Meister, Pe« ihr i« fei«e« Werke« spürt! ASHlt seines warme« Hdems Wehe« I« diese« Meer vo« P«ft «ad Licht, Aad seine Stimme ternt «erstehe«, Pie ernst in Wetter» z« evch spricht! H Mette«geist, de« je«er Hta«Se Pemüthig x«r erfaßt, Segreist, Per hier i« dieser Mett »oll St««Se Als ei«e Kim«etsSk«me reist — P« Heist der LieS«, der die Seine« Z»Sezi»» voll Langmuth trägt Aad «« die Hroße«, «« die Kleine« Pie Waterarme schützend schlägt: Zieh' ei« i« all die 1a«se«d Kerze«, Pie heat' der Ire«de offe« steh'«! «alflamme ri«gs der Wahrheit Kerze« A« deinem hoheitsvolle» Meha! Pas Hvangekiu« der Liebe Laß i« u»s »atte» fromm »«d frei, Pamit ei» jeder »ns'rer KtteSe ßi» KSSikd -tines Mesens sei. r. s. Die Woche. Während viele Tausende froher Menschen, gelockt von dem herrlichen Frühlingswetter, Hinausströmen in Gottes freie Natur, auf welche der begeisternde Pfingstgeist aus gegossen scheint, lenken wir den Sinn zurück auf die Ereig nisse der letzten Woche vor diesem heiligen Feste. Da steht vor unserem geistigen Auge besonders ein Ereignis;, dessen Tragweite für die innere Entwickelung des Deutschen Reiches sofort bedeutend erscheint, dessen Folgen sich aber zunächst gar nicht übersehen lassen. Es ist dies der von unserem Kaiser nach langen Erwägungen ernstester Art ge faßte Beschluß, den Fürsten Bismarck zu ermächtigen, im Namen Preußens im deutschen Bundesratbe den Antrag zu stellen, den Herzog von Cumberland von der Thronfolge m Braunschweig auszuschließen. Da der Bundesrath nach Annahme des Börsensteuerentwurfes und der Zolltarif novelle den erwähnten Antrag Preußens an die zuständigen Ausschüsse verwiesen und alsdann seine Pfingstferien an- aetreten hat, ist die Entscheidung über die Zukunft des Herzogthums Braunschweig nicht unmittelbar zu erwarten. In diesem Sinne äußerte sich auch der Minister Graf Görtz, als er in der letzten Sitzung des braunschweigischen Land tages vor dessen inzwischen erfolgter Vertagung den preußi schen Antrag mittheilte. Die Stellung des deutschen Kaisers und des deutschen Reichskanzlers zu der braunschweigischen Frage scheint aber nun vollständig gekennzeichnet und es liegt jetzt die Entscheidung in den Händen der im Bundes- rathe vertretenen deutschen Einzelregierungen. Die liberalen und freikonservativen Blätter billigen nicht nur den Schritt der preußischen Regierung, sondern halten auch die Zu stimmung des deutschen Bundesrathes für zweifellos. Da gegen schaaren sich die Altkonservativen und die Klerikalen zusammen, um gegen die angebliche Verletzung des Legi timitätsprinzips zu protestiren. Die „Neue Preuß. Zta." nachtet die Ansprüche des Herzogs von Cumberland für ein unübersteiglicyes Hinderniß und die mit dem hannöverischen Exminister innig zusammenhängende klerikale „Germania" schreibt: „Es bleibt abzuwarten, ob der Bundesrath diesem Antrag Preußens stattgiebt und wie er sich mit folgenden staatsrechtlichen Grundprinzipien abfindet: 1) daß die Erb- Verbrüderung ein Titel zur legitimen Thronfolge ist, 2) daß die Krone im Momente des Todes des Monarchen dem Thronfolger selbst ohne sein Wissen rechtlich anfällt, 3) daß die angefallene Souveränetät unentziehbar ist. Was die Beseitigung dieser staatsrechtlichen Grundprinzipien bedeutet, ist Jedem klar." Der Brand des Hohenzollern-Museums im Berliner Schlosse Monbijou gefährdete in den letzten Tagen zahl reiche Gegenstände, welche eng mit der Geschichte des deutschen Kaiserhauses zusammenhängen. In diesem Museum sind die meisten Geschenke verwahrt, die unserem Kaiser zu seinen Geburtstagen, zur goldenen Hochzeit und aus Anlaß seiner Rettung aus Mörderhand gemacht wurden. Ganz besonders reichhaltig sind die Sammlungen, welche sich auf die Königin Luise und Friedrich den Großen beziehen. Das Museum umfaßt 21 Säle und ist cs als ein Wunder zu betrachten, daß es gelang, noch im letzten Momente Alles zu bergen. Allerdings truaen dazu auch die Mannschaften des 2. Bataillons des 2. Garde-Regiments wesentlich bei, die sofort konsignirt wurden und werthvolle Dienste leisteten. — Der Gesundheitszustand des greisen deutschen Kaisers giebt zwar zu keinen Besorgnissen Anlaß, macht es dem selben aber doch unmöglich, den Frühjahrsparaden in Berlin und Potsdam beizuwohnen. Auch der angesagte Besuch des Königs der Belgier ist auf kurze Zeit verschoben worden. Am 18. d. M. verlieh der deutsche Kaiser der durch den Geheimrath Hansemann vertretenen Neuguinea-Gesellschaft den Schutzbrief, welcher die werthvollsten Gebiete dieser australischen Rieseninsel unter die Oberhoheit des Deutschen Reiches stellte. Wegen der Territorien der deutschen ostafrikanischen Gesellschaft dürfte das Reich in die Lage kommen, den dieser Gesellschaft verliehenen Schutz durch eine gegen den Sultan von Zanzibar gerichtete Flotten- demonstration wirksamer zu machen. Gerhard Rohlfs, der Vertreter Deutschlands in Zanzibar, soll zwar von dort nicht abberufen, aber auf dem Weg nach der Heimath sein, um mündliche Auskunft über die Wandlung zu geben, die sich neuerdings in Ostafrika zu Ungunsten Deutschlands vollzogen zu haben scheint. Dem Sultan dürfte ein An griff auf deutsche Kolonialgebiete theuer zu stehen kommen und keine englischen Rathgeber helfen können, wenn deutsche Kriegsfahrzeuge ihm den nöthigen Respekt vor der deutschen Flagge beibringen. Die Wahlbewegung ist in Oesterreich auf ihrer Höhe angelangt und jagt in der cisleithanischen Reichshälfte eine Wahlversammlung die andere. Alle Parteien strengen die äußersten Kräfte an, ihre Anhänger zu ermuthigen, Schwankende und Muthlose zu befestigen und neue Freunde zu gewinnen. Die Chancen für die Deutschliberalen lassen sich noch gar nicht übersehen und läßt sich nur bemerken, daß in dieser Partei die entschiedensten Vertreter mehr und mehr die Oberhand gewinnen. Der in Prag konfiszirte, in Wien aber straflos veröffentlichte Wahlaufruf der Deutschliberalen Böhmens, welcher sich besonders scharf gegen die Sprachenverordnung vom Jahre 1880 wendet, macht allerwärts einen tiefen Eindruck. Auch die Fahrt von 58 Wiener Gemeinderäthen zur ungarischen Landes ausstellung in Pest gab mehrfache Gelegenheit zu den freisinnigsten Kundgebungen. Die Ungarn betonten in feurigster Weise ihre Sympathien für das liberale Element in Oesterreich und überboten sich in stürmischen Eljenrufen, als der Abg. Prof. Sueß eine lange Dauer des Ministeriums Tisza wünschte, ferner „daß Ungarn niemals mehr lerne, wie man die Freiheit verliere und daß die große, schöne Stadt Pest niemals die Folgen dessen zu verspüren habe, was man Auseinander-Negieren nenne" — Nachdem das ungarische Oberhaus sich der neuen Reform der Magnaten- tafel entsprechend konstituirt hat, ist die erste Session des ungarischen Reichstages für geschlossen erklärt und die Er öffnung der zweiten Session auf den 25. September d. I. anberaumt worden. In der italienischen Hauptstadt wurde am Dienstag die internationale Konferenz eröffnet, on welcher dies ¬ mal auch die Pforte Theil nimmt. Der Minister Mancin begrüßte die Delegirten im Namen des Königs Humbert und setzte die der Konferenz zufallenden Aufgaben aus einander. Die italienische Deputirtenkammer wird mit den Leistungen Mancini's immer unzufriedener, da der Zweck der Expedition nach dem Rothen Meere dunkel bleibt, so viel auch in der Kammer darüber angefragt und geantwortet worden ist. Die Kosten belaufen sich schon jetzt auf 9 Millionen Franks; der praktische Erfolg ist aber gleich Null. Die oppositionellen Blätter behaupten sogar, es hätten zwischen den italienischen und den abyssinischen Truppen bereits ernste Gefechte stattgefunden, was aber regierungsseitig entschieden bestritten wird. Bei den Berathungen der französischen Deputirten kammer über Errichtung einer besonderen Kolonialarmee gab der jetzige Kriegsminister Campenon folgenden nicht mißzuver- stehenden Bescheid: „Ich kann nicht sagen, ob das Gesetz sofort ausgeführt werden kann, was ich herzlich gern möchte. Wir müssen Alle wünschen, daß das baldmöglichst geschieht, aber auch auf solche Expeditionen in entfernte Gegenden verzichten, welche in einem gegebenen Augenblicke für unser Vaterland Konsequenzen nach sich ziehen könnten, die ich nicht voraussehen will." Einstweilen ist aber Frankreich noch in fernen Gegenden engagirt, da sich die Piraten banden in Tonkin noch durchaus nicht unterworfen haben und China von den zehn Artikeln der französischen Friedens vorschläge nur sechs als annehmbar bezeichnete. Die Hoff nung auf ein baldiges Einverständniß besteht jedoch fort. Sobald der Friedensvertrag definitiv abgeschlossen ist, wer den die offiziellen Verhandlungen wegen eines Handels vertrages mit China beginnen. In England ist man nicht ohne Besorgnisse über die Verzögerung des Abkommens mit Rußland über die afgha nische Grenze, doch wird die Nachricht des „Standard", daß die russische Regierung nicht nur gegen die Befestigungen Herats unter englffcher Oberaufsicht, sondern überhaupt gegen alle Maßregeln zur Befestigung der afghanischen Grenze Einsprache erhob, als unbegründet bezeichnet. Glad stone erklärte im Unterhause, so lange die Unterhandlungen über Afghanistan mit Rußland dauerten, sei es ihm un möglich, zu sagen, was er hinsichtlich der im Budget an gekündigten erhöhten Sprit- und Biersteuer zu thun beab sichtige. Wegen des Zwischenfalles von Pendjeh habe die Ernennung eines bestimmten Schiedsrichters noch nicht stattgefunden. Ueber die Besetzung von Suakim bei dem Rückzug der englischen Truppen hätte nur mit der Pforte, aber mit keiner anderen Regierung ein Meinungsaustausch stattgefunden. Der Staatssekretär für Indien, Kimberley, erläuterte, die künftige afghanische Grenzlinie müsse eine derartige sein, daß sie England eine vortheilhafte Stellung bei einer etwaigen Vertheidigung Indiens gebe. Das Unter haus vertagte sich bis zum 4., das Oberhaus bis zum 5. Juni. Während die russischen Bevollmächtigten in London, Staal und Lessar, die Verhandlungen scheinbar absichtlich
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