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Sächsische Volkszeitung : 15.02.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193502155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-02
- Tag1935-02-15
- Monat1935-02
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.02.1935
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und m«hr«r«u I«itbetla-e» ßün vki'islttvkv l^oISKilL u> Kuttun Die große AutomMariKstellmig MS e:v> fs i" hi!. R«d»llt»n: Dit-d«»-«., Polt-ist». 11, g«uu. W711 u. 71V1» S<iqäII»Il«ll<, »io« und v«»I»g! Teiinouta vuchdiuckti«! u. V<rla- LH. ». S. Wink«!, P-Nrislr. 17, geinr. rnnr, PoMM: Vr. Ives, Bank: Sladlbanl Dresden Re. S47S7 !' läufig eine 'Millionenschicht neuer Käufer erschlicht", haben wir noch nicht lösen können, — den Volkswagen bringt diese Ausstellung nicht. Eine Gemeinschaftsarbeit hat sich ergeben, deren große Tragweite noch gar nicht abzusehen ist. Wir haben bedeutende Mittel aufgebracht und die Kon struktion in bewährte Hände gelegt. Die Arbeit ist vorge schritten, drei verschiedene Modelle sind im Bau, wir l>aben gute Hossnung, das; der große Wurs gelingen wird, aber es wäre leichtfertig, ohne genügend lange und scharfe Erprobung mit den Konstruktionen herauszukommcn. So gros; im Ueberwindeu unser arbeitsames und tüchtiges Volk ist, eines hat es noch nicht im Auslande besiegen können: die üble Nachrede. Noch immer werden wir in der Welt verkannt, noch immer kann man die gewalticze Gröhe unserer Entwicklung der lehten beiden Jahre nicht be- greisen, man will nicht verstehen, wie dieses verstümmelte und gequälte Deutschland mit der heroischen Willenskraft seiner Führung nach Gleichberechtigung strebt, wie es in heihem Ringen Ehre und Würde wieder erlangt hat und dazu noch ein kostbares Gut. das den anderen Völkern fehlt, den sozialen, den inneren Frieden. HU M sein Gang ivar unsicher. Er nahm in der ersten Bankreihe Plah. Frau Hauptmann erschien einen Augenblick spater. Daun traten die zivöls Geschworenen ein. Aus die Fra^ nach dem Inhalt des Wahrspruck)es ant wortete der Obmann mit zitternder Stimme: Schuldig, schuldig des Mordes ersten Grades. Es folgte Totenstille. Dann sprach Richter Treuchard die entscheidenden Worte: Bruno Richard Hauptmann. Sie sind des Mordes ersten Grades sür schuldig besuuden worden, und nach dem Gesetz müssen Sie zu einer vom Gericht bestimmten Zeil die Todes st rase erleiden. Im Aigzenblick der Urteilsverkündung schwankte Haupt mann leicht und machte einige Bewegungen, als ob er sprechen wolle. Daun drehte er sich langsam um und begab sich, von seinen Wächtern begleitet, nach seiner Zelle. Frau Hauptmann brach in Tranen ans und schluchzte laut. Der Verteidiger Llogd Fischer sprach ihr Mut zu und versicherte, das; er den Fall zu einem glücklichen Ende führen iverde. Man erwartet, das; der Verteidiger Berusung ge gen das Todesurteil einlegl, Die ^rusungsverhand- luug würde jedoch ckichi vor Mai staltsinden. '.j'F ,5 / 8,AU. sc Im Fall« von höher« Sewalt. «eib-I, elntiele»»«« ««lrtebsstörungrn Hot der «epeher oder Znjerent lein, Ansprüche, soll, dl« Zeitung >n beschiünllem Umlonge, verlpätet oder nicht erscheint. — listüUungsoN Lre-oe, Vie Eröffnungsansprache des Reichskanzlers Der Führer und Reichskanzler eröffnete die diesjährig Internationale Automobil-Ausstellung mit folgender Anspracl;e: „Männer und Frauen! Als ich am II. Februar 1933 zum erstenmal die Ehre hatte, von dieser Stelle aus zu sprecl)en, befanden sich der deutsche 'Verkehr und die deulsel)e Verkehrswirtschast in einem säst unaushalisam erscheinenden Niedergang. Während über 6 Millionen Menschen ohne Erwerb und eigenen Verdienst die immer kleiner iverdende Zahl der noch produktiv Schassenden aus das Schwerste belasteten, ging eine Industrie nach der an deren dem Zusammenbruch entgegen. Besonders grauenvoll wirkte sich dieser in der Verkehrswirtschast aus. Eine Indu strie, die in anderen Ländern an der Spitze der prodnktiven Arbeit stand, schien in Deutschland langsam einzugehen. Der ^Verkauf von 46 000 Wagen in einem Jahr war noch nicht ein mal genügend, den jährlichen Abgang von der an sich so be scheidenen Zahl unseres Krafiwagenbestapdeo auszugleichen. Von einer Vermehrung unserer Motorfahrzeuge konnte keine Rede mehr sein. Wenn ich damals von dieser Stelle aus die Entschlossen heit des neuen Regimes verkündete, dem langsamen Verfall unseres Kraftverkehrs Einhalt zu gebieten, dann war ich mir darüber klar, das; eine solche Wendung nur im Rahmen einer allgemeinen Wiederbelebung unserer Wirtschaft gelingen kann. Aber wenn die Gesundung unseres Kraftverkehrs und der an ihm beteiligten Wirtschaft nur in Verbindung mit einer allge meinen Belebung statlfinden kann, darf man auch umgekehrt nicht vergessen, das; diese allgemeine Wiederherstellung unseres wirtschaftlichen Lebens mihlingen mühte, ahne die euneluen Teilmahnahmen zur Heilung wirtschaftlicher Schaden aus den verschiedenen zahireichen Einzelgebieten. (Fortsetzung auf Seite 2.) Freitag, den IS. Februar t83S v,rla-««rt »'««»«» «o,«Ig<»p««>l<: dl« llpoIN,« » mm dtttt« Zrlt, » Psi« — sür gamtlt«nanj«lgkn und Si«llrng«lutze t Pli. ga, PIotzooischitsK« töniu, wir ktn« Lewäh, tePck SachMe Volkszeitung Die Beratung der Geschworenen vor der Ur- teiloverkiindung dauerte elf Stunden. Sämtlich« Geschwo- renen machten bei ihrem Eintritt in den Gerichtssaal einen stark erregten Eindruck. Tas Todesurteil wurde kurz vor Mitternacht gestillt. Der Richter wollte scheu, angesichts der Uneinigkeit der Geschwo renen nach Hause gelten, um dort zu warten, als plötzlich der >rheriil ankündigte, das; der Spruch der Geschworenen nach sununaliger Abstimmung znstandegekommen sei. Die Türen des großen Saales wurden geschlossen. Staatsanwalt und Verteidiger nahmen ihre Plätze ein, und kurze Zeit daraus t»e- Iroi Haup.mann mit jeinen Wacht,rn den Saal. Er war bleich, Die Krise in London (V o II u n I e r e IN M i t a r b e i 1 e r.) London, 14. Februar. Drei oder vier Rückschläge, deren innerer Zusammen hang nicht ohne weiteres in die Augen springt, haben im Laufe einer Woche die Einigkeit der konservativen Partei und den Bestand der Regierung in Frage gestellt, und so eine Krise der nationalen Negierung herbeigesührt. Den grössten, wenn nicht den nachhaltigsten Schaden hat dabei das Vabanquespiel mit der parlamentarischen und ad ministrativen Autorität der Negierung beim Zusammen bruch der neuen Fürsorge ordnung sür die Arbeitslosen angerichtet. Selbst nachdem durch die Krawalle in Sheffield der Ernst des behördlichen Ver sagens vollends erwiesen war, hat der Premierminister sich durch den Anschein der Ahnungslosigkeit persönlich noch einmal im Unterhaus eine starke Blühe gegeben. Die Labouropposition, die dank der außenpolitischen Regsam keit der Negierung stark an Boden verloren und darum aus die sozialpolitische Kritik zurückgeworscn war, ist durch den Rückzug der Regierung zu verschärfter Agitation ge reizt worden. Doch liegen noch kaum Meldungen über ihren Erfolg während der leisten Tage vor, und es scheint, das; dieser Abschnitt der Attacke in der gegenwärtigen Krise keine große Nolle spielen wird. Anders die spontane Ge hässigkeit, die gerade wegen der Behandlung der Arbeits losen den Premierminister verfolgt. Vorige Woche hat man von neuem, wir wissen nicht zum wievielten Male, das Schauspiel einer jener kraftlos verworrenen Versamm- lnngsreden MacDonalds erlebt, deren Ausnahme in einem Gemisch aus Hohn und Verwünschungen bestand. Dieser persönliche Mangel an öffentlichem Ansehen Hütte sich in keinem unglücklicheren Augenblick als mitten in dem Rück zug der Regierung vor den Arbeitslosen in Erinnerung bringen können. Aber er ist keine Entdeckung der leisten Tage, und es war immer nur eine Frage der Zeit, wann ein so hartnäckiges Aergernis der Regierung zum Unheil ausschlagen würde. Die Arbeiterschaft erlaubt MacDonald nicht, über den Schatten seiner sozialistischen Vergangenheit zu springen. Die konservative Partei, die das Regime trügt und von Jahr zu Jahr energischer daraus pochen ge lernt hat, ist weniger und weniger gewillt, sich von einem „Sozialisten" kommandieren zu lassen, dessen Fassungs losigkeit vor hohnlachcnden Massenversammlungen ihr Gefühl für das öffentliche Dekorum verletzt. MacDonald ist zu allen Zeiten ein genialer Vorsitzender gewesen und geniesst deshalb wahrscheinlich auch heute »och die volle persönliche Hochachtung seiner Kollegen i» den Beratungen des Kabinetts. Sein Einfluß aus die englische Außenpolitik, ohne den es in Europa schlimmer aussähe, ist stetig, wenn auch keineswegs allmächtig. Aber solche Vorzüge können ibn nicht retten in einem Augenblick, wo seine Negierung die Kontrolle an unverantwortliche Mächte verloren hat. Er gilt als der längst gezeichnete Schuldige sür die Krise der Arbcitslofenfürsorge. Allerdings steht MacDonald nicht allein lm Mittel punkt der Krise. Das anslösende Ereignis ist nicht der Zu sammenbruch der Arbeitslosenverwaltung, sondern die Ersatzwahl in dem Liverpooler Kreis Wavertrce gewesen. Hier hat bekanntlich der junge Randolph Chur- chill eine nur durch die national-liberalen Mitläufer de» Negierungskandidaten verschleierte Mehrheit der konser vativen Stimmen auf sich vereinigt und den Sozialisten mitten durch die entzweite konservative Partei hindurch zum Siege marschieren lassen. Die Ausschmückung dieses Streichs zu einem moralischen Sieg der englischen Jugend, in der sich die Presse der ganzen Welt zu gefallen schien, war lächerlich Es soll nicht bestritten werden, daß Ran- «olph Churchill die Jugend von Wavertree hinriß. wie nur ein dreiundzwanzigjähriger Sproß aus herzoglichem Ge blüt mit den besten lebenden Verbindungen sie in England hinrcißen kann. Im übrigen folgten die zehntausend Stimmen, die für ihn abgegeben wurden, der dicken Werbe trommel Lord Nothermeres und der rednerischen Dämonie des Vaters Churchills, und kein anderes als das Spiel dieser beiden im reifsten Alter stehenden Herren hat der junge Randolph gespielt. Viel wichtiger ist'die Auslegung des Wahlergebnisses. Aus den ersten Blick schien hier die indische Verfassungsresorm der Regierung ihren schwersten Schlag zu erhalten, denn gegen sie war diese ganze kon- ' E s" " l i v e W a h l r e b e l l i o n angezettelt worden. Daß sie sich in Lancashire abspielte, wo die Baumwoll- Industrie sich mit der indischen Zollautonomie besonder» chwer absmdet machte die Lesart einleuchtend. Winston Churchill und seine Freunde haben denn auch einen halb- herzigen Ver uch gemacht, ihren Erfolg in Gestalt einer nochmaligen Abschwächung der indischen Reform augenblick- llck zu versilbern. Aber aus diesem Gebiet munte die Re« Nummer 38 — 34. Jahrgang Lst-HUiU » «al wöch<ntllch mit d«r tttustrl«rt«, TiatI»- beUog« „D«r g,d«rr«tttt" und m«hr«r«, Irrtbetlage« rN-n-iNch« v«,,g-p«>l<: S «II St. «ennoblatt und 8«u«r«N«r M. r,7» ilusg «. ohn« St. ««nnoblalt » mit lkru<n«H«r M. 7I0 «usg C öhn« St. «enndblott u. ohn« geu«««»«« M. 1,7» S>»j«lnu«mer 10 Pl»., Sonnabend- », Sonntag-Nr. A> PI». HaupLmann zum Tode verurteilt Aach H stündiger Veratung der Geschworenen - Verufung der Verteidigung Flemlngton, 14. Febr. Hauptmann wurde wegen „Mordes ersten Grades" zum Tode verurteilt. Der Richter ha« di« Hinrichtung aus die am 18. März beginnende Woche festgesetzt. Sie ersoig« aus dem elektrischen Stuhl. Eröffnung durch Reichskanzler Adolf Hitler Der Präsident des Verbandes der Automobtlindustrte begrüßt -en Reichskanzler und die erschienenen Mitglieder der Regierung Berlin, 14. Februar. Die grösste Aulomobilausstellung der Welt, die dies jährige internationale Automobil- und Mo to r r a d a u s st e l l u n g Berlin, wurde Donnerstag mittag vom Führer und Reichskanzler mit einer großangelegtcn richtunggebenden Ansprache in den Aus stellungshallen am Kaiserdamm eröffnet. Der Feier wohnten die Reichsregierung, fast das gesamte Diplomatische Korps, die Reichs- und Gauleiter der Partei, namhafte Vertreter der SA., SS., des NSKK. und aller Gliederungen der Partei, der Industrie und Wirtschaft und hundert Handarbeiter der größten aus stellenden Firmen aus dem Reich und aus Berlin als Ehrengäste bei. Der Präsident des Verbandes der Aulomabilindustrie, Ge heimrat Tr. Allmers gab in seiner Eröffnungsrede seiner Freude Ausdruck, den Führer und Reichskanzler zum dritten Male an dieser Stelle begrüßen zu können. Er hieß ferner die Mitglieder der Regierung, der Reichsleilung die Vertreter der auswärtigen Mächte und die zahlreichen Ehrengäste willkommen und dankte ihnen namens der Anlomobilindustrie für ihr Erscheinen und ihr Interesse. Nach einem Hinweis auf die Tatsache, das; vor 50 Jahren, im Frühjahr 1885, Karl Benz den ersten Kraftwagen der Weit zum Lausen gebracht hatte, fuhr der Redner fort: Die deutsche Automobilindustrie kann in diesem Iubl- läumsjahr den Rekord des Absatzes aufweiscn. Brachten doch die leisten zwölf Monate eine Umsatzhöhe, wie sie bisher nicht erreicht worden ist. Die Ersatzbeschafsungsmaßnahmen der Re gierung halten die Wirkung, das; unsere Werke auch im Win ter gut beschäftigt waren, ja, der Dezember, sonst stets der schwächste, wurde in bezug auf Auftragseingänge einer der besten 'Monate des ganzen Jahres. Der Januar 1935 ergab an Zulassungen für Personenkraftwagen das Biereinhalbfache, für Lastwagen das Fünffache des Januars 1933. Es klingt wie ein Wunder! Nach einem Dank an den Meichspropagandaminister und seine Mitarbeiter sür ihre bereitwillige Unterstützung und fach kundige uüe künstlerische Veratung sowie an die Reichsministe rien der Wirtschaft und des Verkehrs sür verständnisvolle För derung kam der Redner auf die Ausf u h r zu sprechen. Es ist uns gelungen, erklärte er. die Ausfuhr von Lastwagen um rund 1 v H„ die von Personenwagen um 24 v. H. zu steigern, doch das genügt uns nicht. Wir wissen, daß wir in Konstruktion und Qualität führend sind in der Welt, man gibt das draußen zu aber was nützt uns bloße Anerkennung, van schönen Wor ten kann kein Schornstein rauchen. Wir brauchen gesteigerte Ausfuhr, um ausländisches Rohmaterial Kausen zu können. Daher ist die Automobilindustrie zur Selbsthilfe geschritten, sämtliche Fabriken, auch die nicht oder wenig exportierenden, haben einmütig beschlossen, bedeutende Mittel in eine Export baste zu zahlen, die den exportierenden Werken ermöglichen soll, dem Wettbewerb aus dem Weltmarkt zu begegnen. Eine Ausgabe, die uns der Führer im Vorjahre gestellt die Ausgabe, „den Wagen zu konstruieren, der zwangs-
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