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Zwönitztaler Anzeiger : 20.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188607200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18860720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18860720
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-07
- Tag1886-07-20
- Monat1886-07
- Jahr1886
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 20.07.1886
- Autor
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MMWr Üiizeilser. Loealblatt für Zwönitz, Niederzwönitz, Kühnhaide, Thalheim und Umgebung. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. ll. Jahrgang. Redaclion, Druck und Eizeuthum von C. B. Ott in Zwönitz. II. Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für l Mark 20 Pfg. (inel. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespalten« Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen des Blattes angenommen. 84. Dienstag, den 20. Jnli. 1886. Herttiche und Sächsische Ungelegenheiten. — Niederzwönitz, 19. Juli. Vergangene Nacht zwischen 12 und 1 Uhr entstand Feuer in dem August Thierfelder'schen Wohn hause und brannte dasselbe total nieder. Entstehungsursache des Brandunglückes ist unbekannt. Dem Eingreifen der schnell zur Stelle gewesenen Feuerwehren ist es zu danken, daß die Nachbargebäude vom Feuer verschont blieben. — Se. königl. Hoheit Prinz Friedrich August hat seinen ur sprünglichen Reiseplan, der ihn nach Constantinopel und von da über Italien nach Frankreich führen sollte, wegen der in Italien herrschen den Cholera aufgegeben. Inzwischen ist Se. kgl. Hoheit in England eingetroffen. Seit feinem Besuch der Donaufürstenthümer reist der Prinz im strengsten Jncognito unter dem Namen eines Grasen von Weesenstein. Unter dem gleichen Namen führte früher sein Großvater, König Johann von Sachsen, mehrere Reisen aus, während die jetzigen sächsischen Majestäten unter dem Namen GrafundGräfin von Plauen reisen. — Die längst erwartete Verlobung der Prinzessin Maria Josefa, der zweiten Tochter des Prinzen Georg von Sachsen, mit dem Erz herzoge Otto Franz Josef, zweitem Sohne des Erzherzogs Carl Ludwig von Oesterreich, ist nunmehr zur Thal fache geworden. Die fürstliche Braut, ausgezeichnet durch Herzensgüte und liebenswürdige Bescheidenheit, und durch ihre so plötzlich dahingeraffte Mutter, Prinzeß Georg, nach jeder Richtung hin aus's Sorgfältigste erzogen, ist am 31. Mai 1867 geboren. Der hohe Bräutigam, welcher gegenwärtig im 7. österreichischen Ulanenregiment als Lieutenant dient, gilt als ein charakterfester junger Mann von äußerst gewinnendem persönlichen Wesen und ist am 21. April 1865 geboren. Ganz Sachsen nimmt den innigsten Antheil an dieser jüngsten Verbindung zwischen den erlauchten Häusern Wettin und Habsburg. — möge sie sich zu einer recht glücklichen gestalten! — Zu der hohen Einlagesumme von 365 931 M., welche im vorigen Monat bei der Königlichen Altersrentenbank in Dresden (LandhauSstraße 16) eingezahlt wurde und welche mit Aus nahme eines einzigen Monats, des Dezembers v. I., die größte bis jetzt erreichte Monatssumme darstellt, haben dem Wohnorte der Ver sicherten nach am meisten die Städte Dresden und Leipzig und die Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt beigctragen; aus ihnen üamm- ten beziehentlich 175 282 M., 34682 M. und 37 758 M. Aber auch einige andere Bezirke haben in letzter Zeit sich ganz erheblich bei der Altersrentenbank hervorgethan, namentlich die Bezirke der Amts- hauptmannschast Plauen und Oelsnitz. In diesen beiden wurde in dem einen Monat Juni mehr eingezahlt, als z. B. in den Jahren 1883 und 1884, also in 24 Monaten zusammengenommen, in Plauen auch mehr, in Oelsnitz jedoch weniger als im ganzen vorigen Jahre. Da vor einigen Tagen (Leipz. Zeitung vom 8. d. M., Beilage 3) berichtet wurde, daß im oberen Voigtlande die Weberei wieder flott gehe, so scheint der ursächliche Zusammenhang jener Thatsache ge geben zu sein, die um so erfreulicher ist, als der Weberbevölkerung bis jetzt mehr als jedem anderen Stande der Vorwurf gemacht zu werden pflegt, daß sie in guten Zeiten nicht sparsam genug mit dem Verdienten umgehe. — Die Allersrentenbank nimmt schon Einlagen von 1 M. an, monatlich, wöchentlich, wie man will; die Renten sind vom gegenwärtigen niederen Zinsfuß der Werthpapiere und Spar kaffen nicht beeinflußt; für den Todesfall können die Einlagen voll ständig, ohne Abzug von Kosten und bezahlten Renten, Vorbehalten werden. — Der Wind geht nun schon über die Stoppeln, da an ver schiedenen Orten der Dresdner und Lommatzscher Gegend der Korn schnitt seinen Anfang genommen hat. Wenn dann das Getreide in Puppen steht, ist damit bekanntlich auch das Zeichen gegeben, daß es mit der sogenannten „schönen Zeit", welche an Schönheit in diesein Jahre der meterologischen Wechselfälle halber jedoch bedeutend zu wünschen übrig ließ, nunmehr bereits wieder abwärts gehl. — Stück für Stück hat die Cholera das Programm der Alpen turnfahrt, wie es Herr Turndireclor Bier anfangs entworfen hat, verkürzt. Erst mußte die Seefahrt von Triest nach Griechenland, Constantinopel und Smyrna aufgegeben werden; jetzt fällt auch die Fortsetzung der Extrafahrt von Graz nach Triest aus. Obwohl die Cholera in Triest ganz vereinzelt auftritt, hat doch die kaiserliche Statthalterei das Ablassen von Extrazügen über Laibach hinaus schlechterdings und für alle Unternehmungen verboten. Infolgedessen können Turner, welche Triest und die Adelsberger Grotte besuchen wollen, nur als Einzelreisende dahin fahren. — Lö ßnitz, 16. Juli. Der hiesige Rosenverein hatte in dieser Woche bei der Feier seines Jahresfestes eine prachtvolle Rosen- Ausstellung veranstaltet, die zeigte, daß der Verein rastlos weiterstrebt. — Hammerbrück. Vor wenig Tagen ereignete sich hier der beklagenswerthe Vorfall, daß ein junger verheiratheter Mann beim Holzfahren im Walde von einer Fliege gestochen wurde. Nach wenig Wochen trat bedeutende Geschwulst ein, und trotz schleuniger ärzt licher Hilfe liegt der Mann doch hoffnungslos darnieder. — Oberwiesenthal. Der Bezirks-Ausschuß hat den Be wohnern unserer Stadt und Uingegend durch Bewilligung einer Summe von 3000 Mk., zahlbar in jährlichen Raten von 1000 Mk., als Beitrag zu den Baukosten eines Unterkunftshauses auf dem Fichtelberg große Freude bereitet. Der besonders lebhaften Für sprache des Amtshauptmannes v. Mayer und der warmen Empfehl ung des Bürgermeisters Richter von Oberwiesenthal ist es vornehm lich zu verdanken, wenn der höchste Berg unseres sächsischen Vater landes nunmehr nach Vieler Wunsch mit einem Gebäude gekrönt wird. — Klingenthal, 14. Juli. Das am Sonntag begonnene Vogelschießen hat am gestrigen Tage sein Ende erreicht. Als sich einige Knaben nach Abgabe des Königschusses Blei suchen wollten, wurden von einigen Schützen die noch geladenen Gewehre entladen, wobei einem 11 Jahre alten Knaben, Sohn der Wittwe Herold, in den linken Arm geschossen worden ist. Nach Aussage des Herrn Dr. Schönau ist die Verwundung glücklicherweise nicht gefährlich. — Markneukirchen, 16. Juli. Vom kgl. Ministerium des Innern sind dem Geschäftsführer des hiesigen Gewerbemuseums, Hrn. Organist Paul Apian-Bennewitz, 200 Mk. zu einer Jnstructionsreise nach Süddcutschland und Salzburg zubewilligt worden. Derselbe wird das germanische Museum zu Nürnberg, das Nationalmuseum, Wittenwald und seine Industrie und das Museum Carolino-Augusteum in Salzburg, in Augenschein nehmen, besonders die dortigen Samm lungen von Musikinstrumenten eingehender besichtigen. — Meerane, 14. Juli. Mit Recht kann die jetzige Zeit für die Weberei als gar keine gute bezeichnet werden, aber dieselben Klagen haben auch früher öfters laut werden müssen. So sah es in den Jahren 1824—26 traurig aus für die Weber hiesiger Gegend. Der Handel lag ganz darnieder. Die Factore erhielten von den Kaufleuten anstatt baaren Geldes bis zu ^4 der Forderung gedruckte Waaren als Bezahlung. Für einen 90er Kattun, 53 Ellen lang und 4l/z Viertel breit, wurde bis 90 Pfg. Arbeitslohn gegeben und 12^ Stück Garn, also ganz geringer Arbeitslohn. Was in den damaligen Zeiten diese mißlichen Verhältnisse noch erträglich ansehen ließ, war die ungemein wohlfeile Zeit. Die besten Kohlen wurden schon mit 3 Mk. 60—80 Pf. pro Karren am Schachte verladen und der Fuhr- lohn mar wegen des billigen Haferpreises auch nicht theuer. Kostete doch der Dresdner Scheffel Hafer nur 2 M. 20 Pf. bis 3 M. 10 Pf., Rind fleisch kostete das Pfund 20 Pf., Schöpsenfleisch das Pfund 22 Pf. und Kalbfleisch 10 Pf. das Pfund. Ein fetter Ochse ward mit 54 bis 60 Mk. bezahlt, eine fette Kuh mit 42 bis 45 Mk. Das da malige Nösel Butter galt 24 Pfg: Doch wird aus jener Zeit wieder geklagt über den aufs Höchste getriebenen Gesindelohn und theure Tagelöhnerarbeit. Für die Oekonomen war jene Zeit selbstverständ lich auch keine gute. Ob es überhaupt jemals eine wirklich gute Zeit gegeben hat? — Deutschenbora. Unweit des Bahnhofes Deutschenbora entgleiste am Freitag, den 16. Juli, der 1 Uhr Mittags daselbst von Dresden eintreffende Personenzuq. Zwei Gepäckwagen stürzten über die Böschung, ein Wagen IV. Classe wurhe zertrümmert, die Maschine fuhr tief in den Bahnkörper hinein, Menschenleben sind nicht zu be klagen. Nur ein Gepäckwärter wurde am Kopse verwundet, der Locomotivführer ist vom Schreck gelähmt." — Ein zweites Tele gramm meldet: „Der Personenzug 11 Uhr 45 Min, aus Dresden nach Leipzig ist bei Station Deutschenbora zwischen Meißen und Nossen entgleist. Der Maschinenführer und ein Wagenwärter sind schwer Verletzt. Beide Gleise sind unfahrbar geworden. Paffagiere
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