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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 17.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192008178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19200817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19200817
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1920
- Monat1920-08
- Tag1920-08-17
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Nr. 189. KIMM DMM»„KdglWlM für die Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, das Amtsgericht Dresden für die Superintendentür Dresden I!, das Forstrentamt Dresden und sür die Gemeinden: Dlasewitz, Weißre Hirsü), Laubrgast, Dodritz, Wachwiz,, SNedcrpsyrltz, Hostcrwitz, Pillattz, Weitzig, Schöusel» Dublikations-OrgL» und Lokalan-eiger sür Loschwix, Rochwig, Bühlau, die Lößiiiggememden, DreLden-Slricsen, -Neugruna und -Tolkewitz «<,> »V»<tzdr»«eN«r,> «n» D,»»rr tzlv. E,r-j»ernt jeden Wochentag naeinn.4Ustrsür den säenden Tag. Bezugspreis durck> die »Lost vierieli. 12.— eimchllcsil'.ch ^elleligetd, durch Boten frei ins Haus vierieljäl»c'uch 12 —, nwim.ilich 4 —; 'velBbboinnaindcr>^ktrt,'is"-'>-Uenu'r'eii^.- fch'i — Btasewist Dienstag, 17. August 1S20. Bnzeigen-Preis: o'.e Sgefpaltene Gruiic.zkOe odee deren Raun, 1 — Mark, im Terttcile die Zeile 2L0 Mark, für Tabellen- unk schwierigen Satz 50 4o Aufschlag. Anreigen-Annnstme für die nächste Nummer bi* norm. 11 Adr Holzlieferung an den Feindbund. Nach der Kohle das Holz! In den Tagen vom 2. bis 4 August haben in Paris beim interalliierten Wtedergut- machungsauöschuß »Verhandlungen über die Holzmcngen statt- gesunden, die Deutschland in den nächsten fahren den nlluer- ten Mächten liefern soll. Deutscherseits war man — wie lei der immer bet solchen Anlässen — durch eine Fülle von Re- gierungskommissaren und Lachverständigen vertreten und man hat die Lieferung von 4V.> Millionen tiestmeter arlge- ooten, und dabei das Zugeständnis gemacht, daß in den eruen sechs Monaten die doppelte Menge geliefert werden «oll, gegen entsprechende Kürze der dritten und vierten Ja iresrate. Dieses Angebot wurde von der Gegenseite als völlig unzu reichend bezeichnet und dafür eine erheblich größere Holz menge tdrei bis vier Millionen Fcstmeter jährlichj gefordert. Auch sollen sich die Holzliesei ungen nach dem Wumche der Entente auf Iahrzelmte hinaus erstrecken, ^.as Holz soll ^um größeren Teil in Schnittholz geliefert werden. Lelbst- vcrfläudl.ch wird der Feindbund dann nur sie besten Quali täten abnehmen. . . , . Für die Versorgung Deutschlands nut ->.w!z bcdeui't diese Zwangslieserung eine unerträgliche Belastung, gegen die nicht energisch genug protestiert werden kann, zurzeit herrscht allerdings auch auf dem Holzmarkt ein Ueberangebot. Dies hab aber seine Ursache lediglich in den unsinnig hohen Prei sen. Der Bedarf an Holz ist überall ein ganz gewaltiger u.nd wird, sobald die Preise sich auf ein auch nur einigermaßen erträgliches Niveau gesenkt haben, im Ausland nicht zu decken jein. Die Forstverwaltnngcu sind daher bereits angewiesen, den normalen Einschlag um 30 v. H. zu vermehren. Bei Er- süllung der Enteuteforderungen wird eine weitere echeociche Verstärkung des Holzeinschlages erforderlich werden. Bon planmäßiger Waldwirtschaft kann dann nicht mehr die »siede «ein, sondern es wird au unseren kostbaren Rohstoffen ein Raubbau getrieben werden müssen, dessen Folgen nicht zu übersehen sind. Um welche Mengen es sich handelt, wird klar, wenn man erwägt, das; der Wert der Holzlicferungcn 2 b'S :r Milliarden Mark jährlich betragen wird. Da die Lieferungen an die Eurente unentgeltlich zu erfolgen haben, müssen diese geival- tiaen Beträge, da stc nur durch Steuern oder Anleihen zu d" d sfen sind, wiederum durch Ausgaben von Papiergeld i !t werden. Ihre Zusage bedeutet damit einen weiteren '...1 ritt aus dem Wege zum Staatskonkurs. Angesichts der Bedeutung der Holzlicscrungen ist es dringend geboten, daß die Regierung die Oessentlichteit als- lmld eingehend über die Sachlage anfklärt. Zurzeit ist man ans einen Artikel in der Zeitschrift „Der Holzmarkt" ange wiesen. Wenn dort gesagt wird, die Lieferungen bildeten »,so viel wie eine Lebensfrage" sür unsere Lügewerksiudustrie, so kann dies vom allgemein*»« Standpunkt aus nur bedauert werden. Das Bestreben, die jetzigen übertriebenen Hoizpreisc etwa mit Hilfe der Feindbundlieferungen hoch zu halten, ent springt eine«.; geschästlrchcn Einzelinteresse und muß den all gemeinen vaterländischen Interessen gegenüber unbedingt zu- rücktreten. Auch die deutsche Sägewerksindustrie kann nicht florieren, wenn die deutsche Finanzwirtschaft zusammenbricht. Zurückweisung verdient im übrigen das Bemühen der Entente, in zahlreichen Einzclverhandlungen Deutschland zu Lieferungen zu verpflichten, bevor Abmachungen Pbcr die Hohe der deutschen Gesamtschnld getroffen sind. Deutschlands finanzielle und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit muß um so 'chnellcr zusammciibrcchen, je mehr seine wertvollsten Roh stoffe wie Holz und Kohle ihm entzogen werden. Die deut schen Unterhändler in Gens werden daher auch den Holz- ieserungen ihre ganz besonders Aufmerksamkeit widmen müssen. Die politische Loge im Oste«. Mit unverkennbarem Eifer bemüht sich di» französische Presse der gesamten Welt plausibel zu machen, daß ein Kon flikt zlvischen Frankreich und England in der polnisch-rus sischen Fruge nicht bestehe, es könne sich höchstens um klein.», leicht zu beseitigende Meinungsverschiedenheiten handeln. Es scheint auch tatsächlich der Fall zu sein, daß Frankreich nachgcben will, denn es wird erklärt, daß die Anerkennung der Regierung Wrangels nur ciue moralische Bedeutung habe, da man ihm militärische Hilfe nicht zukvmmen lassen wolle. Wenn man auch aus beiden Seiten nunmehr ver suchen wird, dem englischen sowie dem französischen Volke vorzutäuschen, daß das vollste Einvernehmen zwischen beiden Ländern herrsche, so bleibt dieses Unternehmen eben nur eine Täuschung, denn in'Wirklichkeit ist der Bruch zwischen Frankreich und England schon so stark, daß man wohl an eine leichte Verkittung des Bruches denken kann, aber nicht mehr an eine vollständig« Beseitigung des Risses Die eng lische und französische Politik war von alten Zeiten her stets eine sich schroff ge>aenüberstcl)endc und die französisch-eng lische Allianz während des Weltkrieges »war das ungesundeste Bündnis seit Wcltbestehen. Französische und englische Po litiker für ewige Zeiten unter einen Hut zu bringen jst ein. Unding, und wird auch dieses Experiment keinem Diploma ten gelingen. Dies siebt man auch in Amerika ein. Dem „Echo -es Parisi wird aus Washington gemeldet: „Angesichts der anttbolschewistischen Politik Frankreichs und der amcrt- .anischen Note sei in diplomatischen «reisen in Washington die Meinung verbreitet, baß bas Lude des Völkerbundes und eine Umgestaltung der Entente bevorsteb«. Der Völ- terlnurb wie bi« Entente könnten die politischen MeinunaS- »etfchtebenhetten »wischen England und Frankreich nicht über leben. Die Absicht Englands, die Sowjet-Regierung anzu erkennen, bevor ein dauerhafter Frieden in Osteuropa her gestellt sei, könnten Amerika und Frankreich auf die eine Seite und England auf die aridere Seite führen". — Uns Deutsche könnte eine solche Lösung nur von Nutzen sein, denn ein Auseinandergehen der Entente würde auch ein Auf hören des Versailler Vertrages bedeuten. Es wäre aber ein großer Fehler, weun man nun zu große Hoffnung'auf die Verstimmung zwischen England und Frankreich setzte, denn man darf nicht vergessen, daß beide natürliche Gegner bei allen vvrgekvmmeuen Konflikten stets wieder ein Herz und eine Seele waren, wenn es sich um eine Vernichtungs politik gegen Deutschland bandelte. E liegen nachstehende Meldungen vor: Paris, 15. August. Ter Sonderberichterstatter des „Demos" meldet aus Warschau vom Sonnabend abend, die große Schlacht um Warschau habe begonnen. Die erste Phase sei wegen des Versagens eines polnischen Regiments nicht gut gewesen. Eine wichtige Position bei Radzimin habe aufgcgeben rverden müssen, aber im Laufe des Tages habe das Gleichgewichl wieder herzest.'lll werden können. Die Stellung sei mit großen Verlusten für die Ricke Armee wieder genommen worden und die polnischen Truppen hätten einen für die gesamte Verteidigungslinie wichrigen Erfolg/ erzielt. DaS Schicksal der Schlacht werde in etwa vier Tagen ent schieden sein. Warichau, 15. August. «Polnischer Hecresbcricht.j Die Aktionen unserer Nordarmec verladen günstig für uns. Die Zahl der gefangenen erhöht sich tu der Gegend von Sachoein auf 699. Wir erbeuteten l20 Munitions- und o(» Proviantwagcn. Im Rayon Warschau griff der Feind am 14. d. M. im Abschnitt Tiegrce, Radzimin, Okunien und Les- nikowiena au. Die Kämpfe um Radzimin waren besonders erbittert. Der Ort wechselte mehrmals den Besitzer. Am 15. d. M. war Radzimin endgültig von unseren Abteilungen besetzt. Auch bei Chvlm und Houbicseiw hciben unsere Trup pen Erfolge gehabt. Im Süden wurden die Orte Sokol und Brodln geräumt, wobei wir sämtliche«; Cisenbahnmate- rial sortschasften. Paris, 15. August. Im Leitartikel des „Temps" heißt es, ebensowenig wie die englische habe die französische Re gierung geplant, Truppen gegen die Rote Armee zu senden. Militärisch wäre es gefährlich, ein Expeditionskorps zwischen ein feindseliges Deutschland und Rußland zu schieben, poli tisch wäre es ein Nonsens, denn die französische Politik be ruhe darauf, dem Vertrag von Versailles Achtung zu ver schaffen, das heißt, am Rhein Wache zu halten. Wenn Frank reich Polen zu beschützen Hütte, so mü«e dies im Westen und nicht im Osten geschehen. Kopenhagen, 15. August. In einer von der Zei tung ISwestija veröffentlichten Verfügung der Sowjec-Re- gierung befiehlt diese die Veranstaltung eines rücksichtslose« Masscnterrvrs gegen die Großgrundbesitzer sowie gegen alle Polen, die an den Kämpfen gegen Rußland teilgenommeu haben, ferner die Beschlagnahme aller landwirtschaftlichen Produkte und aller Waffen der polnischen Bevölkerung, so wie die Einquartierung roter Truppen in allen Dörfern und Städten Polens zur Wiederherstellung der Ordnung. Die ttebernahme Polens durch das russische Proletariat soll, wie es in der Bekanntmachung heißt, ans jede Weise geför dert werden. Ein besonderes Komitee soll eine schnelle und tatsächliche Kolonisation Polens verbereiten. Paris, 15. August. Der Korrespondent des „Temps" in London glaubt zu wissen, daß die Waffenstillstands- und Friedensbediugungen, die der polnischen Friedensdcleqatiou übermittelt werden sollen, wesentlich abweichcn von denen, die Kamenew am 12. August Lloyd George mitgeteilt hat. Nach seiner Kenntnis wird die Lvwjetregierung Punkt für Punkt den hauptfächlichsten Klauseln des Versailler »Ver trages folgen und den Polen gegenüber dasselbe Verhalten einschlagen, das die Entente gegenüber Deutschland einge- schlagcn hat. Im Osten würde die Grenze gveen Rußland günstiger sein, als die Lloyd-George-Linie, die Russen seien aber nicht gewillt, irgendwelche Garantien in bezug auf die Aufrechterhaltung des polnischen Korridors zu geben. Warschau, 15. August. sHavasck Eine Delegation des ungarischen Parlaments stattete dem Vizepräsidenten des Kabinetts einen Besuch ab und erneuerte dabei das An erbieten, Polen eine Armee von 50 000 Mann nebst Waffen und Munition zur Verfügung zu stellen. Ueberdies machte sie den Vorschlag, Prien mit Getreide zu versorgen und das ungarische Note Kreuz zur Verfügung zu stellen. Rotterdam, 15. August. Der Warschauer Korre spondent des „Manchester Guardian" meldet, die polnischen Delegierten seien überzeugt, daß di« Polen nicht geschlagen seien und bei einer Fortdauer des Kampfes ihre Lage ver bessern könnten. Die Delegierten hätten Auftrag erhalten, jede Entwaffnung, gleichviel, c-b vollständiA oder teilweise, abzulehnen. »Königsberg i. Pr., 15. August. Wie die „Neiden- burgex Zeitung" meldet, hat der im Soldauer Abschnitt kom mandierende französische Major Testard versucht, bei Schar nau über die deutsch? Grenze zu kommen, er wurde ,rber nicht durchgelassen, sondern sollte interniert werden. Darauf ist er verschwunden, soll aber später in der Gegend von Ns» dau wiedergeiehen worden sein. Inzwischen erging von der Interalliierten Kommission Befehl, ihn festzunehmen. Die „Neidenburger Zeitung" meldet weiter, daß russische Pa trouillen in der Richtung ans Lantenbnrg Vordringen. Soldau, 15. August. Heber das Verhalten der rus sischen Truppen Hierselbst ist folgendes zu melden. In Sol- dau bezahlen Offiziere und Soldaten jede Flasche Selker wasser und jedes Stückchen Brat, das sie verlangen. Schon am Mittwoch klebte folgender Stabsbefehl an allen Mauern der Stadt: „Befehl des Kommandanten von Sol da«. Loi- dau, den l4. August 1920. Jeder »Verkehr der Zivilbevölke rung ist bis abends 10 Uhr frei. »Rach lO Uhr wird jeder, der keinen Ausweis besitzt, '.»«genommen und der Komman dantur überwiesen Jede »Vergewaltigung, Raub und Plün derung wird mit dem Tode bestraf: und der Schuldige aus der Stelle erschossen. Die Soldaten, welche sich in Einquar tierung befinden, werden für jede grobe Tat auf schriftliche »Meldung bestraft. Alle Gewehre und Waffen jeder Art und Munition sind sofvri bei mir abzuliefern. Tie Nichtbc- fvlgung wird srrena bestraft laut Gesetz der Republik. Der Kommandant: Ponomervv." — Die Offiziere sind von arüß- *kr Höflichkeit. Jede Frage wird beantwortet, jede Anskunf. bereitwillig erteilt. Paris, 15. August. Die Presse beionr den freund schaftlichen Charakter der französisch-englischen Besprechungen und glaubt, daß die Gegensätze in zwei Tagen bcigeiegck sein dürsten. Immerhin ist zu bemerken, daß der Lösung Hin dernisse entgegengetreten sind durch die Tätigkeit des Aktions ausschußes der englischen Arbeiterpartei, der mit der Ein stellung der »»ohlcnlieserungen an Frankreich droht. London, 15. August. „Weckly Tispatch" wird ans Warschau gemeldet: Tic polnische Waffenstillstands- und Friedensdelegation hat gestern früh Warschau verlassen. An ihrer Spitze steht der Unierstacrlssekretär Tanski. Washington, 15. August. IHavas.j Das Staa:s- departement bat eine Antwort auf die französische »Rote vor bereitet. Es erklärt sich darin mit den allgemeinen Grund linien der französischen »Rote einverstanden. Mai glaubt jedoch nicht, daß dies für den Augenblick die Pflicht in sich schließe, die Regierung Wrangels anzuerkennen. Paris, 15. August. Der „Temps" schreibt, offenbar beeinflußt: Die französische »Regierung habe die polnische nicht aufgefordert, die Friedensbedingungen der Bolschewisten zu rückzuweisen. Sic habe sich lediglich beschränkt, den Wunsch auszusprechen, daß die Friedensbedinqungen die politische Unabhängigkeit Polens und seine ethnographische Intearität nicht berühren. Paris, l5. August. Das rumänische »Pressebüro teilt unter »Vorbehalt mit: General Dacta behauptet, die rumäni sche »Regierung habe eine Note der Reqierunaen von Paris und London erhalten, in der sic aufgefordert werde, Polen militärischen Beistand gegen die Rote »Armee zu leisten. »Paris, 15. August. Der »Berliner Kerrespvudcnt des „Daily Expreß" sundre an Tschitscherin einen Funkspruch mit der »Bitte um Mitteilung der russische« Friedensbedinqunqen für »Polen. Tschitscherin antwortete in einem Fuukspr.ich: Die russische Regierung wünscht keinesfalls, daß Polen von. der Karte Europas verschwindet. Sie wünscht nur Sicher heit gegen neue Angriffe und fordert deshalb die Herabsetzung der polnische« Armee auf 50 000 Mann. Weickizeitiq müßten aber die polnischen Arbeiter, welche jn Gewerkschaften orga nisiert sind, bewaffnet werden, um die Ordnung amrechtzucr- lialten. Diese Nrbeilermiliz wurde dazu dienen, dem Impe rialismus der großen Grundbesitzer die Wag« zu halte«. In dieser Arveiterarmee sieht die Sowjctregieruna die besten Garantien, und sic glaubt, daß damit der. Friede wahrhaft sichergcstellt werden kann. Das ist, fährt Tschitscherin kort, in der internationalen Politik eine völlig neue Idee. Das polnische Volk verdient es, daß man ihm größtes Jutecesse entgezenbriugt. Die russische Armee wird Polen räumen und wird nur 200 000 Mann zurücklassen. Statt polnisches Gebiet zu besetzen, zieht die Svwjetreqicruna vor, auf die polnische Arbcitcrarmec zu rechnen, um den Frieden sicher zustellen. »Polen wird jene Waffen und jenes Kriegsma terial behalten dürfen, die für seine Armee and die Arbeiter miliz notwendig sind. Alles übrige muß ausgeliefert wer den. Die polnischen Ländereien werden umsonst jenen pol nischen Bürgern zugcteilt werden, die im Verlaufe der letz ten militärischen Operationen getötet oder verkrüppelt wur den. Sowjetrußland, so erklärt Tschitscherin endlich, hat den Frieden von Versailles nicht unterzeichnet: und es wünscht ihn vollständig zu ignorieren. Die Beziehungen Rußlands zu Polen und Deutschland beruhen auf den eigenen An schauungen Rußlands. Solange ein Einvernehmen zwischen Rußland und England noch nicht erfolgt sein wird, wird Rußland seine Hände im Orient vollständig frei haben. Nur ein Vertrag und volles Einvernehmen können Rußlands Aktion im Osten einschränken. Rußland wird diese Ver einbarungen treffen, sobald der geeignete Augenblick gekom men ist. -- -- -M,- 1 » - -'M » «^UAWWWWWWWWWU. Politische Nachrichten. Ei« neuer französischer Gewaltftreich gegen Deutschland i« Sicht? Wie von absolut zuverlässiger Seite mitgeteilt wird, sendet Frankreich seit Mittwoch verflossener Woche große Truppenmassen in das besetzte Rheingebiet und nach Elsaß Lothringen. Die Kasernen, in welche die Truppen gelegt wec den sollen, sind schon längst überfüllt, und aus diesem Grunde müssen die neuen Transporte tagelang auf der Strecke liegen bleiben, so daß man im Pariser KriegSmintsterium gar uich: weiß, wo dieser oder jener Truppenteil sich zurzeit befindet. Es herrscht ein unabsehbarer Wirrwarr. Als alle Truppen-
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