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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.11.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190111086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19011108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19011108
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-08
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.11.1901
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Wochen- und NachrichtMatt zugleich HMD-Anzeiger sm Kohndors, MW, Zernsdorf, Ws-orf, St. Wien, Keinrichsort, Uarienan u. Wsen. Amtsblatt für den Stadtrat ;n Lichtenstein. » - — SL. Jahrgang. - - ' - - Nr. 261. Freitag den 8. November 1901. Dieses Blatt erscheint täglich Häußer Sonn» und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis t Mark 25 Pfennige. — Einzeln« Nummer 10 Pfennige. Bestellungen nehmen anher der Expedition in Lichtenstein, Markt 179,alle Kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalten» KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die 4gespaltene Zeile 15 Pfennie. Kirchenvorstandswahl in Lichtenstein. An: Sonntag, den 1v. November, soll in der Kirche von: Schlüsse des Vormittagsgottesdienstes an bis 1>S1S Uhr die diesjährige Ergänzungs wahl des Kirchenvorstandes stattfinden. Allen angemeldeten und wahlberechtigten Wählern wird im Laufe des Freitag oder Sonnabend ein mit dem Kirchenstempel versehener Wahlzettel zugestellt werden, welcher mit den Namen der zu Wählenden ausgefüllt und zusammengefaltet beim Wahlausschuß abzugeben ist. Wählbar sind nur stimmberechtigte Gemeindeglieder von gutem Rufe, bewährtem christlichen Sinne und kirchlicher Einsicht und Erfahrung, welche das 30. Lebensjahr vollendet haben. Es scheiden aus die Herren Kirchkassierer Otto Härtel, Schuldirektor Hermann Poenicke, Kaufmann Friedrich Erdmann Härtel. Die Ausscheidenden sind wieder wählbar. Lichtenstein, den 7. November 1901. Der Kirchenvorstand. Oberpfarrer Seidel. At W> WkreW ia Ümit. Die für die Ocffentlichkeit so überraschend ins Werk gesetzte Entsendung eines französischen De- monstrationsgeschwaders in die türkischen Gewässer ist in der französischen Deputiertenkammer durch eine Interpellation bereits zur Sprache gekommen. Die vom Minister des Aeußeren, Delcaff«, hierbei erteilte Auskunft über die Gründe und Zwecke dieser Flottendemonstration läßt hinlänglich durch blicken, daß Frankreich bei seinem plötzlichen thatkräftigen Auftreten gegen die Pforte keineswegs nur die definitive Erledigung der bekannten schwebenden französisch - türkischen Konfliktsfälle nach den Forderungen des Pariser Kabinetts er reichen will, sondern auch zugleich noch höhere Politische Zwecke verfolgt. Schon lange ist in Paris mißfällig das Zurückgehen des französischen Ein flusses und Ansehens in der Türkei und im Orient überhaupt bemerkt worden, und der lebhafte Wunsch, das alte „Prestige" Frankreichs im Orient wieder hergestellt zu sehen, hat jetzt der Regierung des Herrn Waldeck-Rousseau offenbar den Gedanken eingegeben, die Affären Tubino, Lorando u. s. w. zu einer Wiederbefestigung der Position Frankreich's in der morgenländischen Welt auszunutzen. Delcasse erklärte ja unumwunden in seiner Kammerrede vom Montag, Frankreich habe im Orient feine materiellen und ideellen Interessen zu wahren und sich dort zu erhalten, was ihm aus Jahrhunderte langer Tradition zukomme, woran er dann die weitere Versicherung schloß, es gelte nunmehr, ein für alle Male der Beugung des Rechts und den Winkelzügen seitens der Pforte ein Ende zu machen. Ferner betonte der Minister, daß er die französischen Beschwerden gegenüber der Türkei vor der ganzen Welt vertreten könne, und schob schließlich alle Schuld an der entstandenen Situation auf den bösen Willen der Pforte. Die Darlegungen des Ministers verfehlten ihren Eindruck auf die Kammer nicht, denn sie gewährte der Regierung mit 302 gegen 241 Stimmen ein Vertrauensvotum in dem Konflikt mit der Pforte, und gestützt auf dasselbe, kann also das Ministerium Waldeck-Rousseau seine begonneneAktion im Orient weiter durchführen. Politische Tages-Rundschau. Deutsche« Reich. * Der Kaiser spricht in einem Armee- Befehle dem Ostasiatischen Expeditionskorps seine wärmste Anerkennung aus. * Der 1. Vizepräsident des Reichstages, Herr v. Frege-Weltzien, hat, wie die Köln. Ztg. berichtet, seinen Entschluß kundgegeben, aus dem Präsidium auszuscheiden. * Die Veteranen von 1870/71 und die Krieger verbände planen eine Adresse an den Kaiser als Protest gegen die Beschimpfungen der Armee durch Chamberlain. * Die Vorgänge auf dem Kreuzer „Gazelle" werden demnächst in Kiel vor dem Kriegsgericht ver handelt werden. Obermatrose Weiß ist wegen Ueber- bordwerfens von Geschützteile« angeklagt und auch wegen Singens eines auf Korvettenkapitän Neitzke ge» münzten Liedes. An dieser Angelegenheit sind beteiligt Obermatrose Genz, Matrose Gröger und Wachtmeisters maat Konze. Gröger ist als Verfasser des Liedes verhaftet. * Der letzte Berliner Polizeibericht meldet berghohen Jammer: Fünf Personen wurden in ihren Wohnungen erhängt aufgefunden. EL waren dies: ein Buchdrucker, ein Schlächter, ein Schlosser, ein Almosenempfänger und ein Kaufmann. In einer Laube auf einem unbebauten Gelände un Norden Berlins wurde die Leiche eines Händlers aufgefunden. Allem Anschein noch ist der Mann verhungert. England. * London. Die hiesigen Blätter geben der Besorgnis Naum, der franco-türkische Konflikt könne zu internationalen Verwickelungen führen, raten aber der Türkei dringend, nachzugeben, und weisen jede Rechnung der Pforte auf italienische oder englische Unterstützung der Türkei als aussichts los energisch zurück. Amerika * Bei der Bürgermeisterwahl in Newyork siegte der Kandidat der Republikaner gegen den Kandidaten der Tammany Hall. * Im vergangenen Jahre sind 390000 Juden in die Vereinigten Staaten von Nordamerika ein gewandert. Sie kamen hauptsächlich aus Rußland, Ungarn und Rumänien und waren fast samt und sonders ohne Mittel. Südafrika * Die Buren erschossen den gefangenen eng lischen Leutnant Doyle als Vergeltung der Hin richtung Broeksmas. Alle weiteren englischen Hin richtungen sollen von den Buren in gleicher Weise beantwortet werden. — Eine englische Regierungs kommission ist in Kapstadt eingetroffen: es sollen bei der Armeeverwaltung große Veruntreuungen vorgekommen sein. Die „Daily Mail" meint, daß das britische Publikum „Kopf stehen" wird, wenn sich auch nur der zehnte Teil von dem als wahr herausstellt, was man sich in kaufmännischen Kreisen über diese Schlampereien erzählt. * Die Nachricht von dem Siege der Buren bei Bethel hat wieder mehrere hundert Afrikander zu den Waffen greifen lassen. Einzelne Streif korps stehen n«r noch wenige Meilen von Kapstadt entfernt. * Eines der ehemals kriegswütigsten Blätter Englands, die National Review schreibt: Die Lage inSüdafrikawird immer düsterer. Die Buren sind seit Jahren stets auf dem Punkte angelangt, „verzweifelt die Waffen zu strecken." Dann heißt es wieder: „Eigentlich ist seit lange der Krieg vorüber". Mr. Chamberlain ver sicherte uns in Conventry am 1. Oktober 1900: „Der Krieg ist aus." Der wenig redselige Lord Roberts sagte einige Wochen später in Kapstadt: „Der Krieg ist beendet!" Die Proklamation Kit cheners sollte der ganzen Sache nun gar einen endlichen Abschluß geben! Was erleben wir? Am 17. September wurde Major Gough in einen „Hinterhalt gelockt" und mit einigen hundert Mann und drei Kanonen gefangen genommen. Schon am nächsten Tage wurde in einem anderen Bezirke eine britische Abteilung mit zwei Geschützen eingekesselt. Verstärkungen eilen dann hin und her ohne Wirkung. Ganz unbegreiflich sind die Vor kommnisse bei Fort Jtala. Kitchener sprach von großen Burenverlusten, von denen diese nichts ge merkt haben müssen, denn sie sprechen nicht nur nicht davon, sondern waren unmittelbar nach der Niederlage noch so kampflustig, daß sie zwei große britische Wagenzüge abnahmen. Ebenso dunkel erscheint die Niederlage des Obersterr Kekewich bei Moedwill seitens Delarey, in einer Gegend, die uns seit lange als „völlig gereinigt vom Feinde" geschildert wurde. Da auch in der Kapkolonie die Buren ohne Scheu ihr Handwerk treiben, so kann man nur sagen, daß die Buren entweder noch sehr starke Truppenabteilungen im Felde stehen haben oder sehr geschickte Führer besitzen und vorzüglich kämpfen. Da die Niederlage des Obersten Benson bei Berkenlaagte im Bezirk Ermelo der „Review" noch nicht be kannt war, als sie so schrieb, so hätte diese das Bild, das uns die Zeitschrift von der Lage ent wirft, noch verschönern können. Stus Stadt und Land. Lichtenstein, 7. November. *— Die 32. Diözesanversammlung der Ephorie Glauchau wurde Mittwoch, den 0. Nov. wie gewöhnlich in der Aula der 1. Bezirksschule zu Glauchau, in Gegenwart mehrerer Ehrengäste, unter Vorsitz des hochwürdigen Herrn Ephorus Weidauer abgehalten. Seine einleitenden Worte gaben ein leitende Gesichtspunkte zu den nachfolgenden Be ratungsgegenständen. Hauptberatungsgegenstand bildete der Vortrag von Herrn Pfarrer Schmidt, Hohenstein-Ernstthal: Wie können wir Bibellesen und Bibelkenntnis in unseren Gemeinden wieder fördern. Die drei Leitsätze des Vortrags, die auch die Diskussion in Wesentlichem nicht abändern konnte, lauten: 1. Es ist eine ebenso betrübende als offenkundige Thatsache, daß die jetzt für Jedermann so leicht zu erlangende Bibel, die als Brunnquelle der göttlichen Wahrheit und Kraft quelle des evangelischen Christentums jeden evan gelischen Christen durch täglichen Gebrauch immer bekannter und lieber werden müßte, den weitesten Kreisen in unseren Gemeinden mehr oder minder entfremdet ist. 2. Die Ursachen hierfür sind teils in der sowohl aus der natürlichen Beschaffenheit des Menschenherzens, als auch aus den wesentlich veränderten Zeit- und Lebensverhältnissen hervor gehenden Gleichgültigkeit, des gegenwärtigen, von den irdischen Standes- und Berussinteressen allzu sehr in Anspruch genommenen und darum die Güter des Reiches Gottes gering achtenden Ge schlechts; teils in der durch eine glaubenslose Wissenschaft und Presse geflissentlich geübten An feindung und Verhetzung gegen die Bibel; teils in mancherlei Versäumnissen seitens Kirche, Schule und Haus zu suchen. 3. Um diesem Schaden ent gegenzuarbeiten und Bibellesen und Bibelkenntnis in den Gemeinden zu fördern, ist neben der wei teren Empfehlung der bisherigen äußeren Hilfs mittel wie Bibellesezettel, biblischer Wegweiser u.
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