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Sächsische Staatszeitung : 10.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192103106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19210310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19210310
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1921
- Monat1921-03
- Tag1921-03-10
- Monat1921-03
- Jahr1921
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 10.03.1921
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SächsischeStaalszeilung den Zreistaat Sachjen Staatsan^eiger für 1921 Nr. 57 Ankündigungen: Die 32 nun breite Grundzefle oder deren Raum im Ankündigung-» teile S M-, die 66 mm breite Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 4 M., unter Eingesandt 5 M. — Ermäßigung auf Geschäftsanzeigeu. Schluß der Annahme vormittag- 10 Uhr. Erscheint Werktag- nachmittag- mit dem Datum de- folgenden TcgeS. Bezug-prei-:Unmittelbaroder durch diePostanstalten bM.monatl.EinzelneNrn 20Ps. Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 21295, Schriftleitnng Nr. 14574. Postscheckkonto Dresden Nr. 2486. Zeitweise Nebenblätter: Landtags-Beilage, Synodal - Beilage, Ziehungslisten der Verwaltung der Staatsschulden und der Landeskulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der LandeS-BrandversicherungSanstalt, Berkaufsliste von Holzpflanzen auf den Stuatsforstrevieren. Beauftragt mit der Oberleitung lund preßgesehlichen Vertretung für den schriftstellerischen Teil): Regierungsrat DoengeS in Dresden. Donnerstag, 10. März »'S—WiWEMSS.—W-S-S Erregte AuSeinaudersetzung im Landtage. An der heutige» Sitzung de» Landtags kam «S zu einem lebhafte« Zusammenstöße zwischen den Uommuuistcn nnd den Unabhängigen ans der einen und dem Präsidenten d«S Landtags aus der andere« Seite. Beide Fraktionen hatten schriftliche Erklärnngen gegen die Geschäftsführung deS Präsidenten z« Begin« der gestrigen Sitzung eingereicht, die sie in der heutigen Sitzung ab- -eben wollte«, die aber vom Sammervorstand abgelchnt worden Ware«, weil die Erklärung der Unabhängige« in der Form der Geschäftsordnung nicht entsprach. Die Angelegenheit wird den Landtag in seiner morgigen Sitzung noch be- fch'istigen. Bon der Synode. Tie seit dem 21. Januar d. I. vertagte Laudessynvde wird ihre Verhandlungen morgen, Donnerstag, denIO.März, vormittags ^11 Uhr im Stündchausc zu Dresden, Sitzungssaal der ehemaligen Ersten Kammer) wieder aufnehmen. Die Tagung wird voraussichtlich nur drei Tage umfassen und sich in der Hauptsache mit der Verabschiedung des Kirchenbeamtengcsetzes (Vorlage Nr. 10) und der Erledigung einer Anzahl Petitionen wegen der Konfirmation befassen. Beide Gegenstände stehen bereits morgen auf der Tagesordnung. Au Lie Brwohurr^er^ejrtzteu (Gebiete. Berlin, 9. März. Die Abgeordneten der be setzten Gebiete haben einen Aufruf an die Be wohner der besetzten Gebiete erlassen, in dem cs »i. a. beißt: In ernster, entscheidungsschwerer Stunde wenden wir uns, die in freier Wahl er korenen Vertreter des rheinischen Volkes im Deutschen Reichstage, an euch. Ihr kennt die Pariser Beschlüsse, ihr wißt, was ihre Annahme für das deutsche Volk bedeuten würde — ein Etlavenlos, wie es noch niemals einem großen Kulturvolk ausgebürdet war. Die Reichsregierung hat diese Forderung abgelchnt. Hätte sie anders gehandelt, so wäre sie nicht wert, ein Volk zu vertreten, das auch im Unglück nicht vergißt, was es sich, seiner Ehre, seiner Zukunft schuldig ist. Man hat unser Angebot zurückgewiesen, man appelliert cm die Gewalt gegen ein wehrloses Vock, zwei Jahre nach dem Friedensschluß. Die SanUionen enthüllen das letzte und eigentliche Ziel der VerbandSpolitik: Deutschlands Zertrüm- mcrung. Aber dieses Ziel wird nickt erreicht werden. Dafür bürgt der gesunde Sinn des deutschen Volkes und sein unzerstörbarer Lebens wille. Ihr wißt, tvaS euch zugedacht ist. Man will am Rhein eine Zollschranke errichten, nm euch wirtschaftlich von Deutschland abzuschnüren. Die wirtschaftliche Trenuung bedeutet den ersten Sckritt der politischen Loslösung, zur Annexion. Wahrt euer Deutschtum, haltet fest am Rhein. Vor allem seid einig. Schließt eure Reihen, Rheinländer, Hessen, Pfälzer, die Augen der ganzen Welt sind auf euch gerichtet. Zeigt, daß deutsche Treue kein leerer Wahn ist, daß ihr eher alles ertragt, als daß ihr Deutschland jemals die Treue brächet. Haltet treue Wacht am deutschen Rhein. Tas Vaterland vertraut auf euch. Die Besetzung von Düsseldorf und Tnisburg. Düsseldorf, 8. Mürz. Der Einmarsch der Bcsatzungstruppen hat sich ohne jede Störung voll zogen. Die Bevölkerung verhielt sich musterhaft. An einer Besprechung in der Kunstakademie nahmen ein französischer und ein belgischer General teil. Der französi che General erklärte, daß die Verbündeten die Besetzung Düsselsdorss, Duisburgs und Ruhr- ortS nicht als militärische Aktion betrachtete, sondern als Aktion der Justiz. Weiter wurde mitgeteilt, daß Düsseldorf von Engländern, Belgiern, vorzugs weise aber von Franzosen besetzt werde. DaS Kommando über die verbündeten Truppen in Düsseldorf hat der französische General Degoutte. Um 12 Uhr wurden von ihm die Spitzen der Staatsverwaltung und der Staatsbehörden empfangen. In der Mittagsstunde sind noch zwei britische Warinefahrzeuge auf dem Rheine ein- >elioffen. Alle „Exchange Telegraph" aus Washington «sdet hat das SwatSdepartement beschlossen, daß Gefährdung der süddeutschen Kohlenversorgung Die Besetzung Ruhrorts. Berlin, S. März. Über die wirtschaftlichen Folgen, welche die militärischen Sanktionen für uns haben werden, äußert sich ein Vertreter des Reichskohle,»kommifsars in der „ B. Z.", daß der Duisburg-Ruhrorter Hafen bereits bis an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit für Kohlen- tranSporte in Anspruch genommen worden ist. Wenn nun die militärische Besetzung dieses Hafens und gleichzeitig die Errichtung der angekündigten Zollgrenze den Verkehr behindern, so genügt der kleinste Anlaß, um die ge samten KvhlentranSporte zum Stocken zu bringen. Die weitere Folge würde sein, daß die Kohle» ladungen sowohl zu Master als auch zu Lande liegen bleiben. Hierunter würden nicht nur die linksrheinischen Gebiete sehr zu leiden haben, sondern auch die Kohlenlieferungen an den Ver band würden wesentlich erschwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht werden. Besonders gefährdet ist aber die Kohlenversorgung Süddeutschlands. Die englischen Arbeiter für die Sanktionen. Rotterdam, 8. März. Der Amsterdamer „Telegraas" meldet aus London: Die Auslastungen im „Labour Leader" lassen keine Hoffnung auf kommen, daß die englischen Gcwcrffchaften an einer Aktion gegen die Besetzung und gegen die Sanktionen teilnehmen werden. Die amerikanischen Besatznngs- trnppen. Paris, S. März. Wie die Abendblätter aus Washington melde«, erinnert eine Sfsentltche Berla»tbarnng des Staatsdepartements daran, daß die amerikanischen Truppen tu Tentschland verblieben find, um die Innehaltung der Be- dingungen deS Waffenstillstandes, nicht aber der Klauseln des Friedensvertrages zu überwache«. WaS die Zurückziehung der Truppen betreffe, so erwarte mau eine Entschließung deS Präsidenten Harding. Die Folgen der Zollspcrre. Köln, 8. März. Wie die „Köln. Ztg." meldet, wirst die in Aussicht genommene Zollfperre am Rhein bereits ihre Schatten voraus. Wie wir hören, ist bei einem großen Werke des besetzten Gebietes bereits im Hinblick auf die kommende Zollabsührung ein Jndustrieaustrag im Werte von 60 Millionen rückgängig gemacht worden. Es versteht sich von selbst, daß eine solche Abbestellung von den schwersten Folgen für die Arbeiterschaft begleitet ! sein wird. das amerikanische Besatzungsheer beim französischen Vormärsche in Deutschland nicht Mitwirken soll. Duisburg, 9. März. Um 2 Uhr nachmittags hat gestern die Besetzung der Stadt durch die Franzosen begonnen und ist bisher ohne Zwischen« sälle verlaufen. Die Post- und Telegraphenämter sind besetzt. Ter Waffertnrmprozeß. Essen, 9. März. Nach fast vierwöchiger Dauer wurde die Beweisaufnahme im Wasserturm prozeß heute geschlossen. Ter Staatsanwalt plä dierte für 14 der Angeklagten auf gemeinschaft lichen Mord, oder, wenn den Angeklagten infolge der damaligen Umstände bei Begehung der Tat die Überlegung gefehlt habe, auf Totschlag even- tncll auf Raufhandel, gegen den 15. Angeklagten auf Aufforderung zum Mord. Kundgebung Bayerns gegen die Londoner Beschlüsse. München, 8. März. Im Staatshaushalt« ausschusse gab heute mittag in Anwesenheit der gesamten Regierung Ministerpräsident vr. b. Kahr folgende Erklärung ab: Trotzdem unsere Unter händler in London in Übereinstimmung mit dem Willen des gesamten deutschen Volkes zur Her stellung eines ehrlichen Friedens den Forderungen unserer Gegner bis an die äußerste Grenze des Möglichen entgegengelommen sind, blieben die Ver handlungen ergebnislos. Die Gegner beharren bei ihrcnl ungerechten und unmöglichen Pariser Diktat, weil sie uns vernichten wollen. Das dcut'che Volk hat im Bewußtsein seiner Ehre und seines Rechtes es abgelehnt, zur eigenen, von Unwahrheit und Haß ersonnenen Versklavung seine Unterschrift zu geben. Dir Armut wollten und wollen wir auf uns nehmen, aber Unfreiheit und Sklaverei niemals! (Bravo!) Infolgedessen setzen die Gegner unter abermaliger Verletzung des von ihnen selbst diktierten FriedensverirageS von Ver sailles nunmehr ihre sogenannten Sanktionen in Kraft. Wir protestieren dagegen feierlich und vor aller Welt. Wir protestieren insbesondere dagegen, daß dem deutschen Volke immer noch allein die Schuld an dem Weltkriege ausgebürdet werden soll. (Bravo!) Im Anschluß an die Erklärung des Ministerpräsidenten beschloß der HaushaltsauS« schnß mit allen gegen die Stimmen der U. S. eine Kundgebung, in der eS heißt: Der Haus- haltSausschuß ist der Auffassung, daß da- deutsche Angebot aus der Londoner Konferenz bis zur Grenze unserer Leistungssähigkeit geht und die deutsche Delegation in London alle mit unserer wirtschaftlichen Kraft und mit unserer nationalen Ehre vereinbarten Wege beschritten hat, um zu einer Verständigung zu gelangen. An der über di« Bestimmungen des Beriailler Vertrage» rück«! sichtslos sich hinwegsetzenden Brutalität des feind lichen Siegerwillens sind diese Vccständigungsvcr- suche gescheitert. Der dunkle Schicksalsweg des deutschen Volkes wird nun voraussichtlich eine weitere schmerzliche Fortsetzung erfahren. Wir danken aus warmfühlenden deutschen Herzen heraus unseren Brüdern im linksrheinischen Gebiete, daß sie entschlossen sind, diesen Leidensweg mit seelischer Stärke an unserer Seite zu gehen. Tepeschenwechsel zwischen Miüernnd und Harding. Paris, 9. März. Einer HavoSmeldung zu- folge hat Millerand an Harding ein Telegramm gerichtet, in dem er seinen Regierungsantritt be- grüßt und aufrichtige Wünsche für das Gedeihen der Vereinigten Staaten zum Ausdruck bringt. Millerand erinnerte daran, daß die ruhmreiche historische Vergangenheit für immer die beiden Länder stärker verbinde und weist darauf hin, daß ihre Interessen den beiden Nationen befehlen, sich zu unterstützen. Präsident Harding versicherte Millerand in seiner Antwort der unabänderlichen Freundschaft Amerikas für Franlreich und spricht seine Wünsche aus für eine noch engere Ge staltung der historischen Freundschaftsbande, die Frankreich und die Bereinigten Staaten von Amerika verbinden. Ministerpräsident Dato ermordet. Parts, ». März. Nach einer Meldung deS „Scho de Paris" aus Madrid ist Ministerpräsident Dato, als er gester« das Parlament im Auto verließ, von Männern, die sich ebenfalls in einem Auto befanden und mit großer Stle den Wagen des Präsidenten überholten, durch einen Revolver, schuß getötet worden. Rach einer Meldung des ! „Journal" kommen als Mörder DatoS drei Männer in Betracht. Vermutlich handelt es sich um Syndikalisten. Madrid, 9. März. Der Ministerpräsident kehrte im Kraftwagen vom Senat nach seiner Wohnung zurück. Drei Unbekannte, die ihm auf Motorrädern gefolgt waren, holten den Kraftwagen an einer Straßenecke ein und gaben 27 Revolver schüsse ab. Ter Chauffeur des Ministerpräsidenten fuhr mit der größten Geschwindigkeit nach der nächsten Unfallstation, wo die Ärzte nur noch den Tod deS Ministerpräsidenten seststellen konnten. Er hatte zahlreiche Wunden, darunter drei tödliche. Die Angreifer hatten die Kugeln an der Spitze abgeschnittten, um sie so in Dumdumgeschosse um- zuwandeln. Untergang eines Dampfers. London, 9. März. Reuter me det aus Hong kong den Untergang eines Dampfers mit mehr als 800 Chinesen an Vord. Rechtsbruch—Fritdensbruch. Der FriedenSzustand ist durch den Appell unserer Gegner an die Gewalt tatsächlich gebrochen worden. Daran ändert auch nichts der von den Ver bündeten beliebte Hinweis, daß Deutschland aus drücklich im Friedeusvertrage von Versailles an erkannt hat, daß Gewaltmaßnahmen von selten der Sieger zur Erzivingung der Durchführung der Vertragsbestimmungen von Deutschland nicht als seindliche Handlungen ausgelegt werden sollen. Eine solche Erzwingung der Durchführung des Friedensvertrages kann nach demselben Vertrage erst dann in Frage kommen, wenn Deutschland vorsätzlich seinen Verpflichtungen nickt nachgekommen ist. Solange aber Deutschland das Maß seiner Verpflichtungen gar nicht kennt — denn die Fest stellung der deutschen Schuld war ja gerade Aus gabe der Londoner Konferenz — solange kann ge rechterweise auch von einer Verletzung der deutschen Zahlungsverpflichtrurgen keine Rede sein. Nur eine einzige Möglichkeit, seine vertraglichen Ver pflichtungen nicht erfüllt zu haben, hat bisher be standen, nämlich hinsichtlich der Bestimmung des Versailler Vertrages, wonach Deutschland bis zum 1. Mai 1921 den Betrag von 20 Milliarden Goldmark in bar oder Waren an die Verbands« machte abzuliesein habe; und was diesen Punkt betrifft, ist die Ungewißheit, ob Deutschland bis jetzt die 20 Milliarden gezahlt hat oder nicht, völlig belanglos gegenüber der Tatsache, daß die Frist zur Erledigung dieser Forderung erst am 1. Mai d. I. abläust, also die ganze Frage noch gar nicht spruchreif ist. Minister vr. Simons hat vor der Konferenz in klarer Beweisführung auseinandergesetzt, daß die Anwendung von Sanktionen nach den Be- stimmungen des Friedensvertrags nicht gerecht fertigt ist. Er hat darüber hinaus gegen die Verhängung von Strafmaßnahmen Protest unter Berufung auf die Völkerbundsaktc eingelegt, deren Artikel 17 ausdrücklich bestimmt, daß auch bei Streitigkeiten zwischen Mitgliedern des Völker bundes und einem Staate, der nicht Bundesmitglied ist, das im Artikel 15 vorgesehene Schieds verfahren angewendet werden soll. Da Deutsch land zwar nickt Mitglied des Völkerbundes ist, aber die BundeSaktc unterzeichnet hat, so ist es klar, daß die Sanktionen, welche die Verbands mächte jetzt gegen uns anwcnde», den Bestimmungen der Völkerbundsakte widersprechen. Man wird sich fragen müsfcn, weshalb die Gegner eine so auffallende Ei'e an den Tag gelegt haben, die Sanktionen in Kraft treten zu lasten. Daß ihr Vorgehen auch bei der übrigen Welt keinen günstigen Eindruck machen würde, mußten sie sich angesichts deS redlichen Willens der deutschen Unterhändler, zu einem praktischen Ergebnis der Verhandlungen beizutragen, selbst sagen. Aber fast will es scheinen, daß die Berührung der Schuldfrage — die ja, wie nebeubei bemerkt sei, nicht zuerst von den Deutschen, sondern von Lloyd George angeschnitten wurde, indem dieser erklärte, die Grundlage des Friedensvcrtrag- sei in der Schuld Deutschlauds am Weltkriege zu erblicke» — den Herren Briand und Lloyd George diese Eile empfohlen habe. Nachdem vr. Simon ausgeführt hatte, „daß es in jedem Recht eine Möglichkeit gebe, auch ein rechtskräftiges Urteil an- zuscchten, wenn es dem Verurteilten gelingt, neue Beweise zu bringen, »velche die Begründung des Urteils erschüttern", hat man es auf der anderen Seite mit der Angst zu tun bekommen. Diese Beweise, daß daS Versailler Verdikt ein Fedlspruch sein könnte, fürchtet man sowohl in London wie vor allem in Paris. Ja, man fürchtet sie nicht nur, sondern man ist sich offenbar sogar dessen bewußt, daß der Tag nicht mehr fern ist, wo diese Beweise handgre s ich vor aller Welt liegen werden. Was aber soll dann werden, wenn die von Lloyd George anerkannte „Grundlage des Friedens vertrages" erschüttert wird? Dani» würden die Verbündeten mit einen, Schimmer von Recht auch nicht einen einzigen Pfennig beanspruchen dürfen, und das wäre für den Verband der Anfang vom Ende. Vom Ende einer Geschichtslüge, die in tragischer Verleitung verschiedener unglücklicher - Umstände Deutschland aus einem blühenden, ar« beitsfrohen Lande in einen fürchterlichen Trümmer haufen verwandelt hat. Ai - Aogst vor der Wahrheit konnten die V«r» bandSmächte nicht anders handeln, als sie ge- ha,rd«lt haben; sie müssen die Lüg« von der
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