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Sächsische Volkszeitung : 20.09.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193509202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-09
- Tag1935-09-20
- Monat1935-09
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.09.1935
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Nummer 218—34.Iaftrg LachMe volkssettung «'scheint « »al «»chenttlch. vtonatttcher vezugepeel, durch TeZgee rtnftl ro Psg »,w. <0 Psg. Träzerlohi, 1,70: durch dl« Post 1.70 eligchllessUch PostllbeewelZungsgebllh,, «uzstgllch Sk Pig Post.Pestrllgrld ikinjelnummer 10 Pig, dl» Sonnabend- Sonntag- und Festtagnummer ra PZg. Perlagsoit Dresden, kntelgenprels«: dl« Ispaltlg« » mm dreile Zell« « Psg-i sllr Famlllenanjelgen S Psg. Für Platzwilnsch« ttnne» wir leine DewLhr letfte» SchrlsNeltung: Dreaden-«., Polierst,. 17, Fernrul M7I1 u. rlO!» Teschllft,stell«, Druck und Verlag: Eermanla Buchdrucker«! und Verlag DH. «,» «. Winkel, P-Neesteab« 17, Fernrul «vir, Postscheck! vr. lora. Bank: Stadtbank Dr«»d«n Nr. »1707 Freilag, 2V. September 19L5 Im Fall« von HSHerer Gewalt, verbot, «tntretender Belriev» stSrungen hat der Bezieher oder Werbungireibend« kein« I» jpriiche, soll, di« Zeitung in beschränltem Umlang«, oerspitch oder nicht erscheint. — Lrsllllungsort Dresden. — — — Aeues presiegchräch mil dem Duce Mussolini erliäri die Vorschläge des Ziinferausschuffes siir unannehmdar und lächerlich „Ich bin kein Gammler von Wüsten" London, 19. 2es>t. Wie die D a i k y M a i l meldet, hat der jetzt in Rom befindliche Sonderberichterstatter des Blattes Ward Price, eine Unterredung mit Mussolini ge habt, die sich ans Presseberichte bezog, wonach die Vorschläge des Fitnseransschusseo noch weniger günstig für Italien seien als die englisch-französischen Borschlnge von Paris. Der Korrespondent berichtet, Mussolini habe erlliirt: „De r Plan i st nicht nur unannehmbar, sondern auch lächerlich. Es sieht so ans, als ob der Böller- bundsausschttss glaubt, ich sei ein Sammler von Wüsten." Im einzelnen soll der Duce geänssert haben: „Ich werde den Bericht selbst erst später vor mir haben, aber wenn die von den Nachrichtenagenturen telegraphierten Meldungen zntressen, daun scheinen die Borschliige iranisch gemeint zu jein. Es wird anscheinend angeregt. Italiens Bedürfnis nach Ausdehnung in Ostasrika solle -durch Ab tretung von ein paar Wüsten befriedigt werden, einer Salzwüsle und einer Stcinwiiste. Dies sind nämlich die Wüsten von Danakil und Ogaden." Mussolini fragte lachend, ob man ibn für den Hel den in einem der Bücher non Mark Twain Halle, der so ver liebt in Echos war, dasz er zwei Berge mit schönen Echos häufte und sich ein Haus dazwischen baute. Er fügte hinzu, er habe von den Franzosen vor kurzem I MlM Omadrat- meilfn der Wüste Sahara erhalten. In diesem Gebiet wohnten genau 62 Menschen, die man nach langem müh selig« Luchen in einem einsamen Tal gesunden habe, wo zufällig genug Wasser vorhanden war. Das Danakil-Land sei der Boden eines getrockneten Meeres und bilde eine Wüste weißen Salzes von 2Nl> Meilen Länge. Dort wachse nicht ein Grashalm, unv nicht einmal ein Abessinier tonne dort Lebensunterhalt finden. Die Wüste von Ogaden sei eine Tteinwüste. Mit einer Sandwiisie tönne man noch einiges anfangen. Einige Strecken der Libyschen Wüste in Italienisch Rordairika seien bewässert und dadurch be wohnbar gemacht worden. Aber in einer ausgetrockneten Wildnis gewaltiger Fclsblöckc könne nichts wachsen. Bei der Einrichtung einer internationalen Berwal- tuug und Gendarmerie sei Italiens Bertretung anscheinend nicht vorgesehen. Es scheine angeregt zu werden, dasz die 2MNMN italienischen Soldaten in Oslasrita nach Hause ge bracht werden sollten, und dasz ihnen erzählt werden solle, sic hätten nur einen Ausslug gemacht. Dies werde unter keinen Umständen geschehen. Ter Aus'chnsZ würde sich bes ser an die Hauptsache lei der abessinischen Frage gehalten haben, nämlich die Tatsache, dasz es nichts derartiges gebe wie eine abessinische Nation. Es handele sich nm ein Her renvolk. nämlich die Amharas, die über unterdrückte und zu Sklaven gemachte Stämme herrschten. Diese unterdrück ten Nassen Abessiniens würden sich unter italienischer Herr schaft viel besser fühlen, während dem wahren Abessinien, dem Land der Amharas geholfen werden könnte, eine an ständige Stufe der Zivilisation durch ein Regime zu er reichen. das mit dem Anfangsrcgime im Irak oder dem noch in Marokko gültigen Regime Aehnlichkeit hätte. Mehrtägige Pause in Genf Mn will den Zialienern Zelt zur Überlegung geben London, I!). Sept. Wie die Blätter aus Genf berichten, wird jetzt nach U«b ergäbe des Vermittlungsplanes des FUn- s« rau s s ch u s se s an die Vertreter Italiens und Abessiniens eine Pause von mehreren Tagen fürwahrschein- tich gehalten. Obwohl di« Aussichten nach wie vor un günstig beurteilt werde», glauben die englischen Pressevertreter in Genf eine entschiedene Nervosität bei den Italienern wahr- zunehmen, die sie auf die geschlossene Unterstützung des Völker bundes durch die öffentliche Meinung der Welt und ctuk die „ruhigen, aber stetigen Vorbereitungen" der britischen Regie rung im Mittelmcer zurückiführen. Der Genfer Timesvertreter meint, die britische De legation, deren Stellung setzt stark sei, wolle zwar keine Verschleppung, sei aber doch dafür, den Italienern reich lich Zeit zur Ueberlegung zu geben. Eine Ableh nung des Planes durch die Italiener würde nicht überraschen, doch wäre es denkbar, daß sie ihn als Erörterungsgrundlaq« annähmen, um während der anschließenden Verhandlungen wo möglich eine schwache Stelle in der geschlossenen Front der Geg ner ihrer Politik zu entdecken. Hierauf seien indessen die Ver treter mehrerer der kleineren Mächte vorbereitet, die gegen jedes iveitere Zugeständnis an Italien seien. Sie würden vor aussichtlich vorschlagen, die jetzige Tagung, die normalerweise am 28. September enden würde, solange fortzusetzen, bis ein« Regelung erreicht sei. Ter Dölkerbundsrat werde auf jeden Fall weitertagen. bis eine Entscheidung in der «inen oder anderen Richtung gefallen sei. Ein Versprechen Lavals an Mussolini? London, 1!). Sept. Di« Haltung Frankreichs In der Frag« einer möglichen Anwendung von S ü h n e in a tz n a h m « n bleibt mlurgcmäß im Mittelpunkt der Betrachtungen Ser Blätter. Allgemein neigt man zu der Ansicht, dasz Paris im äußersten F.ll« mit England zufammeugel)«» werde. Di« von Laval g«- pielte Rolle wird mit einem gewissen Mißtrauen betrachtet. In einem Bericht des Paris-Soir-Korresponüenten heißt - Laval iverde bei feiner Rückkehr eine öffentliche Meinung wen, die Aufklärung darüber verlange, wieweit er auf dein '.'ege gemeinsamer Aktion zu gehen gedenk«. Manche fürchte- n. er werde zu weit gehen, andere wieder nicht weit genug. Da» Genfer Gerücht. Laval habe Mussolini verspro- beu. au keinen militärischen Operationen teilzunehmeu. habe Paris Erschütterung und dann Unglauben hervorgeruseu. Es > bekannt, daß Laval niemals seine Kabinettskollegeu von m Abgabe eine» solchen Verspreä-eus unterrichtet habe. Wenn ival tatsächlich eine solche Zusage gemacht I-al-e, di« dann in merkwürdigem Gegensatz zu seiner Treue-Kundgebung - im Völ kerbund stände, holx! er nur sich selbst -eäv. zr A..'/>c femer Ansicht geb« cs noch di« seiner Kabinenskolleaen uns gan zen Landes. Wenn sich oas Geruch: über Lin-uis V-'-'vrrcken bestätigen sollte, dann wurde sicherlich leine Steilung unhaltbar werden. Las Geschwader der britischen Seimatslotte in Gibraltar London, 1!). Sept. Wie Reuter aus Gibraltar meldet, wird das dort gestern beztehungsweise vorgestern ein-etrajseu« Geschwader „kür unbestimmte Zeit" in Gibraltar bleiben Es handelt sich um die zivei Schlachtkreuzer „Hood" ldas größte Kriegsschiff der Weits und ..Renown" sowie um vier Kreuzer und zehn Zerstörer. Alle dies« Fahrzeuge gehören nicht der Mitlelmeerflott«, sondern der britischen Hennatflottc an. Vie Gründe für die italienischen Truppen transporte nach Libyen London, 1Ü. Sept. Reuter läßt sich aus Rom berichten, daß die Gründe für die Verstärkung der itaiieiuschen Tcupucn in Libyen zweifacher Art seien. Erstens solle dadurch Vorsorge gegen die (äeiahr eines neuen A uf stanöes der Krieger- schen S e n u s s i» 2 t a m ine getroffen werden. Der ziveiie Grund, an den in Rom gedacht iverde. sei die in o g ! - ck e G e - sährlichkeit Aegyptens. Im Falle von Feindseligkeiten f,zwischen Italien und England — Die Sckrifrltg., wurde e-.ne starke Streitmacht, die aus der Eyrenaica nach Osten in Rich tung auf das Gebier Se» Suezkanais oorgehen würde, eine der wichtigsten Verbindungslinien de» britischen Reiches bedrohen. In Rom glaube man. daß di« bloße Gefahr einer solären Ve- wegung eine iieilsame Wirkung auf Staatsmänner haben müßte, die gegenwärtig an Sühnemaßnahmen gegen Italien dächten lieber die stralegifäie Lage an der Grenze zwischen Ita- benisch-Nvidafrika und Aegypten sagt Ser Verichierstaller noch: Vor drei Wochen versprach Mussolini in Bozen Sem General- gouverueur von Libyen. Martchall Balbo. Verstärkungen. Es wird aber nicht w'glmchl, Saß dies« iveit über tttättt) Mann hm- aus),et)eu. Die italienischen Truppen sind in der Hauptsache an der Grenze zwisclpm den lzeilßzen Städten Iarabub und Kufra zusammeigrezogen. Zw>sä)en ihnen und Aegypten befindet sich längs der Grenze eine dr«isuä)e. zum Teil e!eklri,ch geladene Staä)«ldrahlsperre, die von General Graziani errichiek würd', nm d«n cigyptisci-en Wufienschmuggei jur St« Seaussi zu ver hindern. Rettung des Bauerntums Am 6. Oktober wird auf dem Bückeberg bei Hameln zum dritten Male der Erntedanklag gefeiert. Aber nicht nur auf dem Bückeberg, sondern im ganzen Deutschen Reich werden an diesem Tage Bauern und Bürger ein Be kenntnis zur Volksgemeinschaft ablegsn. Die Erkenntnis von der untrennbaren Verbundenheit von Stadt und Land, von der großen Bedeutung des Bauerntums für die Ernährung und die Gesunderhaltung des deutschen Vol« --A, er deutsche Bauer beteiliqt sich am 6. Oktober am Ernte danktag auf dem Bückcberg kes ist in immer größerem Maße Allgemeingut aller Deut« schen geworden. Diesem Gmüßl w cd am Tags des Ernte« daiikselres erneut stärkster Ausdruck gegeben und gleichzeitig dem Führer für die Rettung des deutschen Bauerntums der Tank abgestanek werden. „Tas Deutschland der Zukunft wird ein Bauer',ireich sein, oder es wird nicht iein. — Es gibt keinen Ausstieg, der nicht beginne bei der Wurzel des nationalen, vällischrn und wirtschaftlichen Lebens, beim Bauern" — Diele Worte Adolf Hitlers zeigen deutlich die Einstellung, bst: der 'Natio nalsozialismus dem Bauerntum gegenüber von Anfang an einnahm. In den acht Ja nen <mr l!,:>2 ist die 'Ver schuldung der deutschen Lan - michait von drei auf zwölf Milliarden NM. gestiegen Este bzeing ist das Ge samteinkommen der Bauern nn Jahre 1!i.ß2 bis aus 6,5 Milliarden RM. herabgcfunken B s dabin batte man die Not der Bauern durch Mittel zu lindern »ersticht, die rein äußerlich waren und keineswegs ins an die Wurzel des Uebels reichten. Es wurde zwar Schutz vor unmittelbar bevorstehender Zwangsversteigerung scs Bo ns gewährt, aber gleichzeitig Raum iür erneute V buloung gelassen. Tie Organisation der Verteilung w-.r derart, daß die Summen, die an den Produkten dm ' mens vcroieni wur den, nicht dem Bauern, wnsern Lem s mdler zugute kamen. Dabei wurden die Bauern mmer n-.elir dazu gezwungen, zur rein gewerbsmäßigen Erzeugung lo'b-r Waren über« ^ugehen, dir den besten Ablaß fand i Das must:« Dazu führen, große Gebiete brach liegen zu m '' wästrena gleich« zeitig die Ernährung des Lei:: ck - Bel.!» in immer grö ßere Abbau a-i-a keit oam l : s l i n s e geriet. Tas End« diel-r Entwicklung wär- sm oä.lze Zu ammenbruch der Leuljchen LanLwirrschaf:. Wollte Sie nnionauona. st: in B zierung ihr Auf bauwerk auf fester Grundlage bm : im w must:« w gmnäiz den einga-gs wieLergegeben.en klaren em'enn.n len zuerst die Rettung des Bauerntums Lurchf'ibren. Tw Arbeit, die in di-ler Richtung gelei'm: worden st, kann nch sehen lassen. Es gibt in der Tat kaum ein. Gebier, aus dem nationalsozialistische Grundsätze und Fütterungen in so weitgehendem Maße verwirklicht wor den sind wie im Bereich? der Landwirtfchaft. Es ist ein nicht hoch genug eiuzuschätzender Erfolg dieser Politik Laß der uralte Gegensatz zwischen Stadt uno Land im Sinne einer höheren Gemeinschaft endgültig überwunden worden ist. Tie enge Verbindung der Landwirtschaft mcr allen übrigen Zweigen der Wirtschaft machte eine genaue Fe'r- legung der weckselseitigen Beziehungen erforderlich. Ti« Erhaltung des Bauerntums war nur dadurch Surcbzufüaren, Saß die gesamte Wirtschaft bei der Abnahme landwirtschaft licher Erzeugnisse und bei der Hergabe Ser 'ür den Bauern notwendigen Kredite die Leöensgefeße des Bauerntums berücksichtigte. Tiese Erwägungen muß ten deshalb eine völlige Neuordnung des Absatzes der land« wirtschaftlichen Produkte und des landwirtschaftlichen Kre dites zur Folge haben. Gerade von hier aus wurde also die erste Bresche in die Vorftellungswelt des liberalen Kapitalismus geschlagen. Tie Mitt?., mit denen dieser Erfolg erzielt wurde, sind das Reichserbkofgesetz und das Reichs nährstandsgesetz. Turch das erste wird der Boden, durch das zweite der Ertrag gq'ickert. Tas Neichserbbsr- gefetz lost Len Bauern aus Ser liberal-kapitalistischen Wirt schaft heraus und schafft die Voraussetzungen dafür, daß der Bauernhof im Be'iße eines einzigen Geichlechces bl-i- ben kann, ohne in feinem Bestände irgendwie geschmälert zu werden. Zu diesem Zwecke wurde bestimmt, daß Ser Erbhof grundsätzlich unveräußerlich ist uns keiner Zwangs» Vollstreckung wegen b>«ldforderunoen unterliegt. Tw Marktregelung S«s Reichsnährstandes ist dagegen darauf gerichtet, eine stetige Versorgung der Verbraucher und gleichzeitig einen ieittn, auskömmlichen Erlös >ür Sie
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