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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.04.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186204037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18620403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18620403
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1862
- Monat1862-04
- Tag1862-04-03
- Monat1862-04
- Jahr1862
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.04.1862
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Pritt SqM.tr stM«t D >nj>^ 1862. ^76 Donnerstag, de« S. April MM Tagesgerichte. Freiberg. In den Monaten Januar, Februar und März d. I. find zur hiesigen Sparkasse von 1745 Personen 24,024 Thlr. 1 Ngr. 9 Pf. «mgezahlt worden, 467 Personen erhielten neue Bücher ausgestellt, 16,891 Thlr. 21 Ngr. — Pf. wurden von 1693 Personen zurückgenommen. > Freude langes Leid. Aber Heuer kam bi- jetzt nach 6—8 wonnigen Tagen mit 16» R. im Schatten — (in Dresden .am 28. März 19*, daß im großen Garten die Gäste noch spät Abends im Freien saßen) — kaum ein regnerischer, rauher Tag, die Luft Wehte sofort wieder vom milden Süden her, und wenn, wie am 28. März Abends und am 30. früh, der ganze Himmel eine schwarze Ge witterwolke darstellte, der ganze Dunstkreis um die Erde Massen von elektrischen Stoffen unter Blitzen und Donnern regnend sich entlud, — am andern Morgen stieg die Frühlingssoune eben so prachtvoll und wärmend wieder am Himmel empor, wie Tags vorher. „ES hat eben Heuer eine Art!" Vor'm Jahre mußten wir jeden schönen Frühlingstag mit einer Woche Kälte büßen,^«d im vorigen Jahrhunderte ist überhaupt solche Wärme in gegen wärtiger Jahreszeit noch nie dagewesen. Wenn nur der April ein Einsehen hat! Die umsichtigen Schwalben fehlen noch. Die Wintersaaten stehen nicht blos bei uns, sondern auch, wie die Zeitungen berichten, überall in der bebauten Welt äußerst hoffnungs reich, auch in Frankreich, das bekanntlich voriges Jahr eine Miß ernte batte, und ter Obergensd'arme über ganz Frankreich, den Louis Napoleon kürzlich durch sein Land geschickt hatte, um die Stimmung deS französischen Volkes zu sondiren, die bisher nicht die freundlichste gewesen sein soll, har dem Kaiser berichtet, außer andern Umständen mache das gute Wetter und der prächtige Stand der Saale« das französische Völk wieder heiterer, als bisher, wo rüber Louis Napoleon sehr zusrieden geschmunzelt haben soll. ES nimmt wohl jeder Herrscher Rücksicht auf die Stimmung in seinem Lande, aber Louis Napoleon mag stets und besonders gegenwärtig ganz besondere Veranlassung haben, zu wissen, ob der Barometer in den Herzen seiner Franzosen auf „Sturm", „Veränderlich" oder „Schön Wetter" steht, bis auf „Beständig schön" geht es dort, trotz der französischen Quecksilbernatur, ohnedieß schwerlich. DenU bei den Verhandlungen auf dem französischen Landtage, zumal im Senat (1. A.), hat sich'« recht gezeigt, wie tief und massenhaft Gift und Galle in den Gemüthern der hohen französischen Geist lichkeit und der legitimistischen (1830 vertriebenen alten französische» Königssamilie anhängenden adeligen) Partei sich gegen LouiS Napoleon deshalb angehäuft hat, weil er dem Papste dessen welt« Amtsblatt des MU. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsämter imb der Stadträche zu Freiberg, Sayda und Brand. ..... „ ..... Leipzig, 1. April. Der Redacteur der „reipzigerZritung^ liches Besitzthum über kurz oder lang doch nehmen läßt. Dem sst in per Untersuchung «egen Beleidigung de» Prinzen RaM», Kaiser selbst zwar streute man fuderweise Weihrauch, aber di« An- d-ute in zweiter Instanz von Strafe und Kosten tzeigeProchen und züglichkeiten und Bosheiten, die es gegen die'Minister und den - die Eonfiscation de» betreffenden Blattes aufgehoben wotdeN. Prinzen Napoleon wahrhaft schneiet«, galten doch weiter Niemandem, Roßwein, 2^MSrz. Heute früh wurde der WiMäscherW. als dem Kaiser selbst. Und all« diese zahlreichen Gegner LvuiS in der Reichel'schDMabrik zu Gruna bei Roßwein in seinem Arbtits» NapoleonS und Anhänger der alten, mittelalterlichen Einrichtung»» local erhängt auMunden. Schwermut- ist die Ursache seilst» i«,europäischen StaatS- und Kirchenwesen Haden immer noch gar Selbstmorde«. Wi ist bereit- da- fünfte FamilienglkV, welche- <nG viele« Einfluß auf die ungebildeten Masst« im französischen Volke. Schwermut- durch Selbstmord seinem Lebe« ein Ende gemacht h«. lienische und ungarische Freischaaren an der österreichisch-türkische« Küste des adriatischen Meeres landeten, vielleicht auch, zu spät- den Griechen zu Hilfe kämen, aber ohne de« obersten und mächtigste» Lenkers der europäischen Gesammtwühlhuberei Genehmigung und Beistand werden und können alle derartigen Unternehmungen keine» Erfolg haben. Die Frag« aber ist «rlaubt: Wann wird wiedrr «inmal statt der jetzige» fieberhaft aufgeregten Zustände «ine feste und dauerhafte Begründung der staatlichen Verhältnisse in Europa «»tretens — (B. A) — Die hiesige Leihanstalt hat in derselben Zeit auf 2369 eingelöste Pfänder 5398 Thlr. 5 Ngr. an Darlehnen zurückempfaugen; dagegen Hl68 Thlr. 15 Ngr. -r- Pf. aus L7S2 zum Versatz gebracht« Pfänder neu auSgelithen Hinter dem päpstlich und gegenkaiserlich gesinnten Ades und der hohen Geistlichkeit in Frankreich steht noch al- starker Rüffenhalt und gelb« und einflußmächtige BundeSgenosfin, die starke Partei aller Derer in Europa, welch« unumschränkte Herrschergewält, GlaubeuSzwang und Bevorrechtung und Begünstigung einzelytr Stände aufrecht erhalt«», womöglich wieder einsüyren möchte«; «ine Partei, welch«! die konstitutionelle Monarchie, Glaubensfreiheit u»d Gleichheit der Rechte aller Ssaatsangehirigen «in Greuel ist. Da wird nun von dieser Secre, die mit dem drohenden Ende der weltlichen Papstherrschaft eine mächtige Stütze ihrer Ansichten, und Wünscht verlirren würde, Alles aufgtboten, um dem weitere» Umstürze in Italien und ihren i Bestrebungen und Bundesgenosse» an« Psanoer ne« ausgeneyen. , im letzten, verzweifelten Kampfs dje Spitze zu bieten und wome^ — Der Frühling hat Heuer bi« jetzt eine gute Art, läßt sich lich die weltliche Papstherrschaft zu rette«. Daher das massenhafte vortrefflich a«, wie kaum je. In der Regel hat man'» nicht gern, Auftauchen bourbonifcher Banden in Süditalien, dir natürlich au- wenn es so früh im Jahre in die leeren Stauden donnert, und den verzweifeltsten Kerlen jn Europa «»geworben werden, da die zieht mit Grund bedenkliche Gesichter; denn auf die allzu warmen Piemontesen ihnen keinen Pardon geben. Aber auch die Umstürzler Ersten Frühlingstage mit ihren Gewittern folgt natürlich gewöhnlich vom Fach sind äußerst rührig und thätig. Die Ungar« Koffuth, ein Umsetzen der Luft nach Norden, Kälte und Schnee, auf kurze Klapka und Türr , alte, erfahrne Wühler, haben in.«wer W " ' " " " "" * ' saMmenkunft ihre Umsturzplant für Ungarn »nd dessen Rrbenlänve» , festgestellt; Garibaldi halt in den italienischen Städte« Umzüge, Triumphe und Reden, worin er die baldige Befreiung Rom'» und Venetiens ankündigt. Daß die Südslaven lange schon mobil sind «nd über sie die Türken nicht Herren werdest können, ist eiste alte Sache. Neuerlich i-erden auch die Ionier in ihrem RostttM lande, die schon lange von der englischen Herrschaft loh nnd lütt Griechenland vereinigt sei» wollten, schwierig. Getmg, das Wühlen und Gegenwuhlest, das Feueranschüren und Löschen, va- Ringen und Kämpfen de» Alten, da» fich nicht mehr halten Äffest, und de» Neuen, da« sich nicht gestalten will, scheint gegenwärtig mit äußerster Hartnäckigkeit betrieben zu werden. Wen» aber die Politik oder Staatskunst die Hebamme der von Zeit zu Zeit i» interessanten Umständen sich befindenden Weltgeschichte ist, sy M- «S gegenwärtig de« Staatskünstlern wirklich blutsauer werden, VN» Ansprüchen an ihren Berüf gerecht zu werde«, Venn gerade i» unseren Tagen lieg» die Weltgeschichte in schwerem Kreis««. E» fragt fich freilich hauptsächlich, was bei gegenwärtiger Sachlage der HauptstaatSkünstter in Pari», der «S sich zur Aufgabe gemacht zu haben scheint, Todtengräber für die alteuropäischen Zustände zu werden, (ob aber auch Begründer besserer neuer?) zu thu« gedenkt oder in feinem Interesse zu thun für räthlich und nöthig hält. Ohne ihn und seine Unterstützung verpuffe« die Redensatte« Garibaldi'S wie Rauch in die Lüste, verlischt da» Strohfeuer der Italiener unschädlich, schlagen die Plane Koffuth'S und Genoss« als Nebel zur Erde nieder. ES wäre nicht unmöglich, daß ita --5- Freiberger Anzeiger v« btt «achmUag, ' Mkd d/Vhr für bi« uächst« «schffnmtt M-m.« äugen,»nnm. ww o . j'
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