Suche löschen...
Der Grenzbote : 01.03.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190403017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-01
- Monat1904-03
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 01.03.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Der Grrmbole. Der Grcnzbote erscheint täglich mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus bezahlbar, 1 Mk. 2c- Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägem des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. ÄME M AnzM für Mors und das obere Vogtland st Inserate von hier und aus dem VerbreitungS- I bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reklamen die Zeile 20 Pfg. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Weyer: in Adorf. Fernsprecher Nr 14 Hierzu Sonntags die illustr. Gratisbeilage „Der Zeitspiegel". Fernsprecher Nr 14. 50.Dienstag, de« 1. Mär; 1004.Jalsrg. 69. Dentfcher Reichstag. 44. Sitzung vom 27. Föbruar 1 Uhr. Im Reichstag erhielt lheute zunächst Präsi dent Graf Ballcstrem die erbetene Ermächtig ung, dem Kaiserpaare, wie dem Prinzen Hein rich von Preußen das Beileid des Hauses an läßlich des Todes des jüngsten Sohnes der Prin zen Heinrich auszusprechen. Darauf setzte das Haus die Beratung des Justizetats fort und nahm Stellung zu der Resolution Bergmann (fr. Bp.), die für Redatt-euve in Untersuchungs haft und Strafhaft Selbstbeschäftigung und Halten einer Tageszeitung verlangte. Blu der Begründung der Resolution ging Abg. Berg mann näher auf den Fall Biermann-Oldenburg ein, was den Oldenburgischen Bundesratsbevoll mächtigten Buchholl zu einer längeren Erwide rung veranlaßte, ohne daß dabei Neues mitge teilt wurde. Staatssekretär Dr. Nieberding meinte, man solle nicht Verbrechen durch die Presse milder beurteileu als sonstige Vergehen. Dieser Anschauung traten die Ab-gg. Tröger (fr. Vp.) und Dr. Gröber (Zcutr.) mit guten Grün den entgegen. Abg. Dr. Gröber brachte schließ lich eine Resolution er», nach der den zu Ge fängnisstrafen verurteilten Personen, die in ih rer Handlung nicht eine ehrlose Gesinnung be kundet haben, Selbstbeschüfttguug und eine ihrer Bildung entsprechenden Art der Beschäftigung gestattet werden lanw Diese Resolution wurde schließlich angenommen, die Resolution Berg mann abgelehnt. Darauf entspann sich eine längere Erörterung über den Königsberger Ge- heimbnndprozeß, Abg. Haase (Soz.) wandte sich in längeren Ausführungen gegen die Reden, die zu diesem Gegenstände die preußischen Mi nister Frhr. von Hammerstein und Schönstedt im Wgeordneteuhause gehalten haben- Die bei den Minister waren heute Persönlich anwesend und Miesen nach, daß sie einmal ihre Ausfüh rungen in allen Einzelheiten aufrecht erhalten müßten, und daß ar.tererseits von diesen Aus führungen auf sozialdemokratischer Seite nichts widerlegt sei. Monta»! ! Uhr Fortiepung. Schluß vierte! 7 Nch. Politische Rundschau. Berlin, 27. Febr. Die englischen Blätter, die sich mit ihren Lügeumeldnngen über den Aufstand der Bondelzwarts in Deutsch-Südwest- afrita vor aller Welt auf das empfindlichste bla miert haben, nehmen jetzt, nachdem sie eineWcile beschämt geschwiegen haben, ihre Tätigkeit wie der auf. Gestern schon ließ sich die Daily Mail berichten, daß englische Staatsangehörige von den Deutschen in der Kolonie verhaftet worden feien.Eine Laffaniche Meldung aus Kapstadt be sagt, dort sei euw Engländerin ans Südwest- Afrika eingetrosfeu, die behauptete, von deut schen Beamten unter dem Verdachte, Briefe von Aufständischen bei sich zu tragen, festgenommen und durchsucht worden zu sein. In Aries hätten die Deutschen die Hereros durch grausame Prü gel zu Spanndiensten gezwungen- Bündnis zwilchen Japan und Korea. Tas Abkommen zwischen den Regierungen von Tokio und Söul ist nacb einer Meldung aus der ja panischen Hauptstadt ein formeller Bündnis vertrag, der am 23. d. M. unterzeichnet wurde: Er sichert Korea die Unabhängigkeit und Inte grität zu sowie Japan die Mitarbeit an der Re form Koreas m Innern. Sonach bedeutet der Vertrag die ratlachliche Herrschaft Japans irber das nominell selbständige Kaiserreich, dessenNcu- tralität jetzt endgültig der Bergangc-cheit ange hört. Dem! zugleich tritt Korea als Verbün deter Japans rm Kampfe gegen Rußland auf. Die koreanische Regierung hat sich entschlossen, Truppen zu entsenden, die mit den Japanern ge meinsam Vorgehen sollen. Wiju ist für den Han del geöffner worden. — Die Streitmacht Ko reas ist freilich für ernste Kriegszwecke nur äußerst gering anzuschlagen: sie vermag aber doch die Japan r durch Deckung der Verbin dungslinien und Unterdrückung etwaiger Un ruhen in der koreanischen Bevölkerung wesent lich zu entlasten, indem sie entsprechende Ab gaben aus den in der Front stehenden Truppen unnötig macht. Newyork, 27. Febr. Aus Tokio wird ge meldet: Ter Versuch des japanischen Admirals Togo, Port Arthur zu blockieren, ist ohne. Men- schenverluste abgelaufen. Tie gesunkcnenSchiffe hatten keinen großen Wert; sie waren mit Stei nen angesüllt, um den Hafen dauernd zu vcr- sperreeu, und wnrden von vier Panzerschiffen, neun Kreuzern und zahlreichen Torpedobooten begleitet. Die mit Steinen beladenen Tampfer kamen am Mittwocb vor Port Arthur an. Das lebhafte Feuer d-w Russen brachte die Dampfer zum Sinken, bevor sie die festgesetzten Punkte erreicht hatten, wo sie versenkt werden sollten. Die ganze. Beladung der vier Dampfer soll ge rettet sein- Es wird bestritten, daß zwei Tor- pedobootSzerstörer gesunken seien. Aus denT-am- pferu befanden sich je fünf Mann; zwei Lteuer- leute und drei Maschinisten. Newyork, 27. F^or. Nacb einem Tele gramm aus Tschisn landete eine Anzahl Ja paner 30 Merlen nördlich davon; sie behaupten, sie hätten sich von den am Mittwoch Morgen: bei Port Arthur gesunkenen Kriegsschiffen ge rettet- Washingto n, 27. Febr. Der deutsche Bot schafter Speck von Steruburg hatte 'heute auf Veranlassung des Präsidenten Roosevelt eine längere Besprechung mir Taft und Miles über die Aufstellung der Statue Friedrichs des Gro ßen- Es wurde beschlossen, dieselbe auf der Terrasse lieben Alexander dem Großen, Cäsar und Napoleon ans zu stellen. Lertliches und Sächsisches. Adorf, 2kl. Febr. Einen schöne» Erfolg er zielte gestern der Franenverein mit scinerAbend- unterhaltung, die bis ins Kleinste einen äußerst gediegenen Verlauf zu verzeichnen hatte. Zahl reiches Publikum Ivar im Schützenhaussaale ver sammelt, um sich an den Darbietungen, die fast ausschließlich von Dilettanten ausgeführt wur den, zu erfreuen. Tie Stadtkapelle eröffnete die festliche Veranstaltung mit der Ouvertüre zu „Demopljon" von Vogel, worauf sich ein von Frau Apotheker Haun mit wohllautender Stim me gesprochener Dialog anschloß. Des weiteren hatte Frau Dr- Geyh sich in liebenswürdigster Weise in den Dienst des Frauenvereins gestellt, indem sie eine Scene und Aric aus dem „Waf fenschmied", sowie die Lieder „Wie berührt mich wundersam" von Bendel und „München im Gar ten" von Hölzel in ausgezeichneter Weise znm Vortrag brachte, wozu Herr Cantor Graul die Clavierbegleitung übcriwmmeu hatte. Eiu wei terer Genuß seltener Art bestand in den Cla- viervvrträgen, in denen Frau Jacobi sich als Meisterin auf diesem Instrumente zeigte- Tie gewandte Erledigung schwieriger Tonsätze wie des Tschmlowsln'schen „Chant saus Paroles", des „Rigoletto", Paraphrase von Liszt sowie des Rovellctte in f-Tur oou Schumann hatte gebührende Bewunderung und Anerkennung zur Folge- Auch Herr Emu Claviez war nicht zurück gestanden und hatte, obwohl m den gestrigen Vormittagsstunden erst von einer Auslandsreise heim gekehrt, keine Mühe gescheut, zum Gelin gen des Festes das Seimige beizu tragen- Als erstes brachte Herr Claviez unter Begleitung des Herrn Organist Günther die bekannte, dock im mer gern gehörte Löwe'sche Ballade „Tie klhr" zu Gehör, wobei seines Basses Grundgewalt voll und schön zum Ausdruck kam- Besonders aber ivar es das nächste Lied „Wenn der Stern überm Kirchturm stehb, das infolge der humorvollen Vortragsweise und des ergötzlichen Textes all gemeinen Anklang fand- Weiter sang Herr Claviez noch ein „Volkslied" von Rössel, das der Preisliedersammluug der Woche entnommen war. Reicher Beifall wurde allen Vortragenden für die glänzenden Leistungen bezeugt. Ei» von der Stadtkapelle gespieltes Potpourri bildete den Schluß des ersten Programmteiles. Nunmehr kamen tlMtraiisckw Aufführungen zur Schau, als erste der Einakter „Nur kein Leutnant". Es ivar ein tadelloses Spiel. Herr Alfred Dölling verstand den verständigen und berech nenden Kaufmann Teichmann ausgezeichnet wie- derzugeben, und Fräulein Else Kohle stand ihm in ihren Leistungen als seine lentnantsschene Schwester ebeubürtia zur Seite. Eine vorzügliche Wiedergabe ihrer Rollen als das trcueTchwester- paar Elly und Dea Teichmann ist auch den beiden Damen Fräulein Kämnitz und Fräulein Frieda Grießbach gelungen, und- auch Herr Bran dau führte den schmachtenden Liebhaber in Ge stalt des heiratslustigen Leutnants resp. Haupt manns Max von Seefest Campe aufs trefflichste aus. Mcht zw verg sstn ist auch Köckstn Marie, als Berliner Mädchen natürlich eine große Freundin vom zweierlei Tuch, die von Fräulein Lisbeth Grüßbach in gelnnge.nster Weise gespielt wurde. Die Aufführung erntete allseitigen rei chen Beifall. Nach kurzer Zwischenmusik ging der Einakter „Die wilde Toni" über die Bühne. Hier hakle in Fräulein Zenker die Titelst-ldin eine ausgezeichnete Vertreterin gefunden und auch ihr „Bua", der Holztnccht L-eff, konnte wohl nicht besser gespielt werden, als es Herr Hans Schmidt getan. Das wohlgezogene Ttadt- fräulcrn Marie Werner wiederzugeben, war Fräulein Marie Grießbach in vollem Blaße ge lungen und Herr Jahn war als „Fäger Ignatz" ganz in seinem Fahrwasser. Auch dieser Einakter wurde mit reickhiu Applaus belohnt- Nach ei nem wiederum von Frau Apotheker Haun ge sprochenen EPiste begann man sich zum Tanze zu rüsten, und lauge noch l)errschte frohes Bat'l- lebeu. Es war ern Abend, der den Teilnehmern in angenehmer Erinnerung bleiben wird- - Mit dem Winter geht's noch nicht zn Ende, Wae es vorige Wockze den Anschein haben wollte- Der werße Alle sitzt wach fest auf seinen Bergen, und haucht eisigen Odem über's Land, daß klingender Frost auf's Newe die Teiche in Fesseln schlägt. Schnee decke wieder Berg und Tal weik umher, eine herrliche Winterlandschaft ladet wie der znm unentgeltlichen Genuß der winterlichen Natur und daS Sehnen nach dem im Stillen unterm Schnee keimenden Frühling wird auf einige -seit wieder zurückgedrängt. Aeuderungen an den evangelischen Abend mahlsgebräuchen werden neuerdings von zwei Seiten angestrebt. Eine Anzahl Aerzte ivollen, wie kürzlich schon von uns erwähnt, den von Mund zu Mund gehenden Kelch, weil durch den selben Krankheiten übertragen werden können, durch Einzelkelche ersetzt wissen. Ein dahin gehender Vorschlag wurde bereits von der Ber liner St. Nikolai-Gemeinde gutgeheißen. Die Enthaltsamkeitsvt'iviue anderseits sehen im Al koholgehalt des Abendniahlstveius einen bedenk lichen -Anreiz für die chon ihnen gerettete» Trin ker und wünschen alkoholfreien Wein verwendet zu sehen. England unt seinen ö Millionen M- stinentcn weist in der Tat bereits zahlreiche Pa- iwchien auf, in oenen dies geschieht. Nun ist auch in Flensburg vor kurzem erstmalig an Gut- temvler nnvergobrener Traubcusast bei der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite