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Auer Tageblatt : 07.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192505070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19250507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19250507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1925
- Monat1925-05
- Tag1925-05-07
- Monat1925-05
- Jahr1925
- Titel
- Auer Tageblatt : 07.05.1925
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fluer Tageblatt - e«sch«I»I,*««»,Uch. tzmif-nch - FoßtzluZ Nk. «. Anzeiger für öas Erzgebirge N»»»I««»»»«If« »i« p,wz,Il« f»l «—N» Ml» Um,«,«»» »» mm» «era«, H»r«is«i> m «»«tpsimml»», »mttlchl Altl, M kstMamm», rag,blatt flu«,rzg,blro». Enthaltend die amtlichen Bekanntmachungen -es Kate» -er Sta-t UN- -es Amtsgerichts Aue. p»lisch»ck-eont», stmt L«tprto m. res» Nr. 105 Donnerstag» clen 7. Mai 192S 20. Jahrgang Die Einweihung des Deutschen Museums. Teilnahme des Reichskabinetts und der Universitäten. München, S. Mai. In der großen Aula der Münchener Universität fand heute vormittag die feier lich« Gründung der Deutschen Akademie statt. Ihr Prä- ist Geheimrat Dr. Pfeilschifter, der Präsident der wissenschaftlichen Abteilung Professor Dr. Oncken, beide von der Universität München. Am GründungSakt nah men Vertreter der Reichsregierung und der bayrischen Regierung, ferner die Kultusminister fast aller deutschen Länder teil. Oesterreich hatte feinen BundeSmtntster Schneider entlaubt. Die deutschen Universitäten waren durch ihr« Rektoren vertreten, und die meisten wissen schaftlichen Organisationen durch eigene Abordnungen. Ferner nahmen Gerhart Hauptmann und Thomas Mann an der Feier teil. Der Grüiidnnqrakt. Nach einleitendem Musikstück werden durch den Ge neralsekretär Ulrich Frey die Wahlen bekanntgegeben. Präsident ist Prof. Pfeilschifter-München, Präsident für die wissenschaftliche Abteilung Prof/ Oncken, für die praktische Abteilung Generalmajor Prof. Haushofer. Unter den bis jetzt 89 Senatoren befinden sich aus Ber lin: August Bier, Ernst o. Borsig, Adolf v. Harnack, Max Liebermann, Erich Marcks, Franz o. Mendelssohn, Bruno Paul, Albrecht Penek LouiS Ravenee, Gustav Ronthe. Gouverneur Albert Schnee, Karl Friedrich v. Siemens, Stegerwald, Tirpitz, Erich v. Wtlamowitz-Möl- lendorf, Frank Boas-Columbia-Universität Neiohork, Cuno Hamburg. Duisberg-Leeerk.iscu, E s.l cherg-Wien, Eucken-Jena, Gerhart Hauptmann, Siegmund o. HauS- egger-München, Philipp Heineken Bremen, Kerschenstei- ner-München. T omas Mann Hermann Röchling-Saar brücken, Kardinal Schulte-Köln, Richard Braun, Bischof Teutsch-Hermannstadt (Siebenbürgen), Adolf Weber- München, Heinrich Köl fl'n-Zürich. Auch die Namen der Mitglieder der wissenschaftlichen Sektionen werden bekanntgegeben. Der Präsident Pfeilschifter begrüßt dann die Ehren gäste: den Vertreter der Reichsvegierung Zwetger, die StaatSreaierungen oon Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden (Dr. Hellpach) und Thüringen, die Vertreter der Hamburger Hochschulbehörden und der Senator für Wis senschaft und Kunst Danzig, den Kronprinzen Rupprecht von Bayern, die zahlreichen Vertreter der Akade mie der Wissenschaften, der Künste und der Musik ans Bayern, Baden, Berlin, München, Stuttgart und der Deutschen Gesellschaft der Wissenschaften und Künste der Tschechoslowakei. Durch ihre Rektoren sind vertreten die Universitäten Bonn, Erlangen, Freiburg, Göttingen Graz, Greifswald, Halle, Jena, Innsbruck, Köln, Mar burg, München, Münster, Prag, Rostock, Tübingen, Würz burg, die technischen Hochschulen Aachen, Danzig, Dres den, Darmstadt, Graz, München, Prag, Wien, die tier ärztliche Hochschule in Hannover, die landwirtschaftliche Hochschule Bonn-BovpelLdorf die Bergakademie Claus thal. Besonders begrüßt der Redner den Schöpfer des deutschen Museums, Oskar o. Miller, der von der Ge sellschaft gleichfalls nnt besonderem Beifall geehrt wird. Außerdem sind eine ganze Reihe von Vertretern von deutschen, inländischen und ausländischen Instituten an wesend. In seiner amtlichen Rede gibt Pfeilschifter einen Ueberblick über die Vorgeschichte der Gründung der Deutschen Akademie, deren Ueberpartetlichkeit er be sonders betont. Tann gibt Professor Oncken in besonder» fein for mulierter und gerstboller Rede Rechenschaft über den Geist, in dem die Gründung der Akademie erfolgt sein soll, und über die besondere Richtung, die ihre Arbeit einznschlagen haben wird. Er erinnert daran, daß bei der Gründung der Berliner Akademie im Jahre 1700 Leibniz die besondere vaterländische Sendung nicht außer acht gelassen haben wollte. Als dann König Maximi lian II. und Leopold Ranke sich mit der Schöpfung einer deutschen Akademie oeschäftigten, hatte der König von seinem politischen Standpunkt aus nur die große deut sche Basis München- Berlin—Wien zu Grunde legen wollen, während Ranke sie auf die Linie München—Ber lin auszubauen gedachte. Das Wagnis, da» nun unter nommen wird, noch einen neuen Mittelpunkt der deut schen Kulturaemeinstbnft zu begründen, kann nur durch die besonderen Umstände und den historischen Moment aerechtkertigt werden, in denen Tvutschland sich heute befindet. ' ! s- NI ! ? Wenn man sagt.die Fremden kennen uns nicht, so darf man zurückfraaen: Kennen wir uns selber so ge nau, daß wir uns über die anderen wundern dürften? Wir wollen uns aber arff eine Wirtschaft vorn deutschen Leben beschränken, vie niemals in den Dienst einer überhitzten-und ausschließlichen Selbstliebe gestellt wer den darf. Dieser Horizont soll auch der Arbeit in den eigenen Sektionen ihr Gepräge geben, deren Gebiete der Redner nunmehr kurz umreitzt. ES sprechen noch für die praktisch« Abteilung der Präsident Prof. Haushofer, für die Universität München der Rektor Pro*. Wenger für die bayrische Regierung Kultusminister Matt, für die deutsche Neichsregierung stweiger und für den neugewählten Senat Prof Stutz- Berlin. Ein Musikstück schließt die Feier, auf die ein Fest mahl der Präsidenten, Senatoren und Mitglieder der Mademie und der Ehrengäste folgt. Soziale Politik äer Znäustrie. Dr. Werner Mahrholz schreibt unter dieser Leber schrift in der „Bossischen Zeitung"» Lurch einige Ereignisse der jüngsten Zett ist da» Augenmerk auf eine Frage von wettestreichender sozial- und nattonalpvltttscher Bedeutung gelenkt ivvrden: ans die Frage nämlich nach den Möglichkeiten, um da» Le ben der großen Arbeitermassen menschenwürdig zu ge stalten. Das Problem einer planmäßigen, nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen getrie benen industriellen Sozialpolitik erhebt sich und for dert gebieterisch eine Lösung: uM der arbeitenden Men^ schen willen, um der Führer willen, um de» Staats» und des Volkes willen. > i I ' ! DaS, was heute den Proletarier eigentlich zum Pro letarier macht, ist <a nicht die Tatsache schwerer körper licher Arbeit, ist nicht die Arbeit an der Maschine allein, sondern ist neben der seelischen Entleerung seine» Ar- beitSlebenS vor allem die Unsicherheit und Entwurze lung seiner menschlichen Existenz. Normalerweise verläuft das Leben eine» Arbeiter» in folgender Kurve: Al» halbe» Kind noch,, mit 14 Jahren, nimmt ihn die Fabrik aufs im günstigen Fall lernt er eine Profession, im ungünstigeren Fall -leibt er ungelernter Arbeiter. E» folgt dann ein kurzer Ab schnitt der Unruhe, der Wanderung, der OrtSverände- nrng. Mit der meist früh geschlossenen Ehe beginnen die Sorgen: Kinder, Krankheiten bedeuten jeweils sehr schwere Belastungen de» Dasein»? sind mehrer« Kinder da, so muß in den meisten Fällen die Frau mitoerdie- nen und da» Familienleben im eigentlichen Sinne hört auf. Bis zum vierzigsten, fünfundvierzigsten Jahre hält sich die Arbeitskraft einigermaßen aus der Höhe, dann beginnt die große Krise im Arbeiterleben. Mit SO Iah- reu droht schon da» unversorgte Alter herauf: jede Arbeitslosigkeit bedeutet, bet der herrschenden Tendenz der Wirtschaft, möglichst die jüngeren Arbeitskräfte zu bevorzugen, mit jedem neuen Jahre erhöhte Schwierig keiten, überhaupt Arbeit za erhalten. Da» Ende diese» arbeitsreichen Leben» geht in vielen Fällen grau und öde, in Armut, in Abhängigkeit von dem guten Willen der Kinder, in dürftigem Dahinvegetteren au». Hält man sich diese Normalkurve eine» Arbeiter leben», die jeder Betriebsleiter eine» beliebigen indu striellen Unternehmens mit offenem Blick für Arbeiter angelegenheiten bestätigen mutz, vor Augen, so wird deutlich, daß eine dreifache Sorge über dem Haupt de» Arbeiters schwebt: die Furcht vor der Arbeitslosigkeit, die bei den kurzfristigen Kündigungsfristen ihn bet je dem Umschlag oer Konjunktur treffen kann, di« Locke rung der Familienbande durch die erzwungene Mitarbeit der Frau, und zum dritten die Perspektive auf ein un gesicherte», unversorgte» Alter. Dabei liehen wir in dec Nvrmalkurve durchau» noch die ungeheure Bedeu tung von Krankheiten aller Art außer acht, die trotz MMW Md MNlnWmz MMM. Berlin, 5. Mai. Für die Vereidigung und Amts etnsührung de» neugeivählten Reichspräsidenten, Genc- ralfeldmarschall v. Hindenburg, sind nunmehr folgen de Dispositionen getroffen: Generalfeldmarschall v. Hindenburg wird in Be gleitung seines Sohnes, de» Majors in der Reichswehr v. Hindenburg, und dessen Gattin aM 11. Mai ö.öSllhr nachm. mit dem fahrplanmäßigen Zuge im Salonwa gen in Berlin auf Bahnhof Heerstraße eintreffen. Er wird am Bahnhof vom Reichskanzler, dem Reichswehr- Minister, dem Reichsminister des Innern, den Chef» der Heere»- und Marineletmng den Staatssekretären in der Reichskanzlei und im Büro ve» ReichApräsidcnten, dein Kommandanten von Berlin, dem Oberbürgermeister, dem Polizeipräsidenten und dem Kommandeur der Schutz polizei empfangen werden und im Kraftwagen über Reichskanzlerplatz, BtSmarckstratze, Eharlvttenburger Chaussee, Brandenburger Tor nach der WikhelmstratzL fahren, wo er für diesen Tag tM §>ause peS Reichskanz ler» Wohnung nimmt. Am Abend gibt der Reichskanz ler dem Generalseldmarschall o. Hindenburg zu Ehren ein Abendessen, an dem der bisherige Stellvertreter des Reichspräsidenten, Dr. S mvns, und die ReächSminister tetlnchmen werden. Am Dienstag, den 12. Mai, 11.45 Uhr vormittag- begibt sich der neugcwählte Reichsprä sident in Begleitung des Reichskanzler» zumt Reichstag und wird dort vor versammeltem Reichstag und in An wesenheit der Reichsregierung und der Vertreter der Landesregierungen den in Artikel 42 der Reichsver fassung vorgeschriebenen Eid leisten; nach der Eides leistung wird er sich zur Großen Freitreppe am KS« nigsplatz begeben und dort di» vom Wachtregiment Ber lin gestellt« GhrenloMpusnie abschntten? hiernach fährt er, von einer Schwadron des Reiterregiments 4 gelei tet, zum Hause des Reichspräsidenten, wo der Stellver treter des Reichspräsidenten ihn empfängt und ihm die Geschäfte übergibt. Um 1.45 Uhr empfängt Reichsprä sident v. Hindenburg in seinem Hause den Reichskanzler und di« Reichsminister zur Entgegennahme ihrer Glück wünsche. Im Anschluß daran findet zu Ehren deS neuen Reichspräsidenten ein Frühstück statt, zu dem der Stell vertreter dcS Reichspräsidenten den Reich-Präsidenten d. Hindenburg, den Reichskanzler, die Mitglieder der Reichsregierung, den Präsidenten des Reichstages, die Chef» der Heeres- und der Marineleitung sowie die Staatssekretäre in ver Reichskanzlei und im Büro de» Reichspräsidenten geladen hat. — Am 18. Mat wird Reichspräsident v. Hindenburg daS Präsidium de» Reichstages, eine Vertretung de» Reichsrates, die Ver tretung der Preußischen StaatSvegierung, die Chefs der Heere»- und der Marinelcttung, Vertretungen der Hauptverwaltung der Reichsbahn und des ReichSbank- direktorium», den Oberprästdenten von Brandenburg, den Oberbürgermeister von Berlin sowie den Polizei präsidenten und den Kommandeur der Schutzpolizei zur Entgegennahme ihrer Glückwünsche empfangen. Für den 14. Mat ist ein großer Empfang de» Diplomatischen Korp» vorgesehen. Am Tage der Vereidigung werden die Reichs-, Staats- und Kommunalgebäude der Reich»- Hauptstadt flaggen. , Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mittetlt, hat der Preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung angeordnet, daß anläßlich der Amtsüber nahme deS Herrn Reichspräsidenten am 12. Mat der Unterricht in sämtlichen Schulen ausfällt und dafür Schulfeiern zu veranstalten sind, tn denen die Schüler in geeigneter Weis« auf die Bedeutung de» Tage» aufmerk« sam zu machen sind. aller staatlichen Versicherungen bei bängerer Dauer — man denke dabei vor allem an Tuberkulose older bei Frauen an langwierige UnterleibSkranfhetten — auf die LebenKhalrung der Arbeiterfamilien drücken und bet der vom BetriebSgefichtspunkt verständlichen Abneigung vieler Jndustriewerke gegen kränkliche Arbeitnehmer di« Existenz des Arbeiters bedrohen. Ter Grund des Uebels ist darin zu suchen, daß die Arbeit des gewerblichen Arbeiters — und wa» hier von» Arbeiter gesagt wird, gilt für jede Kategorie von Arbeit nehmern, wenn auch zum Teil tn gemildertem Maße — als Ware gegen Lohn verkauft wird. Wer die unge heure Bedeutung eine» eingearbeiteten Arbeiterstämme» gerade für die deutsche hochwertige OualttätSinduftrie kennt und berücksichtigt, der Weitz auch, daß Arbeit ne ben der industriellen Ausrüstung des Werke» ein ent scheidender Faktor oeS Produktionsprozesse» ist, daß der Arbeiter und seine individuelle Leistung tn vielen Fäl len durchaus wesentlich für das Gelingen de» Arbeits stückes ist, daß also eine grundsätzlich falsche Auffassung tn jener Gleichung: Arbeit ----- Ware, die gegen Lohn verkauft ivirb, steckt. Tatsächlich ist! An Indnstrieimt«- nehmen ein Organismus, tn dem die Führung und Organisation, die maschinelle Vervollkommnung und die Intensität und Qualität der geleisteten Arbeit drei Fak toren sind, die sich gegenseitig gleichwertig bedingen und von denen jeder für sich.allein wesentlich wenig« bedeutet ab» da» Zusammenwirken aller. Man hat nun dieser mechanistischen Auffassung de» Arbeit-Verhältnisse- ein« organischere entgegenzustellen versucht, die aber bisher durchau- im Stadium de» so zialen Experiment» philanthropisch« Arbeitgeber stek- ken geblieben ist, und die selbst tn den fortgeschrittensten industriellen gührerversönlichkrtten mehr dom Stand- punkt des aufgekürten Despotismus! al» dom Standpunkt einer allgemeine« rpslichtenden- dsmorrattsch^oztaüa
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