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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.03.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185403294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-03
- Tag1854-03-29
- Monat1854-03
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.03.1854
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i zu ve^ - . i-kr2' Alt) Mittwoch, den SS. März 1854. M. 72 n Die Ruffcnfreuude, namentlich die Kreuzzeitungen aller !attungen, behaupten, es sei ganz unrecht, daß christliche nterlaD kürkei erklären, weil die Türken Türken seien. DM errn D«t cs Westens zuruft: „Wir wollen, mit dem Kreuze in der Hand, Muhamed gegen uns, die Kämpfer Christi. Ihr greift im utt- Tochtn »itzer n Vcrwiii! hrend sm welcher L in die Lei cgstraße n Alürr, M. Alle derartige Beweisgründe, Lurch welche man das schwer- iedrohte Abendland irrczuleiten und einzuschläfern sich bemüht, nsch, wenn man uns vordemonstrirt, Mitteleuropa müsse Ruß- and helfen, weil dieses christlich sei, cs müsse sich gegen die . ländige sieht ein, daß man den Türken nicht beisteht, weil, >es Bezn ^^rn obgleich sie Türken sind. Es ist daher geradezu kin- icens ist i ebruard' Wegen Z Herr Ei luskunst, Die russischen Hebel in Europa werden faul. Rußland hat bis jetzt alle Hebel angesetzt, cs hat weder stubel noch Ueberredung, weder Verlockung noch Banzemachen gespart, um Mitteleuropa für sich zu begeistern, und die Rubel aben sich sehr eifrig in einzelnen Zeitschriften bewiesen. „Der sjubcl auf Reisen" ist ein unermüdlicher Tourist, der immer Christus!" Die gesummte gebildete Welt ist längst darüber inig, daß solche Heuchelei, solche Bemäntelung eines ganz welt- ichen Eroberunzsgedankens weit irreligiöser, weit unchristlicher ei, als alle „philosophischen Irrlehren, von denen Frankreich orrumpirt, sich zum Dienste Muhameds knechten läßt." Jenes K u'n »BME m Todi - - - . . ce Fuiis Nächte den ungläubigen Muh amed an ern, den rohen )enenha Lürken beistehen wollten. Allein jeder nur einigermaßen Ver- emühuH nit denen man die russischen Eroberungspläne bekleidet, sie mö- 'etten. ^en sich erbauen, wenn man in klassischem Russisch den Völkern zu RG Westens zuruft: „Wir wollen, mit dem Kreuze in der Hand, vw"mst Löhnen Jerusalems Frieden bringen, und Ihr unterstützt Dank al ' - Dank. , NachmW oicder von Neuem die Thatsachc bestätigt, daß die russische Re iter, Ci sterung, die absoluteste des Welttheils einen hohen Werth auf ich läng» üe Bearbeitung der öffentlichen Meinung des Abendlan- sittlich, als wenn Jemand behaupten wollte, unsre Richter muß ten in bürgerlichen Streitigkeiten ihre Entscheidungen nach dem religiösen Glauben der Parteien einrichten. Wenn man die Religion, wie billig, ganz aus dem Spiele läßt, und von der Bildung nur sprechen will, so stellt sich für Rußland die Sache noch ungünstiger. Es giebt eine kleine Zahl vornehmer Russen, welche das sind, was wir gebildet nennen, d. h. die sich unsere Cultur angceignet haben, aber die russische Nation im Großen und Ganzen ist irr dem näm lichen Sinne und in dem nämlichen Grade ohne Bildung, wie die Türken; und wenn auch das russische Kreuz über den Halb mond siegen sollte, so ist deshalb noch nicht ein Sieg der Hu manität über die Barbarei zu erwarten, Knute bleibt Knute. Ganz abgesehen von der Richtigkeit der Behauptung, Rußland werde Bildung in die Balkanländer bringen, ist es immer ein höchst bedenkliches Unterfangen, ein Unrecht mit den guten Wir kungen desselben beschönigen zu wollen. Die „wandernden Rubel" haben noch ein zweites gleich werthloses Motiv, womit sie Mitteleuropa bange macherr und namentlich Deutschland bestimmen wollen zu einem ruhigen Zu» sehen bei der Vernichtung des osmanischen Reichs. „Der wandernde Rubel" sucht nämlich die gerechte Sache der Türkei mit der Sache der Revolutionspartei zu indentisici- ren. Der Großsultan ist den Ruffenfreunden ein Complice Mazzini's und die Muftis und Großmuftis spielen mit Arnold Ruge, mit Johannes Ronge unter einer Decke; der Scheich-ül- Jslam arbeitet auf die Inthronisation der absoluten Vernunft - hin und der Großvezier schwärmt mit Lamartine für „Freiheit- Gleichheit und Brüderlichkeit." Es liegt daher im Interesse , aller Cabinette, aller konservativen, aller Besitzenden, so schliesst „der Rubel" weiter, daß der Kaiser von Rußland das Dema gogennest am Bosporus ausnehme und die durch und durch radikalen Paschas und Ulemas nach Asien sage, denn wir ris- kiren sonst am Ende noch, daß Abdul-Meschid den Kossuth, den Ledrü-Rollin und den Mazzini in den Divan beruft und dlt europäische Republik proklamirt! Zum Dank für Ruß»., land, dessen Großherzigkeit solche schaurige Zeiten von uns gnü- dig abwenden will, muß man ihm die Türkei überlassen- Wer das Vogelnest ausnimmt, dem gebühren auch die Jungen. Die „Wohlgesinnten" in Europa haben in ihrer Angst vor dem rothen^Gespenst schrn so viele unglaubliche Dinge für wahr und so viel Absurdes für vernünftig gehalten, daß es den Gräii^ Gerede macht nicht den geringsten Eindruck auf Nationen, welche .m.EÄ richt gewohnt sind, ein Unrecht gegen die Muhamedaner für ein Recht.zu halten. Es scheint uns ebenso lächerlich und un- Erscheint jeden Wochentag früh S Uhr. Preis vierteljährlich IS Ngr. — Inserate werden an den Wochentage» nur bi, Nachmittag 3 Uhr für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. Freiberger Anzeiger un!> ü- .. H.- . Tageblatt h IN II) iit als »> serech^en Streite zum Turban, aber wir halten fest an des ichmend! Kreuzes Stufen und blicken vertrauensvoll auf den gekreuzigten 1854. tlaffeB hr mW etzen den nämlichen Grad von Bitdungslosigkeit voraus, auf e gultÄ velchen die Tiraden der russischen Hofzeitungen berechnet sein uögen. Deutschland ist zum Glück solchen Scheingründen ent- 65 ^0 ochsen. Die Leser der russischen Hoforgane mögen sich blenden assen von dem Schimmer der kirchlich patriotischen Phrasen,
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