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Der Grenzbote : 13.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190507134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050713
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-07
- Tag1905-07-13
- Monat1905-07
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 13.07.1905
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Drr Grrnzbolr 15 für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Psg. Der Grenzbote er,. " täglich ' mit Ausnahme des den Som. Feiertagen i folgenden Tages und kostet viertel^., .ch, voraus- < bezahlbar, 1 Mk. 2v Psg. Bestellungen werde» s in der Geschäftsstelle, von den Austrägern deS ' Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. I Inserate von hier und aus dem Verbrettungs- s bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Psg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr ÄMstt M AlPW für Adorf und das obere Vogtland Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: GLto Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Gsnutags die illuftr. GrstiSdeÜKae ..Der Heitspieqei". Fernsprecher Nr. 14. 16V. Donnerslag den 13 Anli MB. Iahrg W liche Stockung sämtlicher Atmungsorgaue statt- Chemnitz, 11. Juli. Der Leichnam des findet. Kommt das Wasser bei Beginn einer Raubmörders Schramm, der ani 18. Juni 1904 politische Rundschau. — Je mehr über die Ergebnisse der baye rischen Neuwahlen b bannt wird, desto klarer tritt die Tatsache hervor, daß. das Zentrum einen ganz bedeutenden Erfolg dabei errungen hat. Die große Frage ist nun die, ob dieser jZu- wachs der Zentrumsmandate hinreichen wird, um dieser Partei die Zweidrittelmehrheit in der Abgeordnetenkammer zu sichern uns sie damit in die Lage zu versetzen, ohne die Hilfe anderer Parteien aus eigener Macht heraus Verfassungs änderungen vorzunehmen. Ob dies der Fall sein wird, kann man mit Gewißheit erst dann sagen, wenn man alle Wahlergebnisse kennen wird, was auch, zu dieser Stunde noch nicht der Fall ist. Wie man bisher weiß, sind außer München den Liberalen verloren: Augsburg- Stadt, Kempten-Meiningen, Günzburg, Jmmen- stadt, Schwe infurth, Zweibrücken, Kaiserslau - tern. Ter Wahlkreis Regen-Viechtach-Kötzting, dessen Vertreter bisher Dr. Gäch war, ging vom Bauernbund ebenfalls an das Zentrum über. Die Meldung, daß die Sozialdemokratie durch die vereinigten bürgerlichen Parteien aus ihren Nürnberger Sitzen verdrängt wurde, findet Volte Bestätigung. H a m b urg, 11. Juli. Heute vormittag wur de durch ein Grvßfeuer ein in der Hafenstadt be legenes vierstöckiges großes Lagerhaus, Kösters Speicher, zerstört. Der Schaden ist sehr be trächtlich, da namentlich teure Felle vernichtet send. Die Feuerwehr bekämpfte den Brand mit sechs Dampfspritzen und sieben Spritzendam- pfern zu Lande und zu Wasser, wodurch eine weitere Ausdehnung des Feuers verhütet wurde- Dies ist innerhalb acht Tage die dritte große Feuersbrunst in Hamburg. London, 11. Juli. In hiesigen leitenden Kreisen ist man über die Beendigung des deutsch- französischen Konfliktes aufrichtig befriedigt. Die Blätter verzeichnen allerdings ohne Begeister ung das Resultat und erklären, daß England nunmehr keimen Grund mehr habe, der Konfe renz zu versagen. Sie erkennen in etwas jge- wundener Weise an, daß Deutschland einen wich tigen diplomatischen Erfolg erzielt habe, er- blchen aber auch für Frankreich bedeutsame Vorteile in dem Uebereinkommen. Moskau, 1l. Jul:. Während des Em pfanges von Bittstellern beim Stadthauptmann von Moskau, Schuwalow, gab einer derselben drei Schüsse auf den Stadihauptmann ab, die diesen töteten. Der Mörder wurde verhaftet. Dieser neue Mord beweist, daß die Tätigkeit der Revolutionäre nicht ruht, und daß. die aus ver antwortungsvollem Posten stehenden Beamten ihres Lebens nicht sicher sind. — Erdbeben in China. In Schanghai wur den in den letzten Tagen wiederholt heftige Erd stöße wahrgcnvmmen, am stärksten am 7. und 10. d. M. Das Siklawei-Observntvrium verlegt den Ausgangspunkt dieser Erdbeben etwa 2200 Meilen von dort aus nach: Westen. Wahrschein lich sind diese Erschütrerungen am Himalaja ganz besonders heftig gewesen. Gertliches und Sächsisches. — Dem „Krampf" im Wasser fallen alljähr lich viele Personen, darunter vorzügliche Schwimmer, zum Opfer. Der bis zum letzten Augenblick noch: muntereSchwimwor machst.Plötz lich ungewöhnliche Bewegungen mit den Armen, sinkt lautlos in die Tiefe und verschwindet zum Schrecken der Badenden — der „Krampf" hat ihn befallen. Das schnelle Nachlassen der Mus kelkraft wird dadurch erzeugt, daß Schaum oder Wasserstaub in den Schlundtepf mit der Ein atmung gelangt nnd in die Luftröhre eindringt, oder, wie es im Volksmunde heißt, in die „fal sche Kehle" gerät, wodurch eine fast augenblick Atmung in die Luftröhre, wenn die Lungen ganz luftleer sind, so sinkt der Körper sofort. Wenn daher die Mitbadenden bemerken, daß Jemand beim Baden ungewöhnliche Bewegun gen macht, so müssen sie sofort Hilfe leisten, weil der Betreffende unter den beschriebenen Umstän den keinen Hilferuf ausstoßen kann. Es ist nach dem Gesagten durchaus notwendig, daß wäh rend des Schwimmens der Mund möglichst ge schlossen bleibt oder doch nur beim Ausatmen ein wenig geöffnet wird. — Ein sächsisches Militär-Automobilkorps in Sicht. Im sächsischen Kriegsminifterium wer den gegenwärtig die Vorarbeiten für ein zu schaffendes sächsisches Militär-Automobilkorps nach dem Muster Preußens in Angrif genom men. Aus diesem Grunde nahmen auch kürzlich zwei Vertreter des Königl. Kriegsministeriums an der offiziellen AutomobÄsahrt nach Bautzen teil. Plauen, 11. Juli. Sehr schwere Gewitter mit zahlreichen Blitzschlägen und Hagelwetter haben sich gestern nachmittag und abend über das Vogtland entladen. In Plan n zündet? der Blitz mehrmals. Die reichgefüllte Kühnelsche Scheune brannte vollständig nieder. In Tro schenreuth bei Bvbenneukirchen erschlug der Blitz vier Kühe und eine Ziege, äscherte einen Stall und eine Scheune des Besitzers Schwab ein. In Falkenstein schlug der Blitz in das Wohnhaus des Strickmaschinenbesitzers Weisel ohne großen Schaden anzurichten. In Schleiz schlug "der Blitz fünfmal ein. Auch: hat es stark geschloßt- Jn Hirschberg a. S. richtete das Unwetter große Verwüstungen an. Die unteren Stadtteile wur den überflutet. Die Kartoffelfelder wurden eben falls vernichtet. In Ullersreuth bei Hirschberg tötete der Blitz zwei Ochsen. Die Feldarbeiter wurden betäubt. In Triebes wurde dieSchützen- festwiese überschwemmt. In Reudniz bei Greiz wurde ein Bulle erschlagen. Das Gewißer rich tete schließlich auch großen Schaden in der Um gebung von Greiz an. Plauen, 11. Juli. Wie berichtet wurde, hatte ein Assistenzarzt im Auftrage des Leip ziger Anatomischen Instituts unmittelbar nach der Hinrichtung des Raubmörders Neumann die Sektion vornehmen wollen, doch! war ihm die Er laubnis hierzu von Herrn Staatsanwalt Beutler verweigert worden. Deshalb ist der Direktor des Anaromischen Instituts, Herr Hofrat Professor Dr. Rabl, im Interesse der Wissenschaft bei hem Ministerium vorstellig geworden. Plauen, 11. Juli. Der Perisonenzug Leip zig-Hof wurde in der Nähe des hiesigenSchlacht- hofes von einigen Burschen mit Steinen bewor fen. Ein Stein zertrümmerte das Fenster einer 4. Wagenklasse und verletzte eine Frau, namens Werler aus Limban. Die Burschen sind noch unermittelt. ö Lengenfeld, 11. Juli. Jü der Nacht zum Sonntag haben ruchlose Hände ans der Bahn linie Mylau-Lengenfeld die Telegraphendrähte durchschnitten, so daß am Sonntag der Nach richtendienst gesperrt war. Aue, 10. Juli. Durch die Fahrlässigkeit eines jungen Mädchens, das im Lagerraum des Rvhrbeckschen Warenhauses eine Petroleum lampe fallen ließ, geriet ain Sonnabend abend in der zehnten Stunde die als Emballage die nende Holzwolle daselbst in Brand, der sofort das ganze Lager ergrZs. Das Feuer, dessen Feuerschein weithin sichtbar war, bedrohte sehr heiß das nebenstehende Hotel zum blauenEngel, dessen Stallgebäude auch schon Feuer gefangen hatte. Vom Rohrbeckschen Warenhanse wurde das Hintergebäude völlig eingeäscheri, während vom Laden ein großer Teil ausbrannre. den Gemeindekassierer Dietze in Crottendorf er mordet hat, ist Montag vormittag von einem Waldarbeiter in der Abteilung Nr. 37 des Crot tendorfer Forstreviers in völlig verwestem Zu stand ausgefunden worden. Tie Leiche wurde , behördlich aufgehoben. Wenn auch der staats- i anwaltschaftliche Befund noch nicht bekannt ist, s so ist doch, mit Sicherheit anzunehmen, daß der ! Tode identisch ist mit dein gesuchten Raubmör- j der. Er hat sich! in fitzender Stellung erhängt ! und zu der Tat eine Wäscheleine benutzt, die ! noch, uin den Hals gelegt war. Trotzdem na- mentlich der Kopf stark verfallen, ist an Gesicht i und Bartspuren, sowie an dem guterhaltenen i Gebiß, ferner an den Ueberresten der grauen j Diensthose mit Sicherheit der unheimliche ein- : stige Polizeiwachtmeister zu erkennen. Seitdem er im Gemeindeamt den unglücklichen Kassen beamten Dietze erschlug nnd den Geldschrank Plünderte, ist ein reichliches Jahr vergangen. Monatelang hat er das Erzgebirge beunruhigt, namentlich dadurch, daß die geschwätzige Farna zu erzählen wußte, bald hier, bald dort sei der Gesuchte aufgetaucht und habe friedliche Pafsan- i ten bedroht. Ein Heer von Polizeibeamten nnd freiwillig Polizeidienst verrichtender privater s Männer hat zu wiederholten Malen eine Razziä durch den Wald nach ihm nnternommen, fried liche Bürger, welche unglücklicherweise dem Ge suchten ähnlich sahen, sind an verschiedenen Orten unter dem schrecklichen Verdacht, derRaub- mördcr zu sein, verhaftet worden. Ter Verdacht erwies sich aber immer gar bald als unbegrün det. Waldarbeiter Heidler aus Neudorf ist auf den Leichnam bei Ausforstnngsarbeiten gesto ßen, denen er mit dein Waldarbeiter Bräuer- Neudorf oblag. Set ramm ist in ein Dickicht gekrochen und hat in diesem den Tod gesucht und gefunden. Die Aufsindungsstelle liegt nahe der Crottendorf-Oberwiesenthaler Reviergrenze zwischen Tellerhäuser und Crottendorf, bezw. Kretscham-Rothensehm und Rittersgxün. We gen einiger hundert Mark — der größte Teil des geraubten Geldes wurde bekanntlich auf dem hiesigen Frieohofe vergraben anfgefunden — ist Schramm zum Raubmörder geworden. Jedenfalls hat er erst nach längerem unsteten Umherirren, gepeinigt von einem schuldbelade nen Gewissen, sich selbst den Tod gegeben und dadurch der irdischen Gerechtigkeit sich entzogen. — Telegraphislch wird noch gemeldet: Der staatsanwaltschaftlick'e Befund hat die Annahme, daß man es in dem Aufgefundenen mit dem Raubmörder Schramm zu tun hat, bestätigt. Der seit seiner Flucht vermißte Revolver wurde zwischen den Beinen des Leichnams liegend auf- g-efunden. Er war noch m m 4 Patronen geladen. Die aus denn Gemeinoeamt mitgenommenen Schlüssel hat der Unmensch, ehe er sich den Tod gegeben, neben sich vergraben. Gleichfalls wurde das Portemonnaie Schramms aufgefun den mit 6 Mark 57 Pfg. Inhalt, sowie eine Haarbürste mit dem Namen: „Hermann Schramm, Wachtmeister aus Crottendorf." Es fehlen noch einige hundert Mark des geranb- ten Geldes, nach denen an der Fundstelle noch gesucht wird. Der Leichnam wurde auf staats- anwaltschaftlichc Anordnung im Walde ver graben. — Bei lebendigem Leibe verbrannt, ist i,n Furth bei Chemnitz das vierjährige Pflegekind der Fabri karbcirersehefrau Schmutzler, welches sich mit einem noch jüngeren Kinde ohne Auf sicht in einer Wohnung befand und jedenfalls mit Streichhölzern gespielt hatte. Roßwein, 11. Juli. Beim Baden in der s Mulde ertrank der 17jährige Schmikdelehrliug Winkler aus Glauchau, welcher zu Besuch seiner
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