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Der Grenzbote : 19.02.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190402198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-19
- Monat1904-02
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 19.02.1904
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Der Grenxbole ÄgMMMzM 1 Inserate von hier und aus dem VerbreiwngS- bezirk werden mit 10 Psg., von auswärts mit 15 Pfa. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittag? 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Psg. Der Grenzbote erscheint täglich mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus bezahlbar, 1 Mk. 2» Psg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägem deS Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstaltm und Postboten angenommen. für Adorf und das ödere Vogtland Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Weyer in Adorf. Fernsprecher Nr 14 Hierzu Sonntags die illuftr. Gratisbeilage „Der Zeitspiegel". Fernsprecher Nr 14. .-V 41. Freitag, de« 19. Februar 1994. Iahrg. 69. Deatscher Reichstag. Der Reichstag führte gestern zunächst die zweite Lesung des Etats des Innern zu Ende. Beim Titel des Extraordinariums, 5 Millionen zur Herstellung geeigneter kleiner Wohnungen für Arbeiter und geringbesoldete Beamte der Reichsbetriebe ourch Gewährung von Darlehen an Private und gemeinnützige Unternehmungen, legte auf eine Anfrage des Abg. Singer (Soz.) Staatssekretär Graf PvsadowDkh dar, die Frei heit des Arbeiters werde durch die Schaffung kleiner Wohnungen seitens der Baugenossen schaften fn keiner Weise beschränkt. Der Staats sekretär .kündigte zugleich eine Denkschrift an über die bisherigen Leistungen der einzelnen Bundesstaaten und Landesversicherungsanstal - ten zur Besserung der Wohnungsverhältnisfe der Arbeiter. Nachdem noch Abg. Schrader (frs. Vgg.) her Befürchtung Ausdruck gegeben hatte, daß die Baugenossenschaften immer Mietskaser nen errichten müßten, war die Beratung dieses Etats beendet, und das Haus wandte sich zur zweiten Lesung r*s .Postetats. Abg. Gröber (Zentr.) forderte eine Verminderung der Ar- veitszeit ,und Erhöhung der Gehälter der Un terbeamten und wünschte außerdem, daß der Bildung von Unterbeamtenvereinen keineSchwie- rigkeiten .in den Weg gelegt würden. Staats sekretär Krätbe betonte, daß eine Erhöhung der Gehälter der oberen und mittleren Beamten erst erfolgen werde, nachdem die Gehälter der Un terbeamten in angemessener Weise erhöht wür den. Unterbeamten rereine, die gegen die Post verwaltung Hetzen, werde er im Interesse der Disziplin nie dulden. Nach weiteren Bemerk ungen der Abgg. Sager (Soz.) und Patzig (nl.) wurde die Weiterbsrstnng auf Donnerstag 1 Uhr vertagt. Schluß 6 Uhr. Politische Rundschau. Berli n, 17. Febr. Ter „L.-A." meldet: Der Kaiser wird am 1. März vormittags zur Ver eidigung der Marinerekruten mittels Sonder- zuges in Wilhelmshaven eintreffen Voraus sichtlich wird auch Prinz Heinrich von Preußen der Vereidigung beiwohnen. Am 2. März ge denkt der Kaiser an Bord des Linienschiffes „Kai ser Wilhelm II.", das zu diesem Zweck Ende d. M. von Kiel nach Wilhelmshaven in See geht, eine Fahrt nach Helgoland zu unternehmen zwecks Besichtigung der Arbeiten an den Ufer befestigungen. Berlin, 17. Febr. Ter Zustand des jüng sten Sohnes des Prinzen Heinrich ist, nach Kie ler Meldungen, besorgniserregend. Gestern war er zeitweilig besinnungslos. — Ein Wiener Matt hat sich berichten lassen, der Kaiser habe den Obersten v. Schenk beauftragt, vom Kaiser Ni kolaus von Rußland Muster der russischen Offt- ziersfäbel mit Lederscheide zu erbitten, da man sich in Teutschland mit der Absicht rrage, die stählernen.Scheiden durch solche nach russischem Muster zu ersetzen. Die Meldung ist in allen Punkten erfunden. Berlin, 17. Febr. Gouverneur Leutwein meldet unter dem 16. Februar: Die unter dem Befehl des Oberleutnants von Winkler stehende Abteilung hat auf dem Marsch nach Nobabis am 11. Februar die i-erft Ausis überfallen und zahlreiches Vieh erbeutet. Der Feind hatte meh rere Tote. Diesseits verwundet: Unteroffizier Bredow, Reiter Liebe. Eine Sicherungs-Abtei lung der Kompagn e Fischel vom Marine-Jnfan- terie-Bataillm wurde auf dein Marsche nach Seeis überfallen; der Angriff wurde indes mit einem diesseitigen Verlust vou drei Toten und zwei Verwundeten abgcwiesen, deren Namen mir noch nicht von der zuständigen Kommando stelle gemeldet sind nnd die später folgen werden. — Ein 'Abstrich im sächsischen Militäretat ist am Dienstag von der Budgetkommission des Reichstags vorgenommen worden. Bei der Be ratung des Kapitels 37 Titel 21 des Reichshaus halts, bei dem noch 623,000 Mark Rest für kriegsmäßige Unterhaltung, Instandhaltung der § Geschütze der Feld-, Belagerungs- und Fsstungs- artillerie der König!. Sachs. Armee verfügbar waren, während der ganze Jahresbedarf weit weniger betrügt, entspann sich eine kurze De batte. Auf eine Anfrage des Abgeordneten Mül ler-Fulda (Zentr.) erklärte der sächsische Bundes- bevollmächtigte Oberstleutnant Krug vou Nidda, die Ueberschüsse in Lachsen würden im Laufe dieses Jahres voraussichtlich ausgebrancht wer den; die Frage der Nohrrücklanfgeschützc habe eine Verzögerung herbeigeführt. Abgeordneter Müller-Fulda (Zentr.) stellte demgegenüber fest, daß für das sächsische Kontingent 623,000 Mark zur Zeit vorhanden seren, die den Jahresbedarf für drei Jahre deckten. Er beantragte deshalb die Streichung der geforderten 194,701 Mark. Diese Streichung wurde gegen die Stimmen der Nationalliberalen und Konservativen beschlossen. — Eine neue Krupp-Stiftung in Essen. Ani gestrigen Geburtstag des verstorbenen Geheim rats Krupp stellte, wJ aus Essen gemeldet wird, die Witwe des Verblichenen den Betrag von 500,000 Mart für den weiteren Ausbau der Jnvalidcnkolonie Altenhof zur Verfügung und stiftete ferner für jeden Arbeiter, der bei der Firma Krupp seit 25 Jahren tätig ist, ecu Ge schenk pon 100 Mark und einErinnerungszeichen. — Die Zahl der Arbeiter mit 25jähriger Dienst zeit iw Essen und au; den anderen Kruppschen Werken beläuft sich auf etwa 2000. Paris, 17. Febr. Nach einer HavaS-Mel- dung ist eine Emewe in der chinesischen Pro vinz Chensi ausgebrockM. Ter Staatsanwalt und der Zolldirektor fielen als erste Opfer der Volkswnt. Paris, 17. Febr. Tie Pariser Ausgabe des „Newhork Herald" meldet ans Tschifu: Dir russische Flotte fährr in der Richtung nach Korea. Im Golf von Petschili fanden kleinere Gefechte zwischen beiderseitigen Torpedobooten statt. Die russischen Truppenverstärkungen rücken in Eilmärschen zum Jalu vor, wo eine große Schlacht erwartet wird. Tie Japaner be schleunigen jhre Rüstungen auf Elliot Islands, um Kwantung anzugreifen. 180 chinesische be rittene Banditen plünderten den russischenBahn« Hof bei Mulden, wurden dann aber von achtzig Kosaken gngegrijfen, welche 58 Banditen töteten. — Der „Herald" meldet weiter aus Tientsin, daß hie Russen Niutschwang besetzten, fünfzehn hundert Infanteristen rückten dort am Montag ein. — Ter „Herald" meldet aus Söul: Ter ja panische Gesandte kündigte dem koreanischen Kai ser an, daß ein Mitglied des japanischen .Herr scherhauses als Vizekönio nach Korea gesandt werde. Die Japaner nahmen das russische Koh lendepot von Tschemuhw iveg. Die Japaner be schlagnahmten fünf koreanische Handelsschiffe und das einzige koreanisci/e Kriegsschiff, um die Fahrzeuge als Kohlenschiffe zu verwenden. Der Kaiser von Korea beschenkte die japanischenTrnp- pen reichlich. Tarrn ist eine entschiedene Wen dung her koreanischen Politik zu erblicken. London, 17. F<lr. Aus Tokio ivird ge meldet: Ein Teil der japanischen Flotte ist vor Hakodate eingetroffen. Tie russische Flotte hat sich zurückgezogen. — Der deutsche Damvfer „Emma" ist von Japan unter der Beding ung freigelassen worden, daß er einen anderen Bestimmungsort wühlt. — Das russische Kano nenboot „Liwutsch" soll vor Niutschwang ein gefroren sein. Es habe zum Gefecht klar ge macht. Der Kapitän habe den Admiral Ltarck in Port Arthur um Erlaubnis ersucht, das Schiff in die Luft zu sprenge«, falls die JapanerLireit- kräfte landen. London, 17. Febr. Aus Söul wird ge meldet, daß das Eis auf dem Jalufluß jetzt hin reichend stark ist, uw Truppen zu tragen. Die Jalupofition scheint aber nach von verschiedenen Seiten eintreffenden Depeschen von den Russen aufgegeben zu weroen. Tie Besatzung von Port Arthur soll nach den letzten, aus Tientsin einge- troffenen Tepeschen nur 6—8000 Mann betra gen, und die Vorräte sind auf 6 Monate berech net. In der Batterie auf dem Goldenen Hügel hat eine schwere Explosion stattgefunden. Dalny ist nur schwach verteidig!. London, 17. Febr. Eine Depesche des „Standard" aus Tientsin bestätigt die große Ge fahr für die allgemeine Lage, die durch China droht. Außer Su ist eine Reihe anderer Beam ten, die für die Neutralität eintraten, abgesetzt worden, .und jeder neue japanische Erfolg läßt eine Explosion befürchten, die sich ohne Unter schied gegen alle Fremden richten dürfte. Die Japaner haben bereits die Verbreitung ihrer Siege in Petschili einstellen müssen, da die da durch hervorgerufene Erregung der Chinesen dis Besorgnis eines Neutralitätsbruches hervorrief. Oertliches und Sächsisches. Adorf, 18. Febr. Verhaftet wurde ein Ka- viltergehilfc namens Kruse aus Neu-Sirelitz, der steckbrieflich verfolgt worden ist. — Was eine Uebertretung des Kinderschutz gesetzes kosten tnnn. Tas Gesetz unterscheidet 5 Stufen: Bis 20 Mark bezahlt der Arbeit geber, -venn er ein Kind ohne Arbeitskarte an nimmt; bis 30 Mark, wenn er von der dauern den Beschäftigung eines Kindes in seinem Be triebe her Ortspolizei keine Anzeige erstattet; bis 150 Mark, wenn fremde wie eigene Kinder bei verbotenen Beschäftigungen angetroffen wer den (im Falle der gewohnheitsmäßigen Zuwi derhandlung Haft); bis 600 Mark, wenn er die Sonntagsruhe der Kinder durch Uebcrschreitung der gesetzlich zulästigen Arbeitszeit verletzt, wenn er nach ergangenem Verbote Kinder in Gast- und Schantwirtschafren verwendet (bei gewohn heitsmäßiger Uebertretung tzaftstrafe); bis 2000 Mark, fvenn er Kinder unter 12 Jahren beschäf tigt oder andere über die gesetzlich zulässige Zeit hinaus, wenn er Kinder bei Schaustellungen mitwirken, wenn er Kinder und Mädchen unter 12 Jahren Gäste l>edienen läßt (im Falle der gewohnheitsmäßigen Zuwiderhandlung tritt Ge fängnisstrafe bis zu 6 Monaten ein). — Die sächsische Staatsregiernng wird aus der Weltausstellung zu St. Louis im Deutschen Hause mit der Einricbtung eines Präsidialzim mers für das von Wallot erbaute neue Stände haus vertreten sein. Der Entwurf für diese Ein richtung stammt von Prof. Wilhelm Kreis. Das dazu gewählte Material ist Eiche. Tie Ausfüh- ruug übernahmen ow Dresdner Werkstätten für Handwerkskünst. Die Aufmachung des Raumes in St. Louis wird Prof. Kreis persönlich über wachen. Der Künstler siedelt dazu bereits zu Anfang des Frühlings nach St. Louis im Auf trage der Staatsregierung über. Bad El st e r. Mit einer gewissen Spannung wird allseits im Orts dem Ausgange einer schon längere Zeit schwebenden Angelegenheit wegen unberechtigten und unverzollten Einführens oon Fleisch aus dem lwnachbarteu Orte Grün seitens eines bei einer hiesigen Logishausbesitzerin be dienstet gewesenen Stubenmädchens entgegenge sehen; Anzeige bei der Zollbehörde hat das Mädchen selbst erstattet. Bad Elster, 18. Febr. Zur Anzeige ge bracht hat die hiesige tAendarmerie einen hie-
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