Suche löschen...
Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 13.08.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-187008136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18700813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18700813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1870
- Monat1870-08
- Tag1870-08-13
- Monat1870-08
- Jahr1870
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
187«. für Zschopau und Umgegend. für das Amtsblatt Gerichtsautt und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint Mittwochs und Sonnabends. «bonnementspreiS: 10 Ngr. pro Bierteljahr bei Abholung in der Expedition; N Ngr. bei Zusendung durch den Boten; jede einzelne Nummer S Pf. Sonnabend, den 13. August. Inserate werde» für dieMittwochSnummei bis späte stens Dienstag früh 8 Ubr und für die SonnabeiidSnuminer bis spätestens Freitag früh 8 Uhr angenommen und dte3- spaltigeCorpuSzetle oder deren Raum mit 7 Pf. berechnet. Rathskellerverpachtung. Die hiesige mit dem Rechte der Verabreichung warmer und kalter Speisen und Getränke verbundene Rathskellerwirthschaft, neben welcher noch der Salzhandel betrieben wird, soll Montag, den 1». August l. I., Vormittags 11 Uhr an Unterzeichneter Rathsstelle von Michaelis laufenden Jahres ab auf 3 Jahre bis Michaelis 1873 gewiß und auf weitere 3 Jahre dergestalt ungewiß an den Meistbietenden verpachtet werden, daß der Pacht, dafern er von keinem Theile der Contrahenten wenigstens ^ Jahr vor Michaelis 1873 gekündigt wird, ohne Weiteres bis Michaelis 1876 dauert. ^ Die Pachtbedingungen werden im LicitationStermine bekannt gemacht, können aber auch vorher an Unterzeichneter Rathsstelle eingesehen werden. - ^. ! ^ Zschopau, am 1. August 1870. D - r S t a d t r a t h. .'ÜM K. Müller. Bekanntmachung. Herr Ernst Adolph Graupner hier beabsichtigt in dem unter Nr. 64 des Brandv-rsicherungscatast-rs für Zschopau an der Langestraß- gelegenen Hausgrunp- stücke und dem dazu gehörigen Hosraume eine Gerbereianlage zu errichten. In Gemäßheit Z 17 der Bundesgewerbeordnung vom 21. Juni 1869 wird dieses Vorhaben, gegen dessen Ausführung dem Unterzeichnete,!; Stadtrathe kein Bedenken beigeht, mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen dagegen binnen 14 Tagen bei Unterzeich netem Stadtrath anzubringen und mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen nach Ablauf der gesetzten Frist nicht zu berücksichtigen sind. Der betreffende Situationsplan liegt an Rathsstelle zur Einsicht auS. Zschopau, den 9. August 1870. Der Stadtrath. K. Müller Bekanntmachung. ' Verbreitung falscher Nachrichten und Veröffentlichung der osficiellen Telegramme vom Kriegsschauplätze betr. Böser Wille oder Unwissenheit hat in den jüngsten Tagen eine große Besorgniß erregende falsche Nachricht in Bezug auf unsere im Felde stehende Armee ver breiten lassen. In Folge dessen sieht sich der Unterzeichnete Stadtrath veranlaßt, darauf aufmerksam zu machen, daß Verbreiter solcher Nachrichten Gefängnißstrafe bis zu 6 Monaten zu erwarten haben und gegen dieselben unnachsichtlich eingeschritten werden wird. Die auch an den Unterzeichneten Stadtrath gelangenden osficiellen Telegramme vom Kriegsschauplatz« werden sofort nach deren Eingang im Aufträge deS Stadt raths vom Buchdruckereibesitzer Herrn Strebelow hier durch Druckexemplare verbreitet und außerdem in einem solchen Druckexemplar am Rathhause am Eingänge zum Rathskeller zur Veröffentlichung angeschlagen. Zschopau, den 11. August 1870. DerStadtrath. ' H. Müller. Erledigt haben sich die den Kriegsreservist und Musikus Louis Eduard Franke aus Kohren in Nr. 93 und 102 deS Wochenblattes für Zschopau und Um gegend vom vorigen und in Nr. 42 desselben Blattes von diesem Jahre erlassenen Vorladungen. Königliches GerichtSamt Zschopau, am 9. August 1870. Foriker. Bom Kriegsschauplätze. Der Bericht eines OfficierS über die Einnahme von Weißenburg in der „Mainzeitung" enthält folgende Details: Das Gefecht begann Morgens 8 Uhr. Ge neral Douay hielt Weißenburg mit der Avantgarde besetzt, während das Groß verschanzt auf dem Gais- berge stand. Der Kampf, der von der preußischen und bayerschen Artillerie eröffnet wurde, war sehr hartnäckig und schwierig, indem die stürmenden Regimenter eine halbe Stunde lang bis an die Brustim Graben standen. Nach der Einnahme von Weißenburg und nachdem starke Untexsttztzungen an Truppen und Artillerie eingetroffen wären, wurde die Action allgemein. Der Kampf um den Gaisberg war so blutig, wie der Kampf bei König- grätz. Während die Franzosen aus allen Schießscharten ein mörderisches Feuer eröffneten, stürmten die KönigS- grenadiere im Verein mit andern Regimentern den Gais berg und nahmen ihn mit dem Bayannet. Um 2 Uhr war die ganze französische Division gesprengt, unter Zurücklassung von Tobten und Verwundeten. Gegen 4 Uhr waren die preußischen Truppen bereits 3 Stunden hinter Weißcnburg. In der Stadt selbst hatte ein heftiger Straßenkampf stattgefunden, die Franzosen hatten sich in den Häusern verschanzt und schossen aus den Fenstern und von den Dächern. Die deutschen Truppen gabxn eine Salve und schlugen dann mit den Kolben Fenster und Tbüren «in, dann hinauf und drquf! Me bei Weißenburg von bayerschen Truppen ge machten Gefangenen, 346 Mann und 12 »overwundete Officiere, werden nach der Heftung Ingolstadt gebracht. lieb« die Schlacht bei Wörth find ln München Seiten« des ersten bairischen ArweecorpS folgebde Mit theilungen eingegangen. Am 6. Aug. früh marschirten die Truppen aus dem Bivouac zu Ingelheim auf grund losen Seitenwegen nach Lobsau und LambertSlach, wäh rend des Marsches vernahmen wir bereits Kanonen donner. Die erste Division (Sefan) ging gegen den feindlichen linken Flügel, die Spitze traf um 1 Uhr ein, um 3 Uhr erfolgte ein concentrirter Angriff gegen die Position des Feindes, um 4^r Uhr wurden die Höhen nach erbittertem Kampfe genommen und der Feind in Unordnung zurückgeworfen. Unsere Caval- lerie nahm sofort die Verfolgung auf. Bedeutende Verluste. Die zweite Division, als Reserve aufgestellt, war an der Schlacht nicht unmittelbar betheiligt. Sulz, 8. August, Abends. Der Verlust der fran zösischen Armee in der Schlacht bei Wörth beträgt we nigstens 5000 Todte und Verwundete, darunter viele Officiere. Ferner machte die deutsche Armee 6000 Gefangene. Die Armee des Marschall Mac Mahon floh unter Zurücklassung ihrer ganzen Bagage, vieler Geschütze und zweier Eisenbahnzüge mit Proviant. Die verfolgende Cavallerie der deutschen Armee traf auf viele Tausende von Versprengten, welche die Waf fen weggeworfen hatten. Der Verlust der deutschen Armee schwankt zwischen 3000 und 4000 Tobten und Verwundeten. Die Armee des Kronprinzen (dritte Armee) bildet bekanntlich den linken Flügel des deutschen Heeres und dringt nun, wie das Gefecht bei Weißenburg zeigt, aus der südlichen Pfalz in den Elsaß vor. Wir machen uns jetzt keiner JndiScretlon mehr schuldig, wenn wir nach rheinischen Blättern erwähnen, daß das Haupt quartier des Kronprinzen vor Kurzem in Speyer, das des Prinzen Friedrich Karl (zweite Armee) in Mainz, das des Generals von Steinmetz (erste Armee) in Kob lenz war. Seitdem der König sein Hauptquartier in Mainz aufgeschlagen, wurden die Hauptquartiere der drei Armeen vorgeschoben. Die des Kronprinzen besteht aus den sämmtlichen süddeutschen Truppen (Baiern, Würtemberger, Badener) und, wie man aus dem Be richt Uber Weißenburg ersieht, aus dem 5. u. 11. nord deutschen Armeecorps, wahrscheinlich aber auch aus noch anderen preußischen Trnppentheilen. Berlin, 10. August, 1 Uhr 12 Min. früh. Aus Hagenau wird gemeldet: Die kronprinzliche Armee fand auf ihrem weiteren Vormarsche sämmtliche Dörfer mit Verwundeten von der Schlacht von Wörth überfüllt. Die in der letzten Depesche angegebenen ungefähren Verluste des Feindes steigern sich auf 10,000 Todte und Verwundete ohne die Gefangenen, von denen noch immer Viele eingebracht werden. Wie man berichtet, steht sächs. Artillerie jetzt mit in erster Linie gegen den Feind; die Infanterie und Cavallerie steht in Reserve zum Nachstoß bereit. Da die gewöhnlichen dem Militär gelieferten soge nannten Commißbrote auf den Transporten sehr leicht verschimmeln und ungenießbar werden, so wird jetzt nach der „N. Z." eine Art Schiffszwieback von zwei Drittheilen Weizenmehl und einem Drittheil feinem Roggenmehl zu einem Gewichte von etwa einem Pfunde gebacken. Dieses Brod ist ganz trocken und hart, löst sich in Wasser, Bier, Wein u. s. w. sehr schnell auf und ist überdies sehr nahrhaft. Große Massen dieses Fabrikats, in Berlin, Dresden, Magdeburg und Köln in Bestellung gegeben, sind bereits der Armee zugegan gen und werden täglich regelmäßig dahin per Eisen bahn expedirt. I -'kl
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite