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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 30.01.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187201302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18720130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18720130
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1872
- Monat1872-01
- Tag1872-01-30
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Großenhainer Unterh altunzs- M AnWMaü. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 12. Dienstag, den 30. Januar 18V2. Bekanntmachung. Bei den am 30. dieses Monats und 6. künftigen Monats allhier abzuhaltenden Maskenbällen ist es dem Publikum nicht gestattet, sich vor dem Hotel cle 8axe oder den dahin führenden Straßen aufzustellen. Wer den Weisungen der beorderten Polizeiorgane nicht Folge leistet, hat entsprechende Geld- oder Haftstrafe, nach Befinden auch sofortige Arretur zu gewarten. Großenhain, den 30. Januar 1872. Die Stadtpolizeibehorde. Kunze. Tagesnachrichten. Großenhain. Man erzählt sich, die hier befindliche Tuch- und Buckskinfabrik der Herren Fedor Zschille L Comp. sei in diesen Tagen an ein Consortium übergegangen, das hieraus ein Actienunternehmen bilden wolle. Das Actiencapital soll in einer Höhe bemessen sein, welche eine Vergrößerung des Etablissements noch zuläßt. Großenhain. Die am 27. Januar in Pristewitz abge haltene, von dem dortigen landwirthschaftlichen Verein ins Leben gerufene Fettviehauction hatte sich eines glücklichen Verlaufes nicht zu erfreuen. Zu Anfang wurden für die verauctionirten Stücke annehmbare Preise gezahlt, doch bald entstanden lebhafte Auftritte, die nach mehrmaligen Unterdrückungen durch einen plötzlichen Anlaß zu einer Scene völliger Unordnung wurden, Lei welcher wohl auch mancher Arm auf den Rock seines Nach bars zu liegen kam. Ohne Tod und Blutvergießen, aber unter lebhaftem Gespräch und vielversprechenden Gesticulationen ent wirrte sich endlich der Menschenknäuel, doch waren die Gemüther dadurch so aufgeregt, daß die Auction nicht mehr fortgesetzt wurde. Es soll kaum ein Dritttheil des vorhandenen Viehes unter den Hammer gekommen sein, es scheint aber auch wenig Neigung für einen solchen Erwerb von Schlachtvieh zu herrschen. Sachsen. Die zweite Kammer hat am 26. Jan. das königl. Decret über Vergütung der Einquartierungen berathen und hier bei den Deputationsantrag (fünffachen Servissatz) einstimmig, den Antrag des Abg. Jordan, daß die Vergütung nicht blos bis zum Tage der nominellen Demobilisirung, sondern auch bis zur völligen Demobilisirung der einzelnen Truppenabtheilungen gewährt werde, gegen 17 Stimmen angenommen. Den Schluß der Sitzung bildete die Prüfung der Wahl des Abg. Anton, welche für ungültig erklärt wurde, weil der Stadtrath zu Zwenkau es ganz unterlassen hatte, eine Wahl daselbst auszuschreiben. Dies Verfahren wurde lebhaft getadelt und der Staatsregierung anheimgegeben, den Stadtrath zu Zwenkau zur Verantwortung zu ziehen und von dem Ergebniß der Kammer Mittheilung zu machen. — Der am 27. Jan. zur Verlheilung gelangte Bericht der Finanzdeputation der zweiten Kammer empfiehlt die Bewilligung der zum Ausbau des Seminars zu Borna geforderten 7000 Thlr. und stellt über dieses Postulat hinaus dem Cultusministerium einen außerordentlichen Credit von 2000 Thlr. zur Verfügung, um in dem genannten Seminar die theilweise noch fehlenden Kranken- und Musikzimmer, sowie Räume für die naturwissen schaftlichen Sammlungen und einen Zeichnensaal bauen zu können. Weiter empfiehlt die Deputation die Bewilligung von je 60,000 Thaler für Errichtung zweier Seminare in Oschatz und im Kreisdirectionsbezirk Zwickau und endlich die Bewilligung von 70,000 Thlr. für den Neubau eines Seminars in Grimma. Die Räume des alten Seminars in Grimma sollen für Lehrer wohnungen, eventuell zur Aufnahme einer in nächster Zeit noth wendig werdenden Taubstummenanstalt reservirt werden. (Dr.J.) — Das „Dr. I." schreibt: In mehrere öffentliche Blätter ist die Nachricht ausgenommen worden, die sächsische Regierung habe die Auflösung sämmtlicher, in Sachsen bestehender inter nationaler Gewerksgenossenschaften verfügt. Diese Nachricht entbehrt jedoch der Begründung. Vielmehr hat das königliche Ministerium des Innern sich bis jetzt darauf beschränkt, in einer Verordnung vom 15. November vor. Js. den Kreisdirectionen gegenüber auszusprechen, daß die gedachten Genossenschaften als solche betrachtet werden müßten, deren Zweck sich auf öffentliche Angelegenheiten beziehe und daß daher dieselben den Vorschriften des Vereinsgesetzes vom 22. Novbr. 1850 zu unterstellen seien. — Zur Unterstützung der von Richard Wagner für den Sommer des nächsten Jahres in Bayreuth beabsichtigten Festausführungen seines großen musikalischen Dramas „Der Ring der Nibelungen" hat sich, wie in Mannheim, Leipzig, Wien, Berlin, Weimar, auch in Dresden ein „Wagner-Verein" constituirt. — Wie man aus Frohburg vom 25. Jan. meldet, herrscht dort und in den benachbarten Ortschaften Benndorf, Greifenhain, Roda, Ossa und Syhra große Aufregung. Ein der Tollwuth dringend ver dächtiger Hund hat nicht weniger als sieben Menschen (einem Kinde hat er das Gesicht ganz zerfleischt) und eine ganze Menge von Hunden, Katzen und Federvieh gebissen. Die verletzten Menschen sind sofort in ärztliche Behandlung genommen wordeu. Bis jetzt verlautet nichts, daß man den Hund erlangt und ge- tödtet habe. Preußen. Die „ Weser-Ztg." berichtet über die Bildung von Reserven der Kriegsmarine. Die erste Reserve soll aus zwei Panzerschiffen, zwei Corvetten und einem Aviso bestehen. Diese Kriegsschiffe sollen beständig zur Indienststellung soweit vorbereitet bleiben, daß dieselben im Falle des Bedürfnisses binnen 5 Tagen in See stechen können. Die Bildung einer zweiten und dritten Reserve steht noch aus. Diese Einrichtung hat den Zweck, im Bedürfnißfatte die erfahrungsmäßig großen Kosten und den gro ßen Zeitverlust, welche die plötzliche Indienststellung von Kriegs schiffen, namentlich Panzerschiffen, erfordern, zu vermeiden. — Der bekannte Celler Denkmalsproceß ist am 23. Januar endlich durch einen Vergleich beigelegt worden. — In Straßburg werden gegenwärtig die seitherigen Straßenschilder in französischer Sprache entfernt und durch neue mit deutscher Benennung ersetzt. Auf den Hauptplätzen und Straßen sollen die alten Schilder noch eine Zeit lang beibehalten werden. Würtemberg. Die würtembergischen Truppen haben am 25. Januar den Fahneneid für den Deutschen Kaiser geleistet. Italien. Bei der am 22. Jan. in Florenz ausgebrochenen
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