Zschovauer Wochenblatt. Gemeinnützige und angenehm unterhaltende Mittheilungen für den Bürger und Lan-mann. Mit allergnädisster Rönigl. Sächsischer Loneession, M 28. Sonnabends, den 11. Juli 1846. Motto« Der alte böse Feind — Mit Ernst er cs wohl meint: Ein Wortlcin kann ihn fällen, 2H», so auch die Gesellen. I. Das Wort Der Held, der nicnials nntcrlicgt, Der stets zuletzt im Kampfe siegt, Der, ob auch oftmals unterdrückt, Doch mnth'gcr nur zu Felde ruckt, Der Held, den neu belebt der Mord, Der Held, der Held — cS ist das Wort. Das Schwert, dem keine Waffe gleicht, Dem Stahl an Dau'r und Schärfe weicht, Den Gottes Geist auf's Böse schwingt, Deß Schneide Mark und Bein durchdringt, Das Schwert, das durch die Seele bohrt, Das Schwert, das Schwert — cS ist das Wort. Der Hort, der unser höchstes Gut, Am den wir lassen Leib und Blut, - Und Weib und Kind und Hof und HauS, Für den wir fechten jeden Strauß, Der ächte Nibelungenhort Es ist daS Wort, cS ist das Wort. Der Phönix, dessen Flügelschlag Prophetisch rauscht vom Ostertag, Der ob die Flamm' ihn auch verbrennt, Verjüngt entsteigt dem Element, Der Phönix, lebend fort und fort, Der Völkerphönix ist das Wort. Der Bau »1, der rauscht zum Himmelszelt. Und Zwicsprach mit den Sternen hält, Der, fällt man ihn auch hundertmal, Treibt neue Sprossen ohne Zahl, Der B a um, der nimmermehr verdorrt, Der W » nderbanm, — es ist daS Wort. Der Stern, der durch die Dunkelheit Gießt seine Strahlen weit und breit, Der, deckt ihn auch ein Wolkenslor, Bald leuchtender nur tritt hervor, Und Licht verströmt nach Süd und Nord, Der Ster», der Stcrn — cS ist das W o r tl Der Blitz, d«r welterlenchtmd flammt, Deß Strahl vom «w'ge» Lichte stammt, Der, seiner Allmacht sich bewußt, Von Land zu Land, von Brust zu Brust Einschlägt mit donnerndem Akkord, Der GottcSblitz — eS ist daS Wort. Die Burg, die aus Granit gebaut, Den Wolken nah, herniederschaut, Die nie bezwingt der Fürst der Welt, Die weder wankt, noch bricht, noch fällt, Die Burg, die ragt vom Hier ins Dort Die Felscnbnrg — cS ist daS Wort. II. Sinkt die Vernunft, so sinkt das Christenthum. Zuerst sind wir Menschen, dann Christen. Jesus wollte den Menschen zum Menschen bil den; was dem Menschenthume widerstreitet, ist schlecht und falsch. Das Christenthum aber stellt das ideale Menschenthum dar, und weil das Menschenthum universal ist, so muß auch das Christenthum einst noch universal werden. Das ist eben der große Vorzug desselben vor andern Religionsanstalten. Das Christenthum ist, seinem