^o. 48» Freitag, den 82. November 18 16 k » . , ", — - - Gin unterhaltendes Wsehenötatt den Bürger und Landmann. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verleger Heinrich und Walther. Dieses Wochenblatt kostet nebst dem Beiblatte „Der Dampfwagen" 12z Ngr. oder 10 gGr. vierteljährlich. Alle Postämter und Buchhandlungen nehmen Bestellungen darauf an. Vierteljährlich wird eine Lithographie bel- aegeben. Etwaige Beiträge werden unter der Adresse: „An die Expedition der s. Dorfz. in Dresden" erbeten. Inserate, welche in dem Beiblatte die weiteste Verbreitung finden, erbitten wir unter gleicher Adresse oder durch die Buchhandlung von Fr. Fleischer in Leipzig. JnsertionSgebühren 1 Ngr. für die Aeile oder deren Raum. Politische Dettschau. Großbritannien. Die Einverleibung des zeitherigen Freistaates Krakau in die österreichische Monarchie hat die gesammte englische Presse alarmirt. Die Limes bezeichnet diesen Act gra. dezu als revolutionär, und von allen Seiten wird die Aeußerung des Ministers der auswärtigen An gelegenheiten, Lord Palmerston's, angeführt, welche er in Betreff KrakauS in der letzten Parlaments session gethan, indem er sich für die ungestörte Aufrechthaltung der Republik erklärte. Allem Anscheine nach wird diese Angelegenheit neben der spanischen Heirathsfrage Stoff zu ausführlichen Debatten für die nächste Session bieten. — Die Nachrichten aus Irland lauten immer beruhigen der; obgleich an verschiedenen Orten noch einzelne Gewaltthätigkeiten vorgekommen sind, so ist doch fast überall durch reichliche Zufuhren von Lebens mitteln der bedrohlichen Hungersnoth vorgebeugt. Portugal. Immer noch das alte Lied; waS heute die Zeitungen melden, das widerufen sie morgen, und so herrscht eine gänzliche Unge wißheit über den Stand der Bewegung. Ein Theil der Truppen hat die Hauptstadt verlassen, um den Insurgenten entgegenzuziehen, welche sich Lissabon immer mehr zu nähern suchen. Mehre angesehene Männer haben sich in letzterer Zeit der Bewegung angeschlossen, und die Königin scheint durch die SuSpendirung der verfassungsmäßigen Freiheiten die Schaar ihrer Gegner nur vermehrt zu haben. Spanien. Die neuvermählte Königin wird vielleicht den diplomatischen Befürchtungen, welche durch die Verheirathung ihrer Schwester an einen französischen Prinzen in England hervorgerufeu wor den, mit einem Male zu Nichte machen. Die Augsburger Allg. Zeitung verkündet nämlich ihren Lesern, daß, wenn nicht alle Zeichen trügen, die Königin sich bereit- in gesegneten Umständen be- Achter Zahrg. I V. Duartal. findet. Bestätigt sich dieß, so wird die spanische Nation Ursache haben, mit den ersten Regierungs handlungen des jetzigen Königs zufrieden zu sein. Letzterer scheint sich überhaupt beliebt zu machen; er geht mit feiner Gemahlin ohne alle Begleit» ung spazieren und kehrte jüngst mit ihr sogar in einem gewöhnlichen Kaffeehause ein, um dort ei nige Erfrischungen zu genießen, eine Anspruchs losigkeit, welche gegen die gewöhnliche spanische Grandezza sehr absticht und worüber die Preußi sche Allgemeine Zeitung ziemlich vornehm die Nass rümpft. Frankreich. Wie in England, so giebt auch hier die Vernichtung der Republik Krakau den öffentlichen Blättern Veranlassung zu weit läufigen Erörterungen, doch treten die ministeriellen Organe mit mehr Vorsicht auf, als man erwartet hat; die Oppositionsjournale richten hingegen ihr ganzes grobes Geschütz gegen das Ministerium, welchem sie sogar ein geheimes Einverständniß mit den drei Großmächten vorwerfen, und es läßt sich mit vollem Grunde erwarten, daß nach Be endigung dieses Zeitungskrieges der Gegenstand in den Kammern ßjcht minder heftig besprochen wer den wird. Deutschland. In Rheinhessen herrscht jetzt große Bewegung. Die Regierung will nämlich, um die Einheit auch in dieser Beziehung im ganzen Großherzogthume herzustellen, das in Rheinhessen geltende, noch aus der französischen Gesetzgebung stammende Civilrecht aufheben und ein neues gemeinsames Civilgesetzbuch einführen. Letztere- aber, welche- jetzt den Berathungen der Stände unterliegt, verbessert zwar den zeitherigen Zustand in den alten Provinzen, aber den Rhein hessen genügt eS nicht, und sie wollen ihre er probten und liebgewonnenen Institutionen, welche sie mit den Bewohnern der Rheinlande in Baiern und Preußen, mit Frankreich, Belgien und Hol land gemein haben* um keinen Preil dafür hin- :